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Star Trek - Titan: Kriegsglück. David MackЧитать онлайн книгу.

Star Trek - Titan: Kriegsglück - David  Mack


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im Herzen der Hauptstadt geführt wurde, fühlte er sich wie ein Herr der Schöpfung. Auf dem Boulevard vor der Hauptstadt breiteten seine Untergebenen ihre Tentakel weit aus und pressten ihren Körper auf das heiße Pflaster. Te-Mazow schwebte seines Amtes entsprechend auf seiner Antigrav-Sänfte über sie hinweg, sodass seine eigenen Tentakel nicht mit dem schmutzigen Boden in Berührung kamen und seine verwundbaren Körperteile hinter der juwelenbesetzten Plattform verborgen waren, während er die Sänfte von seinem Transporter weglenkte.

      Seine sechs Wachen beeilten sich, mit seinem schwebenden Gefährt Schritt zu halten. Jeder von ihnen bewegte sich auf vier seiner sieben Gliedmaßen und nutzte seinen hinteren Tentakel, um das Gleichgewicht zu bewahren. In ihren vorderen Extremitäten, deren Enden sich in drei bewegliche Endglieder aufteilten, hielten sie Waffen, um ihre tödliche Autorität allen zu demonstrieren, die Augen im Kopf hatten.

      Te-Mazow liebte es zuzusehen, wie sich der Pöbel vor ihm niederwarf. Es erinnerte ihn daran, wie weit er es in der Welt gebracht hatte, wie viele Rivalen er besiegt, wie viel Macht er angehäuft hatte. Dies war der Lauf der Dinge, das Wesen des Lebens. Luxus war den Starken, den Grausamen, den Schnellen vorbehalten. Für die weniger Glücklichen hatte er kein Mitleid übrig. Wenn sie wollen, was ich habe, müssen sie so hart arbeiten wie ich. Es fällt niemandem in den Schoß. Er verspürte großen Stolz und Genugtuung, als seine Wachen zwei junge Kriecher aus dem Weg seiner Sänfte traten, während er den Aufstieg zum königlichen Palast begann. Zur Seite, ihr Narren!

      Das derzeitige Regime hatte in den vergangenen zwanzig Zyklen ein Dutzend Welten erobert und kolonialisiert, und die Zukunft versprach noch viel lukrativer zu werden. Die Grenze des Husnock-Raums näherte sich allmählich dem Randbesitz einer klassisch schwachen Organisation namens Vereinigte Föderation der Planeten. Die Föderation, wie ihre Bürger sie der Kürze halber oft nannten, war reif für eine Eroberung durch die Husnock. Ihre Welten waren leichte Beute, ihre Bewohner ängstliches Vieh. Jede Kultur, die so viel Zeit darauf verwandte, neue Wege zu finden, um die Schwachen zu verhätscheln und die Ängstlichen zu beschützen, hatte in der großen Dunkelheit der Galaxis nichts verloren.

      Erforschung war das Vorrecht der Mutigen.

      Und noch viel wichtiger, es war profitabel – und im Husnock-Sternkönigreich war es Te-Mazow, der den Reichtum kontrollierte. Ausgaben für neue Kolonien? Für neue Raumschiffe und Raumstationen? Für Krieg? All das musste von Te-Mazow geprüft und genehmigt werden. Der König und seine Berater mochten die Politik bestimmen, doch Te-Mazow verfügte über eine einzigartige Macht: Er sagte ihnen, wofür sie die finanziellen Mittel hatten oder nicht hatten. Er sagte ihnen, welche Kriege sie sich leisten konnten.

      Die Macht hatte weitere Vorteile mit sich gebracht. Wie die große Mehrheit seiner Gleichgestellten war Te-Mazow verpaart und sein Besitz nach seinem Tod für eine Aufteilung unter seinen registrierten Nachkommen vorgemerkt worden. Das hatte ihn jedoch nicht davon abgehalten, beträchtliche Summen seines persönlichen Reichtums zur Seite zu legen und vor seinen rechtmäßigen Erben zu verstecken, um zweit- und drittrangige Partner und Nachfahren zu unterhalten. Er schämte sich nicht für diese Taten. Wenn er an die verarmten Massen dachte, die sich nicht einmal saubere Meeresgrundstücke leisten konnten, um gesunde Nachkommen zu zeugen, betrachtete er es als seine Pflicht, ihren Anteil an der Erhaltung der Husnock-Spezies zu übernehmen.

      Te-Mazow war eben ein wahrer Patriot.

      Im Inneren des königlichen Palasts waren die Ehrerbietungen noch befriedigender. Jeder, vom Bittsteller über den königlichen Hofstaat bis zu seinen loyalen Offizieren, warf sich flach auf den polierten Boden, als Te-Mazow auf dem Weg zu seinem Büro an ihm vorbeigeleitet wurde. Er wusste, dass er sich schon bald, noch bevor der Tag vorüber war, ebenfalls erniedrigen müssen würde, doch der Stachel dieses Wissens wurde durch die Tatsache gemildert, dass sich Te-Mazow nur vor dem König und seinen Nachkommen verneigen musste. In einer Kultur mit mehr als fünfzig Milliarden Individuen standen insgesamt nicht mehr als fünfzig über ihm. Das war eine Einschränkung seiner Größe, die er akzeptieren konnte.

      Als sich seine Sänfte näherte, wartete vor seinem Büro eine Schlange Bittsteller. Während er eintrat, gewährte er keinem von ihnen die Ehre seiner Aufmerksamkeit.

      Die heutige Schlange war die längste, die er seit langer Zeit gesehen hatte. Sie würden mit ihren elenden Bitten um Hilfe, um Forschungsgelder, um Almosen aus dem Reichtum, den Bessere als sie angesammelt hatten, zu viel seiner Zeit verschlingen. Er verabscheute sie. Dennoch mochten einige nachvollziehbar darlegen, wie seine Unterstützung ihrer Bemühungen dem Königreich nutzen, zu seinem Vorteil gereichen, seinen Ruf verbessern und seine Macht vergrößern würde. Jenen gewährte er königliche Darlehen. Dem Rest stellte er Gebühren in Rechnung, weil sie seine kostbare Zeit verschwendet hatten.

      Es versprach ein höchst einträglicher Tag zu werden.

      Am Eingang seines Büros prallte er gegen eine unsichtbare Wand aus Schmerz.

      Ein entsetzliches Brennen erfasste Te-Mazows ganzen Körper. Es entsprang tief in seinem kugelrunden Kopf, ein Feuer, entfacht im Kern seines Wesens, das Speerspitzen der Qual bis in seine Hülle schickte. Seine Herzen rasten. Etwas war ganz und gar nicht in Ordnung.

      »Helft mir!«, versuchte er zu sagen, doch seine Worte waren undeutlich.

      Um ihn herum brachen seine Wachen zusammen und schlugen mit ihren Tentakeln wild um sich. Entlang des langen goldenen Korridors lagen all seine Bittsteller zuckend am Boden, aus ihren aufgerissenen Mündern tropfte Schaum und dunkelblaues Blut. Was für ein Grauen ging hier vor sich? Waren sie verraten worden? Hatte sich nach einem Millennium stabiler Herrschaft ein anderer Clan gegen die Vo-Kesur erhoben?

      Der Schmerz wurde immer schlimmer. Jeder Gedanke in Te-Mazows Kopf verschrumpelte wie Haut in Lava. Gepeinigte Laute drangen aus seinem schnabelförmigen Mund, doch sie verloren sich in der Kakofonie aus Schreien, die durch den königlichen Palast hallten. Es war so beschämend, hier zusammen mit dem Pöbel zu liegen, als würden sie es verdienen, wie Gleichgestellte an seiner Seite zu sterben.

      Sein Schmerz und Grauen verdoppelten sich – dann ging sein Körper in Flammen auf, genau wie jene aller anderen Husnock, die er sehen konnte.

      Te-Mazows Welt stand in Flammen.

      Es gab vor dem Feuer kein Entkommen.

      In jeder Stadt der Husnock-Heimatwelt und auf jedem Planeten, den die Husnock jemals besiedelt hatten, in jedem von Husnock bemannten Raumschiff und jeder ihrer Raumstationen ging jedes einzelne Mitglied ihrer Spezies spontan in Flammen auf und verbrannte durch ein Feuer unbekannter Ursache.

      Dann kam die Stimme, älter als der Tod oder die Zeit selbst. Ihre Worte waren die letzten, die jeder Husnock hörte, während er von seinem persönlichen Inferno verzehrt wurde:

       »Für Rishon.«

      Ein mentales Bild folgte jedem Husnock ins Grab: eine Welt namens Delta Rana IV, zerstört durch eines ihrer Raumschiffe … ein Weibchen einer fremden Spezies, das im Feuer von Husnock-Waffen verging … dann das Gesicht eines Douwd, eines Wesens aus purer Energie, einer eigentlich friedlichen Kreatur, durch Wut und Trauer zu einem Rachefeldzug nie zuvor da gewesenen Ausmaßes gegen die Husnock getrieben.

      In einem einzigen Augenblick verwandelten die Flammen fünfzig Milliarden Lebensformen in Asche. Der Himmel von zwei Dutzend Husnock-Welten füllte sich mit schmierigem schwarzen Rauch … doch es war niemand mehr da, um es zu bezeugen oder sich zu freuen. Die Opfer der Husnock waren lange vor ihnen ausgelöscht worden. Nun hüllte sie alle das große Schweigen ein. Die Mächtigen waren gefallen …

      Und der Kosmos bemerkte es nicht oder es war ihm egal.

SEPTEMBER 2386

      KAPITEL 2

      Es war ein Geisterplanet. Zumindest fühlte es sich für Doktor Maxwell Theron so an. Allem Anschein nach war es vor der Katastrophe ein Kolonieplanet gewesen. Es gab nur eine große Stadt auf der Oberfläche. Vereinzelte Trabantensiedlungen verteilten sich in der Umgebung, wobei die nächstgelegene am besten ausgebaut und die


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