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API-Design. Kai SpichaleЧитать онлайн книгу.

API-Design - Kai Spichale


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Eigenschaften Konsistenz und intuitive Verständlichkeit haben ebenfalls einen großen Einfluss auf die Lesbarkeit des Clientcodes.

       Auch ein einheitliches Abstraktionsniveau verbessert die Lesbarkeit von Code. Das bedeutet, dass eine API beispielsweise nicht Persistenzfunktionen mit Geschäftslogik mischen sollte. Das sind Aufgaben unterschiedlicher Abstraktionsniveaus. Wenn diese vermischt werden, entsteht unnötig komplexer Clientcode. Die gewählten Abstraktionen der API sollten passend für die zukünftigen Benutzer ausgewählt werden.

       APIs sollten Hilfsmethoden bieten, sodass der Clientcode kurz und verständlich bleibt. Ein Client sollte nichts tun müssen, was ihm die API abnehmen kann.

       2.2.6Schwer falsch zu benutzen

      Eine API sollte nicht nur einfach zu benutzen, sie sollte sogar schwer falsch zu benutzen sein. Daher sollte man nicht offensichtliche Seiteneffekte vermeiden und Fehler zeitnah mit hilfreichen Fehlermeldungen anzeigen. Benutzer sollten nicht gezwungen sein, die Methoden einer API in einer fest definierten Reihenfolge aufzurufen.

       Unerwartetes Verhalten

      Die ursprüngliche Datums- und Zeit-API von Java sieht auf den ersten Blick einfach und intuitiv aus. Doch schon bei einfachen Beispielen stolpert man über ein Verhalten, das man vermutlich nicht erwartet. Was das bedeutet, wollen wir uns an einem Beispiel anschauen:

      Die ursprüngliche Datums- und Zeit-API von Java lädt geradezu dazu ein, Fehler zu machen. Den 20. Januar 1983 würde man vermutlich so definieren wollen:

      Date date = new Date(1983, 1, 20);

      Leider enthält diese Codezeile gleich zwei Fehler. Denn die Zeitrechnung dieser API beginnt unerwarteterweise im Jahre 1900. Außerdem sind die Monate beginnend mit 0 durchnummeriert. Die Tage werden beginnend mit 1 angegeben. Deswegen muss der 20. Januar 1983 folgendermaßen erzeugt werden:

      int year = 1983 – 1900;

      int month = 1 - 1;

      Date date = new Date(year, month, 20);

      Im nächsten Schritt geben wir zusätzlich noch die Uhrzeit 10:17 mit der Zeitzone von Bukarest an. Die Uhrzeit soll schließlich in einen formatierten String umgewandelt werden. Weil die Klasse Date keine Zeitzonen unterstützt, müssen wir ein Calendar-Objekt erzeugen. Die erwartete Ausgabe ist »20.01.1983 10:17 +0200«.

      Date date = new Date(year, month, 20, 10, 17);

      TimeZone zone = TimeZone.getInstance("Europe/Bucharest");

      Calendar cal = new GregorianCalendar(date, zone);

      DateFormat fm = new SimpleDateFormat("dd.MM.yyyy HH:mm Z");

      String str = fm.format(cal);

      Auch hier verstecken sich mehrere Fehler: Der Konstruktor der Klasse GregorianCalendar akzeptiert eine Zeitzone, aber kein Date-Objekt. Der Calendar kann nicht von SimpleDateFormat formatiert werden. Auch SimpleDateFormat muss die Zeitzone übergeben werden. Durch Angabe der Zeitzone wird die Uhrzeit verändert. Der korrigierte Clientcode sieht so aus:

      int year = 1983 - 1900;

      int month = 1 - 1;

      // weil 1 Stunde Zeitunterschied zwischen Berlin und Bukarest

      int hour = 10 - 1;

      Date date = new Date(year, month, 20, hour, 17);

      TimeZone zone = TimeZone.getInstance("Europe/Bucharest");

      Calendar cal = new GregorianCalendar(zone);

      cal.setTime(date);

      DateFormat fm = new SimpleDateFormat("dd.MM.yyyy HH:mm Z");

      fm.setTimeZone(zone);

      Date calDate = cal.getTime();

      String str = fm.format(calDate);

      Aufgrund dieser Fallstricke entstand in der Java-Community die Bibliothek Joda-Time. Der Clientcode könnte folgendermaßen aussehen:

      DateTime dt = new DateTime(1983, 1, 20, 10, 17,

      DateTimeZone.forID("Europe/Bucharest"));

      DateTimeFormatter formatter

      = DateTimeFormat.forPattern("dd.MM.yyyy HH:mm Z");

      String str = dt.toString(formatter);

      Ein anderes nicht unbedingt intuitives Feature ist die Möglichkeit, mehr als 60 Sekunden, mehr als 24 Stunden usw. bei der Erzeugung eines Date-Objektes anzugeben. Statt einer Fehlermeldung wird der Überhang korrekt berechnet. Durch eine Angabe von beispielsweise 25 Stunden wird der nächste Tag 1 Uhr ausgewählt. Dieses Verhalten ist nicht offensichtlich und könnte deswegen zu Fehlern führen.

       2.2.7Minimal

       Im Zweifel weglassen!

      Eine API sollte prinzipiell so klein wie möglich sein, weil einmal hinzugefügte Elemente nachträglich nicht mehr entfernt werden können. Außerdem sind größere APIs auch komplexer. Dies hat Auswirkungen auf Verständlichkeit und Wartbarkeit der API. Ein ganz anderer Punkt ist der Implementierungsaufwand: Je größer die API, desto aufwendiger ihre Implementierung. Deswegen sollten beispielsweise zusätzliche Hilfsmethoden nur mit Bedacht hinzugefügt werden. Andererseits können Hilfsmethoden sehr nützlich sein. Überhaupt sollte ein Client nichts tun müssen, was eine API übernehmen kann.

      Daher braucht man einen Kompromiss, wie ihn die Entwickler der Java-Collection-API gefunden haben: Mit den Methoden addAll und removeAll im Interface java.util.List können mit einem Aufruf mehrere Objekte zu einer Liste hinzugefügt bzw. entfernt werden. Diese Methoden sind optional, weil man Objekte auch einzeln mit add und remove hinzufügen bzw. entfernen kann. Trotzdem ist das Vorhandensein dieser Hilfsmethoden im Interface java.util.List nachvollziehbar und akzeptabel. Diese Hilfsmethoden werden sehr häufig verwendet und passen gut zum Rest des Interface. Andere Hilfsmethoden wie beispielsweise removeAllEven oder removeAllOdd, die alle Objekte mit gerader bzw. ungerader Positionsnummer aus einer Liste entfernen, wären für nur wenige spezielle Anwendungsfälle hilfreich und gehören deswegen nicht in die API.

      Die Ruby-Standardbibliothek hat diverse Methoden mehrfach, weil man so im Clientcode besser ausdrücken kann, was man tut. Die Anzahl der Elemente eines Arrays kann z. B. mit length, count und size abgefragt werden. Das muss man nicht ermöglichen, aber es ist ein guter Stil, wenn man ihn konsistent anwendet.

       Weniger ist manchmal mehr

      Schweizer Messer sind bekannt für ihre zahlreichen Werkzeuge. Neben einer Klinge bieten sie z. B. eine Holzsäge, einen Korkenzieher, eine Schere, eine Metallfeile oder eine Pinzette. Manche dieser Werkzeuge werden kaum oder vielleicht nie benutzt. Ein gewöhnlicher Schraubenzieher mit einem vergleichsweise einfachen Design ist ebenfalls vielseitig einsetzbar: Man kann beispielsweise eine Farbdose mit ihm öffnen, falls der Deckel klemmt. Man kann mit ihm die Farbe umrühren, ein Loch in etwas machen, etwas hinter dem Schrank hervorholen, das man mit der Hand nicht erreichen kann, und man kann sogar Schrauben festdrehen.

      Auch eine kleine einfache API kann vielseitig einsetzbar sein. Es muss nicht für jeden Sonderfall eine spezielle Funktion, die am Ende kaum jemand nutzen wird, eingebaut werden. Nichtsdestotrotz sind Schweizer Messer sehr nützlich.

       2.2.8Stabil

      Stabilität ist eine wichtige Eigenschaft von APIs. Angenommen Sie entwickeln einen Tarifrechner. Ihr Produkt wird ein großer Erfolg und soll in mehrere Kundensysteme integriert werden. Die Integrationen werden von unterschiedlichen Teams durchgeführt und sind relativ teuer, weil Altsysteme nur mit großem Aufwand angepasst werden


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