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Sophienlust Paket 4 – Familienroman. Patricia VandenbergЧитать онлайн книгу.

Sophienlust Paket 4 – Familienroman - Patricia Vandenberg


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Was soll man von so einem Vati denken? Onkel Alexander ist ganz anders. So müsste ein Vati eigentlich sein.«

      »Es sind nicht alle Leute gleich, Uwe. Das wäre auch langweilig. Willst du tapfer sein und bei uns bleiben, obwohl du viel lieber auf dem Heidehof wärst?«

      »Klar, ich bleibe in Sophienlust, Tante Isi. Ehrenwort. Es gefällt mir doch hier. Es ist halt nur nicht der Heidehof. Sonst ist es prima. Dafür, dass ich traurig bin, kann ich leider nichts. Die Ponys …, ich muss immer an Max und Moritz denken. Ob die sich wundern, dass ich nicht mehr zu Hause bin?«

      Denise schaute in eine andere Richtung. Sie wusste von dem Verkauf der kleinen Pferde, wollte es aber Beate Breuer überlassen, mit Uwe darüber zu sprechen.

      »Sicher langweilen sich Max und Moritz ohne dich«, meinte sie diplomatisch.

      »Hm, glaubst du, dass sie auch Sehnsucht haben?« Die Kinderstimme war nicht ganz fest. Es war gut, dass es in diesem Augenblick zum Essen gongte und kurz darauf Beate Breuer vorfuhr, gerade rechtzeitig, um am gemeinsamen Essen im Haus der glücklichen Kinder teilzunehmen.

      »Mutti, ach, Mutti – endlich bist du gekommen!« Wie ein Pfeil schoss Uwe auf seine Mutter zu, die den Wagen scharf abbremsen musste, um ein Unheil zu verhüten. Sie öffnete den Schlag, sprang heraus und schloss ihren Buben fest, fest in die Arme.

      »Mein kleiner Uwe – endlich! Es kommt mir vor, als hätten wir uns eine Ewigkeit lang nicht mehr gesehen. Lass dich anschauen! Ich glaube gar, du bist ein Stückchen gewachsen.« Sie küsste Uwes Haar, seine Stirn, seine Bäckchen. Nun bemerkte sie Denise von Schoenecker, die sich im Hintergrund gehalten hatte. »Oh, entschuldigen Sie, Frau von Schoenecker. Ich war so glücklich, Uwe gleich hier vorzufinden, dass ich Sie glatt übersehen habe.«

      Denise reichte ihr die Hand. »Das macht nichts. Die Wiedersehensfreude ist wichtig. Uwe wartet schon seit dem frühen Morgen auf Sie.«

      »Ich bin bereits um vier Uhr aufgebrochen. Sonst wäre ich noch nicht da.«

      Denise forderte Beate auf, ins Haus zu kommen und am Essen teilzunehmen.

      »Heute Nachmittag gibt es Schokoladentorte«, verriet Uwe seiner Mutter mit strahlendem Gesicht. »Magda bäckt die besten Schokoladentorten der Welt. Sie hat heute gebacken, weil du zu Besuch da bist.«

      »Wirklich meinetwegen?«, staunte Beate Breuer verwirrt.

      »Gäste sind bei uns jederzeit herzlich willkommen, liebe Frau Breuer. Magda ist dankbar, wenn sie einen Grund hat, etwas besonders Leckeres zu kochen oder zu backen. Sie dürfen sich die Schokoladentorte getrost zugutehalten.«

      »Ich bin heute erst zum zweiten Mal hier bei Ihnen in Sophienlust«, flüsterte Beate bewegt, »aber es ist wie eine Heimkehr. Ich bin unendlich dankbar, dass mein Junge bei Ihnen sein darf. Er käme bei mir auf dem Heidehof in jeder Weise zu kurz.«

      Die Kinder von Sophienlust sorgten dafür, dass Beate keine Zeit fand, Trübsal zu blasen. Zuerst musste sie an der gemeinsamen Tafel Platz nehmen, später wetteiferten die Kinder darin, ihr die Sehenswürdigkeiten des Kinderheims vorzuführen. Dazu war bei ihrem ersten Besuch nämlich keine Zeit geblieben.

      Beate bewunderte das weitläufige alte Herrenhaus, von dem sie bisher nur die Hälfte, das Biedermeierzimmer und ein paar der Kinderzimmer kennengelernt hatte. Nun zeigten ihr Henrik und Uwe, gefolgt von Vicky, Pünktchen und Nick, jeden Winkel des Gebäudes. Auch der Papagei Habakuk musste im Wintergarten besichtigt werden.

      Anschließend ging es in den Park, wo es einen Pavillon gab, der früher als Teehaus gedient hatte und jetzt von den Kleinsten zum Spielen bei ungünstiger Witterung benutzt wurde. Auch die Stallungen musste Beate anschauen.

      Der Anblick der Ponys führte zu der unvermeidlichen Frage nach Max und Moritz. Beate fasste sich ein Herz. Einmal musste es ja gesagt werden.

      »Wir haben sie weggegeben, Uwe. Ich dachte, dass wir dir später wieder zwei Ponys kaufen können. Im Augenblick …«

      Uwe wurde schneeweiß. »Du hast sie verkauft, weil du Geld brauchtest?«, flüsterte er mit zitternden Lippen.

      »Ja, Uwe. Ein Gutsbesitzer hat sie für seine beiden kleinen Töchter übernommen. Es sind Tierliebhaber. Du brauchst dir keine Gedanken zu machen. Wir können uns jetzt leider keine Ponys mehr leisten.«

      Uwe schluckte mehrmals. »Ich …, ich verstehe es, Mutti. Du hast ja auch die beiden alten Bilder von Großvater verkauft, weil sie viel Geld wert waren, und die silbernen Leuchter aus dem Esszimmer mussten auch weggegeben werden. Ich bin nicht mehr so klein. Aber es ist schade, denn ich habe Max und Moritz sehr gerngehabt.«

      »Du kannst doch hier auf den Ponys reiten, so viel zu magst, Uwe.«

      »Ja, aber das ist nicht dasselbe. Ich …, ich musste immer an meine zwei Ponys denken. Da ist es mit Billy, dem Liliputpferdchen bei Tante Andrea, schon anders.«

      »Ein Liliputpferdchen? Wo habt ihr denn das?«

      Beates Interesse erwachte. Zugleich war sie froh, dass die Aufmerksamkeit ihres Jungen nun etwas abgelenkt wurde.

      »Bei Tante Andrea von Lehn im Tierheim Waldi & Co.«

      »Wer ist denn Tante Andrea?«

      Die anderen Kinder, die zunächst bedrückt und scheu der Unterhaltung zwischen Mutter und Sohn gelauscht hatten, meldeten sich nun lautstark zu Wort. Allmählich gelang es Beate, sich ein Bild von der Familie von Schoenecker zu machen. Einiges blieb noch unklar. Doch dass Andrea von Lehn Denises Tochter war, schien zu stimmen.

      Bereits im Verlauf dieses ersten Nachmittags setzte Uwe seinen kleinen harten Kopf durch und verschaffte sich und seiner Mutter eine Einladung zu den von Lehns.

      »Stören wir auch nicht am Samstag?«, wandte Beate ein wenig unsicher ein, als Denise von Schoenecker sie ermutigte, nach Bachenau zu fahren.

      Denise schüttelte den Kopf und lächelte. »Sie haben noch nicht ganz begriffen, dass wir eine gastfreundliche Familie sind und uns über Besucher immer freuen. Mein Schwiegersohn und meine Tochter machen da keine Ausnahme. Andrea nimmt besonders Anteil an Uwe, der sehr oft bei ihr ist. Deshalb hat sie den aufrichtigen Wunsch, nun auch Sie einmal persönlich kennenzulernen. Sind Sie nun beruhigt?«

      Da fügte sich Beate und fuhr zur Teezeit mit Uwe nach Bachenau, an dessen Ortsrand sich das stattliche Anwesen der Familie von Lehn befand.

      Andrea trug Jeans wie meistens. Sie war noch sehr jung, hatte von der Schulbank weg geheiratet und wirkte eigentlich immer noch wie ein überschlankes Schulmädchen, obwohl sie seit einem Jahr einen kleinen Sohn hatte. Die schneeweiße Leinenbluse hatte sie vorn lose geknotet, und ihre sonnengebräunten Füße steckten ohne Strümpfe in leichten Sandalen.

      Beate fühlte sich von dieser natürlichen jungen Frau sofort angezogen. Auch sie pflegte auf dem Heidehof so schlicht gekleidet umherzugehen.

      »Herzlich willkommen, Frau Breuer. Dies ist Hans-Joachim, mein Mann. Ausnahmsweise hat er heute Nachmittag einmal Zeit und ist bereit, mit uns Tee zu trinken. Normalerweise überlegt sich zum Wochenende eine Kuh, dass sie unbedingt kalben muss, oder ein wertvolles Springpferd verknackst sich die Fessel. Irgendetwas ist samstags eigentlich immer bei uns los. Halten Sie uns also den Daumen, dass das Telefon schön brav und still bleib.«

      Andrea hatte den Tisch gedeckt und entschuldigte sich jetzt, dass sie in die Küche gehen und den Tee aufgießen müsse.

      »Meine gute Betti, die mich schrecklich verwöhnt hatte, hat nämlich geheiratet«, gestand sie mit einem Seufzer. »Jetzt turtelt sie im Bayerischen Wald, und ich habe das Nachsehen. Von Montag bis Freitag hilft mir eine Frau aus dem Ort. Aber am Wochenende muss ich allein zurechtkommen. Es geht natürlich, denn mein Peterle ist nicht mehr so klein. Trotzdem war es schön, als Betti mir den Tee einfach hereinbrachte.«

      Uwe stieß einen kleinen Schrei aus. »Und die Schokoladentorte? Wir haben gar nicht daran gedacht, dass Magda eigens für dich welche gebacken hat, Mutti. Was machen wir jetzt bloß?«

      Andrea lachte. »Soll ich dir etwas


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