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Aristoteles: Metaphysik, Nikomachische Ethik, Das Organon, Die Physik & Die Dichtkunst. AristotelesЧитать онлайн книгу.

Aristoteles: Metaphysik, Nikomachische Ethik, Das Organon, Die Physik & Die Dichtkunst - Aristoteles


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scheint, daß die genannte Ansicht ihren Anlaß hat an den Unlust- und Lustempfindungen, die die Nahrung mit sich bringt. Wenn man nämlich das Bedürfnis empfinde und dadurch in schmerzliche Empfindungen versetzt werde, dann bereite die Befriedigung Lust. Indessen, das trifft nicht auf alle Arten der Lustempfindung zu. Der Freude am Lernen geht kein Schmerz voran, und unter den sinnlichen Wahrnehmungen ebensowenig denen des Geruchs sowie vielen Gehörs- und Gesichtswahrnehmungen, oder den Erinnerungen und Hoffnungen. Was sollen es also für Dinge sein, deren Werden diese Genüsse bezeichnen? Da ist doch kein Mangel vorausgegangen, dessen Befriedigung nachher eintreten könnte. Gegen diejenigen aber, die mit den Lüsten von schimpflicher Art operieren, ließe sich einwenden, daß dergleichen ja gar nicht wirklich lustvoll ist; denn wenn etwas Leuten von schlechter Gesinnung Lust bereitet, darf man doch deshalb nicht annehmen, daß es auch anderen als diesen lustvoll ist, ebensowenig wie das was den Kranken gesund oder süß oder bitter ist oder auch was den an den Augen Ladenden weiß erscheint, dasselbe für die anderen bedeutet.

      Man kann weiter einwenden, daß die Lust wohl begehrenswert ist, nur nicht die aus diesen bestimmten Quellen entspringende, geradeso wie auch der Reichtum es ist, aber nicht der durch Verräterei erworbene, und die Gesundheit, aber nicht die durch jede Art von Speisen erlangte. Oder auch man kann sagen, in der Lust gibt es einen Unterschied der Arten. Die Lust am Ehrenhaften ist eine andere als die am Verwerflichen; die Lust am Gerechten kann man nicht empfinden, wenn man nicht gerecht ist, die Lust an edler Bildung nicht, wenn man nicht gebildet ist, und so durchgängig. Ein Freund ist etwas anderes als ein Schmeichler; auch daran kann man klar machen, daß die Lust nicht ein Gut ist oder daß es doch in ihr verschiedene Arten gibt. Der eine sucht anerkanntermaßen den Umgang zu gutem Zwecke, der andere zum Zwecke der Lust; diesen verachtet man, jenen schätzt man hoch, in dem Gedanken, daß die Zwecke verschieden sind, zu denen sie sich einem zugesellen. Niemand wird sich wünschen sein ganzes Leben hindurch Art und Sinn eines Kindes zu behalten und seine Freude zu haben an dem, was den Kindern die allergrößte Freude macht; niemand würde sich einen Genuß zu verschaffen wünschen dadurch daß er etwas höchst Verwerfliches täte, auch wenn ihm niemals daraus eine Unlust erwachsen könnte. Vielen Dingen würden wir den größten Eifer auch dann zuwenden, wenn sie uns keinerlei Genuß eintrügen, wie dem Sehen, dem Eingedenksein, dem Wissen, dem Besitze hoher Vorzüge. Wenn sich aus diesen Dingen Lustempfindungen notwendig ergeben, so ändert das an der Sache gar nichts. Wir würden uns ihnen auch dann widmen, wenn sie uns keine Lust gewährten.

      So hätten wir folgende Punkte klargestellt: erstens die Lust ist nicht das Gute, und nicht jede Lust ist begehrenswert; zweitens, es gibt Arten der Lust, und begehrenswert ist sie je nach ihrer Art an und für sich oder je nach den Quellen, aus denen sie entspringt. Damit möchten denn die geläufigen Ansichten über die Frage von Lust und Unlust hinlänglich erörtert sein.

      Was aber das Wesen der Lust und welches ihre Beschaffenheit ist, das wird deutlicher hervortreten, wenn wir die Frage von Anfang an neu aufnehmen. Der Akt des Sehens stellt sich dar als zu jeder Zeit fertig; denn er bedarf nicht weiter noch etwas, was künftig hinzutretend sein Wesen vollende. Dem gleicht nun auch die Lust. Sie ist etwas Ganzes, und zu keiner Zeit kann jemandem ein Lustgefühl zuteil werden, dessen Wesen erst dadurch fertig würde, daß es sich über einen längeren Zeitraum erstreckte. Deshalb ist die Lust auch keine Bewegung. Denn jede Bewegung vollzieht sich in der Zeit und zu einem Ziele hin, wie etwa ein Hausbau, und vollendet ist sie dann, wenn sie das herstellt, worauf sie gerichtet ist, mithin entweder zu jeder Zeit oder in diesem Augenblick. In den Teilen aber des Zeitverlaufs sind alle noch unvollendet; die Teile sind der Art nach etwas anders als die ganze Bewegung und verschieden unter einander. Das Zusammensetzen der Steine ist etwas anderes als die Kannelierung der Säulen, und beides wieder etwas anderes als die Herstellung des Tempels. Diese Herstellung des Tempels ist etwas Abschließendes; denn für den vorliegenden Zweck wird dann weiter nichts mehr erfordert. Dagegen ist die Herstellung des Baugrundes und die der Triglyphen nichts Fertiges; jegliches davon ist nur ein Teilstück. Sie sind also der Art nach verschieden; es ist nicht möglich in irgendwelcher Zeit eine Bewegung zu erhalten, die ihrer Art nach vollendet wäre; oder wenn vollendet, dann ist sie's zu jeder Zeit. Das gleiche gilt vom Gehen und von anderen ähnlichen Bewegungen. Heißt nämlich Ortsbewegung soviel wie Bewegung von einem Orte aus und zu einem Orte hin, so gibt es auch in ihr Artunterschiede: Flug, Gang, Sprung und so weiter, und nicht allein das, sondern auch vom Gehen selber gibt es Arten. Das Woher und das Wohin ist nicht dasselbe, wenn es sich um ein Stadium, wie wenn es sich um einen Teil des Stadiums handelt, nicht dasselbe in dem einen Teile wie in dem anderen, und der Durchgang durch diese Strecke ist nicht dasselbe wie der Durchgang durch jene Strecke. Man geht doch nicht bloß eine Strecke überhaupt entlang, sondern eine Strecke an einem bestimmten Orte, und die andere Strecke ist an einem anderen Orte. Über die Bewegung nun habe ich mit voller wissenschaftlicher Strenge an anderen Stellen gehandelt. Von der Bewegung gilt, daß sie nicht zu jeder Zeit ein Fertiges ist, sondern meistens ist sie unvollendet, und dann unterscheidet sie sich der Art nach, sofern das Woher und Wohin einen Artunterschied ergibt. Die Lust dagegen ist ihrer Art nach in jedem Zeitmoment ein Fertiges. Wenn jene Bewegungen untereinander verschieden sind, so ist dagegen die Lust offenbar dem zuzurechnen, was ein Ganzes und ein Fertiges ist.

      Man kann das auch daraus entnehmen, daß eine Bewegung nicht möglich ist, die nicht in der Zeit verliefe, wohl aber eine Lustempfindung; denn diese ist im Augenblick als etwas Ganzes vorhanden. Dadurch wird auch dies klar, daß es unrichtig ist, die Lust eine Bewegung oder einen Prozeß zu nennen; denn diese Bezeichnung gilt keineswegs von allem, sondern nur von dem was ein Geteiltes und nicht ein Ganzes ist. So ist das Sehen kein Prozeß, noch ist es der Punkt oder die Einheit, nichts von alledem ist Bewegung oder ein Vorgang. Also auch nicht die Lust, denn sie ist ein Ganzes.

      b) Die Bedeutung der Lustgefühle für das tätige Leben

       Inhaltsverzeichnis

      Die Betätigung jedes Vermögens der Empfindung wird jedesmal bedingt durch den Gegenstand der Empfindung; in vollkommener Weise vollzieht sie sich da, wo das Vermögen von rechter Verfassung mit einem Gegenstande von edelster Art zusammentrifft. Sind diese Bedingungen erfüllt, so stellt sich die Betätigung als im höchsten Sinne vollendet dar; ob man sagt, das Wirksame dabei sei die Empfindung selber, oder das Subjekt welches sie besitzt, soll uns nicht weiter kümmern. So steht denn bei jeder Empfindung die Betätigung des Vermögens dann am höchsten, wenn es selber in der rechten Beschaffenheit ist und wenn das Objekt, worauf es gerichtet ist, das vortrefflichste unter dem ist was überhaupt sein Objekt sein kann. Dann ergibt sich eine Form der Betätigung, die wie die vollkommenste so auch die erfreulichste ist. Ein Lustgefühl gibt es im Bereiche jeder Empfindung und ebenso bei jeder Tätigkeit des Verstandes und der Vernunft; die Betätigung gewährt aber die höchste Lust dann, wenn sie am vollkommensten ist, und sie ist am vollkommensten, wenn die Betätigung des in normaler Verfassung befindlichen Vermögens auf das wertvollste der in ihr Bereich fallenden Objekte gerichtet ist. Und umgekehrt: was die Betätigung zur vollendeten macht, das ist gerade das mit ihr verbundene Lustgefühl.

      Indessen, es ist doch nicht dieselbe Art, wie die Lust diese Vollkommenheit herstellt, oder wie der Gegenstand und das Empfindungsvermögen von wertvoller Beschaffenheit es leistet. Es ist damit geradeso, wie auch die Genesung und der Arzt beide Ursache der Gesundheit sind; auch sie sind Ursache nicht in derselben Weise. Daß der Zustand der Lust bei jeder Art von Empfindung vorkommt, ist offenbar; auch von Gesichts- und Gehörswahrnehmungen gilt die Aussage, daß sie Lust bereiten. Aber offenbar ist auch das, daß dies am meisten dann der Fall ist, wenn das Empfindungsvermögen hervorragend kräftig und auf ein Objekt von gleicher Vortrefflichkeit gerichtet ist. Ist nun das empfundene Objekt und das empfindende Subjekt von der bezeichneten Art, so wird sich jedesmal ein Zustand der Lust ergeben, wo beide, das Objekt, das sie bewirken soll, wie das Subjekt, das sie entgegennehmen soll, zusammentreffen. Das Lustgefühl macht die Betätigung zu einer vollkommenen, aber nicht als einwohnende stehende Beschaffenheit, sondern als ein hinzukommendes was sie vollendet, etwa so wie die Schönheit sich zu der Jugend gesellt. Solange nun das Objekt des Denkens oder Wahrnehmens ebensowohl die angemessene Beschaffenheit besitzt wie das beurteilende und betrachtende Subjekt, so lange wird die Betätigung


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