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Der exzellente Butler Parker Staffel 2 – Kriminalroman. Günter DöngesЧитать онлайн книгу.

Der exzellente Butler Parker Staffel 2 – Kriminalroman - Günter Dönges


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bewegten sich ein wenig überhastet, nachdem sie die Tür jäh geöffnet hatten. Sie genierten sich nicht, ihre Schußwaffen offen zu zeigen. Parker ging davon aus, daß sie willens waren, sie auch zu gebrauchen. Also schritt er erst mal ein.

      Mit dem Universal-Regenschirm schlug er ihnen die Waffen aus der Hand. Als sie sich blitzschnell zur Seite drehten, um ihn zu attackieren, erlebten sie eine zusätzliche und peinliche Überraschung. Der Butler hielt eine Art Parfüm-Zerstäuber in der linken Hand, wie man ihn in Damenhandtaschen antreffen kann. Unter starkem Druck legte sich ein Feuchtigkeitsfilm auf die Gesichter der Angreifer, die sofort ihren Schwung bremsten und leichte Atembeklemmungen hatten. Parker nahm anschließend den Bambusgriff seines Regendaches, um die beiden Männer zu Boden zu schicken.

      »Nun ja, Mister Parker, recht begabt«, lobte die ältere Dame verhalten. »Ich dachte schon, ich hätte Ihnen wieder mal helfen müssen.«

      »Mylady hätten jede noch so verworrene Lage mit Sicherheit geklärt«, antwortete Parker und besichtigte Hogan, der sich langsam erhob. Dabei fegte er den Spielzeug-Panzer fast angewidert von seiner Brust.

      »Das werden Sie mir noch büßen«, drohte er mit leiser, sehr eindringlicher Stimme. »Dafür werden Sie noch bezahlen, Lady. Und das gilt auch für Sie, Parker.«

      »War das gerade eine erneute Beleidigung?« fragte Mylady bei ihrem Butler an. »Mir kam es so vor.«

      »Nur eine Absichtserklärung, Mylady«, wiegelte der Butler ab, der an einer Ausweitung der Diskussion nicht interessiert war.

      »Er ist also dieser Frauenjäger, wie?« wollte sie wissen.

      »Man sollte dies vorerst nicht ausschließen, Mylady«, sagte der Butler. »Leider ist aber zur Zeit noch nicht erkennbar, welchen Nutzen Mister Hogan aus den bekannten Überfällen ziehen könnte.«

      »Ich werde ihn danach fragen«, entschied die Detektivin und griff in die Puppenstube, um weiteres Klein-Mobiliar an sich zu bringen.

      Worauf Hogan sich schleunigst duckte.

      *

      »Das war wieder mal eine anregende Unterhaltung, Mister Parker«, stellte die ältere Dame fest und nickte wohlwollend. »Und was steht jetzt auf meinem Plan?«

      »Mylady ließen die feste Absicht erkennen, Mister Gregory Casnell einen Besuch abzustatten.«

      »Richtig. Und wer ist das?« Sie saß im Fond von Parkers hochbeinigem Monstrum und wirkte plötzlich ein wenig zerstreut. Mit Namen wußte sie nichts anzufangen.

      »Mister Casnell gilt als der Konkurrent des Mister James Falconer. Beide Männer verkaufen gegen monatliche Zahlungen ihren Schutz an die Betreiber von Hoch- und Tiefgaragen.«

      »Sie sprechen von den Frauenfallen, nicht wahr?«

      »In der Tat, Mylady«, sprach Parker weiter. »Mister Casnell hat dafür nach außen hin eine Reinigungsfirma gegründet, die in Wapping beheimatet ist.«

      »Natürlich, natürlich«, kam prompt ihre Antwort. »Sie haben sich die Details ja erfreulicherweise recht gut gemerkt, Mister Parker. Was machen wohl unsere vier Subjekte im Brunnenschacht? Es sind doch inzwischen vier, nicht wahr?«

      »In der Tat, Mylady.« Vor dem Besuch bei Andrew Hogan hatten Lady Simpson und Butler Parker einen kleinen Umweg gemacht und die beiden Gäste aus Myladys Haus veranlaßt, in den Brunnenschacht zu steigen.

      Diese Aktion war ohne jeden Zwischenfall verlaufen. Die beiden Schläger aus Lem Stillers Apartment und die Fordfahrer Freddy und Bill waren damit erst mal um die Möglichkeit gebracht worden, sich störend einzuschalten. Daß sie zur Gang des James Falconer gehörten, stand außer Zweifel.

      »Was halte ich von diesem Spielwarenlümmel, Mister Parker?« erkundigte sich Lady Simpson nach einer Weile. »Warum überfällt er Frauen, ohne sie aber zu berauben?«

      »Eine Frage, die der Klärung bedarf, Mylady. Noch sind Motive nicht auszumachen.«

      »Dieser Spielzeuglümmel machte keinen geistesgestörten Eindruck auf mich, Mister Parker.«

      »Wenn Mylady gestatten, möchte meine Wenigkeit sich Myladys Betrachtungen vollinhaltlich anschließen.«

      »Auf der anderen Seite weiß man natürlich nie, was sich hinter einer fremden Stirn so alles abspielt, Mister Parker.«

      »Mister Hogan könnte als Drahtzieher dieses Frauenjägers in Betracht kommen, wie Mylady es bereits anzudeuten geruhten. Auf der anderen Seite dachten Mylady auch bereits daran, daß sein Name absichtlich genannt wurde, um eine falsche Spur zu legen.«

      »Nun, das sind Kleinigkeiten, um die ich mich nun wirklich nicht kümmern kann«, lautete ihre Absicht. »Es genügt ja wohl, daß ich ihm nicht über den Weg traue. Hat der gute McWarden bereits Adressen von Frauen durchgegeben, die überfallen wurden?«

      »Man wird den Chief-Superintendenten noch mal nachdrücklich daran erinnern müssen, Mylady. Bisher erfolgte kein Anruf.«

      »Er hofft natürlich, ohne meine Hilfe diesen Fall lösen zu können«, amüsierte sich die ältere Dame und lachte baritonal. »Er wird sich aber wieder mal gründlich täuschen.«

      »Noch dürfte Mister McWarden auf die zentralen Computer des Yard setzen, Mylady. Er wird sie nach dem Täterkreis befragen, zu dem der Frauenjäger gehören könnte.«

      »Einschlägig Vorbestrafte, nicht wahr?«

      »In der Tat, Mylady. Man sollte immer noch unterstellen, daß der Frauenjäger auch ein psychopathischer Einzelgänger ist.«

      »Dann wird er niemals erfahren, daß ich ihm bereits auf der Spur bin, Mister Parker.« Ihre Stimme nahm einen entrüsteten Unterton an.

      »Dies, Mylady, dürfte sich bald ändern«, gab der Butler zurück.« Die Herren Falconer und Hogan werden gewollt oder ungewollt dafür sorgen, daß Myladys Absichten bekannt werden. Hinzu wird noch Mister Casnell kommen, den Mylady in wenigen Minuten besuchen werden.«

      »Ich freue mich schon darauf«, bekannte sie und lächelte versonnen. »Ich glaube, ich habe da eine recht gute Taktik eingeschlagen.«

      »Wieder mal, Mylady, falls meine Wenigkeit sich erkühnen darf, darauf hinzuweisen«, lautete Parkers Antwort. Sein glattes Gesicht blieb ausdruckslos.

      *

      Die Reinigungsfirma des Gregory Casnell befand sich in Wapping in der Lagerhalle einer ehemaligen Spinnerei. Alles sah ein wenig heruntergekommen aus. Auf den Firmenschildern links und rechts über dem Eingangstor blätterte der Lack ab. Vor einer mit Algen und Moos bedeckten Rampe standen einige Fahrzeuge der Firma. Auch sie sehnten sich nach einer neuen Lackierung.

      Zwei handfest aussehende Männer standen neben einem Wagen und rauchten Zigaretten. Sie waren dabei, die Fahrzeuge zu waschen. Nicht weit entfernt dampfte ein Hochdruck-Reinigungsgerät. Wasserlachen mit dicken Schaumkronen deuteten daraufhin, daß der Hochdruckreiniger eben noch in Betrieb gewesen sein mußte.

      Gregory Casnell entpuppte sich als ein etwa vierzigjähriger Mann. Er war mittelgroß, schlank, hatte kurzes, graues Haar und ein schmales Gesicht mit dunklen, ein wenig stechenden Augen. Er trug einen saloppen Sportanzug und telefonierte gerade, als Parker die Tür öffnete.

      »Man erlaubt sich, einen wunderschönen Tag zu wünschen«, grüßte der Butler und lüftete die schwarze Melone.

      »Was wollen Sie denn?« blaffte ihn der Telefonierende an und deckte die Sprechmuschel mit der flachen Hand ab.

      »Es handelt sich um eine Reinigung, Mister Casnell, nicht wahr?«

      »Warten Sie draußen, bis ich das hier erledigt habe«, verlangte Casnell, während er nickte. »Sie sehen doch, daß ich telefoniere.«

      »Eine Lady Simpson läßt man grundsätzlich nicht warten«, war in diesem Augenblick die grollende Stimme der energischen Dame zu vernehmen. Da Parker zur Seite getreten war, konnte sie ihre majestätische Fülle ungehindert in das einfach eingerichtete Büro


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