Weiter leben!. Christine LeutkartЧитать онлайн книгу.
Und beim zweiten dachte ich: „Ich habe so viel Kraft, ich kann ihn mit seinem Kind nochmals vorwärtsbringen, wenn er bereit ist, mir entgegenzukommen.“ Und – es hat geklappt! Er hat mir einen sehr bewegenden Abschiedsbrief geschrieben; wenn ich heute dran denke, könnte ich immer noch heulen.
Ich war 46, als mein zweiter Mann verstarb, und ich war ein Mensch, der nicht allein sein wollte. Meine Töchter waren inzwischen groß. Ich habe keine Schwiegersöhne und keine Enkel, warum auch immer. Jedes meiner Mädels ist ganz toll, jedes auf seine Art, und ich habe immer gesagt: „Macht so, wie ihr denkt!“ Ich habe nie geklammert, alles läuft auf freiwilliger Basis.
Einen geschiedenen Mann hätte ich nie genommen, denn: „Ein Bock allein stößt nicht.“ Das sind doch in der Regel besondere Menschen, die nicht an ihrer Beziehung arbeiten können. Man kann natürlich immer davonlaufen, aber ich finde: Wenn man sich das Ja-Wort gegeben hat, dann muss man doch an der Beziehung arbeiten. Das funktioniert! Man sollte sein eigenes Ich zurücknehmen und schauen, dass man nicht an sich klebt. Es gibt so viele egoistische Menschen. Ich sehe oft allein reisende Menschen, und das bedrückt mich. Man macht sich das Leben doch selber schwer, wenn man immer nur auf sich bezogen lebt. Während man, wenn man auf andere zugeht, auch persönlich vorankommt.
Wenn du Witwe bist, passieren dir abartige Dinge. Es haben sich manche Männer um mich bemüht, darunter auch verheiratete. Da denkt ja jeder, er kann einfach was mit dir anfangen, wenn du allein bist. Dem wollte ich entgehen. So gab ich, als ich 52 war, eine Annonce auf, auf die sich einige Männer meldeten. Aus einem Brief hat eine große Charakterstärke gesprochen. Und seit 25 Jahren habe ich wieder einen Partner! Inzwischen haben wir viele Reisen zusammen gemacht, wir unternehmen viel und an den Wochenenden bin ich nicht allein. Aber zusammenleben, nein, das wollte ich nicht mehr. Mein jetziger Partner hat einen Sohn und er hat seine Frau durch Krebs verloren. Ich wollte eigentlich nicht mehr das ganze Leid von anderen verkraften, aber auch seiner Familie kann ich mich nicht entziehen. Da laufen oft Sachen nebeneinander her, das ist manchmal belastend. Und obwohl wir nicht zusammenwohnen, bin ich natürlich mitten drin. Aber heute denke ich: „Es kann kommen, was will.“ Man kann so oft im Leben anderen Hilfestellung leisten – und ich finde, es ist unsere Aufgabe, das zu tun.
IM FLUGZEUG
SASS ER NEBEN MIR
Frau H. ist 60 Jahre alt und hat einen Sohn. Ihr Mann verstarb 2002 bei einem Autounfall. Viele Jahre hatte sie das Gefühl, ihr Mann sei noch bei ihr.
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