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Raumschiff Prokyon Band 1-18: Die ganze Serie. Harvey PattonЧитать онлайн книгу.

Raumschiff Prokyon Band 1-18: Die ganze Serie - Harvey Patton


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hier wieder herauszukommen, benötigen wir eine komplette Bergsteigerausrüstung mit Seilen, Pickeln, Haken und sonstigem Zubehör. Selbst dann wäre es aber immer noch ein ausgesprochen halsbrecherisches Unternehmen.«

      Lars nickte. »Vor allem, wenn man Alexandros’ gegenwärtigen Zustand bedenkt, er wird seinen Arm für einige Zeit nicht gebrauchen können. Da wir aber ohnehin keine solche Ausrüstung besitzen, sind alle dahingehenden Überlegungen restlos illusorisch.«

      Sie kehrten zu den anderen zurück und berichteten von ihrem Misserfolg. Für eine Weile herrschte bedrücktes Schweigen, dann sagte Orvid Bashkiri: »Somit können wir also nur noch darauf hoffen, dass die Amazonen nachsehen kommen, was aus uns geworden ist. Sie haben zweifellos beobachtet, dass wir hierher gelangt sind.«

      »Den Teufel werden sie tun!«, murrte Luca, dem es inzwischen endlich gelungen war, einen Klebestreifen an seinem Hosenbein zu befestigen. »Sie müssen die Gegebenheiten hier kennen, wissen also, dass wir aus eigener Kraft nicht wegkommen können. Es war ihr erklärtes Ziel, uns umzubringen, und auch diese indirekte Weise wird ihnen genügen. Macht euch keine Illusionen, Freunde, sie werden bestimmt nicht kommen.«

      »Seit wann so pessimistisch, Herr Kybernetiker?«, erkundigte sich Dorit mit klappernden Zähnen. Kaum trocken geworden, hatte sie nun das zweite Bad hinter sich. Das dunkle Haar hing in Strähnen herunter.

      »Chefkybernetiker, bitte!«, protestierte Ladora. »Erstens dies, und zweitens auch noch Stellvertretender Kommandant der PROKYON, wenn ich erinnern darf. Außerdem zeitweilig Botschafter der Erde auf Kharto, also ein verdammt hohes Tier.«

      »Wer zählt die Titel, nennt die Namen?«, zitierte Mitani spöttisch. »Im Moment hast du nicht einmal einen Spear zur Verfügung, Herr Stellvertreter ohne Schiff. Du solltest also ...«

      »Lasst den Unsinn«, unterbrach Taff sie und schnippte einen fahl-weißen, handlangen Wurm ins Wasser, der aus einer Spalte im Felsen hervorgekommen war. »Luca hat Recht, niemand wird sich weiter um uns kümmern; wir müssen selbst einen Weg finden, der aus dieser Falle herausführt.«

      »Versuchen Sie es doch einmal mit den Funkgeräten«, schlug Alexandros Demosthenes vor. »Im Alderamin-System sind doch ständig Raumschiffe der Nimboiden unterwegs. Vielleicht fängt eines von ihnen den Ruf auf und holt uns hier ab.«

      »Sie vergessen, dass unsere sämtlichen Energiezellen leer sind«, erinnerte ihn Lars. »Seit wir den Lichtvorhang am Eingang zur Schlucht durchschritten haben, funktioniert nichts mehr, was auf Energiezufuhr angewiesen ist, sonst stünden wir anders da.«

      »Vor allem trockener«, sagte Orvid und schüttelte sich demonstrativ. »Wer sagt uns eigentlich, dass die Strahler und Armbandgeräte wirklich nicht mehr arbeiten? Wir haben sie seit dem Kampf mit den Amazonen nicht mehr ausprobiert, und da wir uns auf einem Mond der Zauberer befinden, kann alles mögliche passieren. Vielleicht ist die verlorene Energie inzwischen auf Umwegen wieder in die Zellen zurückgeflossen, wer weiß?«

      Luca tippte sich vielsagend an die Stirn, aber Caine schaltete trotzdem sein Armbandfunkgerät ein. Er hatte im Laufe der Zeit schon zu viel erlebt, um noch irgend etwas von vornherein für unmöglich zu halten. Doch das Gerät tat ihm den Gefallen nicht, keine Anzeige schlug auch nur einen Millimeter weit aus, und die Kontrollleuchten blieben dunkel.

      Vorsichtshalber probierte er auch noch seinen Handlaser aus, mit dem gleichen Misserfolg. »Pech gehabt, Orvid«, stellte er mit humorlosem Lächeln fest. »Wir müssen also allein mit den kleinen grauen Zellen arbeiten, die uns die Natur gegeben hat. Irgendeinen Ausweg gibt es immer, man muss ihn nur zu finden wissen.«

      Sie saßen schweigend da und überlegten angestrengt. Schließlich schob Dorit Grenelle den rechten Ärmel zurück und nestelte das Cavora vom Arm, das sie zur Zeit trug. Dieses geheimnisvolle Gerät hatten die Raumfahrer von der »Schlafenden Göttin« erhalten, damals, im Geheimstützpunkt des Drajur auf Ganymed. Keiner von ihnen wusste richtig mit den verwirrenden Schaltungen umzugehen, und doch hatte das Gerät ihnen schon mehrfach gute Dienste geleistet.

      Sie tippte auf den Aktivierungsschalter und schrie dann überrascht auf, als augenblicklich die Kontrollleuchten aufflammten.

      »Da – es funktioniert, Taff!«

      »Wirklich tüchtig, Dorit-Mädchen«, sagte der Commander anerkennend. »Das Cavora wurde demnach also nicht von dem allgemeinen Energieverlust betroffen, eine weitere geheimnisvolle Eigenschaft. Es ist nur fraglich, ob es uns auch hier etwas nützt, denn im Grunde ist es ja nur zum Einsatz gegen die technischen Einrichtungen der alten Kosmischen Macht. Gib es mir trotzdem einmal herüber, ein Versuch kann uns zumindest keinen Schaden bringen.«

      Er nahm das kleine Gerät, das an einer Armbandspange saß, und drehte es überlegend hin und her. Abermals befiel ihn Verwirrung, als er die Vielzahl der winzigen Sensorpunkte sah, von denen jeder einen bestimmten Vorgang auszulösen imstande war. Welchen, wusste niemand von der Crew, denn Cavo war von den Flugrobotern des Drajur getötet worden und hatte ihnen ihr Wissen nicht mehr mitteilen können.

      »Dann also: Auf gut Glück!«, murmelte Taff und tippte nacheinander auf ein Dutzend verschiedener Sensoren. Augenblicklich glimmten bunte Lichtfunken auf, zuckten rhythmisch und erloschen dann wieder. Caine glaubte ein feines Summen zu vernehmen, das von dem Cavora ausging, war seiner Sache jedoch nicht sicher. Das ständige Rauschen und Klatschen des reißenden Flusses übertönte alle leisen Geräusche.

      »Nichts!«, stellte Luca nach einer Weile enttäuscht fest. »Wir werden also hier sitzenbleiben müssen, bis uns Flügel wachsen, fürchte ich, Freunde. Oder wir begehen schnell Selbstmord, indem wir es mit Schwimmen versuchen. Vielleicht hat wenigstens einer Glück und kommt doch irgendwie davon.«

      »Moment – da geschieht doch irgend etwas!«, sagte Mitani plötzlich atemlos, und ihre Hand wies hinaus in den Cañon.

      Die Luft über dem Wasser schien auf einmal zu flimmern, das Sonnenlicht, das sich in den Wellen brach, wurde zusehends schwächer. Dann breitete sich langsam ein bläulicher Nebel aus, der aus dem Nichts zu entstehen schien. Er wallte auf und ab, verdichtete sich immer mehr und drang auch in die Höhlung unter dem Felsüberhang vor.

      Taff schnupperte misstrauisch.

      »Das Zeug riecht nach nichts und kann uns, soweit ich das zu beurteilen in der Lage bin, auch in keiner Weise nützlich sein. Es sei denn, dass es sich zu einer Brücke verdichtet, über die wir entkommen können. Warten wir also zunächst einmal ab.«

      Seine ohnehin reichlich utopische Hoffnung erfüllte sich jedoch nicht. Der blaue Nebel wogte zwar weiterhin auf und ab, veränderte seine Konsistenz aber nicht. Dafür bemerkte Taff wenig später, wie sich seine Sinne zu verwirren begannen. Er sah zu den anderen hinüber und stellte fest, dass es ihnen ebenso erging.

      »Was geht hier vor?«, presste Lars mit blassem Gesicht hervor. »Taff, dieser Nebel bringt nichts Positives für uns, das fühle ich. Vielleicht hast du durch das Cavora erst die Zauberer auf uns aufmerksam gemacht, und nun ...«

      Er verstummte mitten im Satz, sein Kopf fiel auf die Brust. Caine bemerkte alarmiert, wie auch ihn eine bleierne Müdigkeit überkam, die keinesfalls auf die überstandenen Strapazen zurückzuführen war. Er sah, dass auch die anderen zusammensackten und stellte noch verwundert fest, dass keiner von ihnen die Augen schloss, obwohl sie zweifellos eingeschlafen waren.

      Im nächsten Moment setzte auch sein Denken aus. Die sieben Menschen schliefen fest – schliefen mit offenen Augen.

      6

      Taff Caine träumte so lebhaft wie nie zuvor.

      Es erging ihm so, wie vielen Menschen kurz vor dem Erwachen: Er wusste, dass er nur träumte, dass alles, was nun geschah, nicht Wirklichkeit war. Es gelang ihm jedoch nicht, sich aus diesem Traum zu lösen, obwohl er es unbewusst versuchte. Der Bann, dem er unterlag, war selbst für seinen starken Willen zu mächtig.

      Im Traum erhob er sich, und alle anderen folgten seinem Beispiel. Er drehte sich um und sah die Felswand der Höhlung vor sich, vom bläulichen


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