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Toni der Hüttenwirt Paket 2 – Heimatroman. Friederike von BuchnerЧитать онлайн книгу.

Toni der Hüttenwirt Paket 2 – Heimatroman - Friederike von Buchner


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Urs einen Seitenblick zu.

      »Urs, niemand kann etwas für seine Träume. Aber ich fasse es als Kompliment auf. Leider kann ich dir nicht sagen, daß ich von dir geträumt habe. Aber ich mußte oft an unsere zufällige Begegnung denken.«

      »Das ist schön! Ich dachte auch oft daran! Du gingst mir nicht aus dem Sinn, Gundi.«

      Gundi errötete erneut.

      »Ja… und jetzt haben wir uns schon wieder getroffen.«

      »Ja, das haben wir. Ich freue mich so darüber. Ich habe mir Gedanken gemacht, wie ich dich wiederfinden könnte. Ich gestehe dir, ich wollte dich unbedingt wiedersehen.«

      Gundi schenkte Urs ein zauberhaftes Lächeln.

      »Ich freue mich auch sehr, daß wir uns getroffen haben«, flüsterte Gundi leise.

      Urs legte seinen Arm hinter Gundi auf die Lehne der Bank. Er erzählte, welche Überlegungen er angestellt hatte, wie er sie finden könnte. Da gab es verschiedene Möglichkeiten. Eine davon war, von Hof zu Hof zu gehen und überall zu fragen. Oder beim Bürgermeister, beim Pfarrer oder in der Schule nach einer Gundi zu fragen.

      »Ich dachte mir, daß es nicht so viele junge Frauen oder Madln, wie man hier in den Bergen sagt, in Waldkogel gibt.«

      Gundi gab zu bedenken, daß Urs dabei im Vorteil gewesen sei, da Waldkogel nicht groß war.

      »Ich bin jedenfalls sehr, sehr, sehr glücklich, daß ich dich gefunden habe, Gundi! Du gefällst mir einfach!«

      Urs sah Gundi von der Seite aus an. Er nahm all seinen Mut zusammen und sagte leise.

      »Gundi, ich habe mich in dich verliebt!«

      Gundi hörte es. Ihr Herz klopfte wild. Sie spürte jeden Herzschlag. Sie schluckte. Sie griff sich an die Brust.

      Langsam wandte sie ihr Gesicht Urs zu.

      »Urs, du gefällst mir auch! Ich mußte auch immer und immer wieder an dich denken!«

      Gundi lächelt Urs an. Verlegen senkte sie die Lider.

      »Urs, ich bin nicht nur wegen der Eier auf die Berghütte gekommen. Die Lieferung der Eier – das war nur ein Vorwand. Meine Freundin Ute hat das eingefädelt. Ich hatte nicht den Mut, einfach nach dir auf der Berghütte zu suchen.«

      »Dann hast du deiner Freundin von mir erzählt?«

      »Ja! Du bist mir nicht aus dem Sinn gegangen. Ich mußte mit jemanden darüber sprechen. Ich war sehr verwirrt. Nichts ist mehr so, wie es war, seit..«

      Gundi sprach den Satz nicht zu Ende.

      Urs griff mit seiner Hand unter Gundis Kinn. Er hob ihren Kopf an. Bei seiner Berührung durchströmte Gundi ein wonniger Schauer.

      »Was ist nicht mehr so, wie es einmal war? Sage es mir!«

      Gundi schaute Urs in die Augen.

      »Alles! Alles ist anders! Nichts ist mehr so wie es vorher war. Mein Leben war geordnet. Ich wußte, was ich wollte. Ich hatte klare Vorstellungen, wie mein Leben aussehen sollte. Doch das war plötzlich alles nebensächlich. Ich sehe nur noch Fragezeichen.«

      Urs kam mit seinen Lippen näher.

      »Es gibt Fragen, die lassen sich nicht beantworten, jedenfalls nicht mit Worten.«

      Urs’ Lippen näherten sich. Gundis Herz klopfte. Sie schloß die Augen. Sie fühlte, wie Urs sie in den Arm nahm. Dann spürte sie seine weichen Lippen auf den ihren. Er küßte sie nur ganz sacht. Doch dieser behutsame Kuß besagte so viel. Er war von solcher unendlicher Hingabe und Zuneigung.

      Dann nahm Urs Gundis Hand.

      »Gundi! Gundi, ich liebe dich!«

      Gundi blickte in Urs’ Augen und sagte leise.

      »Urs, auch ich habe sehr, sehr, sehr starke Gefühle für dich! Ich habe das nicht für möglich gehalten, daß man einem Burschen nur ein einziges Mal in die Augen schauen und solche Gefühle im Herzen haben kann. Ich habe so etwas noch nie erlebt.«

      Urs las in Gundis Augen, wie in einem Buch. Er sah darin ihre große Liebe zu ihm. Er sah aber auch die Angst.

      »Dich bedrückt etwas, liebste Gundi?«

      Urs drückte Gundi ganz fest an sich. Sie legte ihren Kopf an seine Schulter.

      »Etwas beunruhigt dich! Willst du es mir nicht sagen?«

      Gundi schüttelte den Kopf.

      »Dann muß ich raten. Vielleicht hast du Angst, weil ich nicht von hier bin? Vielleicht denkst du, ich suche nur eine Urlaubsliebe? Vielleicht denkst du, ich will mir nur mit dir die Zeit vertreiben?«

      »Das denke ich nicht!« flüsterte Gundi leise.

      Urs hielt sie ganz fest. Er spürte, wie Gundi leise zitterte.

      »Friert es dich? Es wird langsam schon kühl. Die Sonne ist am untergehen.«

      »Nein, mit ist nicht kalt.«

      Verlegen spielte Gundi mit dem Schokoladenpapier.

      »Vielleicht habe ich Angst vor meinen eigenen Gefühlen, Angst, mich ganz auf das einzulassen, was ich fühle.«

      »Was fühlst du?«

      Gundi seufzte.

      »Ich fühle Schmetterlinge im Bauch! Ich habe ein warmes Gefühl in meinem Herzen. Aber…«

      »Ja, aber…?«

      »Ach, das ist so schwer zu erklären!« seufzte Gundi.

      »Soll man sich nicht alles sagen, wenn man sich liebt?«

      »Doch! Ach, wenn man dem anderen vielleicht weh tut?«

      Urs sah Gundi mit großen ängstlichen Augen an.

      »Gundi, du bist dir nicht sicher, was meine Liebe betrifft? Ist es so?«

      »Ich weiß nicht! Ich dachte, es wäre alles klar in meinem Leben. Es war auch alles klar und wunderbar – bis du aufgetaucht bist.«

      »Ah, ich verstehe!«

      »Du verstehst?«

      »Ja!« seufzte Urs. »Soll ich raten?«

      »Bitte, wenn du willst?«

      »Du bist verliebt in einen anderen Burschen, stimmt es?«

      »Wie kommst du darauf?«

      »Das denke ich mir, nach allem, was du so gesagt hast. Dann habe ich einen Konkurrenten. Nun gut. Ich war auch wohl sehr töricht, anzunehmen, daß eine junge Frau, wie du es bist, so ein wunderbares und hübsches Madl, keinen Burschen hat.«

      Urs wollte seinen Arm wegziehen. Aber Gundi ließ das nicht zu.

      »Weißt du, Urs! Das ist kompliziert. Die Gefühle für dich sind da! Aber ich hatte auch Gefühle für Julian – so heißt er –, bevor ich dir begegnet bin. Doch dann sind wir beide zusammengetroffen und mein Weltbild geriet ins Wanken. Wie kann man sich wirklich sicher sein, daß man den Richtigen liebt?«

      »Diese Frage kann ich dir nur aus meiner ganz eigenen Sicht beantworten. Ich verlasse mich da auf mein Herz. Ich habe dich gesehen und sofort gespürt: Du bist es!«

      Gundi kuschelte sich an Urs.

      »Ich lag auf der Wiese und dachte an Julian, als du mich angesprochen hattest. Ich gab mich Tagträumen hin. Ich dachte, mein ganzes Herz ist voll von Liebe zu ihm. Da ist kein Platz für jemand anderen, kein Platz für dich! Doch dann kam alles so, wie es kam. Du hast mein Herz ebenso in Besitz genommen wie Julian.«

      Urs räusperte sich.

      »Nun, Gundi! Ich kann dir nur sagen: Ich liebe dich! Ich liebe dich wirklich! Tief in meinem Herzen weiß ich, daß du es bist, nach der ich gesucht habe. Jetzt habe ich dich gefunden. Ich liebe, liebe, liebe dich! Ich bin mir sicher, wir gehören


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