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Die Abenteuer des Sherlock Holmes. Arthur Conan DoyleЧитать онлайн книгу.

Die Abenteuer des Sherlock Holmes - Arthur Conan Doyle


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jagen wieder als Gespann, Doktor, wie Sie sehen«, sagte Jones in seiner wichtigtuerischen Art. »Unser Freund hier ist bestens geeignet, zur Jagd zu blasen. Er braucht nur einen gerissenen alten Hund, um die Hatz zu Ende zu bringen.«

      »Ich hoffe, wir bringen nicht nur ein Hirngespinst zur Strecke«, bemerkte Mr. Merryweather düster.

      »Sie können einiges Vertrauen auf Mr. Holmes setzen, Sir«, sagte der Polizeibeamte hochmütig. »Er hängt zwar an seinen eigenen netten Methoden, die – wenn er mir diese Äußerung nicht übelnimmt – ein klein wenig zu theoretisch und phantastisch sind, aber aus ihm könnte ein guter Detektiv werden. Man übertreibt nicht, wenn man feststellt, daß er ein- oder zweimal, wie in der Sache mit dem Sholto-Mord oder dem Schatz von Agra, fast besser war als die offizielle Polizei.«

      »Oh, wenn Sie das sagen, Mr. Jones, dann ist es wohl in Ordnung«, meinte der Fremde nachgiebig. »Ich muß trotzdem gestehen, daß ich meine Whist-Partie vermisse. Das ist der erste Samstagabend seit siebenunddreißig Jahren, an dem ich meinen Robber ausfallen lasse13

      »Ich glaube, Sie werden feststellen«, sagte Sherlock Holmes, »daß Sie heute nacht um einen höheren Einsatz spielen als je zuvor und daß das Spiel sehr viel aufregender ist. Für Sie, Mr. Merryweather, stehen ungefähr dreißigtausend Pfund auf dem Spiel, und für Sie, Jones, der Mann, den Sie in die Hände bekommen wollen.«

      »John Clay, der Mörder, Dieb, Falschmünzer und Fälscher. Er ist noch jung, Mr. Merryweather, aber an der Spitze seiner Zunft, und ich würde lieber ihm Handschellen anlegen als jedem anderen Verbrecher in London. Ein bemerkenswerter Mann, der junge John Clay. Sein Großvater war ein Herzog von königlichem Geblüt, und er selbst war in Eton und Oxford. Mit dem Gehirn arbeitet er genauso gerissen wie mit den Fingern, und obwohl wir immer wieder Hinweise auf ihn finden, können wir an den Mann selbst doch nie herankommen. Er bringt es fertig, in der einen Woche in Schottland einen Einbruch zu verüben und in der nächsten in Cornwall Geld für den Bau eines Waisenhauses zu sammeln. Ich bin seit Jahren auf seiner Fährte und habe ihn nicht ein einziges Mal zu Gesicht bekommen.«

      »Ich hoffe, daß mir diese Nacht das Vergnügen zuteil wird, Sie beide einander vorzustellen. Auch ich habe schon ein- oder zweimal mit Mr. John Clay zu tun gehabt und stimme Ihnen zu: Er ist der Beste in seiner Profession. Es ist jetzt aber nach zehn und Zeit für uns, aufzubrechen. Wenn Sie beide bitte den ersten Zweisitzer nehmen, werden Watson und ich im zweiten folgen.«

      Während der langen Fahrt war Sherlock Holmes nicht sehr mitteilsam; er lehnte sich im Wagen zurück und summte die Melodien, die er am Nachmittag gehört hatte. Wir ratterten durch ein endloses Labyrinth von Straßen mit Gasbeleuchtung, bis wir die Farringdon Street erreichten.

      »Wir sind jetzt fast da«, bemerkte mein Freund. »Dieser Merryweather ist Bankdirektor und von der Sache persönlich betroffen. Ich war außerdem dafür, Jones mitzunehmen. Er ist kein schlechter Kerl, wenn auch in seinem Beruf ein absoluter Schwachkopf. Er hat eine entschiedene Tugend: Er ist tapfer wie eine Bulldogge und zäh wie ein Hummer, wenn er erst einmal jemanden in seine Klauen bekommt. Da sind wir, und sie warten schon auf uns.«

      Wir hatten eben jene bevölkerte Hauptstraße erreicht, in der wir uns am Morgen aufgehalten hatten. Unsere Wagen wurden fortgeschickt, und unter der Führung von Mr. Merryweather durchquerten wir eine enge Gasse und traten durch eine Seitentür, die er für uns öffnete. Dahinter lag ein schmaler Korridor, der vor einem sehr massiven Eisentor endete. Auch dieses wurde geöffnet, und wir stiegen eine Flucht steinerner Wendeltreppen hinab, die vor einem weiteren mächtigen Tor endete. Mr. Merryweather blieb stehen und zündete eine Laterne an; dann führte er uns einen dunklen Gang hinab, der nach Erde roch, und nachdem er schließlich eine dritte Tür geöffnet hatte, gelangten wir in ein großes Gewölbe oder einen Keller. Überall standen Schachteln und schwere Kisten gestapelt.

      »Von oben sind Sie nicht sehr verwundbar«, bemerkte Holmes. Er hielt die Laterne hoch und sah sich um.

      »Von unten genauso wenig«, sagte Mr. Merryweather. Er stampfte mit seinem Stock auf die Fliesen des Bodens. »Oh, liebe Zeit, das klingt ja ganz hohl!« meinte er und sah verblüfft auf.

      »Ich muß Sie wirklich bitten, ein wenig leiser zu sein«, sagte Holmes streng. »Sie haben jetzt schon den ganzen Erfolg unserer Expedition in Frage gestellt. Ich ersuche Sie hiermit, die Güte haben zu wollen, sich auf eine dieser Kisten zu setzen und sich nicht einzumischen.«

      Der gravitätische Mr. Merryweather hockte sich auf eine Kiste und machte ein beleidigtes Gesicht, während Holmes, auf dem Boden niederkniete und mit der Laterne und einem Vergrößerungsglas die Ritzen zwischen den Steinen sehr gründlich zu untersuchen begann. Nach einigen Sekunden schien er schon zufrieden zu sein, denn er sprang auf und steckte das Glas ein.

      »Wir haben noch mindestens eine Stunde Zeit«, bemerkte er. »Sie können nämlich kaum etwas unternehmen, bevor nicht der gute Pfandleiher im Bett liegt. Dann werden sie keine Zeit verlieren, denn je früher sie ihre Arbeit erledigen, desto länger haben sie Zeit für die Flucht. Im Moment, Doktor, befinden wir uns – wie Sie zweifellos erraten haben – im Keller der City-Filiale einer der wichtigsten Londoner Banken. Mr. Merryweather ist der Vorsitzende der Geschäftsleitung, und er wird Ihnen erklären, daß es Gründe gibt, aus denen die verwegensten Verbrecher Londons zur Zeit lebhaftes Interesse an diesem Keller haben.«

      »Unser französisches Gold«, flüsterte der Direktor. »Wir haben mehrere Warnungen erhalten, daß jemand versuchen könnte, an das Gold zu kommen.«

      »Ihr französisches Gold?«

      »Ja. Wir waren vor einigen Monaten veranlaßt, unsere Mittel zu erhöhen und haben dazu dreißigtausend Napoléons14 von der Bank von Frankreich geliehen. Man hat erfahren, daß wir noch keine Gelegenheit hatten, das Geld umzupacken, und daß es noch immer in unserem Keller liegt. Die Kiste, auf der ich sitze, enthält zweitausend Napoléons, gepackt zwischen Schichten von Bleifolie. Unsere Goldreserven betragen zur Zeit viel mehr, als man normalerweise in einer einzigen Filiale aufbewahrt, und die Direktoren äußerten dazu ihre Bedenken.«

      »Die sehr berechtigt waren«, bemerkte Holmes. »Und jetzt ist es an der Zeit, Vorkehrungen für die Ausführung unserer kleinen Pläne zu treffen. Ich nehme an, daß sich alles innerhalb der nächsten Stunde zuspitzen wird. In der Zwischenzeit, Mr. Merryweather, müssen wir die Blende unserer Laterne betätigen.«

      »Und im Dunkel sitzen?«

      »Ich fürchte, ja. Ich hatte ein Kartenspiel mitgebracht und angenommen, da wir ja eine partie carrée darstellen, wir könnten Ihnen doch noch zu Ihrem Robber verhelfen. Ich stelle aber fest, daß die Vorbereitungen unseres Gegners so weit gediehen sind, daß wir ein Licht auf keinen Fall riskieren können. Und zuallererst müssen wir unsere Positionen wählen. Diese Männer sind verwegen, und wenn wir sie auch in einer Lage empfangen, die ihnen zum Nachteil gereicht, können sie uns doch einigen Schaden zufügen, wenn wir nicht vorsichtig sind. Ich will mich hinter dieser Kiste aufstellen, und verbergen Sie sich bitte hinter jenen dort. Wenn ich sie dann anstrahle, stürzen Sie sich bitte sofort auf sie. Falls sie feuern, dann haben Sie keine Bedenken, sie niederzuschießen, Watson.«

      Ich legte meinen gespannten Revolver auf die Holzkiste, hinter der ich niederkauerte. Holmes schloß den Schieber an der Vorderseite seiner Laterne, und wir waren von pechschwarzer Dunkelheit umgeben – einer so vollkommenen Dunkelheit, wie ich sie nie zuvor erlebt hatte. Der Geruch heißen Metalls erinnerte uns weiter daran, daß das Licht noch da war und innerhalb eines Augenblicks eingesetzt werden konnte. Meine erregten Nerven befanden sich auf einem Gipfel der Erwartung, daher hatten für mich die jähe Finsternis und die kalte, feuchte Luft im Gewölbe etwas Niederschlagendes und Bedrückendes.

      »Sie haben nur eine Möglichkeit des Rückzugs«, flüsterte Holmes. »Und zwar durch das Haus zurück auf den Saxe-Coburg Square. Ich hoffe, Sie haben das getan, worum ich Sie gebeten habe, Jones?«

      »Ich habe dafür gesorgt, daß ein Inspektor und zwei Schutzleute an der Vordertür warten.«

      »Dann haben wir alle Löcher verstopft. Und nun müssen wir still sein und warten.«

      Wie


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