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Sündige Verwandlung | Erotischer Roman. Michael BennettЧитать онлайн книгу.

Sündige Verwandlung | Erotischer Roman - Michael Bennett


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Ich stellte mir wieder vor, was sie in dem Moment machten. Meine Gedanken kreisten nur darum, sich diese Szene vorzustellen. Alle Varianten zu durchdenken. Alle Stellungen. Ich versuchte, mir meiner Gefühle bewusst zu werden. Lust, Begierde, Neugier, Eifersucht? Nein. Eifersucht war nicht dabei. Hilflosigkeit? Ja. Ein bisschen.

      Peter setzte sich auf eine der Strandliegen und blickte zu den Sternen. »Ich wünsche den beiden, dass sie eine wunderschöne Erfahrung machen und den Moment genießen.«

      Ich stimmte zu. Obwohl ich keinen klaren Gedanken fassen konnte. Peter faszinierte mich. Er wirkte ausgeglichen. Mit sich im Reinen. Ich war das Gegenteil. Innerlich aufgewühlt. Ein Opfer der totalen Reizüberflutung aus Geräuschen, Gerüchen, Bildern, Emotionen. Ich tat es ihm nach und blickte in den klaren Sternenhimmel. Auf einmal kam ich mir klein vor. Unbedeutend. Obwohl ich mich für den Mittelpunkt hielt. Auch in unserer Beziehung. Warum musste ich immer im Mittelpunkt stehen? Was brachte es mir, der Mittelpunkt zu sein? War ich dadurch besser? Wie kann ich mir anmaßen, besser zu sein? Bin ich anders? Sind wir nicht alle gleich? Sind wir eins oder viele? Woher kommen diese ganzen Sterne am Himmel und warum bin ich hier?

      Es war eindeutig zu viel Alkohol. Meine Gedanken spielten verrückt. Quatsch ging mir durch den Kopf. Das dachte ich zumindest damals. Zurückblickend war das eine Art Erleuchtung. Ein sich selbst Bewusstwerden. Seit unserem letzten Streit hatte ich angefangen, meine Gedanken und Gefühle zu hinterfragen. Ich schaute ihnen zu. Wie eine Art Beobachter. Und in dem Moment, als meine Frau mit einer anderen Sex hatte und ich in den Himmel starrte, wurde es intensiver. Ich erklärte mich für betrunken. Und verrückt.

      »Ich glaube, wir können so langsam zurückgehen. Die beiden sind sicherlich schon beim Duschen«, sagte Peter.

      Duschen? Beide nackt unter der Dusche? Sich gegenseitig einseifend? Vielleicht liegen sie auch in der Badewanne und reiben sich gegenseitige ein ...

      In meinem Kopfkino lief der Pornokanal.

      Wir gingen zurück. Über eine Stunde war vergangen. Mir kam es wie wenige Minuten vor.

      ***

      Peter öffnete die Tür. Wir hörten die beiden leise tuscheln. Sie dachten wohl, dass wir noch lauschend im Wohnzimmer waren.

      Durch den Türspalt sah ich sie auf dem Bett liegen. Die Decke über sich gezogen. Sarah spielte in Stephanies Haaren.

      »Und, jetzt eifersüchtig?« Sie sah mich mit einem frechen Grinsen an.

      »Überhaupt nicht. Ich habe euch gewünscht, dass ihr eine wunderschöne Erfahrung zusammen macht und den Moment genießt.« Ich weiß, das waren Peters Worte. Ich hatte sie ihm geklaut, ohne zu wissen, ob ich wirklich so empfand.

      »Ist das süß!«, quiekte Stephanie leise.

      »Das war jetzt wirklich süß. Danke, Schatz.« Sarah richtete sich im Bett auf. »Ich hoffe, wir waren nicht zu laut!«

      Die Frauen kicherten wie Teenager.

      Ich setzte mich aufs Sofa im Wohnzimmer. Peter stand hinter der Bar und mixte Cocktails.

      Nach ein paar Minuten kamen die beiden aus dem Schlafzimmer. Frischer Lippenstift. Tadelloses Make-up. Sie machten nicht den Eindruck, als hätten sie es wild und hemmungslos miteinander getrieben. Vielleicht ist das aber auch nur die Sichtweise eines Mannes. Da muss es beim Sex immer wild und animalisch zugehen. Nur dann ist es gut. Am liebsten würden wir Männer uns nach dem Orgasmus auf die Brust trommeln wie King-Kong.

      Was auch immer sie letztlich getrieben hatten – besser gesagt, wie! – meine Frau strahlte. Als sie sich auf den Barhocker setzte, sah sie mich so an, wie sie es immer getan hatte, als wir frisch verliebt gewesen waren. Sie wirkte anders. Frei. Es fühlte sich gut an. Sehr gut.

      Peter stellte die Cocktails auf den Tresen. Sarah und ich lehnten ab. Zwar waren wir nicht müde – im Gegenteil –, aber offenbar hatten unsere Körper ordentlich Adrenalin ausgeschüttet. Sie war live dabei gewesen und ich hatte im Kopfkino zugeschaut. Es war für uns beide ein fantastisches Erlebnis.

      Wir verabschiedeten uns. Meine Männlichkeit stand in voller Stärke. Als ich den weiblichen Geräuschen gelauscht hatte, war ich schon erregt gewesen, und nun war es noch immer so, als ich mich neben meine Frau ins Bett legte. Wir sprachen nicht, genossen beide das vorhin Erlebte. Jeder, wie er es für sich gefühlt hatte. Und ich gewann den Eindruck, sie wollte genau mit diesen Gefühlen einschlafen. Wir schliefen nicht miteinander. Als wir uns küssten, spürte ich Leidenschaft und dieses Gefühl, wenn man jemanden, den man begehrt, das erste Mal küsst. Es war wundervoll!

       Kapitel 3

      Wir schliefen bis zum frühen Nachmittag. Von der Terrasse vor dem Wohnzimmer konnten wir direkt an den Strand laufen. Dort sahen wir schon Stephanie und Peter, die uns zu sich winkten.

      Es kam mir komisch vor, denn es waren doch erst ein paar Stunden vergangen, seit die beiden Frauen Sex gehabt hatten.

      Stephanie lag in einem schwarzen Bikini auf ihrer Liege und lächelte, als sie uns zur Begrüßung zwei Küsschen auf die Wange gab.

      Niemand sprach über die letzte Nacht.

      Peter zeigte auf ein Boot, das an den Pier vom Hotel anlegte. Er erzählte von Bootsausflügen zu Korallenriffen mit Tauchen und Schnorcheln.

      Unsere Frauen richteten derweil ihre Augen auf drei Männer, die das Tauchschiff verließen. Ich schätzte sie nicht älter als fünfundzwanzig Jahre. Sportliche, durchtrainierte Körper mit Sixpacks.

      Als Peter bemerkte, dass die beiden auf die jungen Männer starrten, meinte er lachend zu mir: »Tja, Michael, scheint, als hätten wir Konkurrenz bekommen!«

      »Konkurrenz? Das sind Top-Models! Die Typen sind unser Todesstoß!«

      Wir mussten alle lachen.

      »Ich liebe dich, mein Schatz«, sagte Stephanie zu Peter. »Und du weißt doch, im Herzen einer Frau ist nur Platz für einen Mann. Aber die drei sehen wirklich fantastisch aus!«

      Peter stimmte seiner Frau zu, und das, ohne den geringsten Anschein von Eifersucht.

      Ich schaute Sarah an.

      Sie lächelte sanft. »Eifersüchtig?«

      »Nein. Peter hat recht. Sie sind sehr attraktiv. Wenn ich eine Frau wäre, würde ich mir diesen Anblick auch nicht entgehen lassen.«

      Ihr gefiel meine Antwort. Ich meinte es ehrlich.

      Sie nahm meine Hand, führte sie zu ihrem Mund und küsste sie. Das hatte sie noch nie gemacht. Ich erwiderte es.

      Der Butler kam mit den bestellten Cocktails.

      »Auf unsere souveränen Ehemänner!«, sagte Sarah und hob das Glas.

      Ich hob meins ebenfalls. »Auf unsere selbstbewussten Ehefrauen!« Ich wollte nicht hintenan stehen, war sogar beeindruckt davon, dass sie mich als souveränen Ehemann bezeichnete. Ich fühlte mich ihr auf einmal so verbunden. Es war ein wunderschönes Gefühl.

      Wir verabredeten uns zum Abendessen.

      ***

      Stephanie trug ein langes, weißes Kleid mit tiefem Ausschnitt. Dazu schwarze Pumps. Sarah hatte einen engen, dunkelblauen Rock an und eine weiße Bluse. Auch sie trug schwarze Pumps. Als hätten die beiden sich abgesprochen. Die Gespräche zwischen meiner Frau und mir waren seit dem Erlebnis der letzten Nacht anders geworden. Besser. Wir unterhielten uns über den Sandstrand, den guten Service, die Cocktails. Wir lachten wieder miteinander.

      Nach dem Abendessen beschlossen wir, erneut in die Bar zu gehen. Wir fanden einen freien Platz direkt davor. Peter bestellte Caipirinhas für uns. Wieder gab es keine einzige Minute, in der man stumm dasaß und hoffte, dass irgendjemand etwas sagte. Kein Schweigen.

      Peter erzählte von seinem Job. Er war mit einigen CEO´s von Großkonzernen per Du. Kein schlechter Kontakt, dachte ich mir. Aber bei Peter kam es mir nicht – wie sonst so oft – auf den geschäftlichen Nutzen dieses Kontaktes an. Ich mochte Peter – sofort, als ich


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