Herzstücke am Bodensee. Ulrike NiedererЧитать онлайн книгу.
Das Abenteuer Reichenau beginnt schon mit der Anreise. Eine lange von Schwarzpappeln gesäumte Allee verbindet die Insel mit dem Festland und gibt den Blick auf das Schweizer Ufer sowie den Gnadensee frei.
Am Ende der Allee, direkt am Reichenau-Kanal, liegt auf der linken Seite die Burgruine Schopflen. Die ersten Bauten dieser von den Äbten des Klosters Reichenau erbauten Wasserburg stammen aus dem 11. Jahrhundert. 1312 von Abt Diethelm von Castell neu erbaut und 1366 im sogenannten »Konstanzer Fischerkrieg« zerstört, sind heute nur noch die zehn Meter hohen und 2,5 Meter starken Mauern der ehemaligen Burganlage erhalten. Sie dienen dem Naturschutzbund als Beobachtungsplattform.
Rechter Hand werden Sie von der Statue des heiligen Wanderbischofs St. Pirmin auf der Reichenau begrüßt. Kurz darauf erscheint oberhalb die erste der drei Reichenauer Kirchen, St. Georg. Genau gegenüber ist auch schon die Cafébar »Laib & Seele« zu finden. Ob wegen des frischen Brots oder wegen des leckeren Kaffees mit hausgemachtem Kuchen – wenn Sie hier Rast machen, werden Sie von Angebot und Ambiente begeistert sein!
Etwa hundert Gärtnerfamilien bauen auf der schönen Insel Gemüse und Kräuter an. Hier gedeihen je nach Jahreszeit die unterschiedlichsten Gemüsesorten, Salate und Kräuter. Von Aubergine bis Zucchini ist alles zu finden. Dementsprechend gibt es viele Möglichkeiten, sich mit Vitaminen einzudecken. Wenn Sie Ihr Auto gegenüber der Kirche St. Georg abstellen, bevor Sie die Insel erkunden, können Sie praktischerweise gleich zum Obst- und Gemüsekaufen gehen. Je nach Angebot, Uhrzeit und Sonneneinwirkung macht das vor oder nach dem Inselrundgang Sinn.
Laib & Seele · Zelleleweg 2 · 78479 Reichenau www.laibundseele.de · Haltestelle: Bahnhof Reichenau, Bus 7372
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WIE EINST BEI TANTE EMMA: S’LÄDELE
Nach der Post machte die Sparkasse zu, dann schloss auch noch der kleine Dorfladen. Deshalb gründeten die Einwohner von Öhningen- Schienen kurzerhand eine Genossenschaft, die seither den liebenswerten Tante-Emma-Laden im ehemaligen Milchhäusle von Schienen betreibt.
Um den Dorfbewohnern, aber auch den vielen Feriengästen und Wanderern den weiten Weg zum nächsten Supermarkt im benachbarten Moos zu ersparen, bringen seit der Eröffnung des »s‘Lädele« viele Zulieferer ihre frischen Erzeugnisse von der Halbinsel Höri hierher. Im jetzigen Dorfladen weiß man, von wem die Ware kommt, und das große Angebot an Eiern, Obst, warmem Holzofenbrot, Fisch oder Fleisch reicht jetzt wieder, um den täglichen Bedarf an Lebensmitteln der Anwohner zu decken. Hier gibt‘s aber nicht nur Lebensmittel, sondern auch eine Auswahl an Haushalts- und Kleinbedarf des täglichen Lebens. »s’Lädele« ist und soll aber ausdrücklich auch ein Ort sein, wo sich Jung und Alt aus dem Ort treffen können. Nicht nur, um Neuigkeiten auszutauschen, sondern auch, um das soziale Umfeld zu pflegen. Dass es optisch so ein Schmuckstück geworden ist, ist auch kein Zufall. Darum hat sich die Circus Ideas Company in Rielasingen gekümmert. Von Anfang an war klar, es sollte ein Musterhaus, ja ein Markenzeichen werden. Mit großen Markisen über den mit frischem Obst und Gemüse gefüllten Kisten vor der Tür und drinnen mit Regalen aus massivem Holz und einer Kasse, die ordentlich klingelt. Sogar der Schweizer Bühnenmaler Enrico Caspari, durch die Bregenzer Festspiele bekannt, war dazu bereit, die Fassade zu gestalten. Eine wirklich tolle Idee!
Schienen als Teilort der Gemeinde Öhningen liegt übrigens rund 700 Meter hoch am westlichen Bodensee. Es geht also ziemlich bergauf, und auf dem Weg hierher können Sie sich in Bankholzen den Kulturtreff Torkel anschauen. Der Besuch dieses historischen Fachwerkbaus und des gegenüberliegenden Schaugartens ist eine Pause wert.
S’Lädele Schienen · Mo–Sa 7.30–12.30 Uhr, Mo–Fr 17–19 Uhr Sonnenbergstraße 2 · 78337 Öhningen-Schienen www.laedele-schienen.de · Haltestelle: Bahnhof Radolfzell, Bus 7368
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GESCHMACK UND KULTUR AM GEHRENBERG
Wenn Sie lecker essen gehen und vor allem im Sommer die grandiose Kulisse des Bodensees genießen möchten, sind Sie hier gut aufgehoben. Mit seinen uralten Schatten spendenden Bäumen lädt der große Biergarten zum Verweilen ein. Das Schweine- und Rindfleisch stammt garantiert von Tieren aus artgerechter Haltung. Aber auch das Kulturelle wird großgeschrieben. Neben dem imposanten Glasneubau liegt der Theaterstadl. Hier, wo angesagte Kinofilme ebenso gezeigt wie Theaterstücke aufgeführt werden, treten in regelmäßigen Abständen auch Live-Bands auf. Der Stadl eignet sich natürlich auch für Feiern und Hochzeiten und kann für entsprechende Anlässe angemietet werden.
Wirtshaus am Gehrenberg · Gehrenberg 1 · 88677 Markdorf www.gehrenberg.de · Haltestelle: Bahnhof Markdorf
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DAS BURGRESTAURANT GEBHARDSBERG
Etwa im Jahr 1097 wurde mit dem Burgbau begonnen. Nach dem heiligen Gebhard benannt, beherbergt die Burg Gebhardsberg heute ein Restaurant der Spitzenklasse. Der besondere Standort wurde schon vor mehr als 900 Jahren als einer der schönsten Aussichtsplätze im gesamten Bodenseeraum geschätzt. Das »Burgrestaurant Gebhardsberg« bildet deshalb eine Art Symbiose aus herrlicher Aussicht und mittelalterlichem Ambiente, verbunden mit kulinarischen Köstlichkeiten und exzellenten Weinen. Außerdem ist es ein idealer Veranstaltungsort mit seinen zahlreichen Räumen und Sälen, die für Feierlichkeiten verschiedenster Art und Größenordnung bestens geeignet sind.
Burgrestaurant · Gebhardsberg 1 · A–6900 Bregenz · www.greber.cc/gebhardsberg/home/ Haltestelle: Bahnhof Bregenz, Bus Linie 12c
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EIN SCHWIMMENDES CHINA-RESTAURANT
Der Versuch der Familie HU, einen außergewöhnlichen Standort für ihr neues Restaurant zu finden, ist mehr als gelungen. Ein schwimmendes Restaurant auf dem Trockenen.
Als die chinesische Familie HU vor über 25 Jahren nach Österreich kam, fanden sie zunächst in Wien ein neues Zuhause. Schnell waren sie aber von Vorarlberg derart begeistert, dass sie umziehen wollten. Deshalb begann die Suche nach einem geeigneten Standort für ihr neues, chinesisches Lokal. Sie fanden es schließlich in Form eines ehemaligen Passagierschiffes, der »MS Höri«, die früher auf dem Bodensee unterwegs war. Nach gelungenem Schiffsumbau können seitdem im früheren Passagierraum und auf der Dachterrasse des Schiffs chinesische Spezialitäten gekostet werden. Lecker!
Die »MS Höri« war erst das zweite Doppelschrauben-Motorschiff, das die Bodanwerft gebaut hatte und ging 1927 auf Probefahrt. Zuerst