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Perry Rhodan Neo 243: Drei Tropfen Unendlichkeit. Rainer SchormЧитать онлайн книгу.

Perry Rhodan Neo 243: Drei Tropfen Unendlichkeit - Rainer Schorm


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wie weg!«, murmelte er und brachte mehrere Meter Distanz zwischen sich und den Auswurf.

      Dieser schien in der Luft überzukochen. Ein schwärzlicher Schaum entstand und erstarrte. Als die Schaumblasen zu Boden fielen, zerbrachen sie.

      »Das Paradebeispiel einer biologisch hyperaktiven Gefahrenzone!«, entfuhr es ihm.

      Für biologische Schutzsysteme, die mit solchen evolutionären Ausbrüchen konfrontiert wurden, war das stets eine ganz besondere Herausforderung. Man kannte die Spezifikationen der neuen Keime nicht, an eine erfolgreiche Infektionsbehandlung war häufig nicht zu denken. Der Aufenthalt ohne Abwehrschirm in solchen Arealen war extrem riskant. Leider fraßen entsprechende Energieblasen die Speicherzellen sehr schnell leer.

      »Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass es in einer solchen Umgebung Überlebende gibt?«, fragte er.

      Die Antwort von Ekkis war ernüchternd. »Null. Die Aggressivität der Keime, die wir gerade beobachtet haben, ist verheerend. Wir werden niemanden retten können. Allerdings habe ich einige Ortungsergebnisse, die interessant sind. Ich übermittle dir die Koordinaten.«

      Sofgart startete das kleine Pulsatortriebwerk seiner Schutzmontur und flog los. Die Vogelperspektive auf die Wüstung machte das ganze Ausmaß des Verfalls sichtbar. Die Siedlung war größer, als er gedacht hatte. Die Menschen hatten offenbar nicht damit gerechnet, dass das Siedlungsprojekt scheitern könnte, sonst hätten sie kaum solche Anstrengungen unternommen. Der Aufwand war zwar nicht übermäßig groß, aber die Erde war nun mal nicht Arkon. Im Großen Imperium hatte man jahrtausendelange Erfahrung. Für die Menschen der Erde indes lag der Beginn der interstellaren Kolonialisierung gerade mal fünfzig Jahre zurück, und die Mittel, die ihnen zur Verfügung standen, waren sehr beschränkt.

      Das Land unter ihm war überall trocken, nahezu ausgedörrt. Vegetation gab es kaum und beschränkte sich zumeist auf tundrische Formen. Sofgart kannte die Ergebnisse der Kartografierung, die vor jeder Landung auf einer Fremdwelt automatisch ablief. Näher an den Polkappen war es kühler in diesen Zonen und dort hatten sich Wälder und dicht wachsendes Gesträuch ausgebreitet. Allerdings waren die Wetterverhältnisse dort kaum eine Einladung, zu siedeln. Die zirkumpolaren Winde tobten häufig in Zyklonstärke.

      Er fühlte genau, dass er auf dem richtigen Weg war. Was auch immer ihn anzog, er kam ihm näher.

      Ein roter Leuchtpunkt erschien in der positronisch optimierten Umgebungsdarstellung in Sofgarts Helm: eine annähernd runde Form, die infolge etlicher Bodenverwehungen nur schlecht zu erkennen war. Eine Falschfarbendarstellung half.

      Sofgart landete. Der Sand in diesem Areal war deutlich feiner als bei der Ruinenstadt, und die Farbe lag zwischen einem kräftigen Umbra und hellem Gelb. Es erinnerte ihn an die Tarnzeichnung eines Raubtiers. Er grub und wischte Unmengen an Sand und Staub beiseite, bis er die ersten Steine sah: regelmäßig geformte Quader von annähernd identischer Größe, die ein Ringsegment bildeten.

      »Durchmesser der Kreisstruktur?«, fragte er.

      »Ziemlich exakt zwanzig Meter«, lautete die Antwort.

      Sofgart sog scharf die Luft ein. Er zog den Tropfen in seiner Kapsel aus der Tasche. Das Artefakt vibrierte so stark, dass es verwaschen aussah.

      »Wieso hast du mich hierhergeführt, du komisches, kleines Ding?«, rätselte Sofgart leise. »Ein Zeitbrunnen. Kein Zweifel. Erloschen und verschüttet, aber es ist einer. Was hast du mit einem Zeitbrunnen zu tun?«

      Dass es solche Gebilde gab, hatte er zum ersten Mal auf Naat erfahren – nachdem Krom verschwunden war. Ein Naat namens Kephlomm hatte ihm davon berichtet. Mittlerweile wusste Sofgart etwas mehr über diese Relikte, aber unverändert viel zu wenig, um zu verstehen, was genau Zeitbrunnen waren und wozu man sie erschaffen hatte. Zumindest die immer gleichartige Einfassung war eindeutig. Es war kein natürliches Phänomen – jemand hatte diese Umrandungen gebaut.

      Das Verhalten des Tropfens hatte sich verändert, das war Sofgart sofort aufgefallen. Aber was konnte das uralte Artefakt mit einem Zeitbrunnen zu tun haben, der erloschen war?

      »Na, dann schauen wir mal.« Sofgart betrat den Kreis.

      Der Boden war nicht weich, bestand weder aus Sand noch aus Staub. Er ähnelte eher einem abgelagerten und komprimierten Sediment. Das mochte ein Hinweis darauf sein, wie lange der Brunnen bereits erloschen war. In diesem Fall war nicht mehr die Rede von Jahrzehnten oder Jahrhunderten. Bis sich ein Sediment dieser Stärke und Festigkeit bilden konnte, vergingen eher Jahrmillionen.

      Sofgart spürte Hitze an der Hüfte. Als er die Kapsel erneut hervorzog, vibrierte der Tropfen darin mit unglaublicher Geschwindigkeit und strahlte starke Wärme ab.

      »Was ist denn ...«, setzte er verblüfft an, als sich zu seinen Füßen etwas bewegte. Eine Kuhle bildete sich. Das Ganze ähnelte einem Ablauftrichter. Das Sediment wurde wieder zu Staub, und Sand und verschwand nach unten. Etwas Kleines, Schwarzes wurde sichtbar. Es dauerte nur ein paar Sekunden, bis Sofgart es greifen konnte.

      Er konnte kaum glauben, was er sah. Es war ein zweiter Tropfen, nicht von dem zu unterscheiden, den er besaß. Auch der neue Tropfen vibrierte hektisch. Er lag in Sofgarts Handschuh, als stünde er unter Strom. Erst als Sofgart ihn in die Nähe seines eigenen Exemplars brachte, beruhigten sich beide Objekte.

      Er riss die Augen auf. Ohne dass er die Kapsel geöffnet hatte, diffundierte der neu entdeckte Tropfen hinein. Beide lagen schließlich direkt nebeneinander, als sei es nie anders gewesen.

      Ratlos starrte Sofgart erst auf das Behältnis, dann auf den Boden, wo sich die Kuhle soeben schloss. Momente später sah der Boden wieder exakt so aus wie bei Sofgart Ankunft.

      Er stampfte mit dem Fuß auf, aber der Grund war hart wie Beton.

      Was ist das nur?, fragte er sich. Eine Antwort hatte er nie bekommen, seit er den ersten Tropfen auf Arkon I entdeckt hatte. Keine der Untersuchungen hatte ein Ergebnis gebracht, das mehr als die banalsten Fakten wie Dichte oder Masse beinhaltete. Bereits beim Härtegrad wurden die Messungen irreal. Ob es sich um ein reines Element oder eine Verbindung handelte, wusste er bis zu diesem Tage nicht.

      Und jetzt habe ich statt eines Rätsels gleich zwei, dachte er, während er den Steinkreis hinter sich ließ. Was hat so ein Ding ausgerechnet in einem erloschenen Zeitbrunnen zu suchen? Ist es durch ihn hindurchgegangen? Hat es ihn dabei vielleicht sogar zerstört? Ich sollte vorsichtiger damit sein.

      Aber ihm war klar, dass er sich nicht an die eigenen guten Vorsätze halten würde. Die Tropfen stellten eine Spur in die Vergangenheit dar – zu seinen Vorfahren, von denen er nichts wusste. Das Archiv hatte ihm den ersten Tropfen nur deshalb gezeigt und überlassen, weil sein Genom sich als eine Art Legitimation erwiesen hatte. Für einen Waisenjungen mit gänzlich unbekannten Eltern, war das Gefühl, auf einmal Teil einer langen Abstammungsgeschichte zu sein, überwältigend gewesen. Das hatte er sogar Krom nie verraten, obwohl der Planeteningenieur ein sehr kluger Kopf gewesen war ... und ein Freund.

      Sicher wusste er mehr, als er zeigte, dachte Sofgart. In diesem Augenblick vermisste er Krom so sehr, dass es beinahe schmerzte.

      Ein dunkler Fleck wenige Schritte von ihm entfernt erregte seine Aufmerksamkeit. Dort lag etwas im Sand, vielleicht so groß wie eine Faust. Er stutzte.

      Eine Geminga-Druse! Er wusste seit einiger Zeit, dass solche Hyperkristalle häufig mit Dunkelleben verunreinigt waren. Diese allerdings war harmlos, wie sich gleich darauf zeigte. Ein Riss hatte die Kristallstruktur gesprengt. Das Innere sah porös aus, als hätten viele Tausend Knarpswürmer ihre Gänge hineingegraben. Die Druse hatte das Dunkelleben freigesetzt. Das musste längere Zeit her sein. Eine Sandkruste hatte sich an einigen Stellen angelagert.

      »Das Dunkelleben ist tatsächlich verschwunden«, sagte Sofgart laut. Der Klang der eigenen Stimme beruhigte ihn. Allerdings verriet ihm dies nichts über die Zustände, die in der Lokalen Blase selbst herrschten. Das Denebsystem war kein Teil davon, dafür war die Entfernung von der Erde, die beinahe im Zentrum stand, zu groß.

      Er richtete sich auf und versetzte der zerstörten Druse einen Tritt. Dann machte er sich


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