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Mami Staffel 12 – Familienroman. Sina HollЧитать онлайн книгу.

Mami Staffel 12 – Familienroman - Sina Holl


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dich um halb acht ab und bringe deinen Babysitter mit.«

      »Also, das ist mir aber gar nicht recht…«

      »Entschuldige bitte, ich habe jetzt zu tun. Bis heute abend.«

      *

      »Wer wird denn nachher auf uns aufpassen?« fragte Alex verwundert, und auch Jana sah ihre Mutter fragend an.

      »Ich weiß es nicht, Sonja tat ziemlich geheimnisvoll. Jana, gib mir doch bitte mal die Schatulle mit dem Modeschmuck rüber.«

      Die Kinder standen neben Silvia im Schlafzimmer und sahen interessiert zu, wie aus der strengen Anwältin ein bezaubernde Frau im engen Rock und mit Stöckelschuhen wurde.

      Als es an der Haustür klingelte, stürzten beide Kinder gleichzeitig aus dem Zimmer. Silvia sah ihnen lächelnd nach, ging dann selber auch hinunter. Auf der letzten Treppenstufe blieb sie abrupt stehen.

      »Stefan? Was tust du hier?«

      »Das war meine Idee«, ertönte Sonjas Stimme aus dem Hintergrund.

      Silvia trat zu ihm und fragte unsicher: »Und du willst meine Kinder heute abend betreuen? Ich weiß nicht, ob das eine gute Idee ist; sie kennen dich doch kaum.«

      »Das habe ich mir auch gesagt und kurzerhand umdisponiert«, meldete sich Sonja wieder zu Wort. Verständnislos sah Silvia ihr zu, wie sie ihre Jacke an der Garderobe aufhängte. »Anstatt mit mir wirst du mit Stefan ins Kino gehen, und ich kümmere mich um deine Rasselbande.«

      »Au fein!« rief Alex. »Ich muß dir unbedingt mein neues Computerspiel zeigen!«

      Sonja warf einen Blick an die Zimmerdecke. »Na, da habe ich mir ja etwas Feines eingebrockt!« Und zu Silvia gewandt: »Wenn ihr euch nicht beeilt, kommt ihr zu spät zur Vorstellung.«

      Stefan hatte noch immer nichts gesagt, sondern stand wie ein Zuschauer bei einer Theatervorstellung da.

      Silvia sah ihn fragend an, und endlich begann er zu reden: »Ja, wir sollten uns wirklich beeilen. Oder ist es dir unangenehm, mit mir ins Kino zu gehen?«

      »Nein, natürlich nicht«, antwortete sie viel zu schnell. »Ich hole nur meine Handtasche.« Sie sah nicht, daß Sonja ihm aufmunternd zuzwinkerte.

      Dann saßen sie schweigend im Auto.

      Während Stefan den Wagen in die Innenstadt lenkte, warf er immer wieder einen aufmerksamen Blick auf Silvia. Schließlich fragte er: »Entschuldige, daß Sonja und ich dich überrumpelt haben, es war Sonjas spontaner Vorschlag, weil dein Babysitter nicht kommen konnte.«

      Silvia nickte. Sie dachte an den Abend mit Stefan, als er beim Abschied versucht hatte, sie zu küssen. So etwas durfte nie wieder geschehen, sonst würde sie nie darüber hinwegkommen, daß er nun einer anderen Frau gehörte.

      Der Film war sehr gut, doch Silvia bekam kaum etwas von der Handlung mit. Stefans Nähe machte sie nervös und gleichzeitig glücklich; sie war vollkommen durcheinander.

      Als der Film vorüber war, atmete Silvia erleichtert auf. Vor dem Kino fragte Stefan: »Hat er dir gefallen?«

      »Wer?« fragte sie verstört.

      Stefan grinste. »Der Film natürlich.«

      »Ach so. Ja, er war sehr schön.« Sie trat verlegen von einem Fuß auf den anderen.

      »Hast du nicht Lust auf ein Glas Wein?« fragte er.

      »Ich weiß nicht, ich muß morgen wieder früh aus den Federn«, gab sie zögernd zurück.

      »Bitte, nur eine halbe Stunde. Ich möchte dir nämlich etwas sagen, das mir schon lange auf der Zunge brennt. Gleich da vorn gibt es ein kleines Lokal.«

      Silvia setzte mechanisch einen Fuß vor den anderen. Was konnte es bloß sein, worüber er mit ihr sprechen wollte? Er hatte doch hoffentlich nicht herausgefunden, daß Jana seine Tochter war?

      Nachdem Stefan zwei Glas Wein bestellt hatte, sagte er zu Silvia: »Ich bin jetzt sehr froh über Sonjas Einfall. Endlich habe ich die Gelegenheit, dir zu sagen, was ich mir bisher nicht zugetraut habe.«

      »Und das wäre?« Nun, wo sie saß und er nicht das Zittern ihrer Beine bemerken konnte, fühlte sie sich wieder etwas sicherer. »Was gibt es so Wichtiges, was du mir zu sagen hast?«

      »Ich liebe dich noch immer.«

      Sie sah Stefan ungläubig an, dann schüttelte sie langsam den Kopf. »Das… kann ich mir nicht vorstellen.«

      »Und warum nicht? Weil ich damals so verbohrt war und nur meinen beruflichen Aufstieg im Kopf hatte? Kannst du mir das denn nicht verzeihen?«

      Mit einer fahrigen Handbewegung strich sie sich eine Strähne ihres dunklen Haares aus der Stirn. »Ich habe dir längst verziehen.«

      »Also bedeute ich dir nichts mehr?« fragte er, und seine Stimme klang traurig. »Ich hatte so gehofft, daß du mir eine Chance geben würdest.«

      Silvia schluckte den dicken Kloß in ihrem Hals herunter. »Ich liebe dich auch noch immer, Stefan.«

      Seine Augen strahlten glücklich. »Aber weshalb bist du dann so spröde und unnahbar geworden?«

      »Kannst du dir das denn nicht denken? Immerhin gibt es mittlerweile eine andere Frau in deinem Leben.«

      Er griff erleichtert nach ihrer Hand. »Wenn du Anke meinst – das ist vorbei. Nachdem ich dich wiedergefunden hatte, wurde mir sehr schnell klar, daß du die einzige Frau bist, die ich will.«

      Erstaunt sah Silvia ihn an. »Du meinst, ihr seid gar nicht mehr zusammen?«

      »Nein, Anke und ich haben uns in aller Freundschaft getrennt. Unserem Glück steht nichts mehr im Wege.«

      Silvias eben noch glückliches Gesicht verfinsterte sich schlagartig. »Es geht trotzdem nicht.«

      »Ja, aber weshalb denn nicht? Bist du so enttäuscht von Robert, daß du Angst vor einer neuen Beziehung hast?«

      Sie lächelte lahm. »Nein, ich weiß doch, daß du nicht wie Robert bist – es geht um meine Kinder. Sie leiden sehr darunter, daß ihr Vater mit einer anderen Frau zusammenlebt und sind aus diesem Grunde nicht mehr gern bei ihm. Ich will nicht, daß…«

      »Aber Liebling, wir haben doch alle Zeit der Welt, Jana und Alex ganz langsam daran zu gewöhnen, daß ich dich heiraten will. Meinst du nicht, daß deine Kinder sich wohlfühlen werden, wenn sie in einer intakten Familie aufwachsen?«

      Mit Schaudern dachte Silvia daran, daß es bald an der Zeit war, Stefan von seiner Tochter zu erzählen. »Laß mir Zeit, mit den Kindern zu reden, ja?«

      »So viel Zeit, wie du brauchst, mein Schatz.« Zärtlich küßte er ihre zarte Hand, die er noch immer in seiner eigenen hielt.

      *

      Silvia sah von Jana zu Alex und wieder zurück. »Ich möchte mit euch etwas besprechen. Alex, mach bitte den Fernseher aus.«

      Erwartungsvoll blickten beide Kinder zu ihr empor. Sie setzte sich ihnen gegenüber.

      »Was gibt es denn?« fragte Jana. »Du siehst so ernst aus.«

      Verzweifelt suchte Silvia nach den richtigen Worten. »Es hat sich etwas ereignet, worüber ihr unbedingt Bescheid wissen müßt – und ihr sollt entscheiden, ob ihr damit einverstanden seid.«

      Jana sah Alex wissend an und fragte dann: »Geht es um Stefan?«

      Silvia starrte ihre Tochter an. »Woher weißt du das?«

      »Och, Sonja hat uns gestern abend erzählt, daß ihr beide euch so dolle mögt und ob wir etwas dagegen hätten, wenn er hier mit uns zusammenleben würde.«

      »Und? Was habt ihr geantwortet?« fragte Silvia atemlos.

      »Wenn Stefan mit mir auch mal Fußball spielt und nicht so oft weg ist wie Papa, sind wir einverstanden. Nicht wahr, Jana?« Alex warf seiner Schwester einen Blick zu. Diese nickte


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