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Butler Parker Staffel 10 – Kriminalroman. Günter DöngesЧитать онлайн книгу.

Butler Parker Staffel 10 – Kriminalroman - Günter Dönges


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er für einen Moment eine runde Blechdose, die an einen Tabakbehälter erinnerte. Es fehlte jede Aufschrift, und sie ließ sich auch nicht aufschrauben. Ein kleines Schloß an der Unterseite, von dem nur das Schlüsselloch zu sehen war, schien den Deckel festzuhalten.

      Paul Storn steckte die Dose selbstverständlich ein. Sie schien wichtige Dinge zu enthalten. Anschließend ließ der heimliche Besucher noch eine Pistole verschwinden, die ganz offensichtlich aus Plastik bestand.

      Da er diese Pistole am Fußende der Matratze entdeckt hatte, mußte sie wichtig sein. Er wog sie in der Hand und steckte sie in die Rocktasche. Sein letztes Beutestück war ein flacher Schlüssel, der zu einem Safe oder Schließfach gehörte. Als Storn ihn sich näher ansah, fand er seine Vermutung bestätigt. Auf der Rück-seite des Schlüssels entdeckte er eine Einprägung, die auf die Post von Kandersteg verwies.

      Da Paul Storn diesen Schlüssel auf dem Boden einer leeren Blumenvase entdeckt hatte, bedeutete er si-cher den Zugang zu wichtigen Dingen.

      Leichten Fußes verließ der Dieb das Zimmer des Butlers und betrat die Treppe, die hinunter in den Vor-raum der Wohnhalle führte. Nach der dritten Stufe fühlte er sich wider Willen frei wie ein Vogel. Er erhob sich von der Treppe und segelte wie ein Fluggleiter durch die Luft, die weiteren Treppenstufen mißachtend. Nachdem er eine etwas verunglückte Rolle absolviert hatte, landete er krachend auf dem Rücken und blieb einen Moment lang leicht benommen liegen.

      Dann rappelte er sich auf, warf einen mißtrauischen Blick auf die Treppe und humpelte nach draußen. Dabei fragte er sich, warum ihm beim Besteigen der Treppe nicht aufgefallen war, wie glatt gebohnert sie war. Nun, er konnte nicht wissen, daß ein gewisser Josuah Parker seine Hand im Spiel gehabt hatte.

      *

      Josuah Parkers Gesicht blieb unbewegt, als der heimliche Besucher zu seinem 2 CV humpelte. Er hatte diesen Konditionsmangel natürlich erwartet, hatte er doch heimlich die Treppe mit einem Supergleitmittel eingesprüht.

      Parker war sehr leise zurück ins Chalet gekommen und hatte die Stufen präpariert. Seiner bescheidenen Ansicht nach durfte man es seinen Gegnern nicht zu leicht machen, sonst wurden sie übermütig.

      Parker dachte nicht im Traum daran, den 2 CV zu verfolgen. Da er eine einheimische Nummer trug, han-delte es sich mit Sicherheit um einen Leihwagen. Den Mieter eines solchen Gefährts konnte man zu jeder Zeit leicht feststellen.

      Parker sah also dem davonfahrenden Wagen nach und begab sich dann zurück ins Chalet. Er war sicher, daß seine Überraschungen wirken würden. Nachdem er sein Zimmer kontrolliert hatte, nachdem er sah, daß der Besucher genau jene Dinge mitgenommen hatte, die er vorsorglich angeboten und bereitgelegt hatte, gönnte er sich unten in der Wohnhalle eine seiner berüchtigten schwarzen Zigarren. Er glaubte sicher zu sein, daß die Dinge einen durchaus erfreulichen Verlauf nahmen.

      *

      »Der Bursche hat Dreck am Stecken, Chef«, meldete Paul Storn, »wahrscheinlich irgendein kleiner Gau-ner, der unter dem Deckmantel eines Butlers arbeitet.«

      »Was haben Sie gefunden, Paul?«

      Der Berufskiller wandte sich seinem Faktotum zu. Storn zeigte zuerst die Brieftasche, nach der Ralph Madson etwas zu hastig griff. Er öffnete sie, blätterte den Inhalt durch, sah sich das Foto an und wollte die Brieftasche schon wieder schließen, als er sichtlich stutzte.

      »Moment mal«, sagte er dann nervös, »da stimmt doch was nicht.«

      »Aber das ist doch Ihre Brieftasche, oder?«

      »Das Zeitungsfoto!« Ralph Madson sah es sich jetzt genau an und preßte dabei die Lippen zusammen. »Das ist nicht das Foto, das in der Brieftasche war!«

      »Wieso?« Paul Storn verstand nicht.

      »Schon gut«, murmelte Madson gereizt. Er war sich seiner Sache sicher. Auf dem Foto, das er mitgebracht hatte, waren sieben Männer in sportlichem Winterdreß zu sehen gewesen, auf diesem Zeitungsfoto aber be-fanden sich sieben Männer in würdevoller Manageraufmachung: Dunkle Anzüge, diskrete Krawatten und Aktenköfferchen.

      Zudem befanden diese sieben Männer sich in einem Konferenzsaal, durch dessen Fenster man allerdings auf eine winterliche Landschaft blickte.

      »Glauben Sie, daß das Foto ausgetauscht worden ist?« fragte Paul Storn überflüssigerweise.

      »Natürlich«, fauchte Madson wütend, »und das hat etwas zu bedeuten.«

      »Will der Bursche Sie an der Nase herumführen, Chef?«

      »Das wird er uns bald sagen müssen«, gab Madson leise, aber drohend zurück. »Mit mir kann man so was nicht machen. Was haben Sie sonst noch mitgebracht?«

      »Hier. Ein Schließfachschlüssel.«

      »Sehr gut. Wo gefunden?«

      »Auf dem Boden einer Vase. Scheint sich um was Wichtiges zu handeln.«

      »Fahren Sie nachher los und öffnen Sie das Fach!«

      »Okay, Chef. Und dann noch etwas.«

      »Eine Wasserpistole. Sie lag unter seiner Matratze.«

      »Eine Wasserpistole?« Ralph Madson schüttelte ratlos den Kopf. Als Vollprofi seiner Branche hatte er schon überraschende Dinge erlebt, aber mit einer unter einer Matratze versteckten Wasserpistole war er noch nie konfrontiert worden.

      »Sieht völlig harmlos aus«, stellte Paul Storn fest, »wollen Sie mal sehen, Chef?«

      Ralph Madson wollte und ließ sich die Plastikpistole reichen. Er wog sie zuerst prüfend in der Hand, sah sie sich mißtrauisch von allen Seiten an und richtete sie dann auf sein Faktotum.

      »Vorsicht, Chef!« Paul Storn duckte sich unwillkürlich und sprang zur Seite.

      »Angst, wie?« Ralph Madson grinste kalt. Dann ließ er die Mündung hinüber zum Fenster wandern und hob die Schußwaffe aus Plastik noch etwas höher an, bis sie seine Augenhöhe erreicht hatte. Er visierte die Scheibe an und drückte ab.

      Was er allerdings besser nicht getan hätte!

      Die Wasserpistole war nämlich geladen. Sie versprühte prompt ihre Flüssigkeit, aber zu Madsons Pech in die falsche Richtung. Es handelte sich nämlich um eine Ulkpistole, wie man sie in einschlägigen Fachge-schäften erstehen kann.

      Die Spritzdüse befand sich auf der entgegengesetzten Seite, in Höhe des nachgebildeten Schlosses.

      Ralph Madson zuckte wie unter einem Elektroschock zusammen, als die Flüssigkeit in sein Gesicht sprüh-te. Er warf die Wasserpistole mit einem Fluch zu Boden und sah das Feixen seines Faktotums.

      »Rote Farbe!« sagte Storn kichernd.

      Er sah es um Bruchteile von Sekunden zu spät, denn Ralph Madsons Hand wischte bereits durchs Gesicht. Die rote Farbe aus der Wasserpistole verbreitete sich und färbte das Gesicht des Killers blutrot.

      »Hören Sie bloß mit der dämlichen Lache auf«, schrie Madson sein Faktotum an. »Dafür wird mir dieser Butler noch bezahlen!«

      »Ich hole schnell ein Handtuch«, sagte Storn und wischte aus dem Zimmer. Als er die Tür hinter sich ge-schlossen hatte, konnte er sich nicht mehr länger halten. Er krümmte sich vor Lachen und tupfte sich an-schließend dicke Tränen aus den Augenwinkeln. So blamiert hatte er seinen gefürchteten Chef noch nie ge-sehen.

      »Machen Sie die Blechdose auf«, herrschte Ralph Madson sein Faktotum an. Storn war mit einem Hand-tuch zurückgekehrt. Während er zögernd nach der Tabakdose griff, zog Madson sich sicherheitshalber zu-rück. Dabei wischte er sich verzweifelt das knallrot gefärbte Gesicht ab. Was wenig nutzte, wie sich später zeigte. Der Farbstoff erwies sich als ausgesprochen klebfest und hartnäckig.

      »Worauf warten Sie noch, Paul?« Madsons Stimme klang ungeduldig. Storn hatte ein ungutes Gefühl, als er sich mit dem eingelassenen kleinen Schlüsselloch befaßte. Er hielt eine zurechtgebogene Heftklammer in der rechten Hand und fingerte damit im Schloß herum.

      »Na bitte«,


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