Einsteins Wichtigste Erkenntnis. Thomas HeroldЧитать онлайн книгу.
Entscheidung? Die Art der Entscheidungsfindung sowie Ihre Zeitdauer scheinen von den Konsequenzen auf unser Leben abzuhängen. Die Antwort auf eine ganz bestimmte elementare Frage haben die meisten von uns bereits sehr früh im Leben getroffen. Diese Antwort – ob bewusst oder unbewusst getroffen – beeinflusst alle Aspekte Ihres Lebens! Sie prägt das allgemeine Lebensgefühl und Ihre Grundhaltung zum Leben selbst.
Würde ich Ihnen jetzt unmittelbar diese elementare Frage auf dem silbernen Tablett präsentieren, dann wäre das etwa so, als ob ich Ihnen nur die letzte Seite eines überaus spannenden Romans zu lesen gäbe. Stellen Sie sich vor, Sie sehen nur die letzten fünf Minuten eines spannenden Krimis. Sie werden keinerlei Bezug zum Film haben. Der tiefere Sinn, die Zusammenhänge, und der emotionale ‚Spaßfaktor‘ bleiben auf der Strecke.
Lassen Sie sich anhand einer kleinen Geschichte langsam an die Frage heranführen.
Bildung führt in den meisten Fällen nicht zu Weisheit
In einem kleinen vietnamesischen Fischerdorf stand ein Investmentbanker am Pier. Er beobachtete wie ein Fischer mit seinem kleinen Fischerboot anlegte. Der Fischer hatte einige der großen und schweren Thunfische geladen. Der Bankier beglückwünschte den Fischer zu seinem tollen Fang und fragte, wie lange er denn gefischt hätte.
Der Vietnamese antwortete: „Nur ein paar Stunden, mehr nicht.“ Der Banker fragte daraufhin, wieso der Fischer nicht länger auf See geblieben ist, um noch mehr Thunfische zu fangen. Der Fischer erwiderte nur, dass es genug Fische seien, um seine Familie für die nächsten Tage zu versorgen.
Der Investmentbanker fragte wiederum: „Ja, und was machen sie mit dem Rest des Tages?“ Der Vietnamese erklärte: „Morgens schlafe ich aus, fische ein wenig, spiele mit meinen Kindern, mache nach dem Mittag mit meiner Frau Siesta, spaziere durchs Dorf, trinke dort ein Gläschen und spiele mit meinen Freunden Gitarre, sie sehen ich habe das volle Leben.“
Der Banker erklärte: „Ich habe erfolgreich in Harvard studiert und könnte ihnen zeigen wie sie noch mehr erreichen. Am besten investieren sie noch mehr Zeit ins Fischen, und von dem Gewinn könnten sie sich ein noch größeres Boot kaufen, bis sie eine Flotte haben. Ihren Fang verkaufen sie direkt an eine Fischverarbeitungsfabrik statt an die Händler.
Eines Tages können sie dann ihre eigene Verarbeitungsfabrik eröffnen. Das bedeutet, dass sie Produktion, Verarbeitung und Vertrieb alles in eigener Hand hätten. Sie müssten dann auch nicht mehr in diesem kleinen Dorf leben. Sie könnten nach Mexiko City, Los Angeles oder sogar nach New York, von wo aus sie ihr wachsendes Unternehmen leiten.“
Der Fischer fragte: „Und wie lange dauert das alles?“ Der Banker erwiderte: „So ungefähr 15 bis 20 Jahre.“ Darauf fragte der Vietnamese: „Und was dann?“
Der Banker lachte und sagte: „Dann kommt das Allerbeste. Wenn ihr Unternehmen dann groß genug ist, könnten sie an die Börse gehen und ihre Unternehmensanteile verkaufen. Sie würden sehr reich werden, sie könnten Millionen verdienen“. Der Fischer sagte: „Millionen. Und dann?“
Der Banker antwortete: „Dann müssen Sie nicht mehr arbeiten, Sie könnten an die Küste in ein kleines Fischerdorf ziehen, morgens ausschlafen, ein wenig fischen gehen, mit ihren Kindern spielen, eine Siesta mit ihrer Frau machen, ins Dorf spazieren, am Abend ein Gläschen Wein genießen und mit ihren Freunden Gitarre spielen.“
Ob der Banker in dieser Geschichte jemals seinen intellektuellen Kurzschluss begreift?
Was uns die Geschichte vielleicht am deutlichsten aufzeigt, ist unser Erstreben, auf ein Endziel in unserem Leben hinzuarbeiten, an dem wir endlich alles haben und zu guter Letzt das Leben in vollen Zügen genießen können. Ein überwiegender Anteil der Bevölkerung in der westlichen Welt folgt der zielorientierten Lebensausrichtung und Lebensgestaltung.
Ganz anders haben sich die Menschen in der östlichen Welt verhalten, im Besonderen in den asiatischen Ländern. Mittlerweile haben viele asiatische Länder die westliche Business-Kultur übernommen.
Ein westlicher Verstand in Indien
Als ich 1991 nach Indien pilgerte, hatte ich eigentlich nicht vor zwei Wochen in Bombay zu verbringen – vor allem nicht in der Monsunzeit. Es regnete den ganzen Tag wie aus Eimern. Jeder Tag, an dem ich mich nach draußen wagte, endete in durchnässten Kleidern – das dauerte gerade mal zwei Minuten.
Abends fischte ich oft meine Rupien-Geldscheine aus der Geldbörse, um sie anschließend wie kleine Bettlaken an die Wäscheleine zum Trocknen aufzuhängen. Von meinem Hotelzimmer aus beobachtete ich mehrmals am Tag gespannt das Geschehen auf den Straßen. Die Inder waren größtenteils mit Reparaturarbeiten an Dächern und Überhängen beschäftigt. Wie jedes Jahr zur Monsunzeit!
Es hatte für mich den Anschein, als würden sich die Inder nicht auf den Monsun vorbereiten. Meine Annahme bestätigte sich, als ich mit einigen Indern ins Gespräch kam, und ein paar Worte über die Folgen des Monsuns austauschte.
Zwei Dinge sind mir dabei aufgefallen: Zum einen hatten sie kein wirkliches Problem mit dem starken Regen – die Freude und Glückseligkeit blieb nicht auf der Strecke. Zum anderen dachten sie nie an das nächste Jahr, und bereiteten sich deshalb auch nie darauf vor. Für meinen konditionierten, westlichen Verstand war das eine enorme Herausforderung – gelinde formuliert.
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