Odenwald Reiseführer Michael Müller Verlag. Stephanie Aurelia StaabЧитать онлайн книгу.
menschliche Knochen. In der Nähe befindet sich der ehemalige Henkersberg, der heutige Wolfskehl’sche Garten.
Das Prunkstück des Bessunger Hausbergs: der Ludwigsturm auf der Ludwigshöhe
Ein besonderes Kleinod ist die Orangerie, erbaut 1719-21. Im Sommer ist der Park bis in die nächtlichen Stunden belebt. Hier wird Boule gespielt, Yoga praktiziert oder auf den Wiesen einfach nur gesellig beisammen gesessen. Im historischen Gebäude werden kleinere Messen, Konzerte und Tagungen veranstaltet. Palmen und Zitruspflanzen überwintern im neuen Gewächshaus, das im Sommer von der Neuen Bühne Darmstadt als Theater genutzt wird. Östlich dahinter liegen die Liebfrauenkirche (1901), der Bessunger und der Jüdische Friedhof, dessen älteste Gräber aus dem Jahr 1714/16 stammen. Von hier aus ist es fast ein Katzensprung zur Ludwigshöhe: Hier sieht man in der Ferne die Flugzeuge am Frankfurter Flughafen starten und landen. Der Bessunger Hausberg bietet eine wunderbare Aussicht auf die Stadt und das Rhein-Main-Gebiet bis hin zum Taunus. Er ist bereits seit Anfang des 19. Jh. ein beliebtes Ausflugsziel. Der 28 m hohe Ludwigshöhturm stammt aus dem Jahr 1882. In der Ludwigsklause gibt es neben Getränken auch Kleinigkeiten zum Vespern. Außerdem befindet sich hier oben die Darmstädter Volkssternwarte.
Volkssternwarte Darmstadt: Fr ab 19.30 Uhr und bei Veranstaltungen, die im Internet stehen. Der Verein empfiehlt, vorher anzurufen. Tel. 06151/51482, www.vsda.de.
Ludwigsklause: Über historische Führungen informiert die Homepage. Tägl. (außer Mo/Di) 12-18 Uhr, So ab 11 Uhr, im Sommer bis 20 Uhr. www.ludwigsklause-darmstadt.de.
Eberstadt: Der Ort verbreitet bereits das Flair der hessischen Bergstraße. Räumlich mit Darmstadt verbunden, hat Eberstadt sein eigenständiges Ortsbild nicht verloren. Kleine Läden decken fast jeden Bedarf; samstags gibt es zudem einen Wochenmarkt in der Schwanenstraße. Im Ortskern haben die meisten Häuser nicht mehr als zwei Stockwerke. Es gibt einige hübsche Fachwerkhäuser, zu denen auch die Geibel’sche Schmiede zählt, in der u. a. der Eberstädter Weihnachtsmarkt ausgerichtet wird. Die Streuobstwiesen am östlichen Rand und der angrenzende Wald, der Darmstadt und die Gemeinde Mühltal miteinander verbindet, sind sommers wie winters beliebte Ziele zur Naherholung.
♦ Von Darmstadt führt eine Straßenbahnlinie Richtung Eberstadt und weiter bis Alsbach. Die Bahn hält auch in der Nähe der Burg Frankenstein.
Weitere Museen und Gärten
Wer Darmstadt besucht, sollte auf jeden Fall Zeit für das Hessische Landesmuseum mitbringen. Nicht nur die unterschiedlichen Sammlungen sind sehenswert, auch das Gebäude selbst. Darüber hinaus gibt es noch zahlreiche andere Museen, die für jede Menge kulturelle Kurzweil sorgen.
Ein Besuch des Landesmuseums will Zeit haben
Hessisches Landesmuseum: Der Beuys-Block ist sicher der bekannteste Teil der Sammlung. Doch das Museum hat viel mehr zu bieten - über 100.000 Ausstellungsstücke benötigen Zeit. Neben den Sammlungen zur Ur- und Frühgeschichte, Funden der griechischen und römischen Archäologie bietet es mittelalterliche Elfenbeinarbeiten und Altargemälde, Malerei und Plastiken von der Renaissance bis zur Gegenwart und einiges mehr. Bei der Architektur des Museums hatte Großherzog Ernst Ludwig seine Finger im Spiel. Gemeinsam mit Architekt Alfred Messel, der sich seinerzeit in Berlin mit Ideen zu einem Idealmuseum profiliert hatte, entwarf er das Gebäude. Das Museum wurde bis Herbst 2014 umfassend saniert nach Fotos aus den 1920ern, die in New York gefunden wurden und damals als Vorlage für eine Nebenstelle des Museum of Modern Art dienen sollten. Wer im Anschluss die vielen Eindrücke erst einmal entspannt sacken lassen will, findet im Museumscafé dazu Gelegenheit. Besonders schön ist das Ambiente im historischen Innenhof.
♦ Di-Fr 10-18 Uhr, Mi bis 20 Uhr, Sa/So und feiertags 11-17 Uhr. Eintritt 6 €, erm. 4 €, Kinder u. Jugendliche bis 18 J. frei. Friedensplatz 1, Tel. 06151/165703, www.hlmd.de.
Kunsthalle Darmstadt: In der Kunsthalle werden wechselnde Ausstellungen von nationalem wie internationalem Rang präsentiert. Der Schwerpunkt der jährlich vier bis fünf Werkschauen liegt auf zeitgenössischer Kunst.
♦ Tägl. (außer Mo) 11-18 Uhr, Do bis 21 Uhr, Sa/So und feiertags bis 17 Uhr. Erw. 5 €, erm. 3 €, Kinder u. Jugendliche bis 18 J. frei. Steubenplatz 1, Tel. 06151/891184, www.kunsthalle-darmstadt.de.
Kunstforum der TU Darmstadt: „Zeitgenössische Kunst und die Auseinandersetzung mit gesellschaftlich relevanten Themen“ stehen auch im Kunstforum im Mittelpunkt. Stets empfehlenswert ist das Rahmenprogramm mit Vorträgen, Führungen und Künstlergesprächen.
♦ Mi-So 13-18 Uhr. Eintritt frei. Hochschulstr. 1, Tel. 06151/1620528, www.tu-darmstadt.de/kunstforum.
Schlossmuseum Darmstadt: In 14 Schauräumen mit Möbeln, Tapisserien, Gemälden, Keramik, Uhren und vielem mehr bietet die Sammlung einen Einblick in das Leben der Landgrafen und Großherzöge von Hessen-Darmstadt.
♦ Fr-So 10-17 Uhr. Eintritt 4 €, erm. 2,50 €. Residenzschloss, Marktplatz 15, Tel. 06151/24035, www.schlossmuseum-darmstadt.de.
Das Porzellanschlösschen im Prinz-Georg-Garten trägt seinen Namen aufgrund der kostbaren Sammlung, die es beherbergt
Porzellansammlung im Prinz-Georg-Palais: Die einen nennen es Tinnef, andere lieben diese kunstvollen Pretiosen aus Porzellan - kostbar sind sie allemal. Die Großherzoglich-Hessische Porzellansammlung dokumentiert mit Figurinen und Gebrauchsgegenständen die Geschichte der höfischen Porzellan- und Fayencekunst vom frühen 18. Jh. bis Ende des 19. Jh. Das historische Palais ist von einem stets zugänglichen Garten umgeben, der im Stil des Rokoko angelegt wurde. Der Lustgarten ist zugleich Nutzgarten: Es werden Gemüse und Obst angebaut und zur Erntezeit verkauft.
♦ Fr-So 10-17 Uhr, Nov. bis März geschlossen. Erw. 4 €, erm. 2,50 €. Schlossgartenstr. 10, Tel. 06151/713233, www.porzellanmuseum-darmstadt.de.
Jagdschloss Kranichstein: Es gibt nur noch wenige barocke Jägerhöfe in Deutschland. Das Jagdschloss Kranichstein ist einer davon. In einem Teil des historischen Komplexes ist ein Museum untergebracht, das die Entwicklung der Jagd von den Anfängen bis in die Barockzeit dokumentiert. Eine Waffensammlung präsentiert Windbüchsen, Armbrüste, Hirschfänger oder Saufedern. Gemälde zeigen, dass die höfischen Jagdmethoden nicht wirklich sportlich waren. In den Repräsentationsräumen hängen stattliche Geweihe, wertvolle Tapisserien und Jagdaccessoires. Empfehlenswert sind Führungen, z. B. mit „Frau Luise“ - die Schlossverwaltergattin plaudert Pikantes aus dem Hause Hessen-Darmstadt aus.
♦ Mi-Fr 13-17 Uhr, Sa/So und feiertags ab 10 Uhr, 24., 25., 31. Dez. und 1. Jan. geschlossen. Erw. 5 €, Kinder 3 €, Kleinkinder bis 3 J. frei, Kombikarte mit dem