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G.F. Barner 1 – Western. G.F. BarnerЧитать онлайн книгу.

G.F. Barner 1 – Western - G.F. Barner


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dann fand ich an fünf Stellen Patronenhülsen, was? Dann habt ihr drei Halunken sicher nur in die Luft geknallt, was? Du heißt also Miller – oder Smith – oder Jones – vielleicht auch Wilson? Well, wir werden das schon herausfinden, Mister. Für die Sache hängt ihr, das weißt du, hoffe ich.«

      »Ich weiß nichts!«, schrie der Mann schrill los. »Clane machte alles. Clane sagte, die drei Burschen auf den Wagen hätten seine Partner erschossen und ihn bestohlen. Ich war sicher, die drei waren irgendwelche Banditen.«

      »Wie du willst, Schurke«, knirschte Steve. »Du redest schon noch. Joe, verbinden und dann auf einen Gaul mit ihm. Wir reiten quer durch die Salzsenke zum Fort.

      Torgan, ab zu Clane und dem Greaser, alles nehmen, was in den Satteltaschen oder in seinen Sachen ist, vielleicht erfahren wir dadurch mehr. Clane war ein viel zu kleiner Lump, um hinter dieser Schweinerei zu stecken.«

      *

      »Alle Teufel, Steve, was bringst du da an?«, fragte der First Corporal Dillon verstört, als er aus der kleinen Wachbaracke stürmte. »Stiefel und Spencer auf den Maultieren? Und wer sind die drei Kerle?«

      »Sie haben Willis erschossen und die Ladung gestohlen«, erwiderte Margley kurz. »Wir erwischten sie gerade noch. Mach das Tor auf, Dillon.«

      »Verdammte Schweinerei«, knurrte Dillon. »Willis trank noch mit mir in Pidges Kneipe, ehe er am nächsten Morgen losfuhr. Da kommt schon der Captain.«

      Steve nahm den Kopf herum. Sein Gesichtsausdruck blieb unbewegt, als er Captain Alec Seward, einen hageren Mann, der jetzt bereits Ähnlichkeit mit seinem Onkel Bill Seward hatte, aus der Verwaltungsbaracke kommen sah. Alex Seward war Berufsoffizier gewesen, ehe sein Vater Bateson Seward von der Mumie Bill, wie auch Steve den alten, hageren Rancher nannte, auf die Ranch geholt worden war.

      Seward hatte Dienst in Fort Marcy getan. Später ließ er sich dann nach El Paso versetzen, um in der Nähe der Ranch zu sein, die er eines Tages todsicher erben würde. Er war der einzige männliche Verwandte des alten Bill, der auf das Erbe ein Anrecht hatte. Vor acht Wochen kam der Captain dann nach Fort Stanton. Er hatte schon in Fort Marcy das Materiallager der Armee verwaltet und das gleiche Kommando auch seit zwei Jahren in Fort Bliss gehabt.

      Sewards Auftauchen hatte einigen Ärger für Steve Margley gebracht. Barry Cameron hatte den Zustand, dass sich ein Margley, ein Seward und ein Cameron ausgerechnet hier treffen und auf engstem Raum miteinander leben mussten, mit den Zuständen im Gebiet der Seven Rivers verglichen. Dort unten konnte ein Seward jedoch nicht viel tun, während der Captain hier Befehle geben konnte.

      Der verdammte Kerl, dachte Steve grimmig, ich weiß schon, was jetzt kommt. Neulich erst trug ich die Hosenträger über der Uniform, und er machte einen Heidenspektakel. Dabei taugt dieser Narr zu nichts weiter als blödsinnige Listen zu führen.

      Von allen Vorgesetzten ist er der größte Säufer und wie sein Vater ein Weiberheld, ein anderes Kommando geben sie ihm nicht. Der Kerl braucht weder zu reiten noch richtigen Dienst zu machen. Mal sehen, was jetzt passiert.

      Sewards hagere Gestalt blieb vor dem nun geöffneten Tor stehen, als wollte sie den Eingang zum Depot versperren. Der Captain hatte dunkle tief liegende Augen wie sein Onkel. Er starrte den Meldung machenden Steve finster an.

      »Das ist ja interessant«, schnarrte er, als Steve mit der langen Meldung fertig war. »Sergeant, wer, zum Teufel, hat Ihnen erlaubt, diese Kerle zu verfolgen?«

      »Niemand, Sir«, antwortete Steve knapp. »Es gibt Vorschriften für …«

      »Das weiß ich selbst, Sergeant!«, bellte Seward scharf. »Aber was wollen Sie mit dem Zeug hier im Depot, Mann? Es ist verkauft worden – oder meinen Sie, die Armee lässt irgendwelche Leute mit Ausrüstungen davonfahren, wenn die Sachen nicht bezahlt sind?«

      Genau das hatte Steve erwartet. »Sir, es gibt auch über aufgefundene und anscheinend gestohlene Dinge eine Bestimmung«, sagte Margley sanft und so trocken, dass Seward sich verfärbte, weil er den Spott des Sergeanten erkannte.

      »Solche Gegenstände sind an einen sicheren Ort zu schaffen und sicherzustellen, bis sich der Eigentümer meldet.«

      Seward starrte ihn grimmig an. Natürlich kannte er die Bestimmung auch. Sein Blick flog danach über die Packsättel und fraß sich förmlich an zwei zerfetzten Planen fest. Die Pferde waren, als die Schießerei einsetzte, davongerast und gestürzt. Dabei waren die Planen zerrissen. Jetzt lugten die Gewehre staubig hervor.

      »Was haben Sie denn da gemacht, Mensch?«, fauchte Seward los. »Die Waffen sind ja völlig verdreckt, Sergeant. Sichern Sie so wertvolles Armeegut? Ihre Schlamperei ist nicht zu überbieten, Margley. Was immer Sie auch tun, es ist schlampig und nachlässig.«

      Steve betrachtete den schreienden Captain kühl, ehe er antwortete: »Sir, es handelt sich nicht mehr um Armeegut.«

      »Versuchen Sie sich nicht damit herauszureden. Sie werden doch wohl Decken gehabt haben, um die Gewehre zu verschnüren.«

      »Armeedecken, Sir«, erwiderte Steve ruhig. »Ich darf sie nicht benutzen, um Privatsachen mit ihnen einzuhüllen, außer in einem Notfall.«

      »Sie – Sie glauben, Sie können mich ärgern, was?«, schrie Seward wütend. »Bilden Sie sich ja nicht ein, dass Sie schlauer sind als ich und die Bestimmungen besser kennen, Sie, Sie Sohn eines …«

      »Weiter …, nur weiter, Captain«, zischte Steve, als Seward jäh schwieg und nur laut schnaufte. »Sie haben es schon einmal gesagt, als ich an den Pferden stand und Sie mir den Befehl gaben, Ihren Grauschimmel zu striegeln. Nur sagten Sie es so leise, dass niemand sonst es hörte. Sagen Sie es doch mal laut, Captain Seward, ganz laut und deutlich. Was ich dann mache, dürfen Sie sich denken.«

      Seward schloss die Lider spaltbreit und stierte ihn keuchend an. Dann wendete er sich mit einem Ruck um.

      »Ich brauche Ihre ausführliche Meldung noch heute, verstanden, Sergeant?«, knirschte er. »Ausführlich, vergessen Sie das nicht, Margley. Ist diese schriftliche Meldung mit Uhrzeiten und so weiter nicht lang genug, schreiben Sie sie so lange, bis sie genau richtig für meine Akten ist. Sie bringen Sie mir selber, heute noch! Verstanden …?«

      »Ja, verstanden, Sir …!«, antwortete Steve kalt, und alles an diesem hageren Mann erinnerte ihn an den alten Seward und jenen Tag, den er als Junge von acht Jahren erlebt hatte. Damals hatte Seward die Ranch anstecken und seinen Vater aufhängen wollen. Wäre Big Jim Cameron nicht rechtzeitig gekommen, hätte er es auch getan.

      Jetzt stakste Bill Sewards Neffe davon. Alle Männer beobachteten Steve Margley, und jeder fragte sich, was am Abend passieren würde, wenn Margley die Meldung brachte. Sie würde dem Captain weder lang noch gut genug sein, das wussten sie alle.

      »Steve, das wird die reinste Schikane«, murmelte Joe Jenkins, als Seward fort war. »Die schreibst du dreimal, wetten?«

      »Dann kannst du auf noch etwas wetten«, erwiderte Steve finster. »Darauf, dass ich ihn umbringe.«

      Er zog sein Pferd herum und winkte Gordon und Torgan, die Gefangenen mitzunehmen. Dann ritt er ins Fort.

      *

      Major Macomb stützte beide Hände flach gegen die Tischplatte. Er war ein großer grauhaariger Mann, der die Zeit der Indianeraufstände miterlebt und dabei Härte gelernt hatte. Der First Lieutenant Barry Cameron stand neben dem Tisch.

      »Margley, sind Sie sicher, Mann?«, fragte Macomb leise. »Clane ist also einwandfrei von Süden gekommen und hat nur einen Tag gewartet?«

      »Yes, Sir«, erwiderte Steve knapp. »Als ich Willis traf, sagte er mir, nur sein Boss, Mr Conway, und er wüssten, dass er nach der Fahrt nach Socorro hierherfahren sollte. Wenn das so ist, dann muss jemand Clane oder dem Mann, der hinter Clane steckt, von dem Abholtermin etwas gesagt haben. Jemand aus dem Fort, Sir.«

      Macomb stand auf, er ging mit schnellen, kurzen Schritten auf und ab.

      »Ihre Meinung, Cameron?«

      »Major, es muss so sein, wie Margley


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