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Zauberwalzer. Barbara CartlandЧитать онлайн книгу.

Zauberwalzer - Barbara Cartland


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Dame bat mich, Ihnen dies zu überreichen, Eure Durchlaucht.«

      Der Diener hielt ein goldenes Tablett, auf dem ein mit Türkisen und Diamanten besetztes Geschmeide lag, eine hübsche Kostbarkeit, aber sicherlich nicht von übergroßem Wert. Einen Augenblick starrte der Fürst es stumm an.

      Er erinnerte sich an einen weißen Körper im Mondschein, an zwei weiche Lippen, an Brüste, die unter der Berührung seiner Hand erschauerten und an das Schlagen eines Herzens gegen das seine. Langsam streckte er die Hand nach dem Geschmeide aus.

      »Führen Sie die Dame herein«, sagte er.

      Augenblicklich erhob sich die Fürstin von dem Stuhl, auf dem sie gesessen hatte.

      »Ich werde mich vor dem Ball heute abend noch etwas ausruhen.«

      Der Fürst öffnete ihr die Tür und ging, sobald sie den Raum verlassen hatte, langsam zum offenen Kamin. Sinnend starrte er auf das Geschmeide, das er in der Hand hielt.

      Er hatte diese Steine das letzte Mal gesehen, als er sie behutsam um einen schlanken Hals gelegt hatte. Es war ihm damals schwer gefallen, das Geld dafür aufzubringen, doch es war eine Ausgabe gewesen, die er nie bedauert hatte. Deutlich erinnerte er sich an den Duft der Lilien und an den Mondschein, bei dem sie sich getroffen hatten in jenem verschwiegenen kleinen Tempel inmitten des Waldes. Immer noch war in ihm die Erinnerung wach an den Zauber jener Stunden, selbst nach diesen vielen Jahren, in denen es andere zauberhafte Augenblicke gegeben hatte und viele monddurchflutete Nächte. Jung und unbedacht waren sie gewesen, hatten alles riskiert für jene heimlichen Küsse.

      Plötzlich seufzte er.

      Charlotte war jetzt fast vierzig, und ihr Erscheinen würde die Erinnerung an jene köstlichen Jugendsünden trüben. Aber Frauen waren immer gleich. Sie konnten sich einfach nicht damit abfinden, daß es oft besser war, die Vergangenheit ruhen zu lassen.

      Da öffnete sich die Tür, und der Fürst richtete sich erwartungsvoll auf. Bei dem Anblick, der sich ihm bot, verschwand jedoch das Lächeln von seinen Lippen, und der Ausdruck seiner Augen änderte sich. Dies war nicht Charlotte, dies war jemand ganz anderes - ein Mädchen, das er noch nie zuvor gesehen hatte.

      Sie kam auf ihn zu, und ihr Gang war so leicht, daß sie mehr auf dem Teppich zu schweben als zu gehen schien. Sie trug einen Reisemantel aus grünem Samt sowie ein Kleid aus weißer Seide, und ein winziger Hut mit grünen Federn saß auf ihrem goldenen Haar. Ihre Augen waren blau, so blau wie die seinen, umrahmt von langen schwarzen Wimpern. Als sie vor ihm stand, sank sie zu einem tiefen Knicks nieder.

      »Vielen Dank, daß Sie mich empfangen, Durchlaucht.«

      Ein wunderschön geformtes Gesicht sah ihn an - eine kleine geschwungene Nase, ein großer roter Mund und jene zwei unwahrscheinlich blauen Augen.

      »Wer sind Sie?«

      »Ich bin, Elisabeth Schönborn. Meine Mutter meinte, Sie würden sich sicher an sie erinnern. Sie hat mir einen Brief an Sie mitgegeben.«

      Sie hielt ihm den Brief entgegen, und auch nach vielen Jahren erkannte er die Handschrift. Ohne ein Wort zu sagen, nahm er den Brief entgegen, die Augen fest auf das Mädchen gerichtet.

      »Ja, ich erinnere mich an Ihre Mutter«, sagte er. Dann öffnete er den Brief und las:

       »Ich bin sehr krank. Die Ärzte machen mir keine großen Hoffnungen mehr. Bei meinem Tod wird man Elisabeth zu den Schwestern meines verstorbenen Mannes nach Bayern schicken. Sie sind jedoch schon alt und streng. Sie verstehen es sicher nicht, mit einem jungen Mädchen umzugehen. Verschaffen Sie Elisabeth ein bißchen Glück, bevor sie abreisen muß. Vergeben Sie mir diese Bitte, doch glaube ich, daß Sie Elisabeths Anblick belohnen wird. Charlotte.«

      »Ihre Mutter ist gestorben?« fragte er.

      »Ja, sie ist im Frühsommer gestorben«, antwortete das Mädchen. »Sie können sich an sie erinnern?«

      »Ja, ich erinnere mich an sie.«

      Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht, und es erschien ihm wie die ersten Strahlen der Frühlingssonne.

      »Ich bin so froh«, sagte sie. »Ich hatte schon befürchtet, daß sie sich geirrt hat. Meine Mutter war nämlich sehr lange krank.«

      »Aber natürlich erinnere ich mich an sie«, wiederholte der Fürst. Er sah, das Mädchen schweigend an und fragte dann plötzlich: »Wie alt sind Sie eigentlich?«

      »Ich werde nächsten Monat achtzehn.«

      »Nächsten Monat!« rief der Fürst erstaunt. »Und Sie heißen Elisabeth?«

      »Elisabeth Maria Clementina, um genau zu sein«, antwortete sie lächelnd.

      Dem Fürsten stockte der Atem.

      Clementina - die Erinnerung an jene glücklichen Nächte dort in dem kleinen Tempel stieg erneut vor ihm auf. Einen Augenblick war es nicht Elisabeth, die vor ihm stand, sondern Charlotte: Sie streckte ihre Arme nach ihm aus, ihre warmen Lippen suchten die seinen, ihr schlanker Leib drängte sich verlangend an ihn. Charlottes Augen jedoch waren grau, während die von Elisabeth blau waren.

      Es kostete den Fürsten einige Mühe, diese Erinnerungen abzuschütteln. Das Mädchen wartete auf seine Entscheidung, ob es bleiben durfte oder nicht.

      »Man schickt Sie also nach Bayern«, sagte er. Er versuchte seine Gedanken zu ordnen.

      »Ja, jetzt, da meine Mutter tot ist, habe ich niemand mehr, nur ein paar alte Tanten. Aber ich will eigentlich gar nicht nach Bayern.«

      »Sie mögen Ihre Verwandten nicht?«

      »Sie sind eigentlich ganz nett. Aber ich muß alles verlassen, auch mein geliebtes Österreich.«

      »Sie lieben Ihr Land?«

      »Gewiß!«

      Er wußte, dies war das Wunder, um das er gebetet hatte.

      »Sie sagen, Sie lieben Österreich«, sagte er ruhig. »Dann wären Sie wohl auch bereit, für Ihr Land etwas zu tun?«

      »Aber natürlich - alles!«

      »Sind Sie ganz sicher?«

      »Sagen Sie mir, was ich tun soll, und wenn es in meinen Kräften steht, dann werde ich es tun. Das verspreche ich Ihnen.«

      »Ich denke, ich kann Ihnen vertrauen«, sagte der Fürst langsam. »Aber Sie müssen sehr müde und durstig sein nach der langen Reise. Bitte setzen Sie sich doch. Vielleicht möchten Sie eine kleine Erfrischung zu sich nehmen?«

      »Das ist überhaupt nicht nötig«, erwiderte Elisabeth rasch. »Ich habe meine Reise an einem kleinen Gasthof am Stadtrand unterbrochen. Ich wollte nicht abgehetzt und staubbedeckt hier ankommen.«

      Diese Worte gefielen dem Fürsten sehr, waren sie doch ein Beweis von Elisabeths Klugheit. Für das Mädchen hing eine ganze Menge von dem Eindruck ab, den es hier machte, und es hatte sich deshalb gut auf seinen ersten Besuch in Wien vorbereitet. Das bewies eine Weitsicht, die der Fürst gern sah. Anscheinend hatte sie nicht nur die blauen Augen geerbt.

      »Zumindest könnten wir uns setzen«, erwiderte er mit dem Lächeln, das die Frauen so unwiderstehlich fanden.

      Sie setzte sich auf den Stuhl, den er ihr anbot, und da saß sie nun kerzengerade, aber mit einer entzückenden Grazie. Ihre Augen blitzten vor freudiger Erwartung.

      »Vor Ihrer Ankunft hatte ich um ein Wunder gebetet, das mir aus einer Schwierigkeit helfen würde«, sagte der Fürst ruhig. »Ich denke, Sie sind die Antwort auf dieses Gebet.«

      »Was soll ich tun?«

      »Das werde ich Ihnen gleich sagen. Sie werden Mut und Intelligenz, vor allem aber Ihren ganzen Charme brauchen.«

      »Ich habe keine Angst.«

      »Also gut. Ich werde Ihnen so einfach wie möglich erklären, was ich von Ihnen erwarte. Sie werden sicher wissen, daß sich die Vertreter der Großmächte in Wien versammelt haben, um ein


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