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KOPFLOS IM KURHOTEL. Christina UngerЧитать онлайн книгу.

KOPFLOS IM KURHOTEL - Christina Unger


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      »Was ist denn los?«, wunderte sich Frau Kitzler über die Reaktion der anderen. »Ich finde Jennifer schön! Margot ist so verdammt altmodisch.«

      »Sie möchten wirklich Jennifer Kitzler heißen?«, wollte Beate auf Nummer sicher gehen.

      »Aber ja! Schon als Kind wollte ich so heißen. Meine Freunde mussten mich immer Jenny rufen.«

      Zum Glück brachte der Kellner die morgendliche Ration Flohsamen auf Kefir und so konnten sich die anderen einem neuen Thema zuwenden, denn niemand fiel etwas Intelligentes zu Jennifer Kitzler ein. Walter ergriff die Gelegenheit, von der absurden Namensänderung auf das noch absurdere Produkt vor ihm abzulenken.

      »Und was ist das schon wieder für ein gesunder Schmarren?«, fragte er.

      »Das ist Aciflovital, müssen Sie unbedingt essen«, riet Margot alias Jennifer. »Was für ein Floh?«

      »Indischer Flohsamen.«

      »Und wofür brauch ich das?«

      »Das fördert Ihre Verdauung.«

      »Meine Verdauung ist völlig okay.«

      »Sie werden sich wundern, um wie viel leichter es damit geht. Außerdem macht Aciflovital satt. Sie müssen nur viel Wasser nachtrinken, dann geht es im Magen auf wie eine Dampfnudel und Sie verspüren bis zum Mittag keinen Hunger mehr.«

      Der Kefir schmeckte nach eingeschlafenen Füßen, dafür blieb der Flohsamen zwischen den Zähnen kleben. Grollend leerte Walter seine Schüssel und bearbeitete hinterher ungeniert mit einem Zahnstocher seine Zahnzwischenräume. Bis etwas noch viel Unappetitlicheres passierte: Opa hatte kurzerhand sein Gebiss herausgenommen und begonnen, es vor allen zu putzen.

      Beate saß wie versteinert. »Du hast wohl überhaupt keinen Genierer!«, zischte sie ihrem Schwiegervater zu. »Tu doch etwas, Walter!«

      Walter legte seinen Zahnstocher weg und suchte vergeblich nach einer Lösung.

      Tommy schnappte sich kurzerhand eine Serviette, wickelte das Gebiss darin ein und half Opa auf die Beine. »Komm, Opa, wir gehen jetzt auf unser Zimmer und dort machen wir dein Gebiss sauber.«

      »Alles Teufelsdreck!«, schimpfte Opa.

      Schließlich musste auch die Frau Professor Aciflovital Tribut zahlen und tauchte in Richtung Toilette ab. Bei dieser Gelegenheit sah Beate, dass sie zu ihren giftgrünen Leggings knallgelbe Knöchelwärmer trug. Frau Kitzler verabschiedete sich in Richtung Pool, Walter und Beate blieben allein am Tisch zurück.

      »Worauf hast du heute Lust?«, fragte Beate ihren Mann.

      »Was hältst du davon, wenn wir den Buschenschank suchen, wo die anderen anscheinend ihre freie Zeit verbringen?«, schlug Walter allen Ernstes vor. »Nur mal so, um die Gegend kennenzulernen.«

      »Das könnte dir so passen! Wir bleiben im Hotel und schauen, was man uns sonst noch bietet. Die haben hier auch ein Fitnessstudio …«

      »Mich kriegen keine zehn Pferde in ein Fitnessstudio, ich bin zum Erholen da!«

      »Dann besuchen wir am Nachmittag die Straußenfarm.«

      »Und was mache ich da?«

      »Strauße in ihrem Gehege beobachten. Dieser Ausflug wird vom Hotel empfohlen. Außerdem haben sie dort einen Shop mit Straußenprodukten. Bemalte Straußeneier, Straußenfedern, Straußeneierlikör, Straußensteaks …«

      »Und wo bitte brate ich mir mein Steak?«

      »Muss ja nicht gerade ein Steak sein, die haben viele andere gute Sachen. Straußengesichtscreme zum Beispiel, für einen verjüngten Teint.«

      »Die machen wohl mit allem ein Geschäft?«

      »Also, was sagst du? Fahren wir gleich nach dem Mittagessen dorthin? Es ist nur eine halbe Stunde Fahrzeit.«

      »Meinetwegen«, brummte Walter, der nach dem Frühstück schon wieder Hunger hatte. Vielleicht gab es auf dieser Farm Kostproben vom Straußensteak und andere fleischliche Spezialitäten. Beate registrierte, dass sich Walters Laune wieder besserte.

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