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Slowenien Reiseführer Michael Müller Verlag. Lore Marr-BiegerЧитать онлайн книгу.

Slowenien Reiseführer Michael Müller Verlag - Lore Marr-Bieger


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1100 m hinaufreichen, auf den Nord­hängen bis etwa 700 m.

      Ober­halb von 1700 m wachsen nur noch Lär­chen. Die meisten Wälder in den Tä­lern sind Mischwälder aus Bu­che und Weiß­buche mit vereinzelten Ei­chen und Ahorn­bäu­men, manch­mal sieht man eine Esche, ab und zu eine Pappel. Auf mitt­le­ren Höhen trifft man auf Misch­wald aus Laub­höl­zern, Fich­ten und Tan­nen. Ein rie­si­ger Fich­ten­wald ist die ganze Hoch­fläche der Pokl­juka, ein 20 x 20 km gro­ßes Ge­birgs­pla­teau west­lich von Bled auf über 1300 m Höhe. Um Bo­hinj he­rum er­streckt sich natur­be­las­sener Misch­wald. Blumen­lieb­ha­ber und Bo­ta­ni­ker finden in der julischen Bergflora einen unschätz­baren Artenreichtum. Neben den vie­len En­de­mi­ten - Al­pen­blu­men, die nur hier gedeihen, u. a. die Triglav-Rose (Po­ten­tilla ni­ti­da, → Foto), die zum Sym­bol des Na­tio­nalparks wur­de (→ Kas­ten „Gold­horn“), die Glo­c­ken­blu­me (Cam­pa­nula zoy­sii), das gelb­blü­hen­de Aurikel (Pri­mu­la auri­cula), der kleine blaue Trig­lav-Enzian (Gen­tia­na ter­glou­ensis), die Krai­ner Lilie (Li­lium car­nio­licum) - wach­sen im Al­pen­gras auch viele Heil­kräu­ter. Im Früh­ling wech­seln die vio­letten Wie­sen­tep­piche des Pan­no­ni­schen En­zians mit denen des Gel­ben En­zians. Auch der sehr seltene sil­ber­blät­trige Stor­chen­schnabel (Ge­ra­niu­m ar­gen­teum) und stahl­baue Edel­distel, auch Alpen-Manns­treu ge­nannt (Eryn­gium alpi­num), sind hier zu Hau­se. Und na­türlich auch Al­pen­rose (Rhodo­den­dron hirsu­tum und cha­ma­e­cis­tus), Al­pen­veil­chen, weißer Al­pen­mohn, Ar­ni­ka, Ake­lei, Nel­ken, Edel­weiß, Frau­en­schuh, Glo­cken­blu­men, Ei­sen­hut, ver­schie­de­n­e En­zian­sorten und viele an­dere. Vie­le Blumen ha­ben es ge­schafft, in der kar­gen Fel­sen­land­schaft zu über­le­ben. An­dere ha­ben vor dem rau­en Berg­klima in den lich­ten Bergwäl­dern Schutz ge­fun­den. Im Tren­ta-Tal wurde an ei­nem steilen Tal­hang ober­halb der Haupt­straße ein bo­ta­nischer Garten (Al­pi­num Juli­jana, → Bo­vec) mit sel­te­nen Pflan­zen aus dem Hoch­ge­bir­ge und Karst angelegt.

      Die wohl bekannteste Sage der Julischen Alpen, die Legende vom Goldhorn (Zla­to­rog), dem weißen Gamsbock mit den goldenen Hörnern, ist über die Gren­zen Slo­we­niens hinaus bekannt. Die Sage erzählt vom Streben nach Macht und Reich­tum, von der Kraft der Liebe und der menschlichen Schuld an der Vernichtung ei­nes Na­tur­paradieses. Julius Kugy hat die Sage in sei­nem Buch „500 Jahre Triglav“ nach­er­zählt. Im 19. Jh. diente sie dem Thü­rin­ger Ru­dolf Baum­bach als Vorlage für ein epi­sches Gedicht, das 1877 in Leip­zig ver­öf­fent­licht wurde. Das von Karl Huck ge­schaf­fene Bild des weißen Gams­bocks mit gol­denen Hör­nern, aus dessen Blut die Triglav-Rose (→ s. o.) erblüht, hängt heute im Al­pinen Museum in Inns­bruck. Ein wei­teres Bild von Rudi Kogej zum selben The­ma ist im Trenta-Mu­seum im Ort Trenta im Oberen Soča-Tal zu sehen.

      ... In alten, längst vergangenen Zeiten dehnte sich unterhalb des Triglav auf dem Hoch­plateau Komna und der Alm Jezerca ein Paradies aus, reich an saf­ti­gen Wei­den und leuchtenden Blumenwiesen. Dies war das Reich der Schick­salsfeen (Roje­nice), die den Neugeborenen im Soča-Tal die Gaben des Le­bens in die Wiege leg­ten. Diese weisen Frauen besaßen eine Herde weißer Al­pen­ziegen, deren Anführer ein schneeweißer Gamsbock mit goldenen Hör­nern war: Goldhorn. Seine goldenen Hör­ner waren der Schlüssel zu einem un­ermesslichen Schatz im Berg Bogatin. Die Schick­salsfeen hatten Gold­horn un­verwundbar gemacht, weswegen kein Jäger - nach ein­schlä­gi­gen leidvollen Er­fahrungen - wagte, ihn zu erschießen. Denn traf ihn eine Ku­gel, erblühte aus jedem Blutstropfen, der auf die Erde fiel, sofort eine rote Tri­glav-Rose. Aß der Bock nur ein Blättchen oder eine Blüte der Rose, wirk­te diese wie Wunder­medizin: Er wurde sofort geheilt und besaß noch grö­ße­re Kräfte als vor­her. In denselben Zeiten lebte im Soča-Tal, im Gasthaus an der Brücke, wo die Ko­rit­ni­ca in die Soča mündet, eine schöne Wirtstochter. Diese liebte einen jun­gen Jäger aus dem Trenta-Tal, von dem man munkelte, dass er Liebling und Schützling der Schicksals­feen sei und ihm im Triglav-Paradies nichts pas­sieren konnte. Nun kehr­ten in dem für sein vor­züg­liches Essen be­rühm­ten Gasthaus auch ve­ne­zia­nische Händ­ler und Wan­derkrämer auf ihrem Han­dels­weg von Venedig nach Tar­vis gerne ein. Einem die­ser ga­lan­ten Händ­ler gelang es, die Wirtstochter mit et­was Schmuck und groß­arti­gen Ver­sprechun­gen von traumhaftem Reichtum für sich zu ge­win­nen. Der tief ge­kränkte junge Jäger, blind vor Eifersucht, entschloss sich, Goldhorn zu er­schie­ßen. Er wollte in den Besitz des Schlüssels zum Berg­schatz gelangen und so die Wirtstochter wie­der für sich gewinnen. Als er sich dem an­ge­schos­senen Gold­horn näherte, der ge­rade von der Triglav-Rose gegessen hat­te, blendeten ihn in der Mor­gensonne die golde­nen Hörner des mäch­ti­gen Bocks und Gold­horn stieß ihn in die Tiefe der Berg­schlucht.

      Die Wirtstochter, von dem lügnerischen Händler sitzen gelassen, sehnte sich wie­der nach ihrem jungen Jäger. Umsonst. Nach Frühlingsbeginn schwemm­te die Soča die Jä­gersleiche an der Flussbrücke an. Als die Hirten im Herbst ins Tal zu­rück­kehr­ten, erzählten sie erschrocken von dem ver­lo­re­nen Alpenpara­dies am Triglav. Die Feen hatten ihre Weiden und Wiesen für immer verlas­sen. Doch vor­her hatte der zor­nige Goldhorn noch das trau­m­haft schöne Feen­reich ver­nichtet und in eine öde Steinlandschaft ver­wan­delt. In dem nack­ten Fels des Komna kann man noch heute die Ab­drü­cke der Hörner se­hen ...

      Der Touristenort liegt im breiten Sava-Dolinka-Tal und ist ein be­kann­tes Win­tersportzentrum, Erholungsort und Ausgangspunkt für Berg­touren in die Julischen Alpen und die Karawanken. Der Ort, un­ter­halb des 1631 m ho­hen Hausberges Vitranc gelegen, ist für Aktiv­urlauber wie für Er­ho­lung­su­chende gleichermaßen attraktiv.

      Kranjska Goras Wahrzeichen - der Steinbock am Jasna-See

      Kranjska Gora (ca. 1450 Einwohner), mit seinen umliegenden Dörfern am Ran­de des National­parks Triglav ge­le­gen, ist das touristische Zentrum im Nordwesten Slo­we­niens. Der Ort ist be­kannt für Weltcup-Skiwettbewerbe und sein nun kom­plett neues Nor­di­sches Zen­trum im nahen Pla­nica (→ dort). Das Angebot an Ho­tels und Pensionen rundum ist groß, ebenso das Angebot an sportlichen Aktivitä­ten, ob im Som­mer oder Winter.

      Der Hausberg Vitranc ist vom Orts­zentrum bequem über eine Vierer-Ses­sel­bah­n bis zur Mittelstation Vitranc 1 (ca. 1300 m) zu erreichen (Vitranc 2 auf 1576 m der­zeit nicht in Betrieb) und bietet der gesamten Fa­milie Ver­gnü­gen. Mit Tempo geht es auf der un­terhalb des Vitranc 1 ver­lau­fen­den Som­merrodelbahn Besna Pehta ins Tal, Down­hillfans und Freestyler holen sich auf den zahlreichen Rampen und Schan­zen im Bike-Park ihren Ad­rena­lin­kick. Wer es eher unspektakulär mag, wan­dert auf Schus­ters Rap­pen wie­der den Berg hinab.

      Zum Baden lockt der nahe, ca. 1,5 km entfernte malerische und neu gestaltete Jasna-See mit seinem Wahr­zeichen, dem Steinbock auf einem Fels. Da er von Gebirgsbächen gespeist wird, er­wärmt sich sein Wasser allerdings auch im Sommer nur auf frische 18 bis 20 °C.

      Das Freizeitangebot in der Natur ist groß: im Sommer Bergwandern oder Fahr­rad­tou­ren auf einem gut mar­kier­ten, großen Streckennetz, längere oder kürzere Spa­zier­gänge im Oberen Sava-Dolinka-Tal oder eine Wanderung am Pišnica-Fluss über weiße Kieselsteine nach Vršič.

      Kekec, der kleine Bergheld

      Für Kinder ist Kranjska


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