Эротические рассказы

David Copperfield. Charles DickensЧитать онлайн книгу.

David Copperfield - Charles Dickens


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Er­kennt­lich­keit für mei­ne künf­ti­ge Gast­freund­schaft. Dann deck­te sie sich wie­der das Ge­sicht mit der Schür­ze zu und lach­te noch ein­mal über Mr. Bar­kis; nahm dann das Baby aus der Wie­ge und schau­kel­te es, räum­te den Mit­tags­tisch ab und kam in ei­ner an­de­ren Hau­be her­ein mit ih­rem Ar­beits­käst­chen, dem El­len­maß und dem Stück­chen Wachs­licht. Ganz wie ehe­mals.

      Wir sa­ßen beim Ka­min und un­ter­hiel­ten uns köst­lich. Ich er­zähl­te ih­nen von Mr. Cre­akles Stren­ge, und sie be­dau­er­ten mich sehr. Ich er­zähl­te ih­nen, was für ein fa­mo­ser Bur­sche Steer­forth sei und wie er mich in Schutz neh­me, und Peg­got­ty sag­te, sie wür­de zwan­zig Mei­len weit ge­hen, um ihn zu se­hen. Ich nahm den Säug­ling, als er wie­der auf­wach­te, auf mei­ne Arme und wieg­te ihn zärt­lich. Als er wie­der schlief, setz­te ich mich dicht ne­ben mei­ne Mut­ter, wie ehe­mals, und schlang die Arme um ih­ren Leib, leg­te mei­ne klei­ne rote Wan­ge auf ihre Schul­ter und fühl­te wie­der ihr schö­nes Haar mich um­we­hen wie ein En­gels­fit­tich und war sehr glück­lich. Wäh­rend ich so da­saß und ins Feu­er blick­te und al­ler­hand Bil­der in den glü­hen­den Koh­len sah, kam es mir fast vor, als wäre ich nie­mals von zu Hau­se weg ge­we­sen, und Mr. und Miss Murd­sto­ne er­schie­nen mir wie Ge­stal­ten, die ver­schwin­den müss­ten, wenn das Feu­er aus­gin­ge, und von al­len mei­nen Erin­ne­run­gen sei nichts wahr und wirk­lich, au­ßer mei­ner Mut­ter, Peg­got­ty und mir selbst.

      Peg­got­ty stopf­te, so­lan­ge sie noch se­hen konn­te, und saß dann da, den Strumpf wie einen Hand­schuh über die lin­ke Hand ge­zo­gen und die Na­del in der an­de­ren, be­reit, so­fort wie­der an­zu­fan­gen, so­bald Licht kom­men wür­de. Ich kann mir nicht er­klä­ren, wes­sen St­rümp­fe Peg­got­ty ei­gent­lich im­mer flick­te, und wo­her die­se Un­mas­sen von not­lei­den­den St­rümp­fen nur ka­men.

      »Ich möch­te ger­ne wis­sen«, sag­te Peg­got­ty, über die manch­mal ein An­fall selt­sa­men Wis­sens­durs­tes, ganz un­er­war­te­te Din­ge be­tref­fend, kam, »was aus Da­vys Groß­tan­te ge­wor­den ist.«

      »Gott, Peg­got­ty«, be­merk­te mei­ne Mut­ter und er­wach­te wie aus ei­nem Traum, »was du für dum­mes Zeug re­dest.«

      »Nun ja, aber ich möcht es doch gern wis­sen, Ma’am«, sag­te Peg­got­ty.

      »Wie kann dir nur so je­mand in den Kopf kom­men? Kannst du dir nie­mand an­ders aus­su­chen?«

      »Ich weiß nicht, wies kommt«, mein­te Peg­got­ty, »es liegt wahr­schein­lich an mei­ner Ein­fäl­tig­keit. Aber mein Kopf kann sich die Leu­te nicht aus­su­chen. Sie kom­men und ge­hen und sie kom­men nicht oder blei­ben, ge­ra­de, wies ih­nen ge­fällt. Ich möch­te wirk­lich ger­ne wis­sen, was aus ihr ge­wor­den ist.«

      »Wie al­bern du nur bist, Peg­got­ty. Man soll­te wirk­lich mei­nen, du wünsch­test wie­der einen Be­such von ihr.«

      »Gott sei vor«, rief Peg­got­ty.

      »Also sprich nicht von sol­chen läs­ti­gen Din­gen«, sag­te mei­ne Mut­ter. »Miss Betsey sitzt ge­wiss in ih­rem Häu­schen am Meer und geht gar nicht aus. Je­den­falls wird sie uns schwer­lich noch ein­mal heim­su­chen.«

      »Nein«, gab Peg­got­ty nach­denk­lich zu, »nein, das ist nicht wahr­schein­lich. Ich möch­te nur wis­sen, ob sie Davy et­was ver­macht, wenn sie stirbt.«

      »Ach Gott im Him­mel, Peg­got­ty!« rief mei­ne Mut­ter. »Was du für ein ein­fäl­ti­ges Frau­en­zim­mer bist. Du weißt doch selbst, wie übel sie es nahm, dass das lie­be Kind ge­bo­ren wur­de.«

      »Aber viel­leicht wür­de sie es ihm jetzt ver­zei­hen«, be­merk­te Peg­got­ty.

      »Wa­rum soll­te sie es ihm ge­ra­de jetzt ver­zei­hen?« frag­te mei­ne Mut­ter ein we­nig ge­reizt.

      »Nun, weil er jetzt einen Bru­der be­kom­men hat«, mein­te Peg­got­ty.

      Mei­ne Mut­ter fing so­fort an zu wei­nen und jam­mer­te, dass Peg­got­ty so et­was sa­gen könn­te.

      »Als ob das klei­ne We­sen in der Wie­ge dir oder sonst je­mand et­was zu­lei­de ge­tan hät­te, du ei­fer­süch­ti­ges Ding. Geh, hei­ra­te doch Mr. Bar­kis, den Fuhr­mann. Wa­rum tust du es denn nicht?«

      »Ich wür­de Miss Murd­sto­ne glück­lich ma­chen, wenn ichs täte.«

      »Was für einen schlech­ten Cha­rak­ter du hast, Peg­got­ty«, ant­wor­te­te mei­ne Mut­ter. »Du bist auf Miss Murd­sto­ne so ei­fer­süch­tig, wie es ein so al­ber­nes Ding nur sein kann. Du willst wohl selbst die Schlüs­sel ha­ben und al­les her­aus­ge­ben, nicht wahr? Es wür­de mich nicht wun­dern, wenn es so wäre. Du weißt doch, dass sie es nur aus Güte und mit der bes­ten Ab­sicht tut. Das weißt du, Peg­got­ty, – weißt es recht gut.«

      Peg­got­ty brumm­te et­was vor sich hin, das so klang wie: »Zum Teu­fel mit den bes­ten Ab­sich­ten.«

      »Ich weiß schon, was du meinst, du ver­rück­tes Frau­en­zim­mer. Ich durch­schaue dich voll­kom­men, Peg­got­ty. Du weißt, dass ich es tue, und wun­de­re mich nur, dass du nicht feu­er­rot da­bei wirst. Aber neh­men wir eins nach dem an­de­ren vor. Zu­erst Miss Murd­sto­ne. Dies­mal sollst du mir nicht ent­schlüp­fen. Hast du nicht oft ge­nug von ihr ge­hört, dass sie denkt, ich sei zu ge­dan­ken­los und zu – zu –«

      »– hübsch«, er­gänz­te Peg­got­ty.

      »Nun mei­net­we­gen«, gab mei­ne Mut­ter lä­chelnd zu. »Und wenn sie tö­richt ge­nug ist, das zu sa­gen, kann man sie doch des­we­gen nicht ta­deln.«

      »Das tut doch nie­mand«, knurr­te Peg­got­ty.

      »Nun, das will ich auch mei­nen«, ent­geg­ne­te mei­ne Mut­ter. »Hast du nicht im­mer und im­mer von ihr ge­hört, dass sie mir des­halb vie­le Ar­beit er­spa­ren will, für die sie mich für un­ge­eig­net hält, und ich mich auch, du weißt, wie sie früh und spät auf den Bei­nen ist und be­stän­dig auf und ab läuft –. Und macht sie nicht jede Ar­beit, – kriecht in al­len Win­keln, in Koh­len­kel­lern und Spei­se­kam­mern um­her, was doch nicht an­ge­nehm ist! Und willst du durch die Blu­me zu ver­ste­hen ge­ben, dass dar­in et­was an­de­res als Auf­op­fe­rung läge?«

      »Ich gebe über­haupt nichts durch die Blu­me zu ver­ste­hen«, sag­te Peg­got­ty.

      »Du tust es doch, Peg­got­ty«, ent­geg­ne­te mei­ne Mut­ter. »Du tust nie et­was an­de­res. Au­ßer dei­ne Ar­beit. Du sprichst im­mer durch die Blu­me. Du schwelgst dar­in. Und wenn du von Mr. Murd­sto­nes gu­ten Ab­sich­ten sprichst –«

      »Von de­nen hab ich noch nie ge­spro­chen«, un­ter­brach Peg­got­ty.

      »Nein, Peg­got­ty«, er­wi­der­te mei­ne Mut­ter. »Aber du spielst auf sie an. Das ist doch, was ich sage. Das ist das Al­ler­schlimms­te an dir. Du willst durch die Blu­me spre­chen. Ich habe dir eben ge­sagt, dass ich dich durch­schaue, und du siehst, es ist so. Wenn du von Mr. Murd­sto­nes gu­ten Ab­sich­ten sprichst und sie zu un­ter­schät­zen vor­gibst, – das kann üb­ri­gens nicht dein Ernst sein, Peg­got­ty, – so musst du doch eben­so wie ich ein­se­hen, wie för­der­lich sie sind. Wenn er manch­mal barsch ge­gen ir­gend­je­mand ist, Peg­got­ty, – du weißt na­tür­lich und ich hof­fe, auch Davy weiß es, dass ich nicht von An­we­sen­den spre­che, – so ge­schieht es nur, weil er über­zeugt ist, dass es zum Bes­ten des Be­tref­fen­den ist. Er liebt na­tür­lich den Be­tref­fen­den mei­net­we­gen und han­delt


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