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Perry Rhodan 3076: Inmitten der Lichtfülle. Arndt EllmerЧитать онлайн книгу.

Perry Rhodan 3076: Inmitten der Lichtfülle - Arndt Ellmer


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oder Dekoration hielt, ragten halb verdeckt hinter Kissen und Wandbehängen hervor. An einem Tisch in der Zimmermitte saß Chione McCathey. Leicht vornübergebeugt hantierte sie mit selbstleuchtenden Steinen unterschiedlicher Muster, die sie zu komplizierten Mosaiken zusammensetzte.

      Cheyen wusste, dass es sich um Biominerale handelte. Sie hießen Wyrrdsteine und stammten vom Planeten Phendor im Siburiwsystem. Das lag 309 Lichtjahre vom Ephelegonsystem entfernt.

      Chione blickte auf und sah hinüber zum Aufnahmefeld des Videokoms. Ihr ernst-konzentrierter Gesichtsausdruck wechselte und machte einem unbekümmerten und ausgesprochen einnehmenden Lächeln Platz.

      »Hoher Besuch, na so was! Hallo Oberstleutnant!«

      Cheyen Ho hob die Hand zum Gruß und versuchte, ebenso herzlich und locker zu lachen.

      Chione platzte heraus, ein glockenhelles Lachen, das in einem leisen Seufzer endete.

      »Es ist wunderbar. Ich bin kurz davor, ein völlig neues Muster zu verwirklichen. Also stört meine Kreise nicht.«

      »Wir tun es ungern. Lionel ist der Meinung, du solltest es sofort erfahren.«

      »Das Sternenrad? Ist es da?«

      »Ja.«

      »Ach du meine Güte! Ich vertreibe mir die Zeit mit den Wyrrdsteinen, um das Warten nicht zur Langeweile verkommen zu lassen.«

      »Wir brauchen dich in der Zentrale, Chione.«

      »Einen Augenblick. Seht ihr dieses Muster?« Sie deutete auf das Zentrum des Mosaiks, in dem verschiedene Steine sternförmig ineinanderpassten und sich die Farben überlagerten. »Es ist ein weißer Kreis geworden. Zufall oder nicht, ich bin sicher, dass es sich beim dem quasi-stellaren Gebilde im Zentrum des Sternenrads um ein Weißes Loch handelt und um nichts anderes.«

      »Wer da recht hat, deine Steine oder Lionel, das bleibt sich gleich.«

      Cheyen Ho schaltete die Verbindung aus.

      *

      Da stand sie nun, die leibhaftige Vollkommenheit, wie sie höchstens eine Kosmokratin bei ihrer Idealprojektion hinbekam. Alles an ihr war ebenmäßig und wohlproportioniert, die Länge der Beine und Arme exakt auf die Größe des Rumpfes abgestimmt. Chione war ein Designerkind. Ihre Mutter hatte Erbmaterial verschiedener Spender kollagieren und neu konfigurieren lassen. Entsprechend gab es mehrere Männer, die Anspruch auf die Teilvaterschaft erhoben. Die Mutter war tot. Chiones liebster Teilvater hieß Nyo Las-Lan, ein Akone.

      Und wir, Kiow und ich?, dachte Cheyen Ho mit einer Spur von Sarkasmus. Plophoser und Ertruser im Stammbaum. Wie langweilig.

      Rothaarig war Chione, schwarzäugig und 1,85 Meter groß. Die Augen in Idealgröße, leicht mandelförmig, ein Mund zum Küssen gern, so präsentierte sie sich, wo immer sie erschien. Die Ohrmuscheln sahen vielleicht ein wenig zu groß und knorpelig aus, aber diese Nase ... Sie war das Sinnbild der Ideallinie, wie Künstler sie sich vorstellten und fast nie in solcher Vollkommenheit zustande brachten.

      »Hallo, Freunde«, sagte sie. »Hier bin ich.«

      »Hallo, Chione«, antwortete Lionel Obioma. Er sprach ihren Namen so liebevoll aus, wie ihre Stimme flötete. Er benutzte eine altterranische Sprache, Englisch oder ein verwandtes Idiom. Es klang wie »Tschajoni«.

      Die Astrophysikerin trat näher. Sie hatte keinen Blick für die anwesenden Männer und Frauen. Unverwandt fixierte sie den Holokubus.

      »Ja, das ist es. So und nicht anders habe ich es mir vorgestellt. Das Sternenrad in Vollendung. Es ist perfekt.«

      »Wir wissen nicht einmal, ob es ein Einzelstück ist oder ob die Cairaner es in Serie gebaut haben«, sagte Cheyen. »Falls ja, wird es für die Galaxien außerhalb des Friedensbundes ein böses Erwachen geben.«

      »Du denkst vor allem an die Methoden dieses Volkes, Schwester?«

      »Klar, Kiow. Ihre Augenraumer sind kein Zufall. Sie signalisieren anderen Völkern, dass sie überall hinsehen.«

      »Muss es nicht«, sagte Chione eine Nuance lauter und eindringlicher. »Das Sternenrad ist beeindruckend genug. Es verleiht den Cairanern eine Überlegenheit, zu der sie keine künstlichen Augen brauchen. Im Übrigen bin ich der Ansicht, dass es sich um ein einziges Gebilde handelt. Die Cairaner können die Größe des Sternenrads verändern. Damals, beim Auftauchen im Leerraum, gab es keine Beschränkungen. Hier vor der Bleisphäre ist der Raum beengter. In der ursprünglichen Größe hätte das Auftauchen des Gebildes alle Himmelskörper im Umkreis von einem Lichtjahr zerrissen. Und sich selbst vermutlich auch.«

      Lionel Obioma wetzte die Lippen. »Ich bin geneigt, dir zu glauben.«

      »Dann finden wir es heraus, Partner.«

      »Gerne. Ich kann es kaum erwarten, das Ding aus der Nähe zu betrachten.«

      Cheyen Ho holte hörbar Luft. »Schlagt euch das aus dem Kopf! Die Cairaner werden keine Touristen zulassen. Und schon gar keine terranischen Schiffe, die plötzlich an der Bleisphäre aufgetaucht sind.«

      *

      Der Funkspruch kam klar und deutlich. Eine verschlüsselte Hyperfunknachricht im arkonidischen Flottencode.

      »Mava da Valgathan an Verteiler.«

      Den Verteiler blendete der Holokubus im untersten Laufband ein. Die Sendung ging an die THORA und die drei MEDUSA-Kreuzer.

      Cheyen kannte die Arkonidin mit der weißgrauen Kurzhaarfrisur. Sie war die Kommandantin des Schiffes, das Markul agh Fermi als Flaggschiff nutzte.

      »Eine wichtige Mitteilung an alle«, fuhr die Arkonidin fort. »Dancer, Schlafner und der TARA-Psi sind im Einsatz auf dem havarierten Schiff FONAGUR.«

      Der Funkspruch wurde zweimal wiederholt, um zu gewährleisten, dass der Inhalt vollständig sein Ziel erreichte.

      »Wir danken«, sagte Cheyen Ho in Richtung der Funkabteilung. »Gebt unsere Position durch, aber keinen Kursvektor.«

      »Gut so.« Kiow lächelte leicht. »Der Gegner darf im Vorfeld keinen Hinweis erhalten, wohin wir uns wenden.«

      Es hätte jeden Plan zunichtegemacht.

      Die Sendung ging raus, dann wurde die SYKE wieder unsichtbar. Im Panoramaholo hing ein Abbild der THORA. Sie hatte sich ebenfalls in die Verbindung geschaltet. Was sie funkte, hörten die Besatzungsmitglieder nicht, denn die Anlage war abgeschaltet.

      »Besonders schnell sind die nicht.« Chione McCathey rümpfte die Nase.

      »Die THORA wieder«, merkte Lionel Obioma an. »Terranisch. Sicher. Ja doch.«

      Chione wandte sich an die Kommandantin. »Einem einzelnen Argument warst du nicht zugänglich. Ich gebe dir zwei: Wir gehen in das Sternenrad, lassen uns von den Cairanern hineinfliegen. Wir müssen dazu nur unbemerkt in den Naatraumer gelangen. Das zweite ist der TARA-Psi. Ohne Nachschub an Salkrit strandet die Gruppe irgendwann. Wir liefern dem TARA-Psi einen Eimer Salkrit.«

      »Gut, das sind zwei. Gib mir mehr!«

      »Im Übrigen bin ich Raum-Zeit-Archäologin. Mein Ziel ist, die Frühphase des Universums und deren Relikte zu erforschen, etwa die in dieser Zeit entstandenen Schwarzen Löcher. Das Sternenrad kommt da wie gerufen. Ihr glaubt nicht, das Ganze ist so was von lunar.«

      »Also schön. Ich bin überzeugt.« Ohne auf das überraschte Gesicht der Rudynerin zu achten, erteilte Cheyen Ho erste Anweisungen. »Ein brauchbares Beiboot muss her. Berechnet den Kurs, der uns unauffällig an die FONAGUR heranbringt. Und zwar so, dass die Cairaner es richtig verstehen. Wir sind ein Forschungsschiff. Alles bereit machen für das ›Unternehmen Untergang‹.«

      Die Hangarmannschaft präparierte eine Space-Jet der CHONOSSO-Klasse. Mit 28 Metern Durchmesser und neun Metern maximaler Höhe gehörte sie zu den Fahrzeugen für planetare Einsätze und Defensivunterstützung.

      Die Zeit drängte. Die Cairaner hatten die FONAGUR inzwischen


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