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Fürstenkrone Box 14 – Adelsroman. Marisa FrankЧитать онлайн книгу.

Fürstenkrone Box 14 – Adelsroman - Marisa Frank


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worden waren, erschienen ihr an diesem Tag in neuer Schönheit. Alle Herrlichkeit der Welt erschloss sich ihr.

      Erst als es schon zu dunkeln begann, kehrte Diana ins Schloss zurück.

      *

      Während der folgenden Tage vermied Fürst von Buchenhain jede Begegnung mit seiner Tochter. Die Mahlzeiten ließ er sich im kleinen Zimmer servieren, das an seinen Arbeitsraum grenzte.

      Diana aß allein in dem weißen Zimmer mit seinen wundervollen edlen Möbeln. Sie machte lange Spaziergänge im Park.

      Während dieser Zeit hatte Diana das Empfinden, als müsse sie für die Zukunft vorsorgen. Zum ersten Male in ihrem Leben dachte sie daran, dass es vielleicht notwendig sein würde, ihren Lebensunterhalt für sich und ihr Kind selbst zu verdienen.

      Sie erkannte aber bald, dass sie nichts gelernt hatte, was ihr die Freiheit geben würde, auf eigenen Füßen zu stehen. Sicher, sie verstand etwas von Musik, von Malerei, von Literatur. Sie konnte Konversation machen.

      Aber sie war dazu erzogen worden, die verwöhnte Frau eines reichen Mannes zu sein.

      Sie konnte mehrere Sprachen sprechen.

      Und diese Fähigkeit wollte Diana ausbauen.

      Aus der Bibliothek ihres Vaters lieh sie sich Bücher in italienischer, französischer, englischer und lateinischer Sprache aus.

      Fremde Menschen hätten vielleicht behauptet, dass Diana jetzt, wo sie wusste, dass sie ein uneheliches Kind erwartete, die unsicherste und quälendste Zeit ihres Lebens verbrachte. Aber das stimmte nicht.

      Nie hatte sie sich so sicher, so ausgeglichen gefühlt. Sie erkannte genau ihren Weg. Und sie würde diesen Weg gehen, ohne sich von ihm abbringen zu lassen.

      Drei Wochen nach der ersten Untersuchung Professor von Wencks befand sich Diana am frühen Nachmittag wieder in der Schlossbibliothek. Sie stand auf der obersten Sprosse einer Leiter, weil sie nach Büchern in italienischer Sprache suchte, die sich auf dem obersten Absatz des riesigen Bücherschrankes befinden mussten.

      Plötzlich hörte sie eine Tür klappen.

      Sie blickte hinunter und erkannte Fürst Friedrich von Großborn.

      Nachdem Diana schwieg, räusperte Friedrich von Großborn sich und sagte mit seltsam vibrierender Stimme: »Ich bin gekommen, um mit dir zu sprechen!«

      »Ja.«

      Sie stieg von der Leiter, wobei sie sorgfältig darauf achtete, dass sie nicht etwa eine Sprosse verfehlte und stürzte.

      Friedrich legte seinen grauen Hut auf ein Stehpult und ging auf Diana zu.

      Er nahm ihr mit nachsichtigem Lächeln das Buch aus der Hand.

      »Du wunderst dich sicherlich, dass ich gekommen bin?«

      »Nein. Ist das so außergewöhnlich, Friedrich?«

      Er hüstelte wieder.

      »Soll ich dir ein heißes Getränk bringen lassen, Friedrich?«

      Er schien irritiert. Offensichtlich hatte er sich das Zusammentreffen ganz anders gedacht. Dianas Selbstsicherheit brachte ihn aus der Fassung.

      »Wollen wir uns nicht setzen?«, fragte er und sah ihr dabei starr in die Augen.

      Diana machte eine elegante Handbewegung zu der kleinen Sitzgruppe hin, die am Fenster stand.

      »Ich bin gekommen, um mit dir zu sprechen, Diana«, begann er wieder.

      Sie bemerkte, dass er diesen Satz dreimal wiederholte.

      »Ja, Diana, ich muss mit dir sprechen. Du wirst sicherlich ermessen können, dass mich das Ergebnis der Untersuchung des Professors sehr getroffen hat. Du warst für mich das Sinnbild der Reinheit. Nun, ich will nicht weiter daran rühren.

      Ich habe lange nachgedacht, Diana, und bin zu dem Schluss gekommen, dass ein in der Jugend und Unwissenheit begangener Fehler ein Leben nicht zerstören darf. Ich biete dir meinen Schutz an, Diana.«

      Er schwieg. Seine linke Augenbraue zuckte nervös.

      Als Diana gar nichts fragte, fuhr er nach einer Weile fort: »Selbstverständlich habe ich meine Mutter nicht von den Vorfällen unterrichtet. Es würde ihr sicherlich schwerfallen, Verstehen dafür zu zeigen, dass ich bereit bin, trotz allem die Ehe mit dir einzugehen.«

      In Dianas schönen, großen Augen war ungläubiges Erstaunen zu erkennen.

      Friedrich erhob sich und stellte sich neben sie. Er nahm ihr Gesicht zwischen beide Hände.

      »Diana, weil ich mich dir in starkem Maße verbunden fühle, wie keinem Menschen sonst, bin ich bereit, dir deinen Fehltritt zu verzeihen.«

      Sie nahm seine Hände von ihrem Gesicht. Die Berührung war ihr unangenehm.

      »Welchen Fehltritt?«, fragte sie leise und mit aufsteigender Empörung.

      Friedrich verzog seinen Mund.

      »Muss ich darauf wirklich eingehen, Diana?«

      »Ich habe keinen Fehltritt begangen, Friedrich. Aber das wirst du nie verstehen.«

      »Du bist stolz, Diana. Auch deshalb liebe ich dich.«

      Er wandte sich plötzlich dem Fenster zu und sagte, indem er in den Park hinaussah: »Ich möchte, dass wir zur vorgesehenen Zeit unsere Hochzeit feiern. Außer deinem Vater und dem Arzt und uns beiden weiß bisher niemand etwas von dem, was geschehen ist. Dein und mein Leumund wird also keinerlei Makel erfahren. Ich bin zu diesem Schritt bereit, wenn das Kind nicht auf die Welt kommt!«

      Diana stand auf, ging mit langsamen Schritten auf ihn zu und fragte leise: »Du wagst wirklich, mir das zu sagen?«

      Friedrich von Großborns schmale Lippen begannen zu zittern.

      »Was erwartest du von mir? dass ich den Vater dieses Bastards spiele?«

      Er merkte sofort, dass er zu weit gegangen war und wollte Dianas Hand ergreifen.

      Sie entzog sie ihm jedoch.

      »Geh«, sagte sie leise.

      »Diana…«

      »Geh. Ich verachte dich! Wenn du bleibst, müsste ich dich hassen!«

      »Du bist törichter, als ich dachte, Diana.«

      »Wusste mein Vater von deinem, deinem Anerbieten?«, fragte sie kalt.

      »Der Fürst ist ein Mann, der den Realitäten genauso wie ich ins Auge blickt. Er hat mir geantwortet, dass du eine Frau mit Verstand bist.«

      »So.«

      Bitterkeit stieg in Diana auf. Was wussten ihr Vater und dieser fremde junge Mann von dem Glück, das sie empfand. Sie hatten nur einen Glauben, den an den Verstand, an die Einsicht, die sie als Realität bezeichneten. An das Herz eines Menschen, an seine Gefühle dachten sie nicht.

      »Fürst, bitte gehen Sie jetzt«, bat Diana noch einmal.

      »Ist das Ihre Antwort? Ihre letzte Antwort?«

      »Die einzig mögliche Antwort, Fürst. Ich hoffe, dass wir uns niemals wieder begegnen.«

      Und ohne abzuwarten, dass Friedrich von Großborn sie verließ, drehte Diana sich herum und ging aus der Bibliothek.

      *

      Diana wusste nun, dass sie nicht länger auf Schloss Buchenhain bleiben konnte.

      Auf ihr Läuten hin erschien ihre Zofe.

      »Bitte, bringen Sie mir die beiden großen Lederkoffer, die ich auch ins Internat mitgenommen habe, Barbara«, bat Diana.

      »Sie wollen verreisen, Prinzessin?«, fragte die Zofe und sah Diana unsicher an.

      »Ja. Für immer, Barbara. Ich komme nicht wieder nach Buchenhain zurück.«

      Die Zofe holte tief Luft. Sie konnte


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