Эротические рассказы

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e-tot - Uwe Post


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alias Heinz verzieht das Gesicht. »Da haben Sie sowas von recht. Aber zum Geheimagenten hat’s bei mir leider nicht gereicht. Ich kann Ihnen aber verraten, dass Programmieren eine sehr nützliche Fähigkeit ist. Vor allem, wenn man selbst aus Code besteht. Gut, es ist nicht ganz einfach, sich an den diversen Sicherheitsmaßnahmen vorbeizuschummeln, aber wem erzähle ich das? Man hat keinen vollen Zugriff. Nicht auf zentrale Funktionen. Man kann sich nicht mehr Lebenszeit verschaffen und auch nicht mehr Intelligenz.«

      »Wie bedauerlich«, kommentiert Bond.

      »Aber …« Randy hebt den Zeigefinger. »Sehen Sie, ich habe beispielsweise mein Schlafbedürfnis einfach auskommentiert. Deshalb kann ich 24 Stunden am Tag tun, was ich will. Das sind etwa acht Stunden mehr, als der Durchschnittsbürger hat. Ein Drittel! Wenn Sie die Arbeitszeit abziehen, habe ich 16 Stunden Freizeit, verglichen mit acht Stunden von Normalbürgern, also sogar das Doppelte! Von Zeitverschwendung wie Pendeln oder Mehrarbeit ganz zu schweigen. Werden Ihre Überstunden eigentlich bezahlt?«

      »Betriebsgeheimnis«, gibt Bond einsilbig zurück.

      »In der gewonnenen Zeit kann ich Weltherrschaftspläne entwickeln, Bond-Filme schauen oder Schwarzkopien berühmter Leute in meine Bar einladen und sie nach Strich und Faden verarschen. Kann es einen größeren Spaß geben? Antworten Sie bitte ehrlich!«

      »Sind Sie fertig?«

      Heinz überlegt. »Ja, ich denke schon. Schießen Sie ruhig!«

      Die Bond-Mixup-Schwarzkopie bewertet die Situation neu. Der Faktor »Coolness« ist zeitlich fallend und daher nicht mehr sonderlich relevant. Von Bedeutung für seine Handlung ist jetzt vielmehr das Bedürfnis, die Länge der durchschnittlichen Filmszene nicht noch weiter zu überschreiten, sowie die hohe Wahrscheinlichkeit, in der nächsten Szene ein attraktives Bond-Girl vorzufinden.

      Die plausibelste Handlung ist jetzt ein letzter Oneliner (»Ihr Unterprogramm ist jetzt zu Ende«), gefolgt vom Drücken des Abzugs.

      Das Schießpulver explodiert, das Projektil schraubt sich entlang einer idealisierten, geradlinigen Bahn in den Schädel des Barkeepers.

      Randys Sim errechnet aus der Einschussposition nahe der Stirn eine Überlebenswahrscheinlichkeit von 0,01 Prozent, wenn nicht innerhalb der nächsten 60 Sekunden ein qualifizierter Arzt auftaucht. Nachdem sie eine Minute lang gewartet hat, löscht die Instanz sich selbst und damit auch die Bar, die sie erschaffen hat.

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       Pressemitteilung von meine-gruft.de

      Wir treten entschieden Gerüchten entgegen, laut derer unser Server von Eindringlingen heimgesucht wird, die Jagd auf unsere Kunden machen. Wer solche Gerüchte verbreitet, muss damit rechnen, von unseren Anwälten zu hören. Für die dauerhafte Ordnung auf unserem Server liegen uns Beweise vor, die von unabhängiger Stelle geprüft wurden. #WAHRHEIT

      PAUL2

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      Paul kocht Mirácoli.

      »Mmh«, macht er, als der altbekannte Duft der Gewürzmischung die Wohnküche erfüllt. Wohlgerüche sind ein Feature, das Premiumprodukten vorbehalten ist: teuren Parfums, exklusiven Begleitservices und eben Mirácoli.

      Theoretisch könnte sich Paul ausrechnen, wann ihm das Geld für solchen Luxus ausgeht. Aber das kann er immer noch nach seiner Mahlzeit tun.

      Später, den Bauch voller Spaghetti, legt Paul die Beine hoch und startet Skype, um Mia anzurufen. Laut Weltzeituhr müsste sie gerade aufgestanden sein. Da auf Pauls Server permanent Sonnenaufgang herrscht, muss er ein bisschen aufpassen, um seine Freundin nicht mitten in der Nacht aus dem Bett zu klingeln.

      »Moin«, grüßt Paul, als Mia den Anruf annimmt. Er muss grinsen, denn Mia trägt noch ihr Nachthemd und sitzt gerade am Frühstückstisch.

      »Hallo Liebling«, gibt Mia zurück und deutet einen Luftkuss an. »Hast du gut geschlafen?«

      »Ohne dich? Geht so.«

      »Ich vermisse dich auch.« Mia schaufelt sich einen Löffel Müsli in den Mund und kaut. Das kann Paul allerdings nur ahnen, denn die Verbindung ist mittelmäßig, das Videobild pixelig und verwaschen.

      »Ich spiele jetzt in einem Fußballteam«, erzählt Paul.

      »Daf ift ja grofartig!«, sagt Mia mampfend. »Ich bin stolz auf dich.«

      »Das erste Spiel haben wir immerhin nicht verloren.«

      »Du verhältst dich vorbildlich«, sagt Mia. »Glaub mir, das ist nicht selbstverständlich. Viele sind echt durchgeknallt. Bleib, wie du bist, bitte. Bleib normal.«

      »Ja, sicher …« Paul nickt. »Man hat ziemlich viel Zeit hier und muss schauen, wie man sie sinnvoll verbringt.«

      »Schau ein paar Serien, die du schon immer sehen wolltest.«

      »Mache ich.«

      »Lies ein paar Bücher, die du schon immer lesen wolltest.«

      »Mache ich.«

      »Spiel ein paar Games, die du schon immer durchzocken wolltest.«

      »Gute Idee«, sagt Paul. »Neverwinter Nights 3 zum Beispiel.«

      »Außerdem kannst du dich an Online-Demos, Petitionen und Unterschriften-Aktionen beteiligen.«

      »Das klingt nach einem sehr sinnvollen Plan«, meint Paul.

      »Was Digital Natives auch im Leben tun, wofür sie aber nie genug Zeit finden. Du brauchst keinen Körper aus Fleisch und Blut, um bei Unterschriften-Aktionen gegen Abgase und Massentierhaltung mitzumachen, nur eine E-Mail-Adresse. Und die hast du ja.«

      »Stimmt.«

      »Es gibt übrigens eine ganze Menge Online-Petitionen zugunsten der Rechte von E-Toten.«

      Paul klatscht sich die Hand vor die Stirn. »Natürlich! Darauf hätte ich auch selbst kommen können.«

      Jetzt lächelt Mias unscharfes Videobild. »Gut, dass du mich hast.«

      »Oh ja«, versichert Paul mit Nachdruck. »Danke, dass du für mich da bist.«

      »Du, ich muss gleich zur Arbeit.«

      Paul winkt. »Und ich muss tausende Petitionen unterschreiben!«

      »Viel Spaß!«

      »Ich liebe dich!«, sagt Paul zum Abschied.

      »Ich dich auch.«

      Mia schaltet ab.

      Eilig trägt Paul Nudelteller und Besteck zur Geschirrspülmaschine und schaltet sie an. Eine knappe Stunde später werden sich Teller, Löffel und Gabel sauber im Schrank befinden. Eine tolle Technik, die das Leben echt erleichtert, findet Paul.

      Dann macht er es sich mit einer Flasche zuckerfreier Gratis-Cola auf dem Sofa bequem, konzentriert sich voll und ganz auf seinen Großbildschirm und durchsucht das Netz nach Petitions-Websites speziell für E-Tote.

      Schnell stößt Paul auf ein Portal, das sich laut Eigenwerbung darauf spezialisiert hat, die Berücksichtigung spezieller Bedürfnisse E-Toter bei Finanzdienstleistern einzufordern. Es geht um freien Zugang zu Aktiendepots, Stimmrechte bei Hauptversammlungen und Steuervorteile für Bewohner von Totenservern auf den Bahamas.

      Paul ist sich zwar nicht sicher, ob die Forderungen sinnvoll oder für ihn persönlich von Nutzen sind, aber er unterschreibt trotzdem. Prima, der Anfang ist gemacht!

      Nacheinander zeichnet Paul Petitionen für das Abitur auf dem dritten Bildungsweg, gegen die Streichung von Fördergeldern für die Weiterentwicklung von Astrologiesimulationen auf Totenservern und für den Geschlechtsverkehr mit beliebigen Partnern


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