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Perry Rhodan 3095: Unterhaltung mit einem Monster. Kai HirdtЧитать онлайн книгу.

Perry Rhodan 3095: Unterhaltung mit einem Monster - Kai Hirdt


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als alle Noinolidses des Sternenrads es vermocht hätten. Zugleich würde er noch die Zweifler in der Bevölkerung zurück auf die richtige Seite ziehen.

      »Ich übernehme die Verhandlungen«, informierte Sturu die Legatin. »Kümmere du dich um die Aufräumarbeiten an der Absturzstelle.«

      Nachdem diese Nebensächlichkeit delegiert war, kümmerte er sich um das Wesentliche. Tatsächlich hielt sich die RAS TSCHUBAI in der Sonne Cayunin versteckt, einem der drei Orte, wo man sie vermutet hatte. Mittlerweile standen dem einzelnen Terranerschiff mehr als 10.000 Kampfeinheiten entgegen.

      Die Übermacht hinderte Rhodan jedoch nicht, Forderungen zu stellen. Noinolidse hatte Sturu die Aufzeichnung ihres Gesprächs mit Rhodan überspielt. Mit Befremden hörte Sturu, was der Terraner von sich gab. Er leugnete einfach, Aipu Emuladsu entführt zu haben – den Jungen mit der unerklärlichen Bindung an die Superintelligenz HATH'HATHANG, der Erbauerin des Sternenrads.

      Sturu ließ die Wiedergabe zum dritten Mal laufen. Er wollte seinen Gegner genau verstehen, bevor er direkt mit ihm sprach.

      »Ebenjenes Kind ist bei uns an Bord und im Moment wohlauf«, behauptete Rhodans Holoaufzeichnung. »Wenn ich das richtig verstehe, ist der Junge wichtig für euch. Insofern darf ich anregen, uns nicht in Asche und Staub zu verwandeln. Vielleicht sollten wir lieber über eine friedliche Beilegung unserer Differenzen sprechen.«

      Rhodan klang freundlich, bot Gespräche an – aber was er tat, gefährdete Milliarden und Abermilliarden von Leben. Aipu in der Hand der Menschen. Das war nichts weniger als eine Katastrophe.

      Er schlägt wieder zu, dachte Sturu still.

      Er rief sich die Geschichten über den Terraner ins Gedächtnis, die Unapeshe als ausgedacht abgekanzelt hatte. Rhodan hatte auf seinem Weg zur Macht zahllose Welten vernichtet, Völker ausgerottet, ganze Sternhaufen in unbewohnbare Schlacke verwandelt. Es mochte stimmen, dass nicht alles davon sich ganz genauso zugetragen hatte; vieles hatte Sturu sich vor vier Jahrhunderten selbst ausgedacht und in die Datenbanken eingepflegt, einst, als die Cairaner Terra aus dem Universum entfernt und die Einigkeit der Terraner zerschlagen hatten.

      Aber ihre Essenz stimmte. Rhodan war eine Gefahr für alles, was die Cairaner in den vergangenen Jahrhunderten geleistet hatten. Wie konnte ausgerechnet dieses Individuum jemanden zum Widerstand inspirieren?

      Weil bekannt ist, dass wir mit gezielt gestreuten Mythen arbeiten, beantwortete er sich die Frage selbst. Etwas ganz anderes hingegen wäre ein unleugbarer Beweis, dass ein gefährlicher Verbrecher ins System eingedrungen war.

      Ein interessanter Gedanke, befand Sturu. Er zeichnete eine Botschaft für Borgusd Unapeshe auf.

      »Ich beschaffe dir Beweismaterial, was für ein Monster bei uns eingedrungen ist«, kündigte er an. »Etwas, das jeder Überprüfung standhielt und nichts anderes hervorrufen konnte als Entsetzen. Wir schaffen eine einheitliche Front gegen unseren Feind. Und dann zerstören wir ihn.«

      *

      »Perry Rhodan.« Ataidse Sturu betrachtete den Feind der Cairaner. Es war das erste Mal, dass er nicht nur Informationen über Rhodan studierte, sondern sich direkt mit ihm auseinandersetzte.

      »Konsul Sturu.« Der hagere Terraner blieb respektvoll. Aber zugleich machte seine Haltung deutlich, dass er sich in einem Gespräch auf Augenhöhe wähnte.

      Unter anderen Umständen wäre das wohl auch der Fall gewesen, schließlich sprachen zwei Weltenlenker miteinander, jeder mit mehr als 1000 Jahren Lebenserfahrung. Aber so lagen die Dinge nun einmal nicht. Rhodan war tot, seit er ins Sternenrad eingedrungen war. Er wusste es nur noch nicht.

      »Du wolltest mich sprechen«, stellte Sturu fest.

      »In der Tat«, sagte Rhodan. »Wir suchen den Frieden, genau wie die Cairaner es stets von den Völkern der Milchstraße fordern. Es ist unerklärlich, warum wir gegeneinander kämpfen sollten. Ich bin hier, um mit dir gemeinsam einen Ausweg aus dieser unnötigen Konfrontation zu finden.«

      »Ihr habt ein cairanisches Kind in eurer Gewalt.«

      »Wir haben ein cairanisches Kind zu Gast.« Rhodan lächelte. »Aipu kann jederzeit von Bord gehen, wenn er oder seine Mutter es wünschen. Aktuell ist das jedoch nicht der Fall.«

      Sturu dachte nach. Er brauchte einen Satz von Rhodan. Einen einzigen Satz, den er gegen ihn verwenden konnte. Etwas, das die öffentliche Meinung so drehte, dass die Flotte frei gegen die Terraner agieren konnte.

      Aber war das realistisch? Rhodan war sogar noch älter als Sturu. Er würde sich nicht so leicht in eine Falle locken lassen.

      Aipu hingegen konnte er wohl leichter eine undurchdachte Aussage entlocken. »Davon möchte ich mich selbst überzeugen«, bat Sturu. »Lass mich mit dem Jungen reden.«

      »Nein«, sagte Rhodan. »Nicht jetzt. Er hat viel hinter sich und braucht Ruhe. Bis er bereit ist, dich anzuhören, können wir über unser gemeinsames Problem sprechen.«

      »Unser ...?«

      »... Problem«, wiederholte Rhodan. »Oder eher: deins. Du willst uns vernichten oder loswerden. Aber du willst auch den Jungen nicht verletzen, weshalb wir recht froh sind, dass es Aipu bei uns an Bord gefällt. Du kommst also nicht recht weiter.« Erneut zog Rhodan die Winkel seines menschlich-weichen Mundes in die Höhe. »Aber Vernichtung ist für die Cairaner kein Selbstzweck. Unsere Zerstörung ist für dich nur ein scheinbar notwendiger Schritt zu einem sicherlich ehrenwerten Ziel. Wir könnten also darüber sprechen, wie man dieses Ziel auf friedliche Weise und ohne Opfer erreichen kann.«

      Sturu tippte mit den Fingern der Außenhände aneinander. Rhodan war wirklich erfahren. Den Cairanern machte er Vorwürfe, aber sobald er über die Terraner sprach, strotzte jeder einzelne Satz vor Freundlichkeit und guten Absichten. Nichts davon ließ sich unauffällig aus dem Zusammenhang reißen. Keine Unbotmäßigkeit kam ohne nachvollziehbare Begründung daher.

      Sturu musste den Druck erhöhen. »Der Junge ist nicht unersetzbar«, erklärte er. »Du kannst sein Leben retten, wenn du ihn auslieferst.«

      »Die RAS TSCHUBAI weiß sich zu verteidigen«, sagte Rhodan. »Deine Amtskollegin außerhalb des Sternenrads hat schon erfahren, was es bedeutet, gegen uns zu kämpfen. Wir haben eine Lasha an unserer Seite.«

      Eine Lasha? Sturu beherrschte sich, um nicht loszulachen. Die Parabegabten aus dem abtrünnigen Volk der Thesanit, die eine begrenzte Zeitspanne in die Zukunft blicken konnten, waren tatsächlich eine wertvolle Hilfe in jedem Kampf. Nur: Es gab keine Lasha mehr. Die Thesanit waren bis auf wenige Individuen aus der Milchstraße geflohen, und dass unter den Verbliebenen jemand mit dieser seltenen Gabe sein sollte ...

      Aber da war er, der Schwachpunkt, den er brauchte. Wenn Rhodan sich gemeinsam mit einer Verräterin an der Sache der Cairaner zeigte.

      »Kann ich mit dieser Lasha sprechen, die angeblich bei dir ist?«

      Rhodan zögerte kurz, dann nickte er. »Warum nicht? Ein erstes Zeichen unseres guten Willens.« Er trat einen Schritt beiseite.

      Sturu genoss den Augenblick. Rhodan hatte seine Sache gut gemacht, aber dieser Fehler würde ihm noch bitter leidtun.

      Eine Thesan trat neben den Menschen, schlank, mit dunklem Haar, schmalem Gesicht, schrägen, fast leuchtenden Augen und gewölbten dunklen Brauen.

      Ein einprägsames Gesicht. Und er kannte es!

      Das war nicht möglich. Es konnte nicht wahr sein. Es gab aber ein sicheres Zeichen ...

      Sturus Blick glitt an dem Holo hinab. An der linken Hand der Thesan fehlten zwei Finger.

      »Tochter Zem!«, flüsterte er fassungslos.

      4.

      Es kam selten vor, dass Rhodan nicht wusste, wie er reagieren sollte. Aber die Reaktion des Konsuls war so unerwartet und kryptisch, dass ein riesiges Fragezeichen alle möglichen Antworten unter sich begrub.

      Er


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