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Bibi Blocksberg - Bibi und Herr Fu. Doris RiedlЧитать онлайн книгу.

Bibi Blocksberg - Bibi und Herr Fu - Doris Riedl


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hacken“, antwortete der Hund ungeniert. „Bei meiner Intelligenz ist das natürlich gar kein Problem. Ich schaffe das in weniger als einer Nanosekunde!“

      Bibi und Florian waren beeindruckt. „Dann bist du also wirklich Herr Fu?“, fragte Bibi. Herr Fu blinkte genervt mit den Augen. „Und ihr? Seid ihr wirklich Bibi und Florian?“, fragte er zurück. „Ja, sind wir!“ Bibi und Florian antworteten einstimmig im Chor, fast so wie Ting und Tang. Aber Herr Fu war mit dieser Antwort ganz und gar nicht einverstanden. „Wo soll das noch enden?“, seufzte er, während sich die Pupillen seiner Augen zu Fragezeichen verformten.

      „Wenn jeder sich immer so sicher ist, dass er das ist, was er ist, kann ja niemand mehr werden, was er vielleicht noch werden will. Wer weiß, vielleicht wollt ihr später ja auch mal Brummella und Federico sein, und dann habt ihr den Salat, wenn ihr euch schon so frühzeitig auf Bibi und Florian festgelegt habt“, führte er aus.

      Bibi und Florian sahen sich fragend an. Wie kam Herr Fu denn jetzt ausgerechnet auf Brummella und Federico? Was redete er da eigentlich? Florian hielt es für das Beste, das Thema zu wechseln und auf die aktuell interessantere Frage zu kommen: „Warum versteckst du dich hier im Zelt?“

      „Ich verstecke mich doch nicht. Ich warte hier nur, bis ihr mich aus der Halle bringt! Aber bitte so, dass mich niemand sieht!“, antwortete er. Jetzt waren Bibi und Florian noch verwirrter.

      „Aber deine Erfinder suchen dich überall! Willst du denn nicht zurück?“, fragte die kleine Hexe.

      „Könnte es sein, dass ihr bei eurer Geburt zu wenig Datenvolumen mitbekommen habt?“, fragte Herr Fu die Kinder und erklärte ihnen, dass seine Erfinder ihn ganz und gar nicht suchen würden. Die tun doch nur so als ob, behauptete er. „Die tun nur so, als ob?“, wiederholten Bibi und Florian gleichzeitig. Ganz genau! Herr Fu offenbarte ihnen, dass sein Verschwinden nämlich nur eine Werbestrategie sei, die sich Ting und Tang selbst ausgedacht hätten, um das Interesse an seiner Person noch größer zu machen als es sowieso schon war!

      „Verstanden? So und jetzt bringt mich hier raus. Ich kann hier nämlich nicht ewig mit dieser Erdnussflipstüte abhängen. Ich brauche frische Luft“, drängte er Bibi und Florian.

      „Also gut. Aber vorher geben wir deinen Erfindern noch Bescheid“, beschloss Bibi. Im Display von Herrn Fu ploppte ein Hund auf, der sich mit seiner Pfote gegen seine eigene Stirn tippte. „Es tut mir wirklich leid, dass eure menschliche Intelligenz so verkümmert ist. Ting und Tang wissen doch schon längst, wo ich bin und was ich vorhabe. Ich habe schließlich einen eingebauten GPS-Chip und bereits alles mit ihnen abgesprochen.“ Bibi und Florian brauchten ein paar Sekunden, um zu begreifen, was ihnen Herr Fu da gerade offenbart hatte.

      „Du hast mit deinen Erfindern bereits abgesprochen, dich von uns aus der Halle bringen zu lassen?“, fragte Bibi nach.

      „Aber Ting und Tang kennen uns doch gar nicht! Wie soll das gehen?“, gab Florian zu bedenken.

      „Wir befinden uns im digitalen Zeitalter 5.0. Da geht alles. Und jetzt fragt mich mal was wirklich Wichtiges, zum Beispiel was die relative Atommasse von Lithium ist? Oder interessiert euch eher, wie das Universum entstanden ist? Also am Anfang war das Nichts. Es gab weder Zeit noch Raum. Doch dann plötzlich ein fürchterlicher Knall. Rattatatawumms! Und von einem Moment auf den anderen flog alles durcheinander: Atome, Wasserstoff, Goldfische … Dann kamen die Dinosaurier.... Wollt ihr noch mehr wissen, oder bringt ihr mich hier endlich weg?“, drängte Herr Fu die Kinder.

      Bibi und Florian sahen sich fragend an. Eine etwas unkonventionelle Beschreibung des Urknalls, die Herr Fu hier ablieferte. Aber angesichts der Tatsache, dass dieser Roboterhund so viel und so schnell redete, dass einem davon ganz schwindlig wurde, meinte Bibi: „Vielleicht wäre ein bisschen frische Luft doch ganz gut!“ „Frische Luft ist immer gut! Genauso wie neue Schrauben und frischer Strom“, erwiderte Herr Fu. Er befahl Florian, ihn sacht unter seinen Arm zu nehmen und die Jacke so davorzuhalten, dass man ihn nicht sehen konnte. Bibi bat er, endlich mit dem Besen durchzustarten, aber bitte nicht mit zu viel Gewackel. Genauso machten es die beiden. Florian nahm Herrn Fu unter seinen Arm und Bibi startete ihren Wuschel mit einem „Eene meene mei, flieg los Kartoffelbrei. Hex-hex!“. Normalerweise hätte es Aufsehen erregt, wenn zwei Kinder mit einem Besen durch eine Halle geflogen wären. Aber auf dem Futuristenkongress flogen so viele Drohnen, Flugzeuge und Toaster umher, dass niemand groß Notiz davon nahm. Wegen des regen Flugverkehrs dauerte der Weg zum Ausgang allerdings länger als gedacht. Die kleine Hexe geriet mit ihrem Kartoffelbrei in einen Drohnenstau, der sich erst nach fünf Minuten auflöste und wäre danach beinahe noch mit einem dieser flatternden Toaster zusammengestoßen. Dann endlich hatte sie es geschafft. Bibi flog mit Florian und Herrn Fu durch den Ausgang und war endlich an der frischen Luft.

      Wo ist Herr Fu?

      Die chinesischen Wissenschaftler Herr Ting und Herr Tang waren fassungslos. Ihr Roboterhund war nicht nur verschwunden, auch sein vierfach gesicherter GPS-Chip war deaktiviert. Das bedeutete: so sehr die dreiundachtzig digitalen Suchgeräte am Stand von Ting und Tang auch piepten, blinkten und ratterten – Herrn Fu konnten sie trotzdem nicht orten. Eine Maschine nach der anderen meldete, dass kein Funkkontakt herstellbar war. Ting und Tang rauften sich verzweifelt ihre Halbglatzen. So etwas Schreckliches war ihnen noch nie passiert.

      „Keine Sorge! Bibi Blocksberg ist sicher schon dabei, in der Hexenkugel ihrer Mutter nachzusehen und wird uns bald Bescheid geben“, versuchte Karla die beiden Erfinder aufzumuntern. Eigentlich hätte die Reporterin schon längst wieder in der Redaktion sein müssen. Aber Karla wollte die beiden Wissenschaftler in diesem schweren Moment nicht alleinlassen. „Bibi? Wer ist denn Bibi?“, fragten Ting und Tang im Chor.

      „Bibi Blocksberg ist eine kleine Hexe. Und wirklich sehr hilfsbereit!“, ließ die Reporterin die beiden Herren wissen. Ting und Tang blickten Karla daraufhin an, als hätte sie nicht mehr alle Tassen im Schrank. „Sie glauben mir wohl nicht?“, lachte Karla, als sie den Blick der beiden Forscher bemerkte. „Aber Sie werden Bibi ja sicher bald kennenlernen. Oder soll ich Sie vielleicht gleich zu ihr bringen? Die Blocksbergs wohnen gar nicht weit weg. Dann könnten Sie auch mal selbst einen Blick in die Hexenkugel werfen. Vorausgesetzt natürlich, Frau Blocksberg ist damit einverstanden“, erklärte Karla.

      Ting und Tang starrten Karla jetzt mit noch größeren Augen an und dachten sich dabei auf Chinesisch: „Hāhā, zhè gè fengzi!“ – was übersetzt etwa hieß: „Oh, die arme Irre!“ Dann zogen sie aus ihren Jackentaschen zwei streichholzgroße Pakete, die sie binnen weniger Sekunden zu zwei mintgrünen Tretrollern auffalteten. Auf den Lenkern dieser Roller war nicht nur ein beeindruckendes Schaltpult angebracht, das jeden Düsenjetpiloten in Ehrfurcht versetzt hätte, sondern auch eine kleine schwarze Box. Sie versorge den Roller mit Solarantrieb und verleihe ihm Spitzengeschwindigkeit, erklärten Ting und Tang einer begeisterten Karla. Dann setzten sie sich zwei Röntgenbrillen auf, natürlich ebenfalls Erfindungen aus ihrem Technologielabor. „Sensationell! Sie sind wirklich auf der Höhe der Zeit!“, rief Karla beeindruckt und wollte von den beiden Wissenschaftlern noch wissen, ob sie mit den Brillen auch durch Wände und Menschen sehen könnten. „Selbstverständlich!“, sagten Ting und Tang. Dann stiegen sie auf ihre Tretroller und flitzten mit gefühlter Lichtgeschwindigkeit quer durch die Hallen und auf den Ausgang zu. „Aber Herr Ting! Herr Tang! So warten Sie! Sie wissen doch gar nicht, wo die Blocksbergs wohnen!“, rief Karla und sauste den beiden hinterher. Ting und Tang warteten natürlich nicht. Sie hatten genug von dieser durchgedrehten Reporterin und wollten jetzt nur noch eines: endlich ihren Roboterhund finden, der schon in wenigen Tagen auf den Mars geschossen werden sollte.

      Hätten Ting und Tang nur einmal ihre Röntgenbrillen vom Kopf genommen und ganz unbefangen nach oben in den Himmel geblickt, hätten sie ihren Hund schneller gefunden als gedacht. Denn dort oben flog Herr Fu mit Bibi und Florian auf einem Hexenbesen und war hingerissen.

      „Zum verfuzelten Konfuzius, hier ist ja alles so dreidimensional!“, rief er begeistert aus. „Und so viel Wetter! Und überall Luft. Und wie


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