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Perry Rhodan 150: Stalker (Silberband). Arndt EllmerЧитать онлайн книгу.

Perry Rhodan 150: Stalker (Silberband) - Arndt Ellmer


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Blut ... und ich wäre der Letzte, der an seinem Sessel klebt. Ich habe eigene Vorstellungen von der Zukunft.«

      Irmina Kotschistowa, die Metabio-Gruppiererin, sagte einfach: »Ich bin müde und will meine Tatkraft der Medizinforschung widmen.« Das war ihre Art zu demissionieren.

      Der Plophoser Pratt Montmanor, Präsident des GAVÖK-Forums und zugleich Hanse-Sprecher, wollte die Gelegenheit ergreifen, sich intensiver als bisher der völkerverbindenden Arbeit in der Milchstraße zu widmen. »Wenn die Hanse eine Umstrukturierung braucht, dann erst recht die Galaktische Völkerwürde-Koalition«, sagte er. »Die Aktivierung des Chronofossils Terra hat dazu geführt, dass sich alle Milchstraßenvölker als Galaktiker fühlen. Das muss in der GAVÖK entsprechenden Niederschlag finden. Genau dieser Aufgabe werde ich mich mit aller Kraft widmen.«

      Rhodan hätte sich gern mit Reginald Bull unterhalten, aber sein Freund war unauffindbar. Deshalb wandte er sich an Taurec. Allerdings wollte er von dem Kosmokraten nicht wissen, was er über die Kosmische Hanse dachte, sondern über Stalker und die natürliche Feindschaft zwischen ihnen.

      »Als Kosmokrat muss ich Stalker grundsätzlich ablehnen«, sagte Taurec. »Will ich jedoch objektiv sein, dann muss ich zugeben, dass dieser Dritte Weg unter Umständen gangbar sein könnte. Diese Entscheidung kann und will ich euch nicht abnehmen. Ich werde zu diesem Komplex ohnehin keine weitere Aussage machen.«

      »Und Stalker?«, fragte Rhodan. »Er ist schwer durchschaubar. Auf gewisse Art erinnert er mich an deine ersten Auftritte an Bord der BASIS.«

      »Ich verstehe, was du meinst, deshalb fasse ich diesen Vergleich nicht als Beleidigung auf«, entgegnete Taurec. »Es stimmt, ich habe mir ebenso wenig in die Karten blicken lassen. Und ich gebe stets nur das Unumgängliche preis. Das mag Ausdruck einer gewissen Überheblichkeit sein, du kannst es sehen, wie du willst. Trotzdem bin ich kein Intrigant. Sagen wir es so: Die Lehre vom Dritten Weg mag richtig sein, nur ist Stalker ein falscher Prophet.«

      Perry Rhodan suchte danach auch Homer G. Adams auf.

      »Ich möchte diese Angelegenheit geregelt wissen, bevor ich mit der BASIS nach EDEN II aufbreche«, sagte er. Auf Adams' überraschten Blick reagierte er sofort: »Nein, ich hatte nicht die geringste Eingebung, wo EDEN II zu finden ist. Aber ich hoffe weiterhin auf Ernst Ellerts Rückkehr, und dann könnte ein überstürzter Aufbruch anstehen. Ich will dich nur noch wissen lassen, dass ich deinen Forderungen in allen Punkten zustimme.«

      Adams verkrümmte sich und sah Rhodan schräg von der Seite an. »Was ist mit dem wichtigsten Punkt, von dem ich mir echte neue Impulse für die Hanse verspreche?«, fragte er.

      »Im Prinzip stimmen wir wohl alle darin überein, dass der Kontakt zur Mächtigkeitsballung einer anderen Superintelligenz ein Fortschritt ist«, antwortete Rhodan. »Wir dürfen uns nur nicht Hals über Kopf in ein Abenteuer stürzen. Auf dir liegt von nun an eine große Verantwortung, Homer. Mit den gewünschten Vollmachten repräsentierst du nicht nur, mit ihnen bist du die Kosmische Hanse!«

      »Das klingt beinahe, als würdest du das Schicksal der Milchstraße in meine Hände legen«, scherzte Adams, und das war ein sicheres Zeichen für die Erleichterung, die er empfand. »Dabei führe ich nur Verhandlungen mit Stalker. Ausschließlich auf wirtschaftlicher Ebene. Und diese sind bislang nicht einmal in ein Vorstadium getreten.«

      Rhodan verwarf alle schönen Worte und guten Ratschläge, die er sich zurechtgelegt hatte. »Lass dich von Stalker nicht übers Ohr hauen, Homer!«, sagte er stattdessen.

      »Ah, Perry Rhodan! Endlich habe ich Gelegenheit, mit dem mächtigsten Mann dieser Galaxis zu sprechen!«

      Stalker ging tänzelnd auf den Terraner zu, ergriff seine Hand und drückte sie herzlich. Dabei strahlte er ihn an, als sehe er sein Idol vor sich. So übertrieben dies auch erschien, Rhodan fand nicht, dass es geheuchelt wirkte.

      »Ich bin kein Machthaber«, schränkte Rhodan ein, doch Stalker fiel ihm sofort ins Wort.

      »Keine falsche Bescheidenheit! Du bist für diese Mächtigkeitsballung, was ich für ESTARTU bin. Natürlich kann man unsere Positionen nicht miteinander vergleichen. Schon deshalb nicht, weil ESTARTU frei und eigenständig ist, und ES in Abhängigkeit zu den Kosmokraten steht. Wir beide sind uns dennoch irgendwie ähnlich.«

      Stalker bewohnte mehrere Zimmer im Hauptquartier der Hanse. Er hatte keine Ansprüche gestellt und versichert, dass terranische Bedürfnisse gerade recht für ihn seien.

      Von irgendwo raste plötzlich ein kleiner Wirbelsturm heran und sprang Stalker auf den Rücken. Es war Skorsh. Er starrte über Stalkers Schulter Rhodan misstrauisch an.

      »Lass dich von diesem Schlitzohr nicht übervorteilen, Stalker!«, kreischte der Animateur. Der Kleine sah tatsächlich wie eine Miniatur von Stalker aus, nur war sein Mund v-förmig. Die Augen liefen ebenfalls v-förmig zusammen, und auch sein spitzes Kinn bildete ein V. Skorsh sah aus wie ein Kobold, zudem verhielt er sich wie ein Quälgeist. Ständig krabbelte er an Stalker herum und kiebitzte. Rhodan fragte sich, wie der Gesandte das ertrug.

      »Ich brauche Skorsh«, sagte Stalker, als hätte er die Gedanken des Terraners gelesen. »Ohne ihn wäre ich verloren, ich bin überaus verletzlich.«

      »Diesen Eindruck hatten wir bislang nicht«, sagte Rhodan. »Du kannst dich sehr gut gegen unsere Technik und sogar gegen die Mutanten schützen.«

      »Ich sprach von meiner Psyche«, sagte Stalker mit entschuldigendem Lächeln. »Sie ist empfindlich.«

      »Weil Sotho Tal Ker zu gutmütig ist«, mischte sich Skorsh ein. »Wenn ich nicht wäre, würde er euch ESTARTU für einen Pappenstiel verhökern. Er würde unsere Superintelligenz glatt an den Bettelstab bringen.«

      Rhodan schmunzelte.

      »Skorsh übertreibt«, sagte Stalker und versuchte seinen Animateur wie ein lästiges Insekt zu verscheuchen. »Allerdings bin ich sehr emotional, und manchmal muss er mein Temperament bremsen.«

      »So wie bei der Konfrontation mit Taurec?«, wollte Rhodan wissen.

      »In der Tat«, gab Stalker zu. »Taurec hatte es leider auf Provokation angelegt. Er durchschaute meine Maske und wollte mich vor euch bloßstellen. Alles nur, um unsere Freundschaft schon im Keim zu zerbrechen. Als Kosmokrat hat er leider die Pflicht, alles zu tun, um unseren Kontakt zu verhindern. Und ich Narr hätte mich von ihm beinahe in Rage bringen lassen. Aber wozu habe ich denn meinen Animateur? So gesehen ist Skorsh mein gutes Gewissen – und eben auch lästig wie jedes gute Gewissen.«

      »Da hörst du es, Perry!«, keifte Skorsh. »Das ist der Dank dafür, dass ich ihn vor kosmokratischen Ohrfeigen bewahrt habe.«

      »Ich glaube eher, dass Stalker sich sehr gut gegen psychische Angriffe hätte zur Wehr setzen können«, sagte Rhodan.

      »Er hätte Taurec in Stücke gerissen.« Skorsh ritt schon wieder auf Stalkers Schulter. »Den Kosmokraten wäre das nur recht gewesen. Sie hätten diesen Vorwand benutzt, ESTARTU auszuradieren.«

      Stalker lachte nachsichtig und schlug mit einer spielerischen Bewegung nach seinem Animateur. »Hör auf mit diesen Schauergeschichten!«, sagte er streng. »Die glaubt dir sowieso niemand.« An Rhodan gewandt, fuhr er fort: »Skorsh hat insofern recht, als den Kosmokraten ESTARTUS Alleingang ein Dorn im Auge ist. Kosmokraten sehen alles aus der verzerrten Perspektive von jenseits der Materiequellen. Wer nicht für sie ist, ist gegen sie – das glauben sie. Einen Mittelweg anerkennen sie nicht.«

      »Ich muss eingestehen, dass ich mir nicht viel unter einem solchen Mittelweg vorstellen kann«, sagte Rhodan. »Die Völker der Milchstraße haben ein gutes Verhältnis zu den Kosmokraten, ohne Nachteile zu spüren. Wir sind nicht Diener oder Sklaven der Kosmokraten und auch nicht an ihre Weisungen gebunden. Wir nehmen keine Befehle entgegen. Wenn wir unseren Beitrag für die Reparatur des Moralischen Codes leisten, dann aus freien Stücken. Weil dieser Raumsektor von den Chaosmächten bedroht war – es eigentlich immer noch ist.«

      Stalker lächelte wieder, und das in keiner Weise überheblich.

      »Entschuldige, Perry


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