Corona Magazine #354: Juli 2020. Uwe AntonЧитать онлайн книгу.
doch eher der jüngeren Generation.
© MG
LS: Du hast ja für die 501st Legion, die German Garrison, schon einmal das Amt des XO ausgeführt, sprich, du warst da der »Vize-Chef«. Und du hast auch viele weitere ehrenamtliche Tätigkeiten immer wieder einmal übernommen. Momentan investierst du sehr viel Zeit in den Aufbau einer Young Avengers-Gruppe. Ganz generell bist du im Kostümbau immer für einen guten Tipp und für Ratschläge zu haben. Wieso betreibst du so viel unentgeltlichen Aufwand für andere?
MG: Ich habe keine Freunde und führe ein sehr einsames Leben, was ich so zu kompensieren versuche? Spaß ... Das kann ich nicht genau erklären. Eigentlich ist das total irre, weil ja doch einiges an Freizeit dafür drauf geht. Aber es macht mir einfach Spaß, Wissen und Erfahrungen weiterzugeben oder etwas aufzubauen, etwas zu erschaffen. Dinge in die Wege zu leiten.
LS: Hattest du schon kuriose Erlebnisse in Sachen Cosplay?
MG: Ich denke, diese kleinen What-the-fuck-Momente kennt ja jeder. In lustiger Erinnerung sind mir aber zwei Begebenheiten geblieben:
1. Eine Halloween Party vor einigen Jahren; ich stand im Stormtrooper-Kostüm auf der Straße und hab frische Luft geschnappt. Auf einmal merkte ich eine Hand an meinem – durch Plastik geschützten – Gesäß und drehte mich um. Eine ältere Dame grinste mich an, sagte noch »Knackiger Arsch ist das ja schon« und ging weiter.
2. Eine Promo-Aktion für die erste Version vom Spiel Injustice stand an. Ich stand in meinem ersten Captain-America-Kostüm wieder mal draußen auf der Straße, und ein altes Ehepaar lief vorbei. Sie meinte dann in meine Richtung: »Das ist doch dieser Spider-Man!« Okay, falscher Charakter aber immerhin, richtiges Universum. Und da die Dame locker um die 70 war, fand ich es sehr toll, dass sie diese Charaktere überhaupt kennt.
© MG | Comic Con Stuttgart 2017
LS: Apropos Alter: Denkst du, die Cosplay-Szene hat sich in den letzten Jahren geändert, auch was ihre Mitglieder angeht?
MG: Hat sie, definitiv. Sowohl im positiven als auch im negativen Sinne. Positiv ist auf jeden Fall, dass man heute Möglichkeiten, Quellen, Materialien usw. hat, von denen man vor 20 Jahren nur träumten konnte. Auch, dass das Ganze kein merkwürdiges Nischen-Hobby mehr ist, sondern immer mehr gesellschaftliche Akzeptanz findet. Daraus resultiert allerdings auch direkt der negative Aspekt. Da das Ganze immer mehr zum Mainstream wird, denken viele, dass sie dieses Hobby unbedingt nutzen müssen, um berühmt zu werden und sind dann enttäuscht, wenn sie nicht der eine von Tausend sind, der es schafft. Da fehlt irgendwie die Liebe zum Hobby, und Kostüme verkommen – teilweise – zur Massenware. Umso mehr stechen dann aber die hervor, die sich wirklich damit auseinandersetzen. Gekaufte Kostüme sind nicht automatisch schlecht, aber es gibt einen Unterschied zwischen einem Samstagnachmittag-Kauf mit zwei Mausklicks und der Arbeit von Leuten, die sich lange hinsetzen, recherchieren, vergleichen, Referenzen heranziehen usw.
LS: Gibt es Pläne für die Zukunft, die du noch unbedingt umsetzen möchtest?
MG: Bestimmt noch einige, aber ich lege mich immer nur ungern vorher exakt fest. Vieles entscheide ich spontan. Für dieses Jahr habe ich mir erst einmal nur noch ein weiteres Kostüm vorgenommen. Aber im Hinterkopf sind da schon noch so ein oder zwei andere. Man hat ja leider dieses Jahr viel Zeit zum Bauen.
LS: Ja, das stimmt leider. Aber hoffentlich sehen wir uns bald wieder auf einem Event, vielleicht im Herbst, und da bin ich gespannt, was du als nächstes zauberst!
Vielen Dank an Gogulski für das Interview!
Weiterführende Informationen zum Thema:
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