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Dr. Norden Bestseller Staffel 18 – Arztroman. Patricia VandenbergЧитать онлайн книгу.

Dr. Norden Bestseller Staffel 18 – Arztroman - Patricia Vandenberg


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Blutspuren auf und für seine Größe war er seltsam leicht, ausgehungert, wie Sepp dachte.

      »Dr. Gellert kommt gleich«, sagte Kathi, »ich habe ihn grad erwischt, als er aus dem Hause wollte. Er dachte, es geht um Wastl, und ich habe ihn in dem Glauben gelassen. Gott im Himmel, was haben sie denn mit dem armen Bürscherl gemacht.«

      »Er ist eine Sie, und Wastl kennt sie«, sagte Sepp nachdenklich.

      »Es kann doch nicht die Chérie sein? Sie ist doch so gepflegt«, sagte Kathi fassungslos. Als sie aber »Chérie« sagte, hob die Hündin den Kopf und blickte sie aus trüben Augen an. Doch gleich sank der Kopf matt zurück.

      »Reg dich jetzt nicht auf, Kathi, die Rasse ist zäh«, sagte Sepp tröstend, als Kathi Tränen über die Wangen kullerten. Sie lief hinaus und kam mit Decken zurück. Sie hüllte die Hündin ein. »Magst auch ein Wasserle?« fragte sie.

      Wastl schleckte indessen die im Licht sichtbaren Wunden des erschöpften Tieres.

      Zum Glück ließ Dr. Gellert nicht lange auf sich warten. »Das ist Chérie«, sagte er leise, »ja, meine Gute, was ist denn mit dir los? Wo ist dein Herrchen?«

      Da gab Chérie ein leises, klagendes Winseln von sich, und es schien, als ob sie sich erheben wolle, aber sie war zu schwach.

      Dr. Gellert gab ihr eine Spritze, dann lag sie leblos da.

      »Ist sie tot, nein, das können Sie doch nicht«, jammerte Kathi.

      »Sie ist nur betäubt. Ich muß die Wunden versorgen«, sagte Dr. Gellert. »Es ist auf sie geschossen worden, aber anscheinend sind es nur Streifschüsse. Sie ist ausgehungert, und die Pfoten sind wund. Wir reden nachher darüber. Rufen Sie doch mal beim Gut an, damit der junge Baron kommt.«

      Der konnte nicht kommen, da er nicht da war, aber das wußten die Hof-lechners ja nicht. Kathi war nur völlig überrascht, daß der alte Baron sofort aufgeregt sagte, daß er kommen würde.

      Dr. Gellert versorgte das geplagte Tier bestens. »Vielleicht schafft sie es«, sagte er. »Bis hierher hat sie es ja auch geschafft, obgleich das schon ein Wunder ist.«

      Wastl wich nicht von Chérie. Er legte seine Schnauze auf ihren zuckenden Körper.

      »Die Wärme wird ihr guttun«, sagte Dr. Gellert. »Bist ja auch ein ganz guter Freund, Wastl.« Zweimal schlug Wastl darauf mit der Rute auf den Boden, aber dann verhielt er sich wieder ganz ruhig.

      Eine Viertelstunde später kam der Baron. Er kniete neben Chérie nieder und streichelte ihren Körper, und Wastl duldete es ohne Aufmucken.

      »Meinem Sohn muß etwas passiert sein«, sagte der Baron dann erschüttert, als Dr. Gellert ihn aufgeklärt hatte, was der Hündin fehlte. »Freiwillig hätte er sich nie von ihr getrennt. Es ist jetzt bereits eine Woche her, daß er mit Chérie das Gut verlassen hat.«

      Er sank auf einen Stuhl und bedeckte sein Gesicht mit den Händen. »Es ist meine Schuld, nur meine Schuld«, murmelte er.

      *

      Davon erfuhren Fee und Juanita nichts, aber Fee hatte noch viel von dem Mädchen erfahren, wodurch das bestätigt wurde, was auch der Baron gebeichtet hatte. Nämlich, daß Marian diese Carola von Gölltau heiraten sollte. Jedoch war er auch überzeugt gewesen, daß sein Vater versöhnlich gestimmt sein würde, wenn er Juanita persönlich kennenlernen würde.

      »Ich war früher gekommen, als Marian erwartete«, erzählte Juanita. »Ich fühlte mich nicht recht wohl und wollte ausgeruht sein, wenn ich Marian traf. Ich war zu Tode erschrocken, als Barnet kam.«

      »Hat er Sie niedergeschlagen und beraubt?« fragte Fee.

      »Das eben kann ich nicht sagen. Ob er soweit gehen würde?« Aber dann stiegen wieder Tränen in ihre Augen. »Warum eigentlich nicht, da er doch Mama auch auf dem Gewissen hat. Aber vielleicht war es Jim Stone. Wie kann er nur behaupten, er sei mit mir verheiratet?«

      »Das weiß der Himmel«, meinte Fee. »Vielleicht dachte er, wir würden froh sein, wenn jemand Sie abholen würde, eine Fremde ohne Papiere, die nach seinen Worten nicht ganz zurechnungsfähig sei. Aber wir waren gleich mißtrauisch, Juanita. Und alles haben Sie nicht falsch gemacht. Sie haben etwas anscheinend sehr Wichtiges im Hotelsafe hinterlegt, und Sie haben Ihre Rechnung im voraus bezahlt. Und außerdem haben Sie mir am Silvesterabend gleich gefallen und dieser Mann gar nicht.«

      »Ich habe Ihnen so viel zu verdanken«, flüsterte Juanita. »Glauben Sie, daß Marian mit Barnet und Stone unter einer Decke steckt?«

      Wie sie sich damit quälte! Ein tiefes Mitgefühl bewegte Fee. »Nein, das glaube ich nicht«, sagte sie mit fester Stimme.

      »Dann muß ich wohl auch um ihn Angst haben«, sagte Juanita bebend. »Was soll ich nur tun?«

      »Ruhe bewahren und morgen mit dem Baron sprechen«, erwiderte Fee. Und dann wurde sie ans Telefon gerufen.

      Es war Daniel. Er sagte ihr, daß er zum Jagdschlössel gerufen worden sei. »Der Baron ist zusammengebrochen, und Chérie ist dort«, erklärte er.

      Es wird immer verrückter, dachte Fee, aber sie sagte davon nichts zu Juanita.

      Sie fuhr heim und wartete auf ihren Mann. Daniel blieb zwei Stunden aus, und als er kam, verriet seine Miene nichts Gutes.

      Er berichtete, wie Chérie gefunden wurde. »Dann haben sie den Baron gerufen, und der ist fertig mit den Nerven, da er überzeugt ist, daß Marian etwas ganz Böses geschehen sein muß. In diesem Fall ist es natürlich unvermeidlich, die Polizei einzuschalten, Fee, und so wird auch Juanita da einbezogen werden.«

      »Sie liebt Marian«, sagte Fee leise.

      »Auch das noch, das Familiendrama ist komplett.«

      Selbst Fee sah augenblicklich alles grau in grau. Und als Daniel dann erfuhr, was Juanita erzählt hatte, verdüsterte sich seine Miene noch mehr.

      »Geld bringt mehr Leute um als eine Keule«, murmelte er.

      »Woher hast du das?« fragte Fee.

      »Sepp hat es gesagt.«

      »Darüber kann man nachdenken. Wird Chérie durchkommen?«

      »Dr. Gellert räumt ihr eine Chance ein, wenn sie bald Nahrung zu sich nimmt. Diese Rasse ist wirklich sehr widerstandsfähig. Übrigens hat Gellert auch gesagt, daß es sehr kinderfreundliche Hunde sind.«

      »Lieb, daß du dich danach erkundigt hast, aber augenblicklich habe ich andere Sorgen«, sagte Fee.

      *

      Der Baron hatte die Nacht im Jagdschlössel verbracht. Gut versorgt von Kathi, fühlte er sich am Morgen etwas besser. Er rief bei Fee an. Dank der Hilfe ihres Mannes sei er in der Lage, ihre Verabredung einzuhalten, sagte er, aber ihm ginge es jetzt vor allem darum, Juanita zu sprechen.

      »Alles der Reihe nach«, meinte Fee. »Zuerst regeln wir die Geldangelegenheit. Sie müssen jetzt Ruhe bewahren.«

      Das war gut gemeint, aber wie sollte ein Mann, der um das Leben seines Sohnes fürchtete, Ruhe bewahren? Er sah entsetzlich elend aus, als er mit einem Taxi zu Fee kam.

      »Freiwillig hätte sich Marian niemals von Chérie getrennt«, sagte er tonlos.

      »Vielleicht hat sie sich von ihm getrennt, um für ihn eine Hilfe zu holen«, meinte Fee nachdenklich. »Sie hat sich zum Jagdschlössel geschleppt. Der Instinkt des Hundes.«

      »Wie meinen Sie das?«

      »Daß sie vorher wohl dagewesen war, und außerdem ist Wastl dort. Vielleicht hat sie es bis zum Gut auch nicht mehr geschafft. Hunde können nicht reden.«

      »Wenn sie nicht so krank wäre, könnte sie mir den Weg zu Marian zeigen«, sagte er leise. »Man hat auf sie geschossen.« Er sagte sonst nichts, aber Fee fühlte, daß er daran dachte, daß man auch auf seinen Sohn geschossen haben könnte.

      »Ihr Sohn war doch sicher mit dem Auto unterwegs«, meinte sie.

      Er


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