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Dr. Norden Bestseller Staffel 18 – Arztroman. Patricia VandenbergЧитать онлайн книгу.

Dr. Norden Bestseller Staffel 18 – Arztroman - Patricia Vandenberg


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      Inhalt

       Die Schuld des Vaters

       Was geschah in der Silvesternacht?

       Gesucht wird Antonia

       Wie damals wird es nie wieder sein

       Die Tochter des Rivalen

       Ich kann die Sonne wieder sehen

       Gemeinsam in ein neues Leben

       Sag mir, wer ich bin

       Auf der Suche nach der Wahrheit

       An einem Sonntag im April

Dr. Norden Bestseller – Staffel 18 –
Die Schuld des Vaters

      Simone Röcken war seit vier Monaten Telefonistin in einem Luxushotel, und nicht ein einziger Fehler war ihr bisher unterlaufen. Sie blieb auch in schwierigen Situationen immer höflich und hatte auch ein Gespräch mit der bekannten Schauspielerin Alice Valborg zustande gebracht, obgleich diese fünf Nummern hinterlassen hatte, unter denen sie während dieses Tages möglicherweise in dringenden Fällen zu erreichen war. Der Anrufer war der Fernsehregisseur Hanson gewesen, er hatte es sehr eilig gehabt und alle Höflichkeit vermissen lassen.

      Als er sich nun zum zweiten Mal meldete, klang seine Stimme ruhiger, aber Simone war bestürzt, als er nach ihrem Namen fragte.

      »Haben Sie etwas zu beanstanden?« fragte sie irritiert.

      »Wie lange haben Sie Dienst?« fragte er.

      »Bis vier Uhr. Darf ich fragen…« Sie kam nicht weiter.

      »Sie werden von mir hören, bis dann!«

      Das Gespräch war beendet. Du lieber Himmel, was soll denn das bedeuten, dachte sie, aber sie war sich keiner Schuld bewußt. Freilich hatte er ein paar Minuten warten müssen, bis sie die Valborg wirklich erreicht hatte, aber zaubern konnte sie auch nicht.

      Aber auch dadurch ließ sich Simone nicht aus der Ruhe bringen. Sie versah ihren Dienst gewissenhaft wie immer, obgleich sie an diesem Tag Sorgen hatte, denn ihre Mutter war erkrankt. Sie hatte ihrer Kollegin gesagt, daß sie ganz pünktlich abgelöst werden müsse, damit sie ihre S-Bahn erreichen konnte, denn sie hatte eine halbe Stunde Fahrt und mußte dann noch zehn Minuten laufen, um daheim zu sein.

      Sie wurde pünktlich abgelöst, aber dann sollte sie eine Riesenüberraschung erleben. Ein großer breitschultriger Mann trat auf sie zu. Er hatte schon stark ergrautes Haar, sah aber sonst recht jugendlich aus.

      »Frau Röcken?« fragte er.

      »Fräulein«, berichtigte sie ihn. »Ich lege Wert darauf.«

      »Also, Fräulein Röcken«, sagte er lächelnd, »mein Name ist Hanson, wir haben vorhin telefoniert.«

      »Mein Gott, was habe ich denn nur angerichtet?« entfuhr es ihr. »Bitte, sagen Sie es rasch, ich muß meine S-Bahn erwischen. Meine Mutter ist krank.«

      »Mit ein paar Worten ist das nicht zu sagen. Ich bringe Sie nach Hause«, erklärte er, und Simone war fassungslos. Aber schon fuhr er fort: »Sie brauchen nichts Falsches zu denken. Ich bin glücklich verheiratet und habe Kinder, die sicher schon älter sind als Sie.«

      »Und das soll ich glauben?« fragte sie spöttisch.

      »Ich werde es Ihnen beweisen, und ich nehme es gern als Kompliment, wenn Sie es mir nicht zutrauen.« Es war ein sehr sympathischer Charme, mit dem er das sagte, aber Simone wußte noch immer nicht, was er nun eigentlich von ihr wollte.

      »Es geht um Ihre Stimme«, sagte er, griff nach ihrem Arm und schob sie vor sich her, und sie war so verblüfft, daß sie sich schieben ließ, bis sie in einem tollen Wagen saß.

      »Meine Stimme ist doch in Ordnung, ober haben Sie Anstoß genommen?« frragte sie dann atemlos.

      »Fasziniert hat mich diese Stimme«, erklärte er. »Und das Übrige ist nicht weniger erfreulich. Ich brauche Ihre Stimme unbedingt, vorerst diese und dann vielleicht auch das ganze Fräulein Röcken!«

      Er war umwerfend. »Du liebe Güte!« staunte Simone.

      »Jetzt sagen Sie mir erst Ihre Adresse. Eine kranke Mutter soll man nicht warten lassen.«

      Sie sagte es, und dann steuerte er seinen Wagen durch die Straßen, ohne noch einmal zu fragen. Sie brauchte ihm den Weg nicht zu erklären.

      »Ich kenne die Gegend«, sagte er. »Ich wohne auch in der Drehe. Komisch, daß wir uns nie begegnet sind. Aber wahrscheinlich wäre ich dann gar nicht auf Sie aufmerksam geworden, da ich Ihre Stimme nicht gehört hätte.«

      »Was wollen Sie eigentlich damit?« fragte Simone nun drängend.

      »Ich brauche solche Synchronisationsstimme. Sprechen Sie Englisch, oder verstehen Sie es wenigstens?«

      »Ich bin Telefonistin in einem Luxushotel, und da braucht man mehrere Sprachen«, erwiderte sie.

      »Und wie werden Sie bezahlt?«

      »Ich bin zufrieden.«

      »Keine Zahlen?«

      »Das ist nicht gestattet.«

      »Nun, ich biete Ihnen mindestens das Doppelte oder noch mehr, und nicht nur vorübergehend. Wir müssen uns darüber genau unterhalten.«

      »Wir allerdings«, sagte Simone atemlos. »Ich lasse mich nicht so schnell einfangen.«

      »Das habe ich mir gedacht. Ein Blick genügt. Ich sage lhnen kurz, wofür ich Sie benötige. Die Valborg muß synchronisiert werden. Sie hat eine Kehlkopfentzündung, und der Film muß raus. Die Aufnahmen sind bestens, aber die Stimme ist unmöglich. Sie ist verzweifelt und Sie würden auch ihr einen Gefallen tun, der Ihnen etwas einbringt. Wie jung sind Sie?«

      »Einundzwanzig.«

      »Und solch eine Stimme!« seufzte er

      Fast andächtig. »Das ist einer jener Zufälle, die man göttlich nennt. Ich hoffe, Sie werden mich nicht im Stich lassen. Da wären wir also schon. Sie können mir doch keine unlauteren Absichten unterschieben, Simone Rökken.«

      »Das tue ich nicht«, erwiderte sie spontan.

      »Hier ist meine Karte und dazu tausend Euro Anzahlung, damit Sie sehen, daß es mir ernst ist.«

      »Ich nehme kein Geld geschenkt«, erklärte sie.

      »Ich habe gewußt, daß Sie was Besonderes sind«, sagte er »Ich darf Sie bitten, mich anzurufen, damit wir alles besprechen konnen?«

      »Ich kann meine Stellung nicht einfach aufgeben.«

      »Wir könnten die Termine absprechen. Aber es ist sehr dringend. Mir bleibt nur noch diese Woche, und es wären täglich höchstens drei bis vier Stunden. Eine Woche Einsatz und dafür fünftausend Euro, ist das nicht ein Angebot?«

      »Doch«, erwiderte sie errötend, »und ich kann es brauchen, damit meine Mutter eine Kur machen kann. Ich will jetzt hören, was der Arzt sagt. Wenn ich abends weg kann, bin ich zu einem Gespräch bereit.«

      »Ich kann Ihnen einen sehr guten Arzt empfehlen. Dr. Norden«, sagte er, »Daniel Norden.«

      Jetzt lächelte Simone. »Danke, den haben wir«, sagte sie. Das war nach


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