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Dr. Norden Bestseller Box 14 – Arztroman. Patricia VandenbergЧитать онлайн книгу.

Dr. Norden Bestseller Box 14 – Arztroman - Patricia Vandenberg


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jetzt, während sie sich Sorgen um Peter machte. Ralph hatte die nicht leiseste Ahnung, daß Peter krank war. Er hielt ihn einfach für desinteressiert an der Firma, wenn er Müdigkeit zeigte oder über Kopfschmerzen klagte, denn über andere Beschwerden klagte Peter nicht, da er diese von sich weisen, nicht wahrhaben wollte. Er lehnte sich mit aller verbleibenden Energie dagegen auf, tatsächlich krank zu sein. Er zweifelte an Dr. Nordens Können, obgleich er immer Vertrauen zu ihm gehabt hatte.

      An diesem Abend waren sie wieder mit Stefanie verabredet, und er wollte ihr gegenüber schon gar keine Schwäche zeigen. Aber erstmals hatte Ralph eine solche wahrgenommen, ohne etwas anderes dahinter zu suchen.

      »Du solltest tatsächlich mal gründlich untersucht werden«, sagte er. »Vielleicht hast du Magengeschwüre. Darunter hat Vater auch gelitten. Geh nach Hause, leg dich hin und rufe Dr. Norden an.«

      »Das könnte dir so passen«, sagte Peter. »Du willst ja nur allein mit Stefanie ausgehen. Meinst du, ich merke es nicht, daß du mich ausbooten willst?«

      »Dazu hat Stefanie ja auch noch etwas zu sagen. Sie bevorzugt keinen von uns, Peter.«

      Er war immer der ruhigere, der vernünftigere gewesen, auch der klügere der Brüder. Er war der leitende Kopf der Firma, obgleich man Peter nicht nachsagen konnte, daß er sich nicht bemüht hätte, mit ihm Schritt zu halten. Aber es war ihm schon in der Schule nicht gelungen und im praktischen Leben erst recht nicht. Sein Studium hatte er schon nach vier Semestern aufgesteckt, während Ralph Jura und Betriebswirtschaft studiert hatte.

      Er betrachtete seinen Bruder nachdenklich.

      »Fahr nach Hause und leg dich wenigstens hin«, sagte er. »Ich werde Stefanie anrufen und ihr vorschlagen, daß wir den Abend bei uns verbringen.«

      Peter hob müde den Kopf. »Ja, das wäre doch eigentlich mal nett. Vielen Dank für dein Verständnis, Ralph.«

      »Du fährst nicht allein«, bestimmte der Bruder. »Ich sage Henry Bescheid. Er bringt dich nach Hause, und wenn du dich immer noch so schlecht fühlst, rufst du Dr. Norden an.«

      Da er nicht wußte, daß Peter in letzter Zeit Dr. Norden immer häufiger in der Praxis aufsuchte, wunderte es ihn, als Peter sagte: »Der weiß auch nicht mehr als andere Ärzte.«

      »Er ist einer der besten Ärzte, die ich kenne«, sagte Ralph. »Hast du vergessen, wie genau er Papas Krankheit geholfen hat?«

      »Schon gut, schon gut, ich bin aber nicht krank. Mich macht der Föhn müde.«

      »Wir haben schon seit Wochen keinen mehr gehabt«, sagte Ralph. »Aber vielleicht ist es der dauernde Regen, der dich trübsinnig stimmt, da wir eigentlich Schnee haben sollten. In vierzehn Tagen starten wir nach Vevier.«

      »Ohne Stefanie«, sagte Peter leise. »Sie kriegt doch jetzt nicht gleich Urlaub, da sie erst ein paar Wochen bei diesem Professor ist.«

      »Es wird auch andere nette weibliche Unterhaltung geben«, sagte Ralph, um ihn von Stefanie abzulenken.

      »Für mich nicht. Wir sollten uns einigen, Ralph. Ich möchte Stefanie heiraten. Vielleicht macht es mich krank, weil ich Angst habe, daß du sie mir wegschnappen könntest.«

      »Die Entscheidung muß man schon ihr überlassen«, sagte Ralph. »Sei nicht kindisch, Peter. Vielleicht entscheidet sie sich für einen ganz anderen Mann.«

      Er sagte es gegen seine innere Einstellung. Er konnte sich nicht vorstellen, Stefanie zu verlieren. Er gönnte sie keinem anderen Mann, auch nicht Peter. Der war früher immer viel leichtlebiger und flirtfreudiger gewesen als er. Er hatte gehofft, daß ihm eines Tages ein lebenslustigeres Mädchen über den Weg laufen würde, als es Stefanie war.

      Nun wurde ihm ganz eigenartig, da Peter vom Heiraten sprach.

      Er hatte sich immer für Peter verantwortlich gefühlt. Diese Verantwortung war ihm von seinem Vater aufgebürdet worden, der wohl erkannt hatte, daß Peter nicht zusammenhalten konnte, was er geschaffen hatte.

      Ihre Mutter hatte an Peter mehr gehangen als an ihm. Sie war ein Jahr nach dem Vater gestorben, da sie den Halt ihres Lebens verloren hatte. Sie war immer eine schwache, zarte Frau gewesen, die ständig kränkelte, schon seit Peters Geburt, und jeden, der sie kannte, hatte es erstaunt, daß sie überhaupt noch so lange gelebt hatte.

      Peter war keineswegs ein zartes Kind gewesen. Er war ein richtiger kleiner Brocken, viel lebhafter als Ralph, im Sport, welcher Art auch immer, bedeutend besser als dieser. Er hatte einen ungeheuren Ehrgeiz, immer zu siegen. Aber als der Vater starb und die Mutter nur noch dahinsiechte, änderte sich das schlagartig.

      Beim Tennisspielen ermüdetete Peter rasch, beim Skifahren riskierte er nichts mehr. Rallyes fuhr er überhaupt nicht mehr, und das Schwimmen, in dem er mehrere Meisterschaften errungen hatte, genoß er nur noch vergnüglich. Erst seit sie Stefanie kennengelernt hatten, wollte er wieder fit sein, aber das blieb ein vergebliches Bemühen, und Ralph glaubte, daß es ihn kränkte, sich nicht wenigstens auf sportlichem Gebiet produzieren zu können.

      Ja, Ralph dachte über seinen Bruder nach, als der Chauffeur Henry, ein netter junger Franzose, ihn heimgefahren hatte. Ihm war heute auch erstmals so richtig aufgefallen, daß Peter überschlank geworden war.

      Er selbst war von kräftiger Statur, sehr groß, breitschultrig, vielleicht sogar ein bißchen zu gewichtig für sein Alter.

      Er hatte ein breites, flächiges Gesicht, rostbraunes Haar, hellgraue Augen, einen breiten, aber schmallippigen Mund, eine gerade, ziemlich lange Nase und ein

      energisches Kinn.

      Peter hatte dunkles Haar, braune Augen, eine romantische Nase, einen hübschen, weichen Mund. Er glich seiner Mutter, Ralph seinem Vater. Die ungleichen Brüder wurden sie auch in ihrem Bekanntenkreis genannt. Peter war sehr beliebt, Ralph bezeugte man Respekt. Aber wehe, wenn jemand etwas gegen Ralph sagte, dann konnte Peter fuchsteufelswild werden, und Ralph hätte es niemals geduldet, daß man Peter einen Schwächling oder gar Nichtstuer nannte.

      Der einzige Mensch, der jemals zwischen ihnen stand, war Stefanie, doch keiner sagte es dem andern, wenn solche Gedanken in ihnen aufkamen.

      Ralph konnte sich an diesem Nachmittag überhaupt nicht auf seine Arbeit konzentrieren. Den Kopf in die Hände gestützt, saß er an seinem Schreibtisch und rang mir sich.

      Peter ist schwächer als ich, dachte er. Er würde es nicht verkraften, wenn Stefanie mir den Vorzug geben würde. Aber kann ich es verkraften? Kann ich zuschauen? Er befand sich wirklich im größten Zwiespalt seines Lebens.

      So erging es auch Stefanie. Und als Dr. Norden gegangen war, saß auch sie da und starrte vor sich hin.

      Professor Weissenberger kam zu ihr ins Zimmer. »Na, was ist denn, Stefanie?« fragte er verwundert.

      Sie schrak zusammen, stand auf und blickte in seine gütigen Augen.

      Sie schluckte dreimal, dann sagte sie: »Es tut mir leid, Herr Professor, das Diktiergerät war nicht abgestellt. Ich habe manches gehört«, sagte sie leise.

      »Das macht doch nichts. Ich hätte doch mit Ihnen gesprochen. Dr. Norden wollte wirklich nur Diskretion wahren.«

      »Ich kenne Peter Reinhold«, sagte sie gepreßt.

      Seine schweren Lider senkten sich. »Dann war es ein Schock für Sie, Stefanie.«

      »Ja, es war ein schwerer Schock«, sagte sie leise.

      »Sie dürfen nichts verlauten lassen, daß Sie es wissen. Dr. Norden ist äußerst korrekt. Ein vorzüglicher Arzt, wie es nur wenige gibt.«

      »Ich werde schweigen«, flüsterte sie. »Das ist selbstverständlich. Aber ich würde gern alles erfahren über seinen Zustand. Ich schwöre Ihnen, daß ich kein Wort sagen werde.«

      »Ich werde diesen jungen Mann untersuchen, Stefanie. Weiß er, daß Sie bei mir beschäftigt sind?«

      Sie nickte zustimmend. »Ich bin mit den Brüdern Reinhold seit einem Jahr befreundet.«

      »Es


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