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Aristoteles: Metaphysik, Nikomachische Ethik, Das Organon, Die Physik & Die Dichtkunst. AristotelesЧитать онлайн книгу.

Aristoteles: Metaphysik, Nikomachische Ethik, Das Organon, Die Physik & Die Dichtkunst - Aristoteles


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hinneigt. Das Zuviel darf man als Hang zu zorniger Erregung bezeichnen. Der innere Zustand ist der Zorn; die Ursachen, die ihn erregen, sind zahlreich und von der verschiedensten Art. Wer da zürnt, wo der Anlaß und die Personen den Zorn rechtfertigen, wer in der rechten Weise, zur rechten Zeit und die rechte Zeitdauer hindurch zürnt, dessen Verhalten findet Billigung; man kann einen solchen gelassen nennen, vorausgesetzt, daß Gelassenheit das billigenswerte Verhalten bedeutet. Gelassen, das bedeutet, daß man sich nicht aufregen, von der Leidenschaft sich nicht hinreißen läßt, sondern in der Weise seinem Zorn Raum gibt, wie rechte Vernunft es gebietet, bei dem gegebenen Anlaß und die rechte Zeitdauer hin durch. Wo der Gelassene sich dagegen vergeht, da möchte es eher in der Richtung auf das Zuwenig geschehen. Denn dem Gelassenen liegt vermöge seiner Neigung nicht die Vergeltung, sondern mehr die Nachgibigkeit nahe. Das Zurückbleiben hinter der rechten Mitte aber, sei es aus einer Art von Temperamentlosigkeit, sei es aus irgendeinem anderen Grunde, ist Gegenstand der Mißbilligung. Leute, die da nicht in zornige Aufwallung geraten, wo es geboten wäre, erscheinen als verkehrte Menschen, gerade wie diejenigen, die nicht in der rechten Weise, nicht zur rechten Zeit, noch aus dem rechten Anlaß zürnen. Jener macht den Eindruck, als habe er keine Empfindung und mache es ihm keinen Schmerz, und da er nicht zürnt, als sei er auch nicht imstande sich zu wehren, während es doch Sklavensinn verrät, still zu halten, wenn man beschimpft wird, oder seine Angehörigen preiszugeben. Dagegen, daß man zu weit geht, das kommt in allen Beziehungen vor; man zürnt den Personen und aus Anlässen, wo es nicht recht ist; man zürnt heftiger, schneller und längere Zeit hindurch, als recht ist. Indessen das kommt nicht alles zusammen bei einem und demselben Menschen vor; das wäre auch nicht wohl möglich. Denn das Böse zerstört sich selbst, und tritt es in vollständiger Form rein hervor, so wird es existenzunfähig. Ein jähzorniger Mensch gerät in Zorn, schnell, Personen gegenüber und aus Anlässen, wo es nicht recht ist, und in übermäßigem Grade; aber er beruhigt sich auch schnell, und das ist noch das Beste an ihm. Jenes begegnet ihm, weil er seine Aufwallung nicht in Schränken hält, sondern mit der Offenheit, die seine Heftigkeit ihm eingibt, wiederschilt und sich dann beruhigt. Dagegen im Übermaß aufgeregt ist der Zanksüchtige; er zankt über alles und aus jedem Anlaß: daher der Name. Verbittert ist der schwer zu Versöhnende, der lange den Zorn festhält; er verschließt die Erregung in seinem Innern und hört damit erst auf, wenn er Vergeltung geübt hat. Denn geübte Vergeltung beschwichtigt die Erregung, indem sie das Gefühl des Schmerzes durch ein Gefühl der Befriedigung ersetzt. Geschieht das nicht, so wirkt der Druck weiter. Denn da die Erregung nicht offen heraustritt, so kann einem solchen auch keiner gut zureden; innerlich aber die Erregung zu verarbeiten, dazu braucht es der Zeit. Diese Art von Menschen ist sich selbst und den vertrautesten Freunden die schwerste Last. Von denjenigen dagegen, die aus Anlässen sich aufregen, wo es nicht der Fall sein sollte, oder heftiger und längere Zeit aufgebracht sind als recht ist, und die sich ohne Vergeltung und Rache zu üben nicht versöhnen lassen, von diesen sagt man, sie seien schwer zu behandelnde Leute. Als den Gegensatz der Gelassenheit betrachtet man mehr das Übermaß als das Zuwenig. Jenes kommt häufiger vor, und es liegt auch der menschlichen Natur näher, Vergeltung zu üben. Für das Zusammenleben sind diese schwer zu behandelnden Menschen die schlimmeren, wie früher bemerkt und wie das Ausgeführte bestätigt.

      Die Entscheidung darüber, auf welche Weise, welchen Personen, aus welchem Anlaß, wie lange Zeit man zürnen soll, und wo die Grenze liegt zwischen dem richtigen und dem falschen Verhalten, läßt sich nicht leicht treffen. Wer nur wenig vom rechten Wege abweicht, sei es in der Richtung auf das Zuviel oder auf das Zuwenig, unterliegt keinem Tadel. Bisweilen lobt man diejenigen, die nicht weit genug gehen, und nennt sie sanftmütig, die aber, die heftig zürnen, charaktervoll, als Leute, die zu leitender Stellung befähigt seien. Wie weit nun und in welcher Weise jemand vom rechten Wege abweichen muß, um Tadel zu verdienen, das läßt sich nicht leicht in bestimmten Sätzen formulieren; denn die Entscheidung liegt je nach der Natur des Einzelfalles bei der unmittelbaren Empfindung, indessen ist doch so viel offenbar, daß die Charaktereigenschaft, die Mitte einzuhalten, der gemäß man denjenigen Personen, aus denjenigen Anlässen und in der Weise, wie es sittlich geboten ist, zürnt und allen anderen dahin gehörenden Bestimmungen genügt, volle Billigung, daß dagegen das Zuweitgehen und das nicht Weitgenuggehen Tadel verdient und zwar nur leichten, wenn die Abweichung gering, stärkeren, wenn sie größer, und ganz schweren, wenn sie sehr groß ist. Soviel geht aus alledem mit Sicherheit hervor, daß die Charaktereigenschaft, die Mitte innezuhalten, diejenige ist, nach der man zu streben hat.

      Damit mag erledigt sein, was über die Charaktereigenschaften zu sagen ist, die sich auf den Affekt des Zornes beziehen.

      b) Freundlichkeit

       Inhaltsverzeichnis

      Im gesellschaftlichen Verkehr, im Umgang und in der Vereinigung zu Unterhaltung und Geschäft gelten die einen als Allerweltsfreunde; das sind die, die anderen zuliebe alles für gut befinden, in keinem Punkte Einsprache erheben, sondern meinen, sie müßten denjenigen, mit denen sie zusammentreffen, jede peinliche Empfindung ersparen. Diejenigen, die im geraden Gegensätze zu ihnen in jedem Punkte Widerspruch erheben und sich nicht im mindesten darum kümmern, ob sie anderen auch keinen Verdruß bereiten, nennt man übellaunig und bärbeißig. Daß nun beide bezeichneten Verhaltungsweisen tadelnswert sind, darüber ist kein Zweifel, und ebensowenig darüber, daß die Mitte dazwischen das Gebotene wäre, wonach man dasjenige billigt, was zu billigen Pflicht ist, und in der Weise wie es Pflicht ist, und in gleichem Sinne verfährt, wo man etwas mißbilligt. Einen besonderen Ausdruck hat man für diese Mitte nicht; nächstverwandt ist sie der Freundlichkeit. Denn wer diese mittlere Linie einzuhalten die Fertigkeit besitzt, das ist der, den wir als den ehrlich gesinnten Freund bezeichnen, indem wir nur noch hinzunehmen, daß er uns in seinem Innern freundlich gesinnt ist. Von der Freundesgesinnung unterscheidet sich seine Art darin, daß bei ihm der Gefühlsaufwand und die liebevolle Zuneigung für die Genossen keine Rolle spielt. Denn nicht aus Zuneigung oder Abneigung verhält er sich zu allen Einzelheiten in der gebührenden Weise, sondern auf Grund seiner Charakterbestimmtheit. Er wird ganz das gleiche Verfahren Unbekannten wie Bekannten, Vertrauten wie Fremden gegenüber innehalten, und nur in jedem einzelnen Falle sich danach richten, wie es sachlich angemessen ist. Denn allerdings ist die Verpflichtung, Rücksichten zu nehmen und niemand Verdruß zu bereiten, fremden Menschen gegenüber nicht ganz dieselbe wie eng vertrauten Menschen gegenüber.

      Wir haben im allgemeinen bemerkt, daß ein so gesinnter Mann im Umgang sich benehmen wird wie man sich benehmen soll, und daß er, indem er immer das sittlich Gebotene und das Ersprießliche im Auge behält, darauf abzielen wird, keine peinlichen, sondern vielmehr erfreuliche Empfindungen wachzurufen. Denn im Grunde handelt es sich dabei immer um die angenehmen und verdrießlichen Empfindungen, wie sie im geselligen Umgang sich ergeben. Wenn sich ihm das Streben, einen angenehmen Eindruck hervorzurufen, als unsittlich oder schädlich erweist, so wird er es unterdrücken und sich nicht scheuen, auch unangenehme Empfindungen ausdrücklich zu erregen. Und so wird er die Handlung eines anderen, die Bedenken, und nicht geringes Bedenken, erregt oder gar Schaden einträgt, während der eingelegte Widerspruch doch nur eine geringe Verdrießlichkeit hervorruft, nicht billigen, sondern seiner Mißbilligung offenen Ausdruck verleihen. Im Umgang wird er zwischen hochgestellten und gewöhnlichen Leuten, zwischen näheren und entfernteren Bekannten wohl zu unterscheiden wissen und ebenso die sonstigen Verschiedenheiten beachten. Er wird jeder Klasse von Menschen das erweisen, was ihr gebührt, und während er es an sich vorziehen möchte, mit den anderen sich mitzufreuen, und sich lieber davor hüten möchte Verdruß zu erregen, wird er doch die Folgen, wenn sie irgend schwerer ins Gewicht fallen, ins Auge fassen, / ich denke dabei an das sittlich Gebotene und das Ersprießliche, / und um einer erfreulichen Folge willen, die sich weiterhin als eine beträchtliche erweisen möchte, wird er eine kleine Verdrießlichkeit zu erregen kein Bedenken tragen.

      So benimmt sich der, der die rechte Mitte innehält; einen Ausdruck um ihn zu bezeichnen gibt es nicht. Von denen, die sich nur immer beliebt machen wollen, heißt derjenige, der nur darauf zielt sich angenehm zu erweisen, ohne daß ihn ein fremdartiges Motiv triebe, ein gefälliger Mensch; wer es tut um einen Vorteil zu erlangen wie Geld und Geldeswert, ein Schmeichler;


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