Mainfranken Reiseführer Michael Müller Verlag. Hans-Peter SiebenhaarЧитать онлайн книгу.
Abteilung mit dem Titel „Auf den Spuren unserer Vorfahren“ mit herausragenden Fundstücken vom nahe gelegenen Großen Knetzberg ermöglicht im Kellergewölbe einen Blick in die Vor- und Frühgeschichte der Region. Ungewöhnlich ist, dass die zeitliche Spanne mit archäologischen Funden bis in die Zeit des 18. Jh. abgedeckt wird, bis in die Zeit also, in der Balthasar Neumann die Glashütte in Fabrikschleichach betrieb. Grundlage dieses Museums im Museum ist die Sammlung von Paul Hinz, einem Pionier der Archäologie zwischen Steigerwald und Haßberge, bereichert noch durch hochwertige Leihgaben, u. a. aus der Prähistorischen Staatssammlung München. In den Obergeschossen ist ein Zweigmuseum der Diözese Würzburg zur kirchlichen Kunst und Werken aus dem 17. und 18. Jh untergebracht. Außerdem finden im Schloss regelmäßig klassische Konzerte und Ausstellungen zeitgenössischer Künstler statt.
Zuständig für Humor - Oti der Schmelzer
♦ April bis Okt. So 14-17 Uhr sowie Gruppenführungen jederzeit nach Voranmeldung bei der Gemeinde Knetzgau, Tel. 09527/790. Eintritt 2 €, www.museen.bistum-wuerzburg.de/oberschwappach.
Bescheuerte Weindunstbühne: Er ist lustig, so lustig, dass er sogar die Straßen unterhält: Otmar alias Oti (der) Schmelzer betreibt in Oberschwappach am Fuß des Steigerwalds ein originelles Kleinkunsttheater, die Bescheuerte Weindunstbühne. Klein, aber fein: Immerhin lernten hier auch einige Größen des fränkischen Kabaretts wie Michl Müller das Laufen. Schmelzer ist im Hauptberuf Straßenwärter bei der Autobahnmeisterei in Knetzgau („Schneeschmelzer beim Winterdienst ...“), im Nebenberuf Winzer und aus Leidenschaft Humorist (bekannt aus der „Fastnacht in Franken“ im bayerischen Fernsehen). Seine Bühne auf dem Scheunenboden über dem Weinkeller ist ein derart geheimer Geheimtipp, dass die Termine der Spielzeiten im Frühjahr und Sommer meist innerhalb weniger Stunden ausverkauft sind (www.otiderschmelzer.jimdo.com).
Essen & Trinken Im Westflügel des Hauptgebäudes befindet sich das Restaurant Zeitlos, es gibt eine idyllische Gartenterrasse im Schlosspark. So 11-17 Uhr. Schlossstr. 6, Tel. 09527/9518214, www.schlossrestaurant-zeitlos.com.
Mein Tipp Heckenwirtschaft Hetzel, bietet Tafel- und Qualitätsweine aus eigenem Anbau, preiswerte kleine Brotzeiten. Geöffnet ab Ende Jan. und ab Ende Sept. 8 Wochen lang, jeweils Fr ab 17 Uhr und Sa/So ab 14 Uhr. Hofschoppenfest am zweiten Juliwochenende. Scherenbergstr. 18, Tel. 09527/207, www.weinbau-hetzel.de.
Heckenwirtschaft Udo und Bettina Vogt, gemütliche Wirtschaft, geöffnet ab dem ersten Freitag im März und dem ersten Freitag im Sept. für jeweils acht Wochen, immer am Wochenende (Fr ab 18, Sa ab 17, So ab 15 Uhr) und Mo ab 18 Uhr. Scherenbergstr. 41, Tel. 09527/650, www.udos-heckenwirtschaft.de.
Weinbau Otmar Schmelzer, der Inhaber des Weinbaubetriebs (auch als „Bescheuerte Weindunstbühne“ bekannt) ist kabarettistisch und dabei fränkisch-deftig als Oti der Schmelzer unterwegs. Steigerwaldstr. 26, Tel. 09527/810821, www.otiderschmelzer.jimdo.com.
Übernachten Schmitt’n Hof, am Ortsrand von Wohnau und gleichzeitig am Fuße des Zabelsteins liegt der Betrieb, der Ferienwohnungen vermietet. Außerdem kann man auch auf der Wiese zelten, es gibt einen Hofladen und einen Brotzeitkeller. Reiterhöfe und Kinderspielplatz in der Nähe. Ferienwohnung für 1-5 Pers. Preise auf Anfrage. Zabelsteinstr. 15, Tel. 09528/1285, www.schmittn-hof.de.
Eschenau (Gemeinde Knetzgau)
Der zur Gemeinde Knetzgau gehörende Ort liegt sehr idyllisch am Rande des Steigerwalds und ist ca. 2 km von Oberschwappach entfernt. Von dort aus kann man herrliche Spaziergänge unternehmen. Lohnend ist beispielsweise ein Spaziergang zur kleinen Bergkirche Heilige Dreifaltigkeit etwas außerhalb des Ortes in Richtung Westheim. Von dort hat man eine herrliche Aussicht auf die Hügel des Steigerwaldes.
Weinberghäuschen am Main
Galerie im Saal: Die kleine, aber feine Kunstgalerie wird betrieben von Eleonore Schmidts-Stumpf und Egon Stumpf im ehemaligen Tanzsaal der historischen Dorfwirtschaft. 2019 feierte sie ihr 20-jähriges Bestehen. Gezeigt werden Wechselausstellungen und eine Dauerausstellung zeitgenössischer Künstler, nicht nur aus der Region. Außerdem kuratieren die Besitzer auch Ausstellungen anderenorts, z. B. im Westflügel des Schlosses Oberschwappach.
Öffnungszeiten So/Fei 11-17 Uhr sowie nach Vereinbarung. Gangolfsbergstr. 10, Tel. 09527/810501, www.galerie-im-saal.de.
Übernachten/Essen Zum Böhlgrund, am Ortsrand von Eschenau (Ausgangspunkt von Wanderungen z. B. Kelten-Erlebnisweg) liegt der beliebte Gasthof mit fränkischer Küche. Sehr schöner Garten mit Blick auf den Steigerwald. Es werden Zimmer, Appartements und Ferienwohnungen vermietet. EZ mit Dusche/WC 42 €, DZ mit Dusche/WC 68 €. August-Wacker-Str. 25, Tel. 09527/376, www.gasthof-loebl.com.
herman de vries: Meine Poesie ist die Welt
„meine poesie ist die welt
ich schreibe sie jeden tag
ich schreibe sie jeden tag neu
ich sehe sie jeden tag
ich lese sie jeden tag
ich esse sie jeden tag
ich schlafe sie jeden tag
die welt ist meine chance
sie ändert mich jeden tag
meine chance ist meine poesie“
herman de vries schrieb dieses Gedicht 1972. Es wurde seither in 57 Sprachen übersetzt.
Der 1931 in Alkmaar (Niederlande) geborene, international bekannte Künstler spricht oft von seinem 200 km2 großen Atelier und meint damit den Steigerwald, der seit über 30 Jahren seine Heimat ist. Er lehnt Hierarchien grundsätzlich ab, deshalb die konsequente Kleinschreibung seines Namens. Er arbeitet in und mit der Natur. Sand und Erde aus allen Teilen der Welt hat er gesammelt, die von den Bäumen fallenden Blätter liest er auf, ein Grashalm ist in seinen Augen ein vollendetes Kunstwerk und der Farn auf der baufälligen Friedhofsmauer ist kein lästiges „Straßenbegleitgrün“, sondern ein wichtiger Teil der Welt. Der Künstler aus dem Steigerwald hat mit seiner Philosophie längst Eingang in die großen Galerien der Welt gefunden. herman de vries ist in Amsterdam und New York ein Begriff. Aber zu Hause fühlt er sich vor allem im Steigerwald. Mit dem Projekt „spuren“ aus dem Jahr 2005 führt herman de vries in die Natur zwischen Zell am Ebersberg/Böhlgrund und Eschenau (Gemeinde Knetzgau). Im Jahr 2011 wurde ein weiteres bedeutendes Kunstwerk von herman de vries in Schweinfurt/Oberndorf aufgestellt: ein Mahnmal für die vielen Tausend Zwangsarbeiter aus ganz Europa, die im Zweiten Weltkrieg in der Schweinfurter Industrie schuften mussten.
♦ Buchtipp: herman de vries, chance and change, von Mel Gooding, erschienen 2006 bei Zweitausendeins. Nur noch antiquarisch.
Zell am Ebersberg
Steile Weinberghänge erheben sich am Ebersberg rings um Zell herum. Hier wird noch