Эротические рассказы

Der Arzt vom Tegernsee Staffel 4 – Arztroman. Laura MartensЧитать онлайн книгу.

Der Arzt vom Tegernsee Staffel 4 – Arztroman - Laura Martens


Скачать книгу
und ihrem Anwalt wie eine Weihnachtsgans ausgenommen, zudem bekam sie das Sorgerecht für unseren kleinen Sohn zugesprochen. Inzwischen hat meine frühere Frau meinen Ex-Freund geheiratet, und Claus trägt seinen Namen, weil es angeblich zum Wohle des Kindes ist. Ich habe vergeblich dagegen geklagt.«

      »Ich kann mir vorstellen, wie furchtbar das alles für dich ist, dennoch solltest du dich nicht von den Menschen zurückziehen, Martin«, meinte Dr. Baumann betroffen. »Du mußt versuchen, einen neuen Anfang zu finden.«

      »Einen neuen Anfang?« Martin Hellwert lachte höhnisch auf. »Womöglich hätte es mir gelingen können, einen neuen Anfang zu finden, aber dann kam die Steuerprüfung und hat mir den Rest gegeben. Ein Rachefeldzug meiner Ex-Frau, nachdem ich erneut versucht hatte, das Sorgerecht für meinen Sohn zu bekommen. Ich nehme jedenfalls an, daß sie es gewesen ist, die mich beim Finanzamt angezeigt hat.« Er strich sich mit beiden Händen durch die Haare. »Besonders ein Steuerinspektor hat sich damit hervorgetan, mir den Todesstoß zu versetzen. Er stand damals kurz vor seiner Frühpensionierung. Als Heinz, der Gnadenlose, ist er weit über München hinaus bekanntgewesen.«

      Heinz? – Heinz Seitter? Konnte es sein, daß sein Studienkollege von Heinz Seitter sprach? Dr. Baumann dachte an die anonymen Briefe und Anrufe, die der Steuerinspektor a. D. seit Wochen erhielt. Einmal hatte man ihn sogar bei Dunkelheit niedergeschlagen. Konnte Martin Hellwert…

      Katharina Wittenberg stürzte auf die Terrasse hinauf. »Bei der Prinz-Karl-Kapelle hat es vor fünf Minuten einen Unfall gegeben!« rief sie den Männern zu. »Frau Winkler hat eben von ihrem Auto aus angerufen. Sie hat den Unfall beobachtet.«

      »Vielleicht braucht man unsere Hilfe.« Eric sprang auf. »Du kommst doch mit, Martin?«

      »Natürlich«, antwortete Dr. Hellwert und schob seinen Stuhl zurück. Eilig folgte er seinem Kollegen zum Wagen.

      *

      Melanie saß in einem der Sessel, die im Foyer des Krankenhauses standen, und beobachtete den Eingang. Sie hatte sich mit Jörg um vier verabredet. Es war das erste Mal, seit sie ihn kannte, daß er sich verspätete. Die junge Frau nahm sich vor, ihren Freund damit gehörig aufzuziehen.

      Ein verträumtes Lächeln umspielte ihre Lippen. Jetzt konnte sie sich nicht mehr erklären, warum sie solche Angst gehabt hatte, Jörg die Wahrheit zu gestehen. Er liebte sie, und es war ihm völlig egal, daß sie kein Vermögen besaß.

      Plötzlich mußte sie an seine Eltern denken. Ihr Freund hatte ihr erzählt, wie ihm sein Vater am Mittwoch wieder zugesetzt hatte. Sie konnte es Gerhard Thomson nicht verdenken, daß er gegen sie war. Immerhin hielt er sie für eine Hochstaplerin, wenngleich sie niemals behauptet hatte, vermögend zu sein.

      Melanie stand auf und ging langsam durch das Foyer. Obwohl sie die meisten der Anschläge schon kannte, begann sie damit, sie erneut zu lesen. Sie wäre gern zum Kiosk gegangen, um sich ein Eis oder Schokolade zu kaufen, da sie jedoch gerade auf die richtige Insulinmenge eingestellt wurde, durfte sie das nicht.

      Aus der Traum vom süßen Leben, dachte sie sarkastisch. Aber es gab Schlimmeres, als in Zukunft mit Süßigkeiten sehr vorsichtig sein und eine genaue Diät einhalten zu müssen. Außerdem hatte sie Jörg. Seine Liebe würde ihr helfen, mit den Einschränkungen, die ihr durch ihre Krankheit auferlegt wurden, fertigzuwerden.

      Wo blieb er nur?

      Melanie ertappte sich dabei, daß sie alle paar Minuten zu der großen Uhr blickte, die in der nähe der Portiersloge an der Wand hing. Sie überlegte, ob sie im Hotel anrufen und nach ihrem Freund fragen sollte, befürchtete allerdings, daß man sie womöglich mit Gerhard Thomson verbinden würde, und mit ihm wollte sie nicht sprechen.

      Es wurde fünf, dann halb sechs. Die junge Frau fuhr mit dem Aufzug nach oben. Womöglich hatte Jörg versucht, sie anzurufen. Eilig ging sie zu ihrem Zimmer und fragte ihre beiden Bettnachbarinnen, ob ein Anruf für sie gekommen sei.

      »Nein«, erwiderte die jüngere von ihnen.

      »Sieht aus, als hätte man Sie versetzt«, bemerkte die andere.

      Auf ihrem Nachttisch stand das Abendessen. Melanie hatte zwar keinen Appetit, trotzdem aß sie etwas. Sie hatte inzwischen gelernt, wie wichtig regelmäßige Mahlzeiten für sie waren. Sie durfte keine auslassen, wenn sie ihre Gesundheit nicht gefährden wollte.

      Nach dem Essen brachte die junge Frau das Tablett in den Korridor zum Servicewagen und ging danach auf den Balkon. Auf die Brüstung gestützt schaute sie über die Häuser der Stadt zum See. Langsam brach die Dämmerung herein. Sie beobachtete, wie ein hellerleuchteter Dampfer unweit des Ufers durch das Wasser glitt. Vielleicht war es die »Seemarie«. Jörg und sie waren noch nicht dazu gekommen, mit der »Seemarie« hinauszufahren.

      Melanie fiel ein, daß ihr Freund während der letzten drei Tage nichts mehr davon erwähnt hatte, daß sein Vater gegen sie hetzte. Weshalb? Gerhard Thomson hatte sich bestimmt nicht von einer Stunde zur anderen mit ihr abgefunden. Ob der Hotelier erreicht hatte, daß sein Sohn ihre Beziehung überdachte? Daß er…«

      Die junge Frau spürte einen Luftzug, als die Balkontür geöffnet wurde. »Jörg!« rief sie freudig aus und drehte sich um. »Ich… Doktor Baumann!« Es fiel ihr schwer, sich ihre Enttäuschung nicht anmerken zu lassen. »Ich dachte, Jörg sei gekommen«, sagte sie und reichte dem Arzt die Hand. »Wir hatten uns verabredet.«

      »Das habe ich vorausgesetzt«, erwiderte Eric und wies auf einen der beiden Gartenstühle, die auf dem Balkon standen. »Bitte, nehmen Sie Platz.«

      »Was ist passiert?« fragte Melanie, ohne seiner Aufforderung nachzukommen. »Hat Jörg Sie geschickt, um mir zu sagen, daß es zwischen uns aus ist? Hat…«

      »Nein, Herr Thomson liebt Sie sehr«, fiel ihr Dr. Baumann ins Wort. »Seine Eltern haben mir erzählt, daß er nach dem Mittagessen zu den Kordes’ nach Rottach-Egern gefahren ist, um sich zwei Pferde und drei Ponys anzuschauen. Danach wollte er sich mit Ihnen treffen. Er…« Eric atmete tief durch. »Ihr Freund hatte bei der Prinz-Karl-Kapelle einen Unfall.«

      »Einen Unfall?« wiederholte Melanie entsetzt.

      »Ja.« Der Arzt nickte. »Es war nicht seine Schuld. Ein anderer Wagen ist zu schnell gefahren und hat den Sportwagen Ihres Freundes von der Straße gedrängt.«

      »Was ist mit Jörg?« fragte Melanie fast tonlos. Es kam ihr vor, als würde sich vor ihr ein gewaltiger Abgrund auftun.

      »Herr Thomson hat weder schwerwiegende äußere noch

      innere Verletzungen«, antwortete Eric. »Durch den Unfallschock ist er jedoch ins Koma gefallen. Er liegt auf der Intensivstation.«

      Melanie preßte die Hände an die Schläfen. Um sie herum schien sich alles zu drehen. Da hatte sie schon geglaubt, Jörg hätte es sich anders überlegt, dabei war er auf dem Weg zu ihr gewesen. Sie fühlte sich entsetzlich schuldig, weil sie an seiner Liebe gezweifelt hatte. »Und wie stehen seine Chancen?« fragte sie mit belegter Stimme.

      »Wie gesagt, er ist wie durch ein Wunder bei dem Unfall kaum verletzt worden«, erwiderte Dr. Baumann. »Sorgen bereitet uns im Moment nur sein Koma. Je länger es anhält, um so größer könnten die Spätfolgen sein.«

      »Darf ich zu ihm?«

      »Ja.« Eric nickte. »Ich habe mit seinen Eltern gesprochen. Sie sind damit einverstanden, daß Sie Jörg besuchen.« Er öffnete die Balkontür. »Wenn Sie möchten, können Sie gleich mitkommen.«

      Melanie folgte dem Arzt zur Intensivstation. Jörg befand sich in einem kleinen Zimmer, dessen Jalousien halb herabgelassen waren. Blind für alles um sich herum, sah sie nur ihren Freund, der mit geschlossenen Augen im Bett lag und so leblos wirkte, als hätte man ihn durch eine Schaufensterpuppe ersetzt.

      Maria und Gerhard Thomson wichen zur Seite, als Melanie an das Bett trat. Die junge Frau beugte sich über ihren Freund und küßte ihn zärtlich auf die Wange, dann nahm sie seine Hand. »Ich weiß, daß du mich hörst, Jörg«, sagte sie mit fester Stimme. »Was auch geschieht, ich werde für

      dich da sein


Скачать книгу
Яндекс.Метрика