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Sophienlust Staffel 15 – Familienroman. Elisabeth SwobodaЧитать онлайн книгу.

Sophienlust Staffel 15 – Familienroman - Elisabeth Swoboda


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die auf Pünktchens Bett saß, hörte aufmerksam zu. »Vielleicht hat Peggy doch recht«, sagte sie schließlich. »Vielleicht war es wirklich Pedro.«

      Diese Vorstellung machte Pünktchen ganz nervös. »Wir müssen es herausfinden«, sagte sie zu Vicky.

      »Und zwar auf eigene Faust. Machst du mit?«

      »Klar! Aber wie?«

      »Pass auf. Ich habe einen Plan.« Pünktchen richtete sich im Bett auf und knipste die Nachttischlampe neben ihrem Bett an.

      »Wenn Tante Ma sieht, dass wir noch Licht haben, gibt’s Krach«, erinnerte Vicky die Freundin.

      Doch Pünktchen winkte ab. »Die sitzt jetzt bestimmt mit Schwester Regine in der Halle. Hör zu: Peggy hat gesagt, dass der Schimmel nach Gut Riederau gebracht worden ist.«

      »Wo ist denn das?«, wollte Vicky wissen. »Weiß ich auch nicht. Aber ich werde es herausfinden. Ich frage einfach Onkel Luchs. Der weiß das bestimmt. Er reist doch so viel herum.«

      »Und dann?«, fragte Vicky atemlos.

      »Dann lassen wir uns am Wochenende von Tante Isi freigeben und radeln hin.«

      Vicky begann vor Aufregung an ihren Fingernägeln zu kauen. »Und was sagen wir Tante Isi?«

      »Dass wir eine Radtour machen wollen. Stimmt doch auch. Wir radeln nach Gut Riederau und sehen nach, ob Pedro dort ist.«

      »Und wenn dieses Gut Riederau nun sehr weit weg ist? Wenn wir nun den Hin- und Rückweg an einem Tag nicht schaffen?«

      Auch für diesen Fall wusste Pünktchen Rat. »Dann übernachten wir einfach in einer Jugendherberge. Ist doch ganz einfach.«

      Vickys Augen begannen zu leuchten. »Das machen wir. Aber hoffentlich erlaubt es Tante Isi auch.«

      »Bestimmt«, sagte Pünktchen und löschte wieder das Licht. »Aber du musst mir versprechen, dass du unseren Plan niemandem verrätst.«

      Vicky versprach es.

      »Auch Nick darf nichts davon wissen«, verlangte Pünktchen.

      »Ist doch klar.«

      Vicky verließ Pünktchen und legte sich in ihr Bett. Dann schliefen die beiden Mädchen ein.

      Schon am nächsten Vormittag sprach Pünktchen mit Denise von Schoenecker. Sie bekam auch die Erlaubnis, mit Vicky am Wochenende eine Radtour zu unternehmen.

      »Wollt ihr beiden wirklich allein losradeln?«, fragte Denise lächelnd. Sie wusste ja, dass Pünktchen sonst nur ungern etwas ohne Nick unternahm.

      Doch diesmal nickte das Mädchen eifrig. »Ja, Tante Isi. Dürfen wir?«

      »Natürlich dürft ihr. Aber seid vorsichtig. Und wenn ihr in einer Jugendherberge übernachtet, dann ruft Frau Rennert an und sagt ihr Bescheid.«

      »Machen wir. Ganz bestimmt.« Pünktchen lief los, um Vicky zu suchen. »Wir dürfen!«, rief sie schon von Weitem.

      Sofort löste sich Vicky aus der Gruppe, mit der sie gerade spielte.

      »Was dürft ihr?«, wollte Henrik wissen.

      »Wegfahren. Allein«, antwortete Pünktchen ihm schnippisch. Sie wusste, dass sie ihn damit ärgern konnte. Das ist die Rache dafür, dass er Peggy ausgelacht hat, dachte sie.

      »Wohin wollt ihr denn fahren?«, fragte Henrik weiter. Dabei ließ er die beiden Mädchen nicht aus den Augen.

      »Verraten wir nicht. Aber wir dürfen über Nacht wegbleiben. Komm, Vicky.« Pünktchen nahm Vickys Hand und lief mit der Freundin davon.

      Verärgert blickte Henrik den beiden nach. »Immer diese Weiber«, schimpfte er dann. »Nichts als Geheimniskrämerei. Wahrscheinlich fahren sie einfach nur spazieren.«

      *

      »Wir machen eine Tour ins Blaue«, sagten Pünktchen und Vicky am Samstagmorgen, bevor sie losradelten.

      »Wann kommt ihr zurück?«, wollte Irmela wissen.

      »Keine Ahnung.« Vicky zuckte mit den Schultern. »Vielleicht heute Abend. Vielleicht aber auch erst morgen. Tante Isi hat uns erlaubt, über Nacht wegzubleiben.«

      »Na, dann viel Spaß.«

      Pünktchen und Vicky stiegen auf ihre Räder und fuhren los. Sie trugen beide Shorts und ärmellose T-Shirts. Auf dem Gepäckträger hatten sie kleine Rucksäcke mit Waschzeug, langen Hosen und einem warmen Pullover. Außerdem hatten sie ihre Schlafanzüge mitgenommen. Für alle Fälle.

      »Hast du dir den Weg von Onkel Luchs auch genau beschreiben lassen?«, fragte Vicky.

      Pünktchen nickte. »Ja doch. Ich hab’ mir’s sogar auf einen Zettel aufgeschrieben. Das Gut heißt Riederau und liegt unterhalb der Schwäbischen Alb.«

      »Ist das arg weit?«, fragte Vicky, während sie kräftig in die Pedale trat.

      »Überhaupt nicht. Spätestens am Nachmittag sind wir dort.« Pünktchen fuhr sich über die Stirn. »Wenn es nur nicht so heiß wäre. Dabei ist es jetzt noch früh. Wie soll das erst heute Mittag werden?«

      Vicky blinzelte in die Morgensonne. »Mich stört die Hitze nicht, solange ich etwas zu trinken habe.« In ihrem Gepäck hatte sie eine Thermosflasche mit kaltem Tee. »Und wenn der Tee alle ist, kann ich Wasser hineinfüllen«, sagte sie zu sich selbst.

      Pünktchen musste lachen. »Ich glaube, du lebst in der ewigen Angst, zu verdursten.«

      Vicky reagierte ein bisschen beleidigt. »Du trinkst bestimmt auch von meinem Tee. Und dann wirst du froh sein, dass ich ihn mitgenommen habe.«

      Hinter ihnen hupte ein Auto, Vicky blieb zurück und Pünktchen radelte nach vorn, sodass die beiden jetzt hintereinander fuhren. Dadurch war die Unterhaltung für einige Zeit unterbrochen.

      »Können wir nicht eine kleine Pause einlegen?«, rief Vicky nach zwei Stunden. Sie radelten gerade durch ein Waldstück, und Vicky hatte an einer schattigen Stelle eine Quelle entdeckt.

      Pünktchen war einverstanden. Erschöpft stiegen die beiden von den Rädern.

      »Ist das eine Plagerei. Ich bin schon ganz durchgeschwitzt«, stöhnte Pünktchen. Dann sah sie die Quelle. »Schau mal! Ganz klares Quellwasser kommt da heraus. Das kann man bestimmt trinken.«

      »Klar«, bestätigte Vicky. »Deswegen wollte ich doch hier halten.« Sie lief zu der Quelle. »Du, Pünktchen, hier steht sogar, dass man das Wasser trinken kann.«

      »Toll.« Pünktchen trank aus den hohlen Handflächen. »Fantastisch schmeckt das, wenn man Durst hat.« Sie setzte sich auf den Brunnenrand und fuhr sich mit den nassen Händen übers Gesicht. Dann schaute sie auf ihre Armbanduhr. »Schon gleich halb zwölf. Wollen wir etwas essen?«

      Damit war Vicky sofort einverstanden. »Klar. Ich habe schon richtigen Hunger.« Sie holte bereits ein Päckchen mit belegten Broten aus ihrem Rucksack. Nach einer halben Stunde radelten die beiden Mädchen weiter. Pünktchen hatte sich den Zettel, auf dem der Weg beschrieben war, in die Tasche ihrer Shorts gesteckt. Bei jeder größeren Kreuzung kontrollierte sie, ob sie sich noch auf dem richtigen Weg befanden. »Eigentlich ganz einfach«, meinte sie. »Ich hätte es mir schwieriger vorgestellt.«

      Am Nachmittag legten sie nach jeder Stunde eine Pause ein. »Ich habe bestimmt schon ein Pfund abgenommen«, meinte Vicky.

      Pünktchen lachte. »Ist doch gut. Du bist sowieso zu dick.« Sie kontrollierte wieder ihren Zettel. Dann deutete sie zum nächsten Wegweiser, der nur ein paar Meter entfernt stand. »Sieh mal, darauf steht Riederau. Du, wir müssen bald da sein.«

      Vicky stand auf und ging zu dem Wegweiser. »Noch fünf Kilometer.«

      »Hurra!« Pünktchen klatschte in die Hände. »Wir haben’s geschafft!« Sie schaute auf ihre Uhr. »Dabei ist es erst kurz vor vier. Onkel Luchs hat gesagt, dass wir wahrscheinlich erst so gegen fünf hinkommen werden.«


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