Эротические рассказы

Dr. Norden Bestseller Paket 4 – Arztroman. Patricia VandenbergЧитать онлайн книгу.

Dr. Norden Bestseller Paket 4 – Arztroman - Patricia Vandenberg


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Warum hat er mich so angeschaut, als würde er mich kennen, oder täusche ich mich! Wird er wiederkommen? Er ist so ganz anders als diese jungen Männer, die sich mit mir treffen wollten.«

      Ja, es war nicht das erste Mal, daß ein Mann sie um ein Wiedersehen bat, aber immer hatte sie konstant abgelehnt. Nomen est omen, bei ihr traf das genau zu. Sie war beständig, zielstrebig und keineswegs pessimistisch, wenngleich sie sich auch keinen Illusionen hingab.

      Doch an diesem Abend träumte sie mit offenen Augen, und als sie einschlief, träumte sie weiter.

      *

      Aber auch Tim träumte von ihr, und er war fest entschlossen, dieses Mädchen näher kennenzulernen. Dennoch sprach er nicht mit Clarissa darüber, obwohl es zwischen ihnen noch niemals Geheimnisse gegeben hatte.

      Auch auf der Fahrt zur Insel war er recht schweigsam. »Ein wenig hast du dich schon verändert, Tim«, stellte Clarissa fest.

      »Inwiefern?« fragte er.

      »Früher hast du immer während der Fahrt gesungen oder gepfiffen.«

      »Und herumgealbert«, fügte er mit einem flüchtigen Lächeln hinzu. »Jetzt werde ich wohl doch langsam erwachsen. Vielleicht kommt es daher, daß es mir nicht gefällt, wie manche Kommilitonen die Zeit vertrödeln. Sie haben hochgestochene Pläne, aber sie tun wenig dazu, diese zu verwirklichen. Es kommt nicht viel dabei heraus, wenn man mit ihnen diskutiert. Und die, mit denen es sich lohnen würde, halten mich für einen Snob.«

      »Wieso?«

      »Weil ich alles habe. Eine schöne Wohnung, ein flottes Auto und Geld. Dazu einen reichen Vater und eine schöne Mutter.«

      »Und einen klugen Kopf, nicht zu vergessen«, sagte Clarissa. »Warum willst du in München bleiben, wenn du dich allein fühlst?«

      »Oh, ich denke nicht so, Mummy. Man findet immer jemanden, mit dem man sprechen kann, wenn man das Bedürfnis hat. Es gibt viel mehr Individualisten, als man meint, und man bekommt einen Blick dafür.«

      »Du bist eigentlich viel zu jung, um so zu denken, Tim«, sagte Clarissa. »Man muß Erfahrungen sammeln.«

      »Ich bin fest dabei, Mummy, aber das kann man auch aus der Distanz, wenn man mit offenen Augen durch die Welt geht, wenn man beobachtet, was um einen vor sich geht.«

      »Ein philosophierender Physiker«, sagte sie nachdenklich

      »Zwei Seelen leben ach in meiner Brust«, sagte er mit leisem Lachen, »die Welt ist voller Wunder, die sich nicht erklären lassen.«

      »So ist es«, sagte Clarissa leise, »und die Insel ist auch eines für mich. Nirgendwo sonst könnte ich ohne Bob so ruhig sein.«

      Tim sah sie an. »Bevor du Daddy kanntest, wie hast du da gelebt? Du sprichst nie darüber.«

      »Ich lebe erst, seit ich ihn kenne, seit ich euch habe«, sagte sie.

      »Wir würden dich auch mit keiner Erinnerung teilen wollen, Mummy«, sagte Tim leise. »Verzeih, daß ich gefragt habe.«

      *

      Nun waren sie auf der Insel, auf das herzlichste empfangen von Dr. Cornelius und seiner Frau Anne, von deren Adoptivsohn Mario und allen, die Clarissa nun schon acht Jahre kannte. Damals, nach einer schweren Blinddarmoperation hatte ein Cousin ihres Mannes, der Arzt war, zu einer Nachkur auf der Insel der Hoffnung geraten, und sie hatte hier so schnell Genesung gefunden, daß sie fortan jedes Jahr ein paar Wochen hier verbrachte.

      Robert Thornhill war besorgt um die Gesundheit seiner Frau, die leicht zu Erkältungskrankheiten neigte und häufig unter Allergien litt. Das Klima in England war für sie nicht günstig, aber er konnte sich ja nicht anderswo niederlassen, da seine Fabriken den Chef brauchten. Clarissa hätte das auch nicht gewollt. So tankte sie jedes Jahr auf der Insel der Hoffnung Abwehrkräfte.

      Auch Tim gefiel es auf der Insel, doch diesmal weilten seine Gedanken mehr in München. Der Gedanke, daß Constance Clement das Wochenende mit einem anderen Mann verbringen könnte, quälte ihn.

      Mario profitierte davon beim Tennis, denn Tim war so unkonzentriert, daß er jeden Satz verlor.

      »Du mußt mich nicht gewinnen lassen, Tim«, sagte Mario. »Jag mich nur herum. Ich will es doch besser lernen.«

      »Du bist schon sehr gut, Mario. Ich bin heute nicht in Form.« Clarissa betrachtete ihn immer wieder nachdenklich.

      »Man könnte meinen, er sei verliebt«, sagte sie zu Anne.

      »Vielleicht ist es so«, meinte die lächelnd.

      »Er hätte es mir doch gesagt.«

      »Weißt du, Clarissa, da werden die jungen Leute eigen. Er würde es wohl erst sagen, wenn er sich seiner Gefühle und ihrer wohl auch ganz sicher wäre.« Anne konnte aus Erfahrung sprechen. So war es bei Daniel und Fee gewesen, so auch bei ihrer Tochter Katja und David.

      Die beiden Frauen verstanden sich sehr gut, aber beide waren sie völlig ahnungslos, daß das Schicksal sie schon einmal vor sechzehn Jahren einander ganz nahe gebracht hatte, ohne daß sie voneinander erfahren hätten.

      Hätte Anne Cornelius dies gewußt, wäre es ihr klargeworden, warum Clarissa über ihre erste Ehe nicht sprechen wollte.

      *

      Tim fuhr am Sonntagnachmittag zurück. Er müsse sich jetzt wieder auf den Hosenboden setzen, sagte er. Aber selbstverständlich wollte er Clarissa so oft wie nur möglich besuchen.

      Am Montagvormittag besuchte er zwar die Vorlesung, aber auch da war er mit den Gedanken nicht bei der Sache. Er konnte es kaum erwarten, Constance Clement wiederzusehen.

      Sie errötete heiß, als er den Laden betrat. »Die Bü­cher sind leider noch nicht da«, erklärte sie hastig.

      »Das macht nichts. Ich komme gern wieder«, erklärte er. »Ich suche mir noch andere aus. Was können Sie mir empfehlen?«

      »In welcher Richtung?« fragte sie verlegen.

      »Wissenschaftlich, philosophisch, auch Lyrik. Ich interessiere mich für alles, augenblicklich aber am meisten dafür, wann wir uns mal privat sehen könnten«, fügte er ganz leise hinzu.

      »Es ist nicht möglich. Ich habe eine kranke Mutter, die schon tagsüber allein ist«, erwiderte sie.

      »Dürfte ich Sie nicht wenigstens einmal abholen?« fragte er.

      Verstand und Gefühl lagen im Widerstreit in ihr. »Es wird hier auch manchmal länger«, murmelte sie.

      »Könnten Sie nicht mal früher gehen? Ein bißchen schwindeln?«

      Sie schüttelte den Kopf, aber ihr Blick verriet, wie gern sie ja gesagt hätte.

      »Dann warte ich heute abend um sechs Uhr. Ich warte, bis Sie kommen. Und ich habe an der Tür gelesen, daß Sie Mittwochnachmittag geschlossen haben.«

      Er kaufte wieder zwei Bücher, und Constances Chef bemerkte, daß sie da wohl einen Stammkunden bekommen hätte. Aber er sagte es so väterlichfreundlich, daß keine Anzüglichkeit herauszuhören war.

      Er erkundigte sich nach dem Befinden ihrer Mutter. »Leider geht es ihr gar nicht gut«, erwiderte Constance.

      »Wenn nicht viel zu tun ist, können Sie ruhig mal früher gehen, Fräulein Clement.«

      »Vielen Dank, Herr Korff«, sagte Constance leise, doch an diesem Tag wollte sie auf keinen Fall früher gehen.

      Ihr Herz klopfte erwartungsvoll und sehnsüchtig, als der Uhrzeiger auf die Sechs rückte.

      Tim wartete allerdings schon zwanzig Minuten. Er hatte Fee Norden einen kurzen Besuch gemacht und berichtet, daß auf der Insel alles in bester Ordnung sei. Er hatte auch gesagt, daß er wegen der Bücher nachgefragt hätte.

      »Ich kann ja vorbeigehen, wenn es dir an Zeit mangelt, Tim«, meinte Fee.

      »Ach, ich komme gern mal zu euch«, erwiderte er rasch,


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