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144. Der Krone versprochen. Barbara CartlandЧитать онлайн книгу.

144. Der Krone versprochen - Barbara Cartland


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dem Gedanken an ihre täglich näherrückende Hochzeit, und weil sie so wenig Geld hatten, war der ganze Haushalt eifrig beim Nähen, um sie mit einer, wenn auch nicht überreichlichen, so doch zumindest angemessenen Aussteuer auszustatten.

      »Ich bin sicher, daß nach Bekanntgabe deiner Verlobung die Königin den Wunsch äußert, für dein Hochzeitskleid aufzukommen«, hatte Prinzessin Louise vor ein paar Tagen gesagt. »Ich weiß, daß sie das schon für eine Reihe von Bräuten in der Familie getan hat. Wenn nicht, wird es sehr schwer für uns sein, das Geld für ein wirklich schönes und teures Kleid aufzutreiben.«

      »Ich weiß, Mama«, hatte Chloris geantwortet, »aber die Bräute, für die die Königin das getan hat, haben alle innerhalb der königlichen Familien geheiratet.«

      Für einen kurzen Moment breitete sich tiefes Schweigen aus, denn Prinzessin Louise und Giona wußten, daß das der Wahrheit entsprach. Praktisch jeder Thron Europas war mit Abkömmlingen Königin Viktorias besetzt, und sie drückte ihre Zustimmung zu einer Heirat regelmäßig dadurch aus, daß sie dem Bräutigam ein überaus prächtiges Geschenk und der Braut eine Aussteuer zukommen ließ.

      »Aber was macht das schon aus?« hatte Chloris schließlich tapfer gesagt. »Wenn die Königin mir das Kleid nicht geben will, wird mich das noch lange nicht davon abhalten, John zu heiraten. Er findet, ich sehe in allem wunderbar aus!«

      Vielleicht, sagte sich Giona optimistisch, schickte die Königin jetzt nach ihrer Mutter, um ihr zu sagen, sie würde bei Chloris’ Aussteuer großzügig mithelfen. Es waren nur noch dreißig Tage, bis die Nachricht der Verlobung in der London Gazette erscheinen konnte, und falls jemand in der Umgebung der Königin sie darauf hinwies, dann gab es eigentlich keinen Grund für sie, einer Tochter ihres Patenkindes nicht freundlich gesonnen zu sein.

      »Das muß die Erklärung sein, natürlich!« entschied Giona.

      Dann jedoch sagte diese kleine Stimme in ihrem Inneren, daß es um etwas viel Wichtigeres ging, als nur um ein Kleid für Chloris.

      Es gab jedoch keinen Grund, diese Vermutung auszusprechen und die Schwester in Unruhe zu versetzen. Stattdessen saß sie einfach in der Sonne und betrachtete den kleinen Garten vor dem Haus und grübelte darüber nach, warum ihre Mutter so lang wegblieb.

      Dann endlich war das Geräusch von Pferdehufen und Rädern zu vernehmen, und einen Moment später sah Giona die von zwei weißen Pferden gezogene königliche Kutsche, mit der ihre Mutter nach Windsor Castle gefahren war, an der Haustür vorfahren.

      Sie sprang hoch und rief aufgeregt: »Hier ist endlich Mama! Jetzt werden wir ja alles erfahren.«

      Ohne die Antwort ihrer Schwester abzuwarten, lief sie aus dem Zimmer und öffnete die Haustür, noch bevor der Lakai, der vom Kutschbock abgestiegen war, den Türklopfer scharf und durchdringend betätigen konnte. Seine Hand war tatsächlich erhoben, als Giona an der Tür erschien. Er schien über das Ungestüm des jungen Mädchens zu lächeln und drehte sich um, um die Kutschentür für Prinzessin Louise zu öffnen.

      Diese stieg aus und bedankte sich in ihrer bezaubernden, zuvorkommenden Art sowohl beim Lakaien als auch beim Kutscher, die sie vom Schloß hergebracht hatten. Dann ging sie den kurzen Weg zur Eingangstür, wo ihre Tochter wartete.

      »Du bist zurück, Mama!« rief Giona unnötigerweise. »Wie lang du doch fort warst!«

      »Ich dachte mir schon, daß du dir Sorgen machst, Liebes«, sagte Prinzessin Louise, während sie ihr die Wange küßte.

      Das waren ihre einzigen Worte, aber Giona sah ihre Mutter unruhig an und folgte ihr in den Salon, wo Chloris ihre Nähnadel hinlegte, bevor sie auf ihre Mutter zulief und sie küßte.

      »Giona hat mich wegen dir ganz verrückt gemacht, Mama«, lächelte sie. »Aber ich denke, du hattest einen guten Grund, länger als erwartet wegzubleiben.«

      Prinzessin Louise nahm das Cape ab, das ihre schlanke Figur umhüllte, und reichte es Giona. Dann setzte sie sich hin. Beunruhigt ob ihres Schweigens sah Chloris sie mit besorgter Miene an.

      »Was ist passiert, Mama? Du mußt es uns erzählen«, drängte Giona ungeduldig. »Während wir auf dich warteten, hatte ich das Gefühl, daß etwas schief gelaufen war.«

      »Es ist alles in Ordnung - zumindestens hoffe ich das!« antwortete Prinzessin Louise.

      Giona blickte ihre Mutter aufmerksam an. Und da diese jetzt nach Worten zu suchen schien, kniete sie sich an ihrer Seite nieder.

      »Was ist passiert, Mama?« fragte sie mit leiser Stimme.

      »Es war ziemlich schwierig«, erzählte die Prinzessin stockend, »aber ich weiß, daß ihr Mädchen mich versteht, wenn ich sage, daß Ihre Majestät sehr bestimmend war.«

      »Worin?« fragte Giona sofort.

      Bevor Prinzessin Louise antwortete, seufzte sie tief.

      Dann sagte sie: »König Ferdinand von Slawonien hat sich - natürlich durch seinen Botschafter - an die Königin gewandt und sie um eine englische Ehefrau gebeten, die den Thron mit ihm teilen soll.«

      Die Art, in der die Prinzessin sprach, ließ sowohl Chloris als auch Giona ihre Mutter mit offenem Mund anblicken.

      Einen Moment lang schienen sie beide wie gelähmt zu sein, bevor Chloris rasch fragte: »Ihre Majestät weiß, daß ich verlobt bin?«

      »Die Verlobung ist bisher noch nicht bekanntgegeben worden, und zuerst dachte Ihre Majestät, daß man sie wohl bequemerweise vergessen sollte.«

      Chloris Aufschrei schien den ganzen Raum zu füllen.

      »Willst du damit sagen, daß sie vorschlägt, ich sollte - John nicht - heiraten?«

      »Ihre Majestät erklärte mir sehr deutlich, daß es britische Politik sei, die kleinen Balkanstaaten unabhängig zu halten, und daß der slawonische Botschafter ihr gesagt habe, es würde König Ferdinand sehr schwer fallen, seine Unabhängigkeit zu bewahren, falls er nicht die Unterstützung Großbritanniens hätte und eine englische Ehefrau als deren Beweis.«

      Chloris schrie erneut auf.

      »Aber ich, ich soll - doch - John - heiraten, sie hatte der Heirat doch zugestimmt! Ich sterbe eher, als daß ich einen anderen heirate!«

      Ihre Stimme wurde immer schriller, während sie sprach, und Prinzessin Louise beruhigte sie rasch: »Es ist in Ordnung, Chloris! Ich überzeugte Ihre Majestät schließlich, daß es unmöglich für dich sei, dein Versprechen zu brechen, und ich erklärte ihr, daß es auch für sie unmöglich sei, ihre einmal gegebene Einwilligung zurückzuziehen. Aber es war - nicht leicht.«

      Sie seufzte, so als ob die Erinnerung an diese Unterredung sehr schmerzhaft wäre. Giona nahm die Hand ihrer Mutter und hielt sie ganz fest.

      »Sie war hoffentlich nicht unfreundlich zu dir, Mama?«

      »Nur ziemlich herrisch. Und einen Moment lang dachte ich, ich würde es nicht schaffen, Chloris zu retten.«

      »Aber du, du - hast mich gerettet? Ich darf John heiraten?« drängte Chloris.

      Ihre Mutter nickte.

      »Oh, danke Mutter, danke! Aber wie konnte die Königin nur auf etwas so Grausames - so Schreckliches kommen wie den Versuch, uns zu trennen?«

      »Du mußt daran denken«, sagte die Prinzessin leise, »daß die Königin vor allem die politische Situation in Europa im Auge hat.«

      »Politik hin oder her«, wandte Giona trotzig ein, »wir sind auch Menschen, und die Königin hat kein Recht, uns wie Marionetten zu behandeln, die auf ihren Befehl hin zappeln!«

      Prinzessin Louise, die bisher ihre ältere Tochter angesehen hatte, blickte nun auf die jüngere der beiden, die zu ihren Füßen saß.

      »Ich weiß, wie du fühlst, mein Liebling. Aber du mußt begreifen, daß das Privileg, von königlichem Blut zu sein, auch Pflichten mit sich bringt, und daß man diesen Pflichten immer nachkommen muß.«

      Giona


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