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Aristoteles: Metaphysik, Nikomachische Ethik, Das Organon, Die Physik & Die Dichtkunst. AristotelesЧитать онлайн книгу.

Aristoteles: Metaphysik, Nikomachische Ethik, Das Organon, Die Physik & Die Dichtkunst - Aristoteles


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einem Tiere dagegen bildet den Antrieb der Schmerz, etwa weil es verwundet worden ist oder sich davor fürchtet, während es nicht vorgeht, wenn es sich in einem Gebüsch oder Sumpfe befindet. Das Tier nun ist deshalb noch nicht mutig, weil es von Schmerz oder von Leidenschaft getrieben gegen die Gefahr anstürmt, da es ja nichts von dem was ihm droht vorhersieht; denn so wäre ja auch ein Esel mutig, der Hunger hat und sich auch durch Schläge nicht vom Fressen abhalten läßt. Ebenso verüben auch die Unzüchtigen in ihrer leidenschaftlichen Begierde die verwegensten Streiche. Überhaupt darf man ein Wesen nicht mutvoll nennen, das durch Schmerz oder durch Leidenschaft dazu getrieben wird der Gefahr zu trotzen. Der Antrieb der Leidenschaft stammt am meisten aus dem Naturell; erst wenn Vorsatz und bewußte Absicht hinzukommt, darf es für rechten Mannesmut gelten. Der Mensch ist im Zorne von schmerzlichen Gefühlen bewegt; läßt er seinen Zorn aus, so hat er ein Gefühl der Befriedigung. Wer aus solchen Motiven sich in den Streit stürzt, ist zwar streitlustig; aber mannhaft ist er deshalb noch nicht, weil er nicht zu sittlichem Zwecke noch nach vernünftiger Überlegung, sondern in der Leidenschaft vorgeht. Allerdings, eine gewisse Ähnlichkeit ist immerhin vorhanden.

      Mannhaft sind weiter auch die Zuversichtlichen nicht. Sie zeigen sich in Gefahren kühn, weil sie vielmals und über viele den Sieg davongetragen haben, und sind den Mannhaften insofern ähnlich, als beide Kühnheit zeigen. Aber das Motiv ist bei den Mannhaften das oben aufgezeigte, bei diesen ist es das Vertrauen auf ihre Überlegenheit und auf ihre Sicherheit gegen üble Erfahrungen: dergleichen aber findet sich auch bei Betrunkenen, die ja auch zuversichtlich sind. Kommt es nun anders als sie dachten, so ergreifen sie die Flucht. Dagegen war das Merkmal mannhaften Sinnes das, dem gegenüber, was einem Menschen bedrohlich ist und bedrohlich erscheint, aus dem Gründe standzuhalten, weil es sittlich geboten und nicht standzuhalten verwerflich ist. Darum möchte es auch in höherem Grade von mannhafter Gesinnung zeugen, wenn man bei plötzlich eintretenden, als wenn man bei vorauszusehenden Schrecknissen sich furchtlos und unerschüttert zeigt; denn jenes stammt in höherem Grade aus befestigter Willensbeschaffenheit und kommt weit weniger daher, daß man vorbereitet ist. Bei dem was vorausgesehen werden kann, kann sich einer auch auf Grund der Berechnung und Überlegung seinen Vorsatz bilden; bei dem plötzlich Eintretenden dagegen benimmt man sich seiner befestigten Sinnesart gemäß.

      Endlich erregen den Anschein der Mannhaftigkeit auch solche, die sich im Irrtum über die Lage befinden. Sie unterscheiden sich nicht viel von den Zuversichtlichen, stehen aber darin gegen diese zurück, daß sie die Selbstwürdigung nicht haben wie jene. Jene halten deshalb eine Weile stand; diese dagegen, wenn sie sich getäuscht sehen und die Lage anders finden oder auch nur vermuten, als sie sich vorgestellt hatten, ergreifen die Flucht. So erging es den Argivern als sie meinten, es gehe gegen Sikyonier, und fanden, daß sie es mit Lakedämoniern zu tun hatten.

      Damit wäre denn das Wesen der mannhaften Gesinnung ebenso bezeichnet wie die Arten der Gesinnung, die nur scheinbar eine mannhafte ist.

      c) Rechter Mut von vollkommener Art

       Inhaltsverzeichnis

      Wenn die Mannhaftigkeit ein Verhältnis zu Zuversicht einerseits und zu Befürchtung andererseits bedeutet, so ist das Verhältnis doch nicht zu beiden von gleichem Range; das Verhalten dem gegenüber was Furcht erregt, ist dabei von überwiegender Bedeutung. Denn mannhaft ist eher der, der sich dem zu Fürchtenden gegenüber unerschrocken zeigt und sich hier auf die rechte Weise verhält, als wer sich dem gegenüber recht benimmt, was zur Zuversicht Anlaß gibt. Mannhaft wird man, wie wir gezeigt haben, deshalb genannt, weil man schlimmen Lagen gegenüber standhält. Darum wird denn auch die Mannhaftigkeit zum Anlaß, viele Schmerzen auf sich zu nehmen, und so erntet sie berechtigten Beifall. Denn es ist schwerer Schmerzliches zu ertragen als sich das was Vergnügen macht zu versagen.

      Indessen könnte man meinen: das Ziel, das die Mannhaftigkeit ins Auge faßt, sei doch erfreulich; es trete nur dies Erfreuliche hinter dem zurück, was sich ringsum herandrängt. So ist es ja auch bei den gymnastischen Wettkämpfen der Fall. Denn der Ausgang, den der Faustkämpfer im Auge hat, sein Ziel, ist etwas Erfreuliches, Kranz und Ehrenerweise; allerdings die Schläge, die er empfängt, tun weh, besonders wenn die Kämpfer wohlbeleibt sind, und die ganze Sache macht Beschwerde wie jede Anstrengung. Weil nun dergleichen Unannehmlichkeiten in Menge vorhanden sind, der Zweck aber sich dagegen geringfügig genug ausnimmt, so scheint kein besonderes Vergnügen dabei zu sein. Wenn es nun mit dem was die Mannhaftigkeit mit sich bringt, ebenso steht, so werden Tod und Wunden dem mannhaft Gesinnten schmerzlich sein, und er wird sie nur mit Widerstreben über sich ergehen lassen; er wird sie aber auf sich nehmen, weil es sittlich geboten und das Gegenteil verwerflich ist. Ja, je mehr er jede sittliche Eigenschaft besitzt und je glückseliger er ist, desto mehr wird er sich über den Tod betrüben. Denn für einen solchen Mann hat das Leben den größten Wert; er ist sich klar bewußt, daß er der größten Güter verlustig gehen wird, und das ist etwas tief Schmerzliches. Aber trotzdem, ja eher deshalb nur noch desto mehr, ist er mannhaft, weil er das in kriegerischem Tun zu erwerbende Verdienst höher stellt als alle jene Dinge. Also ist es doch nicht richtig, daß jede Art von sittlicher Betätigung Lust mit sich bringt, oder doch nur sofern ein erreichtes hohes Ziel Quelle der Freude wird. Vielleicht hindert deshalb nichts die Annahme, daß Männer von der oben bezeichneten Beschaffenheit nicht gerade die besten Kriegsknechte abgeben, sondern daß man zu diesem Zwecke besser solche Leute verwendet, die zwar minder mutvoll sind, die aber sonst nichts zu verlieren haben. Denn solche Leute bieten sich bereitwillig den Gefahren dar und tragen für geringen Lohn ihre Knochen zu Markte.

      So viel über die Mannhaftigkeit. Nach dem was wir dargelegt haben, wird es nicht schwer sein, ihr Wesen in den Hauptzügen zu erfassen.

      B. Besonnenheit

       Inhaltsverzeichnis

       a) Lust und Schmerz

       b) Begehren und Vernunft

      a) Lust und Schmerz

       Inhaltsverzeichnis

      Nach ihr soll nun die Besonnenheit, die Erhabenheit über den niederen Trieb, an die Reihe kommen. Diese beiden scheinen nämlich die Formen zu sein, in denen die nicht vom Gedanken geleiteten menschlichen Vermögen sittlichen Wert erlangen. Daß die Besonnenheit die rechte Mitte bezeichnet im Genuß dessen was Gefühle der Lust bereitet, haben wir bereits dargelegt. Die Beziehung auf das, was Schmerz bereitet, ist dagegen eine weniger enge und hat nicht die gleiche Bedeutung. Denselben Gegenständen gegenüber tritt nun auch die Ausgelassenheit in die Erscheinung. Welches die Genüsse sind, um die es sich dabei handelt, das gilt es uns nunmehr zu bestimmen. Dabei sollen zunächst die geistigen Genüsse von den leiblichen unterschieden werden, solche wie Lust an der Ehre, Lust am Lernen. Da hat beide Male jeder seine Lust an dem, wozu ihn seine Neigung zieht, und nicht der Leib ist es, sondern vielmehr das Gemüt, das des Genusses teilhaftig wird. Diejenigen, die sich der Freude an dergleichen ergeben, nennt man weder besonnen noch ausgelassen, und ebensowenig diejenigen, die an anderen Genüssen sich ergötzen, die auch nicht leibliche Genüsse sind. Leute die Geschichten gern hören oder sie gern erzählen und ihre Tage sonst mit beliebigem Zeitvertreib verbringen, nennt man gedankenlos, aber ausgelassen nennt man sie nicht, und ebenso diejenigen, die sich dem Arger über Geldangelegenheiten oder gute Bekannte hingeben. Die Besonnenheit zeigt sich vielmehr leiblichen Genüssen, doch auch diesen nicht allen gegenüber. Wer sich an solchem freut, was dem Gesichtssinn erfreulich ist, wie Farben, Gestalten, Malereien, heißt weder besonnen noch ausgelassen. Und doch möchte man annehmen, daß es auch an diesen Dingen eine Freude gibt im gebotenen Maße, und auch eine solche im Übermaße und in zu geringem Maße. Das gleiche gilt von den Genüssen des Gehörssinnes. Wer an Musik oder Schauspiel eine übermäßige Freude


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