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Toni der Hüttenwirt Paket 2 – Heimatroman. Friederike von BuchnerЧитать онлайн книгу.

Toni der Hüttenwirt Paket 2 – Heimatroman - Friederike von Buchner


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Am End’ rennt sie dann wieder vor mir davon!«

      Toni griff nach dem Fischpaket.

      »Dann setz dich, Gustl!«

      Toni ging in die Berghütte. Er legte das Fischpaket auf den Tisch.

      »Eine Sonderlieferung für meine Frau von der Waterkant. Der alte Straubinger hat die raufgeschickt, Anna!«

      »Oh, ich rieche es schon! Frisch geräucherte Fische! Toni, mach du alleine weiter!«

      Anna holte sich sofort einen Teller. Sie packte die Fische aus und begann auf der Stelle zu essen. Sie schloß bei jedem Bissen die Augen.

      »Wie schmecken sie, Anna?«

      »Sie schmecken gut! Und sie schmecken nach meiner alten Heimat! Toni, laß mich!«

      Toni drückte seiner Anna einen Kuß auf das Haar.

      »Dann laß sie dir schmecken!«

      Toni wandte sich an Karoline.

      »Dann versorgen wir beide den neuen Gast! Er will ein kräftiges Frühstück. Übrigens, Karoline, der hat sich nach dir erkundigt. Er ist blond und hat dein Auto bei meinem Vater durch das offene Scheunentor entdeckt.«

      Karoline errötete. Sie schwankte. Anna schrie auf. Toni hielt Karoline fest. Sie schloß einen Augenblick die Augen.

      Als sie sie wieder öffnete, hauchte sie verlegen:

      »Lacht mich nicht aus! Zu blöd! Aber ich kann nichts dafür!«

      »Mußt net verlegen sein, Karoline! Geht’s wieder?«

      »Ja! Das schaffe ich schon! Ich wollte ihn ja finden.«

      »Dann bring ihm schon mal den Kaffee raus!«

      Toni drückte Karoline die Kaffeekanne und einen Becher in die Hand.

      Karoline atmete tief durch. Sie ging hinaus auf die Terrasse. Sie vermied, ihm in die Augen zu sehen. Sie trat zum Tisch, stellte den Becher ab und schenkte ein.

      »Toni bringt gleich den Rest.«

      »Grüß Gott! Du bist doch des Madl mit dem roten Sportwagen, oder?«

      »Ja, die bin ich! Woher weißt, daß ich einen roten Sportwagen habe?«

      »Weil wir uns schon mal begegnet sind. Des muß der Tag gewesen sein, an dem du nach Waldkogel gekommen bist. Ich hab’ dich bei der Kirche gesehen.«

      »Ach ja, ich erinnere mich!«

      »Bist so schnell fortgegangen, daß ich mich dir net hab’ vorstellen können. Ich bin der Gustav Straubinger, der Bauer vom Straubinger Hof. Gerufen werde ich Gustl. Würd’ mich freuen, wenn du auch Gustl zu mir sagen würdest. Und wie heißt du?«

      »Karoline Bergmann!«

      »Karoline, des ist ein schöner Name. In den Bergen hier würden wir des abkürzen und dich ›Karo‹ rufen.«

      Karoline mußte ihn jetzt ansehen. Sie schaute in seine blauen Augen. Ihr Herz klopfte wild. Sie errötete. Welch eine wunderbare dunkle Stimme er hat, so weich und warm. Wie er »Karo« ausspricht, das klingt so lieb.«

      »Kann ich Karo zu dir sagen? Ich denke, das paßt hier besser zu dir in den Bergen.«

      Er betrachtete Karoline in ihrem Dirndl.

      »Du findest, Karoline paßt nicht zu mir?«

      »Doch, des tut es auch! Aber die Karoline, die paßt mehr in den Sportwagen. Damit will ich dich aber net beleidigen!«

      Toni kam mit einem Tablett.

      »So, hier ist ein Extrafrühstück! Die Anna kommt auch gleich. Die sitzt in der Küche und futtert schon den ersten Räucherfisch. Da mußt dich ein bissel gedulden. Die Anna schwelgt in Erinnerungen.«

      »Des verstehe ich doch!«

      Toni füllte die beiden weiteren Becher, die er mitgebracht hatte, mit Kaffee.

      »Hast was dagegen, wenn ich und die Karoline dir ein bissel Gesellschaft leisten.«

      »Naa! Ganz im Gegenteil! Setzt euch!«

      Gustl fing an zu essen. Während er aß, erzählte er von seinem heimlichen nächtlichen Kontrollbesuch auf der Straubinger Hochalm. Er sprach von der Aushilfe, die er eingestellt hatte, einen jungen Burschen, der sich zu seinem Studium etwas dazu verdienen wollte. Auf der Staubinger Hochalm war nicht viel zu tun. Dort gab es eine kleine Schafherde, einige Ziegen und ungefähr ein Dutzend Kühe. Auf der Straubinger Hochalm wurde, seit Gustl den Hof übernommen hatte, keine herkömmliche Almwirtschaft betrieben. Er wollte den Hof mehr ökologisch bewirtschaften, und dazu gehörten gesunde, natürlich aufwachsende Tiere. So hatte Gustl entschlossen, die Tiere zwei Jahre sich selbst zu überlassen, in dem Sinn, daß die Kälber alle bei den Muttertieren blieben und die Milch der Kühe nicht für andere Zwecke abgemolken wurde. Das galt auch für die Schafe und die Ziegen. Karoline hörte interessiert zu, wie Gustl erzählte.

      »Auf der Hochalm ist nicht viel zu tun. Abends müssen die Stalltüren aufgemacht werden, daß Tiere, die einen Unterstand suchen, reinkönnen. Am nächsten Morgen müssen die Tiere wieder rausgetrieben werden auf die Almwiesen. Dann muß nur der Stall gründlich gereinigt werden.«

      Dieser Aufgabe war der Aushilfssenn wohl nicht richtig nachgekommen. Gustl war ärgerlich.

      »Ich muß mir wohl jemand anders suchen. Jemand, auf den ich mich verlassen kann. Ich kann nicht jeden Tag zur Kontrolle auf die Hochalm kommen. Mei, des wird schwierig werden, jemanden zu finden! Weißt du niemanden, Toni?«

      Toni stand auf. Er ging in die Berghütte und redete mit Anna. Nach einer Weile kamen sie zusammen heraus. In der Zwischenzeit ließ sich Karoline von Gustl noch mehr über die Hochalm erzählen.

      Anna und Toni setzten sich dazu.

      »Danke für die Räucherfische, Gustl! Sage deinem Onkel ein herzliches Dankeschön! Wenn ich wieder mal unten in Waldkogel bin, dann besuche ich euch auf dem Hof. Ich will mich auch noch persönlich bedanken. Er hat mir wirklich eine große Freude gemacht.«

      »Des hat er gern getan, Anna! Wie steht es? Fällt euch jemand ein, der auf der Straubinger Hochalm arbeiten könnte?«

      »Muß des ein Bursche sein?« fragte Anna.

      »Naa! Net! Des kann auch gut ein Madl sein! Hauptsache zuverlässig!«

      »Gut, Gustl! Ich habe da jemanden, den ich fragen will. Allerdings hat das Madl keinerlei Erfahrung mit Almwirtschaft und auch keine vom Vieh.«

      »Wenn sie lernwillig ist, dann kann sie binnen Stunden erfassen, auf was es ankommt. Die Arbeit ist net schwer. Sie muß nur gewissenhaft gemacht werden. Es muß der Stall saubergehalten und sich um die Tiere gekümmert werden.«

      Anna schaute Karoline an.

      Toni schaute Karoline an.

      »Ihr meint am Ende doch nicht mich?«

      »Wen denn sonst? Ich sehe hier niemand anderes«, schmunzelte To-ni.

      Karoline errötete.

      Gustl stimmte sofort zu.

      »Des wäre prima, Karo!«

      »Karo?« wiederholte Toni.

      »Ja, ich hab’ der Karoline den Vorschlag gemacht, daß sie sich hier in den Bergen Karo nennen tut. Ich find’, des paßt gut zu ihr.«

      Karoline griff in das Gespräch ein.

      »Ob Karoline oder Karo, das ist jetzt nicht wichtig! Ich habe keine Ahnung von so etwas! Ich habe zwar gerade ein sehr gutes Abitur gemacht, aber von Kühen, Schafen und Ziegen weiß ich nur, daß sie unterschiedlich aussehen und alle vier Beine haben.«

      Gustl schaute Karoline liebevoll an.

      »Des genügt mir! Karo, ich bin wirklich in Not. Ich würde mich sehr freuen, wenn du wenigstens


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