Эротические рассказы

Dr. Norden Bestseller Paket 4 – Arztroman. Patricia VandenbergЧитать онлайн книгу.

Dr. Norden Bestseller Paket 4 – Arztroman - Patricia Vandenberg


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tauschte mit Fee einen langen Blick, und sie nickte unauffällig.

      »Manche lassen sich wegen jeder Kleinigkeit krankschreiben«, stellte Daniel fest, »und andere haben Angst um ihre Stellung. Wie Herr Gröbner. Ich muß in die Praxis. Er muß seine Spritze kriegen, bevor er ins Büro geht.«

      »Und ich bringe Danny zur Schule«, sagte Fee.

      »Guckst du dir dann Frau Petersen mal an, Mami?« fragte Danny. »Vielleicht hat sie keinen guten Doktor. Ich möchte auch mal so ein guter Doktor werden wie Papi und Opi. Meinst du, daß ich dafür gescheit genug bin?«

      »Du mußt halt fleißig lernen, Danny, aber noch wichtiger ist es, daß du viel Geduld und Verständnis aufbringst. Aber du hast noch viel Zeit.«

      »Mit dem Lernen kann man gar nicht zeitig genug anfangen«, erklärte er eifrig. »Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr, sagte Lenni.«

      »Recht hat sie«, lächelte Fee. Dann fuhren sie zur Schule. Frau Petersen war eine schlanke blasse Frau um die dreißig, von sehr sympathischem Wesen, und Fee wußte, daß sie die Kinder gut zu nehmen verstand.

      Fee fragte, ob sie ein paar Minuten Zeit hätte. »Selbstverständlich«, erwiderte die Lehrerin. »Aber ich kann ohnehin nur Gutes über Danny sagen. Er ist ein ganz besonders nettes Kind, Frau Dr. Norden.«

      »Er macht sich Sorgen um Sie«, erklärte Fee offen.

      »Um mich?« Flüchtige Röte stieg in die blassen Wangen der jungen Flau.

      »Er beobachtet sehr genau und meint, daß es Ihnen manchmal nicht gutgeht. Er möchte nicht, daß Sie krank werden. Sie nehmen es mir doch nicht übel, daß ich dies so direkt sage.«

      »Nein, ich bin nur überrascht, daß er es merkt. Meine Kollegen sehen darüber hinweg. Ich leide entsetzlich unter Migräne, aber wenn ich das sage, glaubt es mir doch keiner. Migräne ist keine Krankheit, die ein Fernbleiben vom Unterricht rechtfertigt, wurde mir gesagt.«

      »Nun, da bin ich anderer Meinung«, sagte Fee.

      »Man kann ja doch nicht viel dagegen tun. Es kommt und geht.«

      »Aber man sollte feststellen, ob nicht etwas anderes dahintersteckt. Manchmal sind auch die Nebenhöhlen schuld, wenn diese Schmerzen auftreten, oder auch ein Halswirbelsyndrom. Es ist zwar nicht gesagt, daß dies auslösend sein könnte, aber es müßte doch untersucht werden. Und wenn dies nicht der Fall ist und die Migräne sporadisch und anscheinend grundlos auftritt, müssen Sie eben daheim bleiben. Jeder vernünftige Arzt schreibt Sie krank.«

      »Sie meinen, daß ich einmal Dr. Norden aufsuchen kann, ohne ausgelacht zu werden?«

      »Du lieber Himmel, das würde er bestimmt nicht tun. Was meinen Sie, wieviel Fälle echter Migräne er behandelt, allerdings gibt es auch manche eingebildete.«

      »Mir wird es dann richtig schlecht«, sagte Frau Petersen.

      »Danny hat es gesagt«, nickte Fee.

      »Er ist doch noch so klein«, staunte Frau Petersen.

      »Uns überrascht er auch manchmal mit seiner Beobachtungsgabe. Aber er möchte vor allem, daß Sie als Lehrerin erhalten bleiben.«

      »Das möchte ich auch. Vielen Dank für Ihr Verständnis, Frau Dr. Norden.«

      »Gern geschehen. Danny würde es mir übelnehmen, wenn ich seine Worte ignoriert hätte. Man darf das Vertrauen seiner Kinder nie enttäuschen. Ich hoffe, Sie haben es auch so verstanden, Frau Petersen. Sie können jederzeit meinen Mann aufsuchen. Er wird Ihnen wirklich gern helfen, soweit es möglich ist. Oder sind Sie schon bei einem anderen Arzt in Behandlung?«

      »Nein, ich habe mich immer gescheut«, gestand die Lehrerin ein. »Wegen Kopfschmerzen geht man nicht zum Arzt, hat schon meine Mutter gesagt.«

      »Leider eine völlig falsche Einstellung«, erklärte Fee. »Jeder Schmerz hat eine Ursache, und dem Patienten kann erst geholfen werden, wenn die Ursache ergründet ist.«

      »Vielleicht kann ich mal in meiner Freistunde gleich zu Dr. Norden gehen?«

      »Gehen Sie nur. Ich sage ihm Bescheid.« Fee lächelte aufmunternd. »Ich möchte auch gern, daß unser Danny seine Lehrerin behält.«

      Und wieder einmal hatte sie ein Herz gewonnen.

      *

      Robert und Clarissa Thornhill waren schon längst auf dem Weg nach München. Anne und Johannes Cornelius hatten sich von dieser Überraschung bereits erholt.

      »So wird die Seele der armen Anita Clement wohl doch Ruhe finden«, sagte Anne gedankenvoll.

      Die Beerdigung war für elf Uhr angesetzt. Cindy hatte dazu ihr dunkelblaues Kostüm angezogen. Noch einmal fuhr sie sich mit der Bürste durch das seidige Haar. Tim trat hinter sie und legte seine Hände auf ihre Schultern. Da schlug der Gong an.

      »Wer könnte das sein«, murmelte Cindy. »Ich mag jetzt mit niemandem sprechen.«

      Tim ging zur Tür, aber ihm blieb das Wort in der Kehle stecken, als er sah, wer da vor ihm stand. Clarissa legte den Zeigefinger auf ihre Lippen, sah ihn fragend an, und er deutete mit einer Kopfbewegung zum Wohnraum.

      Cindy drehte sich um. Sie stand ihrer Mutter gegenüber, und in diesem Augenblick war jeder Zweifel in ihr ausgelöscht.

      »Mein Kind«, flüsterte Clarissa mit erstickter Stimme.

      »Mummy«, schluchzte Cindy auf. Sie sanken sich in die Arme. Sie hielten sich umschlungen und küßten sich.

      Robert zuckte die Schultern, Tim schüttelte den Kopf, aber dann wurden auch sie in diese unendlich zärtliche Umarmung einbezogen.

      »Ich meine, daß ich Anita Clement auch Dank schulde«, sagte Clarissa leise, »daß ich dich so wiedersehen darf, Cindy, daß du lebst, daß du gesund bist, dafür auch, daß Tim dich finden konnte.«

      »Sie war gut zu mir, Mummy«, flüsterte Cindy.

      Clarissa nickte und streichelte Cindys Wangen. »Wir müssen viel nachholen.«

      »Jetzt müssen wir aufbrechen«, sagte Robert heiser.

      *

      Fee Norden wich ganz schnell in eine dunkle Ecke der Aussegnungshalle zurück, als Cindy und Clarissa zwischen Tim und Robert eintraten. Sie war fassungslos.

      Die Hausbewohner, die gekommen waren, begannen zu tuscheln, aber nun wurde ein Choral auf dem Harmonium gespielt, und die Stimmen verstummten.

      Kurz war die Ansprache des Pfarrers, dann wurde der mit weißen und roten Nelken überdeckte Sarg hinausgefahren. Benommen folgte Fee dem kleinen Trauerzug. Daß Clarissa gekommen war, bewegte sie tief.

      Und sie war die einzige, die abgesehen von den vier Menschen, die vor dem offenen Grabe standen, die die Worte verstand, die der Geistliche hier sagte: »Alles verstehen, heißt alles verzeihen.«

      Clarissa und Cindy, Mutter und Tochter hielten sich umschlungen. Blumen und Erde fielen dann auf den Sarg hinab, und schnell wandten sich die vier dann zum Weggang.

      Fee folgte ihnen, holte sie dann ein. »Clarissa«, sagte sie verhalten.

      Clarissa wandte sich zu ihr um. »Ich mußte doch kommen, Fee«, sagte sie. »Nun ist mein Kind wieder bei mir, bei uns.«

      »Wir sind sehr froh darüber«, sagte Fee. »Werden wir uns sehen?«

      »Wir bleiben ein paar Tage in München, und dann erholen wir uns gründlich auf der Insel«, erwiderte Clarissa. »Ein paar Wochen werden uns unsere Männer zubilligen, denke ich. Wenn Daniel Zeit hat, können wir uns ja morgen abend treffen.«

      »Dann kommt ihr zu uns«, sagte Fee. »Ich muß dich bewundern, Clarissa. Frau Clement hätte es dir gedankt.«

      »Euch haben wir auch zu danken«, warf Tim ein.

      »Davon kann keine Rede sein«, meinte Fee. Und als sie heimwärts


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