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Perry Rhodan 3102: Der Eiserne Kontinent. Robert CorvusЧитать онлайн книгу.

Perry Rhodan 3102: Der Eiserne Kontinent - Robert Corvus


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nach einem Waffensystem aus. Die Radpanzer der Bhanlamurer hatten erkennbare Kanonenrohre und Raketenlafetten, aber dieser Roboter war nur ein lang gezogener Kegel, auf dessen Spitze ein halbrunder Sensorkopf saß. Die metallischen Glieder waren so dick wie Lat-Antins Oberschenkel, hatten aber keine Gelenke. Die Manschetten an ihrem Ende ließen sich dafür flexibel klappen und rotieren. Derzeit waren drei von ihnen zum Boden ausgerichtet, auf den sie mit Rädern aufsetzten. Die vierte Manschette zeigte auf den Soldaten, der sie mit seiner Brustlampe ableuchtete. Er hielt sein Messer bereit. Was er damit wohl vorhatte?

      »Wer ist der Anführer deiner Kampfgruppe?«, fragte Lat-Antin.

      »Du sprichst mit ihm. Ich bin Korporal Janer Birn.«

      »Wieso seid ihr nur zu acht? Umfasst eine Kampfgruppe nicht normalerweise zehn Soldaten?«

      »Zehn Soldaten und zehn TARA-VIII-UH«, präzisierte er. »Aber wir hatten Verluste.« Feindselig sah er sie an. »Auf Boring Island.«

      Lat-Antin verstand. So hatten die Fremden die Insel Frobher genannt, wo Assena-Dree ihren Raketenangriff gestartet hatte. Einer von ihnen war gestorben, eine weitere Soldatin verletzt in Gefangenschaft geraten. »Unsere Verluste waren höher.«

      »Mag sein«, brummte er. »Du bist die Kommandeurin der Bhanlamurer, oder?«

      »Lat-Antin«, bestätigte sie. »Leiterin der Alten Augen, die euch in Thaur aufgespürt haben. Stellvertreterin des Temart. Und, ja: Auf dieser Expedition führe ich das Kommando.«

      Sie genoss den Widerwillen in seiner Miene. Bestimmt hätte er sie am liebsten ignoriert, aber damit hätte er Ärger von seinen Offizieren riskiert.

      Sie entschloss sich, ihn noch etwas länger zappeln zu lassen. »Habt ihr Probleme mit euren Robotern?«

      Alle Mitglieder seiner Kampfgruppe beschäftigten sich mit den Maschinen.

      »Nein«, antwortete er. »Wir sorgen lediglich dafür, dass wir keine bekommen.«

      Schweigend sah sie ihn an und wartete darauf, dass er weitersprach.

      Seufzend tippte er mit der Messerspitze gegen das Rad in der Manschette, die der Roboter ihm entgegenstreckte. »Das ist eigentlich nur ein Notantrieb. Normalerweise schweben TARAS mit ihrem Antigrav. Wenn sie sich auf Rädern bewegen, dann meistens auf Raumschiffen oder wenigstens in Städten. Nicht tagelang durch Gelände, in dem Schotter und Steinchen herumliegen. Wir wollen nicht, dass etwas die Mechanik blockiert.«

      »Das können diese Wundermaschinen nicht selbst sicherstellen?«, fragte Lat-Antin.

      »Das könnten sie, wenn sie ihre Traktorstrahler aktivieren dürften«, gab er resigniert Auskunft. »Aber nur mit den Greifklauen ... die sind etwas grob.«

      »Und die Traktorstrahlen sind hyperenergetische Geräte?«, vermutete Lat-Antin.

      Birn nickte. »Deren Einsatz ist untersagt. Also behelfen wir uns.« Er hob sein Kampfmesser. Die Klinge war länger als Lat-Antins Hand und an der Spitze geschwungen. Das Sternenlicht blitzte auf dem Stahl. Sicher würde er sich sehr kalt anfühlen, wenn er einem in den Bauch stach.

      Lat-Antin zog ihren Umhang enger zusammen. »Aber damit kann dein Metallbruder nicht umgehen?«, fragte sie patzig.

      Birn lachte spöttisch. »Das hat er nicht nötig.« Er tippte mit der Messerspitze gegen die ausgestreckte Manschette. »Da drin hat Samson einen Intervallstrahler.«

      »Samson? Diese Maschine hat einen Namen?«

      »Denselben wie ein großer Krieger in einer alten terranischen Geschichte. Aber der hatte keinen Intervallstrahler, sonst hätte er sich wohl ein Weltreich erobert. In seiner Zeit haben sich Städte mit Mauern aus Stein geschützt. Die wären nach dem Beschuss nur noch Schotter gewesen.«

      Lat-Antin wusste nicht, ob der Soldat übertrieb. Sie hatte keine Vorstellung von der Technologie, über die diese Besucher verfügten. Aber sie wollte sich nicht allzu beeindruckt geben. »Und so ein Intervallstrahler ist in jeder der Manschetten untergebracht?«

      Er schüttelte den Kopf, was bei den Terranern einer Verneinung gleichkam. »Nur in dieser. Oben links ist ein Impulsstrahler eingebaut.« Er zeigte auf eine andere Manschette. Wie die restlichen beiden stand auch sie auf dem Boden, die Angabe oben links bezog sich wohl auf die Standardposition.

      »Was kann der?«

      »Die Waffe erzeugt so etwas wie eine kleine Kernexplosion.«

      Sie verlor nun wohl doch die Kontrolle über ihre Mimik. Er lachte.

      »Die dabei erzeugte Energie wird von Schutz- und Komprimierungsfeldern kontrolliert und beim Schuss hyperenergetisch umgewandelt ausgestoßen. Wenn du mit nichts anderem gepanzert bist als damit«, er zeigte auf ihren Pelzumhang, »brauchst du schon nach einem Streifschuss keinen Arzt mehr.«

      Beklommen betrachtete Lat-Antin die Manschette, die in ihren Augen noch immer nichts mit einer Waffe gemein hatte.

      »Unten links und rechts sind identisch bestückt«, sagte Birn mit hörbarer Befriedigung. »Kombistrahler. Samson kann dich verbrennen, auf molekularer Ebene auflösen oder auch nur lähmen, je nach Befehl.«

      »Die Wunder der Hypertechnologie«, sagte Lat-Antin tonlos.

      »Und genau deswegen derzeit alles im Ruhemodus. Aber wenn die Systeme hochfahren, weißt du, dass deine Feinde ein Problem haben. Denn wir sind ja nun Verbündete.«

      Lat-Antin versuchte, sich vorzustellen, welche Zerstörungskraft in dieser Maschine gebündelt war. Was für eine Verheerung die acht Roboter dieser Kampfgruppe anrichten könnten. Oder die 100 der Staffel, die Teil der Expedition war.

      Sie hatte es für eine gute Idee gehalten, als der Temart darauf gedrängt hatte, dass die Terraner die Erkundung von Drakanur mit ihren Mitteln unterstützten. Mittlerweile war sie nicht mehr so sicher, dass die Bhanlamurer noch in der Lage wären, die Strategie der Expedition zu bestimmen, falls Rhodan und seine Leute ihre Prioritäten ändern sollten.

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