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Sophienlust Paket 4 – Familienroman. Patricia VandenbergЧитать онлайн книгу.

Sophienlust Paket 4 – Familienroman - Patricia Vandenberg


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werden wir ihn ein wenig ärgern«, sagte Helmut und legte zart die Hände an die Wangen seiner künftigen Frau. Seine Lippen kamen Florences Mund langsam näher. Und dann küsste er sie wieder. Er küsste sie mit aller Hingabe, deren echte Liebe fähig ist.

      Habakuk trippelte aufgeregt auf seiner Stange hin und her. Er schaute zu den beiden, blinzelte und drehte dann rasch den Kopf in die andere Richtung. Dieses Spiel wiederholte sich mehrmals, bis er schließlich wieder ein lautes, befehlendes ›Stop!‹ schmetterte.

      Doch diesmal hatte er damit keinen Erfolg. Das junge Paar küsste sich voll Glück und Seligkeit. Es schien alles um sich herum vergessen zu haben.

      *

      »Ich habe ja gleich gewusst, dass die Huber-Mutter recht hat«, sagte Nick beim Abendbrot auf Gut Schoen­eich. Triumphierend sah er seinen Stiefvater an.

      »Ich bin ja auch froh, dass alles so gekommen ist«, meinte Alexander gutgelaunt. Voll Zärtlichkeit sah er dabei auf seine hübsche Frau. »Auch deshalb, weil die Vorwürfe, die wir erwartet haben, jetzt ausbleiben werden.«

      »Frau Theger hat sich großartig gehalten. Niemand hätte es besser machen können«, sagte Denise.

      »Deshalb habe ich auch schon einige Flaschen guten Weins gerichtet. Wir werden nachher noch kurz nach Sophienlust fahren.«

      Nick, der an diesem Abend einen beachtlichen Appetit entwickelte, verschluckte sich fast. »Darf ich mit, Vati?« Seine schönen dunklen Augen bettelten.

      »Habe ich da nicht wieder von Eigenmächtigkeiten gehört?«, fragte Alexander in gespielter Strenge.

      Nick wurde ein bisschen verlegen und stocherte emsig auf seinem Teller herum. »Wir tun’s nicht wieder«, versprach er.

      »Bis zum nächsten Mal, nicht wahr?« Alexander bemühte sich, ernst zu bleiben. Trotzdem konnte man ihm ansehen, wie stolz er auf Nick war. Dieser Junge handelte manchmal ein wenig impulsiv, aber meistens doch goldrichtig. Aus ihm würde einmal ein junger Mann werden, auf den man sich verlassen konnte.

      »Darf ich trotzdem mitkommen?« Nick blinzelte wie ein Verschwörer.

      »Na ja!«

      »Und ich?«, meldete sich das Nesthäkchen Henrik.

      »Du gehst brav ins Bett. Denn für dich und die Kleinen von Sophienlust gibt es morgen drüben eine kleine Feier zu Ehren der Huber-Mutter. Mit Kaba und Kuchen, Schlagsahne und Eis.«

      »So viel man möchte?«, erkundigte sich Henrik mit strahlendem Blick.

      Denise nickte lächelnd.

      »Und die Großen?«, fragte Nick enttäuscht.

      »Du wirst schon sehen.« Denise lächelte geheimnisvoll.

      Henrik leerte zufrieden seinen Teller. Er umarmte seine Eltern, gab Nick einen kameradschaftlichen Rippenstoß und ging dann willig zu Bett.

      Alexander verstaute zu dieser Zeit bereits zwei Kisten im Kofferraum seines Wagens. Wenige Minuten später rollte das Fahrzeug nach Sophienlust.

      Dort brannte noch überall Licht. Man sah schon von außen, dass ein fröhliches, geheimnisvolles Treiben herrschte.

      »Unser junges Paar ist noch im Wintergarten«, flüsterte Frau Rennert den Ankömmlingen zu.

      Ein Hausmädchen huschte mit einem Tablett voll Gläser durch die Halle. Die Köchin Magda folgte mit einer Platte appetitlich angerichteter Brötchen.

      »Hallo, was ist denn hier los?« Nick sah sich erstaunt um und bemerkte seine Kameraden oben an der Treppe. Sie winkten ihn zu sich herauf.

      »Wir dürfen heute länger aufbleiben«, berichteten die großen Kinder von Sophienlust vielstimmig, »weil wir die Verlobung von Tante Florence feiern. Und natürlich auch die Rückkehr von Dany und Sanny. Und weil die Kleinen ins Bett mussten, dürfen sie morgen feiern.«

      Nick sandte einen strahlenden Blick zu seiner Mutti in die Halle hinab. So war das also! Seine Mutti machte doch immer alles richtig. Wie hatte er auch nur eine Sekunde lang denken können, dass sie die ›Großen‹ benachteiligen würde?

      »Hoffentlich störe ich nicht.« Alexander steckte nach kurzen Anklopfen den Kopf durch den Türspalt in den Wintergarten hinein.

      »Stop!«, krächzte der Papagei Habakuk, da ihm dieses Wort offensichtlich besonders gut gefiel.

      »Oh, entschuldigen Sie. Wir wussten nicht, dass Besuch gekommen ist.« Dr. Amberg legte liebevoll den Arm um Florences Schultern und trat mit ihr in die Halle hinaus. »Wir haben uns eben verlobt«, erklärte er feierlich.

      »Deshalb sind wir ja gekommen. Wir möchten Ihnen nämlich als erste herzlich gratulieren.« Alexander reichte dem sympathischen Paar die Hand, und Denise folgte seinem Beispiel. Man sah ihr an, dass sie sich aufrichtig freute.

      Alle waren in den festlich erleuchteten Speisesaal gegangen. Frau Rennert hatte dort den Tisch decken und alles für eine gemütliche Feier vorbereiten lassen. Eben schleppten zwei Hausmädchen die Kisten aus Alexanders Wagen in die Küche. Für die Erwachsenen gab es Sekt, für die Kinder köstliche Fruchtsäfte.

      »Übrigens hat mich die Polizei angerufen«, berichtete Alexander von Schoenecker.

      »Hat man eine Spur des Erpressers?« Die Augen Dr. Ambergs funkelten zornig. Er hatte dem Mann, der ihn so schwer zugesetzt hatte, bittere Rache geschworen.

      »Er hat sich selbst der Polizei gestellt. Wolfgang Buchholz heißt er. Er hat zugegeben, die Kinder entführt zu haben, um Sie, Dr. Amberg, erpressen zu können. Frau Theger hat er nur mitgenommen, weil sie ihm dazu gezwungen hat.«

      »Ja, das ist wahr«, bestätigte die junge Frau und zitterte bei dem Gedanken an das, was sie erlebt hatte. »Aber warum wollte er dich erpressen? Was hat er verlangt?« Entsetzen spiegelte sich in den schönen Augen der jungen Frau.

      Dr. Amberg holte tief Luft, bevor er antwortete. »Er wollte, dass seine Mutter vorzeitig stirbt, um mehr Selbstständigkeit im Betrieb zu bekommen.«

      »Um Gottes willen, du hast doch nicht …« Florence wurde blass.

      »Nein, nein. Ich habe mich lediglich lange mit der alten Frau unterhalten und ihr klarzumachen versucht, dass man einen erwachsenen Sohn nicht wie ein kleines Kind behandeln darf. Sie hat geradezu gestaunt. Wahrscheinlich hat zuvor niemand den Mut gefunden, so mit ihr zu sprechen.«

      »Deshalb hat er gesagt, sie habe ihre Ansichten geändert.« Mit Grausen dachte Florence an das Selbstgespräch ihres Bewachers.

      »Dann hatte mein Reden vielleicht doch einen Sinn«, freute sich Helmut. »Jedenfalls geht es der alten Dame gesundheitlich wieder recht gut. Sie kann noch einige Jahre leben.«

      »Muss sie auch, um das Geschäft weiterzuführen. Denn ihr Sohn wird für einige Zeit ins Gefängnis müssen. Daran ändert auch die Kaution nichts, die sie gestellt hat.« Alexander nickte ernst.

      »Aber es zeigt doch, dass sie ihm verzeihen wird und dass sie eingesehen hat, dass auch sie Schuld trägt«, meinte Florence.

      »Das sind nicht unsere Sorgen. Überhaupt wollen wir von erfreulicheren Dingen sprechen«, erwiderte Dr. Amberg.

      »Ich bin ganz Ihrer Ansicht.« Denise von Schoenecker strahlte. »Freuen wir uns, dass alles gut ausgegangen ist.«

      *

      Hungrig sperrte Peterle das Mündchen auf. Er saß auf Andrea’s Schoß und fühlte sich dort pudelwohl. Die junge Mutter schob ihrem Söhnchen ein Löffelchen Gemüse in den Mund. Es schmeckte dem Kleinen so gut, dass er ein zufriedenes ›Hm‹ von sich gab.

      »Es macht richtig Spaß, euch zuzusehen«, meinte Hans-Joachim und legte die Zeitung weg. Dabei dachte er, kein Maler könnte den Zauber dieses Bildes einfangen. Andrea mit unserem Kind, das ist wie eine moderne Madonna. Wie ein altes Bild mit ganz neuem Reiz. Zauberhaft, einfach wunderschön.

      »Steht etwas über die Entführung in der Zeitung?«, fragte


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