Эротические рассказы

G.F. Barner 1 – Western. G.F. BarnerЧитать онлайн книгу.

G.F. Barner 1 – Western - G.F. Barner


Скачать книгу
– sicher, gleich«, erwidert McDewey und senkt den Revolver, bis er auf Lispys Leib deutet. »Jetzt kommt nur noch mein Freund Lispy an die Reihe. Lispy, ich bin dir doch immer noch was schuldig, äh? Pass mal auf, was ich mache. Steh mal auf, du Schläger.«

      »He, Sid, lass das doch, wir müssen weg.«

      »Dafür würde ich sogar eine Minute in der Hölle zubringen«, antwortet McDewey giftig. »Los, komm, aber ganz langsam! Komm, Lispy, du Stotterkaiser, jetzt sollst du was erleben, wovon du noch in hundert Jahren träumst.«

      Lispy ist aufgestanden, geht langsam drei Schritte vor und begreift es selbst kaum, als er sich plötzlich sagen hört: »Du verkommener, schmutziger Schurke! Ihr verdammten, dreckigen Banditen! Irgendwann werdet ihr es bezahlen! Ihr werdet es büßen müssen, denn seine eigenen Partner zu bestehlen und niederzuschlagen …«

      Und dann stockt er – Lispy hat ohne jedes Stottern gesprochen.

      Als der es selbst bemerkt, bekommt er einen derartigen Schreck, dass er schweigt. Er bleibt sogar stehen. Und er hört hinter sich McDewey heiser sagen: »Was ist denn das, he? Hast du das gehört, Phil? Der stottert ja nicht mehr. Mensch, Lispy, warum stotterst du denn nicht mehr? Mach mal den Mund auf, rede, los, schnell!«

      »Gibst du schon wieder Befehle?«, fragt Lispy grimmig. »Du kleiner, erbärmlicher Schmutzfink, der das Anspucken nicht mal wert ist! Ja, ich stottere nicht mehr, ich weiß auch nicht warum, aber es ist so. Ich kann so reden wie jeder andere, ich kann wirklich reden, du verdammter Gauner!«

      »Ich werde verrückt«, ruft Dorrey. »Wie ist denn das passiert? Er redet wie ein normaler Mensch.«

      Und dann sagt er gar nichts mehr.

      Sie haben einen Fehler gemacht: Niemand hat auf den Halbtoten geachtet. Für sie hat Bruce Murdock nicht mehr gezählt. Und doch ist er noch lebendig genug.

      Ohne dass es einer bemerkt, der Mann liegt im Schatten des Felsens, zieht Murdock seinen Revolver. Er ist plötzlich nicht mehr müde, zerschlagen, fertig.

      Bruce Murdock sieht James am Boden reglos liegen, blickt an Lispy vorbei auf den lauernden McDewey und hebt blitzschnell die Hand.

      Dorrey, der durch die jähe Bewegung aufmerksam wird, erkennt es zu spät.

      Ehe er auch nur schreien kann, drückt Bruce Murdock, der Mann, der mit einem Bein im Grab steht, ab.

      McDewey sieht den Feuerstrahl, dann wird er mit großer Wucht herumgewirbelt. Er hört noch, dass Murdock irgendetwas brüllt, aber er versteht es nicht.

      »Hinwerfen, Lispy.«

      Lispy, der genau wie Dorrey die Bewegungen Murdocks verfolgt hat, reagiert sofort. Er wirft sich nach vorn. An seiner Seite faucht die Kugel vorbei. McDewey stößt einen seltsamen Laut aus. Und während Dorrey sich bückt, einknickt und seine Waffe hochreißt, erwischt Lispy einen der herumliegenden, kantigen Steine.

      Am Felsblock aber liegt Murdock und hat nicht mehr so viel Kraft, den Hammer seines Revolvers schnell genug zu spannen. Er strengt sich an, aber es geht zu langsam. In der Sekunde, als er ihn nach hinten gezogen hat und feuern will, schießt Dorrey schon. Murdock spürt einen Schlag, sieht lauter Feuer und drückt doch noch ab. Dann kommt eine schwarze riesenhafte Welle auf ihn zu und begräbt ihn unter sich.

      Hinter Lispy, der den Stein genommen hat, schreit in diesem Augenblick Dorrey gellend auf. Dorrey, der Murdocks Kugel ins rechte Bein bekommt, torkelt keuchend rückwärts. Er sieht, wie Lispy den Arm hebt und ausholt. Der Stein fliegt los. Ohne zielen zu können, denn dazu schwankt er zu sehr, feuert Dorrey aufs Geratewohl nach Lispy, verfehlt ihn jedoch. Dafür trifft ihn der Stein an der Hüfte.

      Dorrey will dem nächsten Wurf ausweichen, dreht sich halb und stürzt über die Kante.

      Lispy, den nächsten Stein in der Faust, stemmt sich ganz langsam hoch. Er sieht McDewey am Boden liegen, blickt ihm mitten in das vom Mondlicht beschienene Gesicht, in die starren Augen und sagt stockheiser: »Boss, Phil ist über die Kante geflogen. Bruce, hast du gesehen? Phil ist abgestürzt.«

      Er dreht sich, sieht die schlaffe Hand Murdocks, den Revolver auf der Decke, und rennt zu ihm. Als er ihm ins Gesicht blickt, bemerkt er, dass Murdock tot ist.

      »Mein Gott«, stößt Lispy entsetzt hervor und kauert einen Augenblick neben ihm. »Sie haben sich gegenseitig umgebracht.«

      Er stürzt zu James, rüttelt ihn. Der kommt zu sich, und Lispy erzählt ihm alles.

      James, der sich den Kopf hält und völlig entgeistert auf dem Plateau umherblickt, stöhnt leise.

      »Joe, was machen wir denn jetzt? Sie sind alle tot. Was soll ich tun, sag es mir.«

      »Schaff sie beide nach unten. Warte, ich brauche ein paar Minuten, bis ich klar im Kopf bin. Mensch, was ist das für eine fürchterliche Geschichte. Dieser verdammte Kerl McDewey, ich wusste doch, dass er nicht viel taugte. Mein Kopf, ich habe eine Beule, sage ich dir. Lispy, du musst mir helfen. Wir machen ein Steingrab.«

      »Ja ich gehe nach unten und suche Dorrey. Ob die Schüsse gehört worden sind?«

      Joe starrt ihn an, nickt dann bitter und sagt heiser: »Möglich ist es. Wir verschwinden so schnell wir können. Nimm Bruce mit.«

      Lispy geht los. Joe starrt ihm nach und sagt plötzlich, als Lispy Murdock schon auf dem Pferd hat: »Lispy, hast du eben richtig geredet?«

      »Ja«, erwidert Lispy seltsam gepresst. »Ich weiß nicht, wie es gekommen ist, aber als der verdammte McDewey dir den Revolver von hinten über den Kopf schlagen wollte, es sah aus wie damals, als die Indianer meinen Vater erschlugen, ich stottere plötzlich nicht mehr, Joe.«

      Joe James sagt nichts. Er blickt ihm nur nach und hält sich den Kopf. Und trotz aller Schmerzen, die ihm fast den Kopf sprengen wollen, denkt er an Tiffin.

      Was ist, wenn Tiffin die Schüsse gehört hat?

      *

      »Rede«, sagt Joe und weiß, dass er im Sattel einschlafen wird, sobald nur noch das monotone Klappern der Hufe zu hören ist. »Du musst was sagen, Junge, sonst schlafe ich ein. Rede irgendetwas, erzähl von deinen Eltern, wenn du willst, aber rede.«

      Sie haben sechs Pferde bei sich und kommen sehr schnell voran, weil sie alle Stunde die Pferde wechseln können.

      Das Tal liegt weit hinter ihnen, aber in dem Gewirr der Berge können ihre Verfolger nahe sein.

      Lispy sieht sich immer wieder um.

      Sie reiten an einem Bach entlang, der in einem eingeschnittenen Tal nach Nordwesten fließt. Lispy sagt heiser: »Ich weiß nicht viel von meinen Eltern. Ich war sieben Jahre alt, als sie starben. He, hörst du?«

      »Ja«, murmelt James. »Was war dein Vater eigentlich, Lispy? He, ich sollte wohl nicht mehr Lispy sagen. Du heißt eigentlich John, was?«

      »Ja, John Glouster, genau wie mein Vater, er war Frachtwagenfahrer. Es passierte, als mein Vater einen besseren Job in Denver bekommen sollte. Wir fuhren von Norden durch Montana nach Wyoming und immer weiter südwärts. Mit uns noch zwei Familien. Die Sioux waren damals wild. Sie kamen eines Abends. Man hatte uns gesagt, Indianer griffen nie in der Nacht an. Es war ein Irrtum. Hörst du mir zu, Joe?«

      »Ja, ja, ich höre. Es war ein Irrtum. Es gibt viele Irrtümer, und manchmal bezahlt man für einen Irrtum das ganze Leben lang. Hm, ich habe auch bezahlt.«

      »Du? Du hast doch nie im Jail gesessen, oder doch?«

      »Ja, früher mal. Da lernte ich Murdock kennen. Das war in Nebraska. Er hatte einige Rinder gestohlen, ich auch. Damals fassten wir den Plan, es mit Pferden zu versuchen und von den ersten Geldern eine Ranch zu kaufen. Wir fanden dann zuerst Dorrey. Das andere weißt du ja. Es hat sich nicht gelohnt, mit gestohlenen Pferden etwas aufbauen zu wollen.«

      »Das sage nicht«, antwortet Lispy-John Glouster. »Wenn wir nur ein bisschen mehr Glück gehabt hätten und ­McDewey nicht auf der Treppe angehalten, sondern nach oben gegangen wäre, dann hätte


Скачать книгу
Яндекс.Метрика