Maigret und der Mann auf der Bank. Georges SimenonЧитать онлайн книгу.
Vater gut?«
»Aber … natürlich …«
»Selbstverständlich, Sie kannten ihn, wie man seine Eltern kennt. Ich meine aber, ob Sie eine besonders vertraute Beziehung zu ihm hatten, ob er manchmal von seinen Gefühlen und Gedanken zu Ihnen sprach.«
»Er war ein guter Vater.«
»War er glücklich?«
»Ich nehme es an.«
»Haben Sie ihn manchmal in Paris getroffen?«
»Ich verstehe Ihre Frage nicht. Meinen Sie, auf der Straße?«
»Sie arbeiteten doch beide in Paris. Ich habe schon erfahren, dass Sie nicht denselben Zug benutzten.«
»Unsere Arbeitszeiten waren verschieden.«
»Sie hätten sich manchmal zum Mittagessen treffen können.«
»Manchmal, ja.«
»Häufig?«
»Nein, eher selten.«
»Haben Sie ihn dann von seinem Geschäft abgeholt?«
Sie zögerte.
»Nein, wir haben uns immer in einem Restaurant getroffen.«
»Haben Sie ihn angerufen?«
»Ich kann mich nicht erinnern, ihn je angerufen zu haben.«
»Wann haben Sie zum letzten Mal zusammen gegessen?«
»Vor Monaten. Noch vor den Sommerferien.«
»In welchem Viertel?«
»In La Chope Alsacienne, einem Restaurant am Boulevard Sébastopol.«
»Wusste Ihre Mutter davon?«
»Vermutlich habe ich es ihr erzählt, ich weiß es nicht mehr.«
»War Ihr Vater ein heiterer Mensch?«
»Er war heiter. Glaube ich.«
»War er bei guter Gesundheit?«
»Ich habe ihn nie krank gesehen.«
»Hatte er Freunde?«
»Wir verkehrten vor allem mit meinen Tanten und Onkeln.«
»Haben Sie viele?«
»Zwei Tanten und zwei Onkel.«
»Wohnen sie alle in Juvisy?«
»Ja, nicht weit von uns. Mein Onkel Albert, der Mann meiner Tante Jeanne, hat mir mitgeteilt, dass Papa tot ist. Meine Tante Céline wohnt etwas weiter entfernt.«
»Sind diese beiden Tanten die Schwestern Ihrer Mutter?«
»Ja. Onkel Julien, Tante Célines Mann, arbeitet auch bei der Bahn.«
»Haben Sie einen Freund, Mademoiselle Monique?«
Sie wurde etwas verlegen.
»Es ist wohl nicht der richtige Augenblick, darüber zu sprechen. Muss ich meinen Vater sehen?«
»Wie meinen Sie das?«
»Nach dem, was mein Onkel gesagt hat, dachte ich, ich müsste ihn identifizieren.«
»Das haben Ihre Mutter und Tante schon getan. Wenn Sie allerdings möchten …«
»Nein. Ich sehe ihn ja wohl zu Hause.«
»Noch eine Frage, Mademoiselle Monique. Hat Ihr Vater, wenn Sie ihn in Paris trafen, manchmal gelbe Schuhe getragen?«
Sie antwortete nicht sofort. Um Zeit zu gewinnen, wiederholte sie:
»Gelbe Schuhe?«
»Ja, ganz hellbraune, wenn Ihnen das mehr sagt. Zu meiner Zeit nannte man die Farbe solcher Schuhe, entschuldigen Sie den Ausdruck, Kackgelb.«
»Ich kann mich nicht erinnern.«
»Haben Sie auch nie eine rote Krawatte an ihm gesehen?«
»Nein.«
»Wann waren Sie zum letzten Mal im Kino?«
»Gestern Nachmittag.«
»In Paris?«
»In Juvisy.«
»Ich will Sie nicht länger aufhalten. Ich vermute, Ihr Zug geht bald.«
»In fünfunddreißig Minuten.«
Sie sah auf ihre Armbanduhr, stand auf und wartete noch einen Augenblick.
»Guten Abend«, sagte sie schließlich.
»Guten Abend, Mademoiselle Monique. Ich danke Ihnen«, erwiderte Maigret und begleitete sie zur Tür, die er hinter ihr schloss.
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