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Elfenzeit 5: Trugwandel. Uschi ZietschЧитать онлайн книгу.

Elfenzeit 5: Trugwandel - Uschi Zietsch


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um den fein ziselierten, hauchdünnen Goldschmuck, die Tara-Brosche und vieles mehr aus der faszinierenden Vergangenheit Irlands zu besichtigen. Nadja hätte am liebsten Tage damit verbracht, obwohl sie alles schon kannte.

      Fabio hatte sich das mit den Spiegeln so einfach gedacht, aber natürlich warteten da nicht Dutzende nur auf ihn. Zuerst einmal mussten sie die richtige Größe finden, dann die entsprechende Fassung, und das übrige Material musste auch noch besorgt werden. Zwischendurch verlangte Nadja nach einer reichlichen Mahlzeit, und ein wenig shoppen wollte sie zudem, wenn sie schon mal hier war. Vor der Dunkelheit konnten sie sowieso nichts unternehmen, also warum nicht den Tag nutzen?

      Die Elfen beobachteten derweil das Gelände und kundschafteten die Sicherheitsanlagen aus. Ab und zu schickte Rian eine WhatsApp, sie liebte ihr Handy über alles, seit sie wusste, was man damit machen konnte. Wie es aussah, rührten sich auch die Gehilfen des Getreuen nicht. Wie viele waren es wohl? Nur Cor und der Kau, oder auch andere? Diese Information in Ainfars Botschaft war zum Teil verstümmelt worden.

      Nadja kam das merkwürdig vor, als hätte jemand die Nachricht manipuliert. Aber wie sollte das möglich gewesen sein? Jedoch: Warum blieb gerade genug Information übrig, um handeln zu können? Ach was, darum würde sie sich ein andermal kümmern – jetzt stand Newgrange im Vordergrund.

      Am späteren Nachmittag kehrten sie vollbepackt ins Cottage zurück, mit entsprechender Ausrüstung wie dunkler Kleidung, Seile, Kletterschuhe, Handschuhe und Werkzeug.

      Nadja war sehr aufgeregt, es war der erste »Einbruch« ihres Lebens, und ganz wohl war ihr nicht dabei, auch wenn es sich nur um einen Haufen Steine handelte, die sie außerhalb der normalen Öffnungszeiten betreten wollten. Die anderen waren natürlich viel gelassener, für sie war das Eindringen in fremdes Gelände ohne Einladung überhaupt nichts Besonderes, und Fabio … nun, der hatte sicher noch eine ganze Menge mehr auf dem Kerbholz. Ihr Vater war ziemlich kritisch wegen ihres Lampenfiebers, doch sie musste ihn begleiten, weil er allein zu lange brauchen würde, um die Falle aufzustellen. Zumindest redete sie ihm das ein; um nichts in der Welt wäre sie zurückgeblieben! David hatte es sowieso schon lange aufgegeben, ihr zu widersprechen, und damit war es entschieden.

      Nach einer weiteren stärkenden Mahlzeit schlüpften alle in die passende Kleidung und bepackten sich mit Ausrüstung. Das größte Hindernis stellten die Spiegel dar, denn sie mussten heil transportiert werden. Fabio hatte dazu jede Menge Eisendraht besorgt; auf Salz und alles Weitere verzichtete er, da es bei dem Getreuen ohnehin keine Wirkung zeigen würde. Dass Eisen und Spiegel bei ihm funktionierten, hatte Nadja in Venedig schon erlebt.

      Um acht Uhr abends machten sie sich zu Fuß auf den Weg zum Zaun. Den Großteil konnten sie über normale Trampelpfade zurücklegen, was nicht weiter auffällig war. Dann schlugen sie sich seitwärts in die Büsche, bis zu einer Stelle, wo das Buschwerk bis zum Zaun reichte. Der Zaun sah aus wie Baudraht, das Gitter war grob und über zwei Meter hoch. Pirx konnte einfach hindurchschlüpfen, die anderen mussten klettern.

      Inzwischen war es nach neun, und sie mussten sich noch eine Weile gedulden, bevor es dunkel genug war, um nicht weithin sichtbar den Zaun zu übersteigen. Nadja hatte ausreichend Zeit, ihre Nervosität in den Griff zu kriegen.

      Schließlich gab Fabio das Zeichen. David schulterte den Grogoch, dann kletterten sie über den Zaun. Die Zwillinge waren dabei leichtfüßig wie immer, als würden sie einfach darüber schweben. Fabio und Nadja taten sich etwas schwerer, aber sie brachten es in aller gebotenen Eile hinter sich. Pirx, der sich schon eine Weile unsichtbar auf der anderen Seite umgesehen hatte, berichtete im verschwörerischen Tonfall, dass die Luft rein sei, und zeigte dazu grinsend die spitzen Zähne. Ihm machte dieser Ausflug entsprechend seiner Pixie-Natur großen Spaß.

      Sie brauchten eine weitere Stunde, um sich näher an Newgrange heranzuschleichen. Inzwischen war es stockfinster im Gelände, und Nadja hielt sich an David fest, der sich mit seinen Elfenaugen problemlos zurechtfand. Fabio behauptete, sehr gut zurechtzukommen, stolperte kurz darauf über eine Wurzel und stieß fluchend an den dazu gehörigen Baum. Nadja behielt ihre Gedanken für sich, und die Elfen versuchten krampfhaft, ein Kichern zu unterdrücken.

      Dann erreichten sie den Lichtkreis der Lampen auf dem Gelände. Der Tumulus wurde effektvoll beleuchtet, sodass er noch geheimnisvoller und erhabener wirkte.

      »Pirx, Grog«, sagte Fabio zu den beiden Kobolden. »Ihr geht zum Observatorium und wirkt dort einen Schlafzauber, damit wir nicht ungebetenen Besuch bekommen.« Er kramte einen in Tuch gewickelten kleinen Handspiegel aus seinem Beutel hervor, den er dem Grogoch gab. »Nehmt den zu eurem Schutz mit. Solltet ihr auffliegen, setzt ihn ein.«

      »Barbarisch«, brummte der alte Grog.

      »Wir haben Krieg«, gab Fabio nicht minder brummend zurück. »Zur entscheidenden Schlacht mit Helden und Schwertergerassel wird es schon noch kommen, aber bis dahin nutzen wir jeden Vorteil, egal ob auf feine oder unfeine Weise.«

      Pirx und Grog huschten in die Dunkelheit davon, und die übrigen vier schlichen sich an den Eingang des Monuments heran.

      »Die Kameras sind kein Problem«, sagte David. »Die haben wir schon ausgekundschaftet.« Gemeinsam mit Rian warf er fein gesponnene Netze hoch, die sich glitzernd um die Überwachungslinsen legten. »Jetzt werden sie immer dasselbe Bild sehen. Wir haben allerdings nicht lange Zeit, der Zauber verfliegt schnell.«

      »Das schaffen wir schon.« Fabio nickte Rian zu. »Ihr beide stellt jetzt hier draußen die Falle auf, und wir machen uns drin ans Werk. Sollte irgendwas schiefgehen, verschwindet ihr sofort.«

      »Aber …«, setzte David an, doch der Venezianer unterbrach ihn.

      »Keine Diskussion, Junge, ich habe in diesen Dingen mehr Erfahrung als du. Sollten Nadja und ich erwischt werden, passiert uns nichts weiter. Ihr beide aber macht euch sofort aus dem Staub! Wir kriegen weniger zu zweit ab, als zu viert, und ich will nicht, dass irgendjemand aufmerksam wird – wer auch immer. Niemand darf wissen, dass ihr hier seid. Vergesst nicht, die Königin will euch in die Fänge kriegen, und wir haben keine Vorstellung, wen sie bereits rekrutiert hat.«

      Der Prinz zog eine missmutige Miene, aber Nadja sagte: »Er hat Recht, David. Sollten wir geschnappt werden, seid ihr immer noch draußen und könnt weitermachen. Es hat keinen Sinn, wenn es uns alle erwischt. Wir treffen uns dann im Cottage, sobald es möglich ist.«

      »Komm, Bruder, legen wir los, bevor die Netze sich auflösen«, schlug Rian vor. »Ihr solltet jetzt besser reingehen. Unsere Falle wirkt auf jeden von unserer Art, der hineingeht. Herauskommen ist kein Problem.« Sie deutete auf den oberen Rand des Eingangs. »Den Augenstaub deponiere ich da oben. Er wird jedem in die Augen wehen, der hineingeht, und ihn blind machen für die Spiegel und alles andere, was ihr aufstellt.«

      Fabio ging voran in den Grabgang, Nadja dicht hinter ihm. Die Lichtkreise ihrer Taschenlampen huschten an den Felsen entlang, konnten die Finsternis hier drin jedoch kaum erhellen. Es war unglaublich still, als wäre alles erstarrt und die Zeit stehengeblieben.

      »Hörst du mein Herz klopfen?«, wisperte Nadja schließlich, weil sie diese Lautlosigkeit kaum noch ertragen konnte.

      »Ja«, antwortete ihr Vater, dann drehte er sich kurz zu ihr und zwinkerte ihr im matten Schein zu.

      Nadja hätte angenommen, dass man das Wispern von Stimmen hören würde, schließlich waren hier schon tausende Menschen entlang gegangen. Doch die Felsen gaben keine Erinnerungen preis. Es war unheimlich, weil da einfach nichts war. Kein Hauch, kein Geräusch, kein Schatten der Vergangenheit. Es war so trocken und kühl … leblos. Ein Schauer lief der jungen Frau den Rücken hinab. Was wäre, wenn sie sich plötzlich hier drin auflöste, ein Teil von dem Grab wurde, irgendwo in die Geisterwelt verweht …

      »Pass auf«, warnte Fabio leise zischend, und Nadja blieb erschrocken stehen. Beinahe wäre sie gegen den Altarstein gelaufen.

      »Entschuldige.« Sie legte vorsichtig den Rucksack ab und packte die Spiegel und Werkzeug aus. »Und wie stellen wir sie jetzt auf?«

      »An den äußeren Rand der mittleren Kammer, die Spiegelseite nach innen gerichtet.«

      »Weshalb


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