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Deutsche Syntax - Karin Pittner


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S[ NP[Die Katze] VP[liegt AdjP[gemütlich] PP [auf NP [dem Sofa]]]].

      Die Phrasenkategorien werden jeweils nach einem Wort benannt, das eine zentrale Rolle in ihnen spielt, dem Kern (oder Kopf) der Phrase.

      Die wichtigsten Phrasenkategorien sind:

       Nominalphrase (NP): Sie enthält mindestens ein deklinierbares Wort (in der Regel ein Substantiv oder Pronomen) als Kopf, z.B. die Katze, sie.

       Präpositionalphrase (PP): Sie enthält eine Präposition als Kopf, z.B. auf dem Sofa, neben dem Haus, der Kinder wegen.

       Verbalphrase (VP): Sie enthält ein Vollverb oder Kopulaverb als Kopf, z.B. gerne Bananen essen, am Strand liegen, faul sein.

       Adjektivphrase (AdjP): Sie enthält ein Adjektiv als Kopf, z.B. sehr gut, ziemlich sauer auf ihn.

       Adverbphrase (AdvP): Sie enthält ein Adverb als Kopf, z.B. unten am Bach, dort oben.

      2.2.1 Nominalphrasen

      NominalphrasenNominalphrase enthalten ein Substantiv oder ein Pronomen als Kopf. Zu einem Substantiv tritt in der Regel noch ein Artikel hinzu.

      Erweiterungen sind möglich durch

(22) a. Adjektive: die fette, faule Katze
b. Genitiv-NP: die Katze des Nachbarn
c. PP: die Katze vom Nachbarn
d. Adverbien: die Katze dort
e. Sätze (z.B. Relativsätze): die Katze, die gerade eine Maus gefressen hat

      Diese Erweiterungen einer NP werden traditionell Attribute genannt, je nach Art des erweiternden Elements spricht man daher von einem Adjektiv-Attribut, Genitiv-Attribut, PP-Attribut, Adverb-Attribut und einem Attributsatz.

      Die Phrasen in (22) können gegeneinander ausgetauscht werden, verfügen also über dieselbe Distribution und gehören somit zur selben Kategorie, nämlich NP. Anstelle von diesen Phrasen könnte jedoch auch lediglich das Pronomen sie auftreten. Auch dieses Pronomen ist somit eine – wenn auch vergleichsweise inhaltsleere – NP.

      Nun sind aber nicht beliebige Kombinationen der genannten Elemente, z.B. Artikel + Adjektiv + Substantiv NPs. So z.B. ist *das dicken Katze keine korrekte NP. Artikel, Adjektiv und Substantiv einer NP müssen in einer ganz bestimmten Relation zueinander stehen, sie müssen nämlich in Genus, Kasus und Numerus übereinstimmen. Eine solche Übereinstimmungsrelation in bestimmten grammatischen Merkmalen nennt man Kongruenz.

      Unter KongruenzKongruenz versteht man eine regelhafte Übereinstimmung zwischen Elementen in bestimmten grammatischen Merkmalen.

      Artikel, Adjektiv und Substantiv kongruieren also in Kasus, Genus, Numerus. Das Genus wird vom Substantiv vorgegeben, da Substantive über ein unveränderliches Genus verfügen. In Bezug auf Kasus und Numerus sind alle diese Wortarten veränderbar und müssen in übereinstimmenden Formen auftreten.

      2.2.2 Präpositionalphrasen

      PräpositionalphrasenPräpositionalphrase enthalten eine Präposition als Kopf und in der Regel eine NP. Die Präposition spielt eine zentrale Rolle in der Phrase, indem sie nämlich den Kasus der NP festlegt oder regiert. Unter RektionRektion versteht man traditionell, dass ein Element ein grammatisches Merkmal eines anderen festlegt.

      Rektion liegt vor, wenn ein Element ein grammatisches Merkmal eines von ihm abhängigen Elements festlegt.

      In der Regel handelt es sich bei diesem Merkmal um eine bestimmte Kasusform.

      Mit einer Präposition können alle Phrasen auftreten, die eine NP sind:

(23) a. auf [dem Sofa]NP
b. auf [dem alten, wackligen Sofa]NP
c. auf [dem Sofa, das noch aus Großmutters Zeiten stammt]NP
d. auf [ihm]NP

      Auch bei der PP gibt es wieder die Möglichkeit, sie durch eine relativ inhaltsleere ProformProform zu ersetzen, nämlich durch entsprechende Pronominaladverbien: auf dem Sofa – darauf.

      Bei einigen Präpositionen können statt einer NP auch andere Elemente auftreten:

(24) a. bis [auf den heutigen Tag]PP
b. ab [morgen]AdvP

      2.2.3 Verbalphrasen

      VerbalphrasenVerbalphrase enthalten ein Vollverb oder ein Kopulaverb als Kopf. Vollverben spielen insofern eine zentrale Rolle in der Phrase, als sie bestimmte Leerstellen haben, die durch bestimmte Arten von Ergänzungen gefüllt werden (s. Kap.4). Diese Ergänzungen müssen eine bestimmte Form aufweisen, man nennt sie daher auch Akkusativ-, Dativ-, Genitiv-, Präpositionalergänzung oder -objekt.

      Der Nominativergänzung (traditionell: Subjekt) eines Verbs wird von vielen Grammatikmodellen eine Sonderrolle zugebilligt. Sie gilt als relativ unabhängig vom Verb und wird deshalb häufig als außerhalb der Verbalphrase (dem unmittelbaren Einflussbereich des Verbs) stehend dargestellt. Dafür gibt es verschiedene Gründe.

      Der NominativNominativ, der Kasus des Subjekts, gilt als vom Verb unregierter Kasus, während Akkusativ, Dativ, Genitiv vom Verb regiert sind. (Schon die antiken Grammatiker betrachteten den Nominativ als „casus rectus“, den „aufrechten“ Kasus, im Gegensatz zu den „casus obliqui“).

      Dass Subjekte in einer grundsätzlich anderen Relation zum Verb stehen, sieht man auch daran, dass sie bei infiniten Verben nicht auftreten können:

(25) a. *Die Katze auf dem Sofa schlafen
b. *Affen gerne Bananen essen

      Das Subjekt beeinflusst außerdem die Form des finiten Verbs. Das finite Verb muss mit dem Subjekt in Person und Numerus kongruieren.

(26) a. *Die Katze schlafen. (keine Kongruenz im Numerus)
b. *Du geht. (keine Kongruenz in der Person)

      Die Existenz


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