Die Abenteuer des Schwarzen Gerard. Karl MayЧитать онлайн книгу.
ausweichend. Da ließ ich seine Büchse untersuchen, und ...« – »Ah, ja! Sie soll ja einen Kolben von gediegenem Gold haben!« – »Das mit Blei überzogen ist. Ich ließ das Blei entfernen, und richtig kam das gediegene Gold zum Vorschein.« – »So ist er es! Lassen Sie ihn sofort in meine Privatwohnung bringen!«
Schon wollte sich der Leutnant entfernen, da blickten sich die Versammelten untereinander an, und eine Dame, die sich der Gunst des Kommandanten rühmen mochte, wandte sich an diesen mit der Bitte:
»Monsieur, das werden Sie uns doch nicht antun! Wir alle brennen vor Begierde, diesen Mann zu sehen. Werden Sie so unritterlich sein, den anwesenden Damen ihre Bitte abzuschlagen?«
Der Kommandant überlegte einen Augenblick. Es schmeichelte ihm, der Gesellschaft einen Gefangenen vorführen zu können, und daher gebot er:
»Gut, bringen Sie ihn hierher, Leutnant. Bringen Sie auch seine Waffe mit. Wir müssen uns diese berühmte Büchse einmal genau ansehen.«
Der Leutnant entfernte sich, und nach einer Pause todesstiller Erwartung trat er mit dem Jäger ein, von einem Piquet bewaffneter Soldaten begleitet. Er hatte geglaubt, diese Vorsicht nicht unterlassen zu dürfen.
Alle Blicke richteten sich auf den Gefangenen. Er war nicht in die mexikanische, theatralische Tracht gekleidet, er trug nur einen alten, blutbefleckten Anzug, aber seine Gestalt machte doch einen bedeutenden Eindruck. Besonders imponierten die furchtlosen Augen, deren Blick ruhig die Gesellschaft musterte.
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