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Das Geheimnis der gelben Narzissen. Edgar WallaceЧитать онлайн книгу.

Das Geheimnis der gelben Narzissen - Edgar  Wallace


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die ersten Nachrichten übermittelten. Lyne trug, obgleich er vollkommen bekleidet war, ein Paar dicke Filzpantoffeln. Wir haben festgestellt, daß er sie sich gestern abend aus seinem Geschäft kommen ließ. Einer seiner Angestellten mußte sie ihm bringen. Lynes Schuhe wurden in seinem Auto gefunden, das in einiger Entfernung vom Fundort stand. -Viertens möchte ich Ihnen mitteilen -und das ist auch der Grund, warum ich Sie zu der Aufklärung des Falles zugezogen habe -, daß Rock und Weste ebenfalls in blutbeflecktem Zustand in seinem Wagen entdeckt wurden. In der rechten Westentasche fand man dies.« Cresswell hatte die letzten Worte langsam und nachdrücklich gesprochen und nahm jetzt aus seiner Schublade ein kleines quadratisches rotes Papier und überreichte es dem Detektiv.

      Tarling nahm es in die Hand und starrte darauf. In dicken schwarzen Strichen standen vier chinesische Schriftzeichen darauf. ›tzu chao fan nao‹ -›Er hat es sich selbst zuzuschreiben. ‹

       Kapitel 6

      Die beiden sahen sich schweigend an.

      »Nun?« fragte Cresswell schließlich.

      Tarling schüttelte verwundert den Kopf.

      »Das ist sonderbar.« Er schaute wieder auf das kleine Papier, das er in der Hand hielt.

      »Sie verstehen jetzt, warum ich Sie zugezogen habe. Wenn die Sache irgendwie mit China zu tun hat, so weiß niemand besser Bescheid damit als Sie. Ich habe mir die Schrift übersetzen lassen. Sie heißt: Er hat es sich selbst zuzuschreiben.«

      »Aber Sie haben vielleicht etwas übersehen. Wenn Sie das Papier genauer betrachten, werden Sie erkennen, daß es nicht beschrieben, sondern bedruckt ist.«

      Er reichte das kleine Blatt zurück, und Cresswell besichtigte es eingehend.

      »Sie haben recht«, sagte er erstaunt, »das habe ich ganz übersehen. Haben Sie denn früher schon solche Papiere in der Hand gehabt?«

      »Vor einigen Jahren, als wir eine Unmenge von Verbrechen in Schanghai hatten. Die meisten wurden von einer Bande ausgeführt, die unter der Führung eines bekannten Verbrechers stand. Ich konnte ihn abfassen, und er wurde auf Grund meiner Angaben hingerichtet. Die Verbrecherbande führte den Namen ›die freudigen Herzen‹. Sie wissen vielleicht, daß die chinesischen Räuberbanden meistens phantastische Namen führen. Sie hatten die Angewohnheit, auf dem Schauplatz ihrer Tätigkeit stets ihr Zeichen, ich möchte fast sagen ihre Visitenkarte, zurückzulassen. Es waren ebensolche roten Papiere wie dieses. Nur waren die Buchstaben mit der Hand geschrieben. Diese Papierzettel wurden als Kuriositäten gekauft, und manche Leute haben hohe Preise dafür bezahlt, bis ein unternehmender Chinese sie schließlich drucken ließ, so daß man sie, ebenso wie Ansichtskarten, in jedem Papierladen in Schanghai kaufen konnte. Ich habe selbst seinerzeit einige davon erstanden.«

      »Ich verstehe«, sagte Cresswell. »Das ist auch ein solches Papier?«

      »Ja, aber wie es hierhergekommen ist, mag der Himmel wissen. Es ist jedenfalls eine ganz bedeutsame Entdeckung.«

      Cresswell ging zu einem Schrank, schloß ihn auf und nahm einen kleinen Koffer heraus, den er auf den Tisch setzte und öffnete.

      »Nun sehen Sie sich dies noch an, Tarling.«

      Er zeigte ihm ein blutbeflecktes Kleidungsstück. Tarling sah sofort, daß es ein Nachthemd war. Er nahm es in die Hand und betrachtete es sorgfältig. Das weißseidene Gewand trug mit Ausnahme zweier kleiner Vergißmeinnichtzweige keinerlei Spitzen oder Verzierungen.

      »Es war, wie Sie wissen, um seine Brust geschlungen. Hier sind auch die beiden Taschentücher.« Er deutete auf zwei kleine Tücher, die so mit Blut befleckt waren, daß man sie kaum als solche erkennen konnte.

      Tarling hob das dünne Gewand auf und nahm es näher zum Fenster.

      »Hat man die Zeichen einer Waschanstalt darin gefunden?«

      »Nein.«

      »Auch nicht an den Taschentüchern?«

      »Nein.«

      »Die Stücke gehören also einer jungen Dame, die allein lebt«, sagte Tarling. »Sie besitzt zwar keine großen Geldmittel, aber sie hat einen guten Geschmack und liebt Wäsche von besonderer Qualität, jedoch nicht übertrieben luxuriös.«

      »Woher wissen Sie denn das alles?« fragte der Polizeibeamte erstaunt.

      Tarling lachte.

      »Aus der Tatsache, daß keinerlei Zeichen von Waschanstalten vorhanden sind, kann man schließen, daß sie ihre seidene Wäsche zu Hause behandelt, vermutlich auch ihre Taschentücher. Hieraus geht für mich hervor, daß sie mit den Glücksgütern dieser Welt nicht sehr gesegnet ist. Da sie aber seidene Nachthemden und Taschentücher aus feinstem Leinen besitzt, haben wir es vermutlich mit einer Dame zu tun, die guten Geschmack und Sinn für Qualität hat. Haben Sie noch andere Entdeckungen gemacht, aus denen man Schlußfolgerungen ziehen könnte?«

      »Wir haben nur herausgebracht, daß Mr. Lyne ein ernstes Zerwürfnis mit einer Angestellten, einer Miss Odette Rider, hatte -«

      Tarling holte tief Atem. Er mußte über sich selbst lächeln, daß er sich so sehr für diese Dame interessierte, die er nicht länger als eine Viertelstunde gesprochen hatte und die ihm noch vor einer Woche vollständig unbekannt war. Aber irgendwie hatte das Mädchen doch einen tieferen Eindruck auf ihn gemacht, als er zugab. Dieser Mann, dessen Lebenszweck es war, Verbrecher und Verbrechen aufzuspüren, hatte wenig Zeit gefunden, sich mit Frauen zu beschäftigen. Aber Odette Rider hatte ihm sofort gefallen.

      »Zufällig weiß ich auch von diesem Streit, ich kenne sogar seine Ursache.« Tarling erzählte dem Beamten kurz, unter welchen Umständen er Thornton Lyne vor einigen Tagen gesehen hatte. »Was haben Sie gegen sie?«

      Er gab sich den Anschein einer Gleichgültigkeit, die er in keiner Weise fühlte.

      »Ich habe nichts Bestimmtes gegen sie«, erwiderte Cresswell. »Sie wird nur von Sam Stay schwer belastet. Und wenn er sie auch nicht direkt des Mordes beschuldigt, deutete er doch an, daß sie in gewisser Weise dafür verantwortlich zu machen wäre. Aber er hat nichts Genaueres angegeben. Zuerst war ich sehr überrascht, daß er überhaupt etwas von dem Mädchen wußte, aber ich möchte jetzt fast annehmen, daß Thornton Lyne diesen Mann ins Vertrauen zog.«

      »Was halten Sie denn von Sam Stay selbst?« fragte Tarling. »Kann er denn nachweisen, wo er sich letzte Nacht und heute morgen aufgehalten hat?«.

      »Er hat ausgesagt, daß er Mr. Lyne um neun Uhr in seiner Wohnung aufsuchte und daß ihm dieser in Gegenwart seines Hausmeisters fünf Pfund gab. Dann hat er die Wohnung verlassen und ist zu seinem eigenen Quartier in Lambeth gegangen, wo er sich sehr bald zu Bett legte. Alle unsere Nachforschungen haben bisher seine Aussagen bestätigt. Wir haben Lynes Hausmeister verhört, und dessen Angaben stimmen mit Stays überein. Stay ging fünf Minuten nach neun von Lynes Wohnung fort, und genau eine halbe Stunde später verließ Lyne selbst das Haus. Er fuhr allein in seinem kleinen Zweisitzer und sagte dem Hausmeister, daß er zum Klub fahren wollte.« »Wie war er denn gekleidet?«

      »Ja, das ist sehr wichtig. Bis neun Uhr war er im Gesellschaftsanzug. Nachdem Stay gegangen war, zog er sich plötzlich den Anzug an, in dem man ihn tot auffand. Daraus lassen sich recht interessante Schlüsse ziehen.« Tarling kniff die Lippen ein.

      »Man sollte eigentlich nicht meinen, daß er seinen Smoking gegen einen Straßenanzug tauschte, wenn er die Absicht hatte, in den Klub zu gehen.«

      Kurz darauf verließ Tarling das Polizeipräsidium. Alle diese Nachrichten hatten ihn etwas verwirrt. Sein erster Gang war zur Edgware Road, wo Odette Rider wohnte. Er traf sie nicht zu Hause an, und der Portier erzählte ihm, daß sie schon seit dem Nachmittag des vorigen Tages nicht mehr zu Hause gewesen sei. Sie hatte ihm den Auftrag gegeben, ihre Briefe nach Hertford nachzusenden und hatte ihm ihre dortige Adresse gegeben. ›Hillington Grove, Hertford.‹

      Tarling war beunruhigt. Es war eigentlich kein Grund dazu vorhanden, wie er sich selbst sagte, aber er konnte sich doch


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