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Dr. Norden Extra Box 1 – Arztroman. Patricia VandenbergЧитать онлайн книгу.

Dr. Norden Extra Box 1 – Arztroman - Patricia Vandenberg


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daß ich dort keine Hilfe finden würde und flog nach München. Hier habe ich Freunde. Ich wollte feststellen, was mir von meinem Vermögen noch geblieben war, denn ich wußte, daß ich nur mit Geld etwas bei einer Sorgerechtsklage erreichen konnte. Ich hatte auch überlegt, Victor Geld zu geben, damit er mir Laura ließ. Du kannst dir nicht vorstellen, wie verzweifelt und verwirrt ich war, aber da lernte ich Julian Vreden kennen, der wegen Kollberg Kontakt zu mir aufnehmen wollte. Ich fand in ihm einen Freund.«

      »Er ist ein Mann mit gewaltigem Einfluß, Beziehungen in aller Welt. Wenn jemand dir helfen kann, dann er.«

      »Ich hoffe es, wenn es nicht schon zu spät ist. Victor wurde festgenommen, aber Laura ist verschwunden.«

      »Verzweifle nicht, Jessi, morgen sieht alles vielleicht schon viel besser aus. Ich war auch mal am Boden zerstört, aber dann gibt es doch wieder einen Silberstreifen am Horizont. Trink noch ein Gläschen.«

      Da kam Nadine Sontheim, und man sah ihr die freudige Erregung an. »Eben kommt ein Fax, Laura ist gefunden und bei Dr. Vreden. Morgen erfahren Sie Genaueres, Frau de Wieth.«

      Leslie fiel Jessica gleich um den Hals. »Siehst du, ich habe es gesagt, es wird alles gut, Jessi.«

      »Herrgott, ich danke dir«, sagte Jessica aus tiefstem Herzen, »und Julian Vreden danke ich auch.«

      Dann ließ sie ihren Tränen freien Lauf, aber diesmal waren es Tränen der Erlösung. Es war weit nach Mitternacht, und Julian hatte sich entschlossen, diese Nachricht auch zu senden, nachdem Laura eingeschlafen war. Er hatte ihr erst noch eine lange Geschichte erzählt, in die er alles hineingepackt hatte, was ihr verständlich machen konnte, was zwischen ihren Eltern und um ihre kleine Person vor sich gegangen war. Schon halb im Schlaf hatte Laura gesagt: »Ich will immer bei meiner Mummy bleiben, und du bleibst mein Freund, Julian.«

      *

      Ein paar Stunden hatte Jessica doch schlafen können, wenn es auch kein Tiefschlaf gewesen war. Julian und Laura geisterten durch ihren Traum, aber nun wußte sie, daß es kein Traum mehr war.

      Ein neuer Tag erwachte, Regen peitschte an die Fenster, aber das konnte ihr nicht die Stimmung verderben. Bald würde sie ihr Kind wieder in den Armen halten können, nur das konnte sie denken.

      Um neun Uhr wollte sie mit Leslie frühstücken, bis dahin hatte sie noch viel Zeit, denn es war noch nicht mal acht Uhr.

      Es war doch seltsam, wie langsam die Zeit verging, wenn man mit brennender Ungeduld auf eine Nachricht wartete.

      Sie rief gleich nach acht Uhr in Dr. Nordens Praxis an. Er war gerade gekommen, und so konnte sie ihm sagen, was sie noch in der Nacht erfahren hatte.

      »Gott sei es gedankt«, sagte auch er erleichtert. »Ich werde es gleich Fee berichten.«

      Danach sollte ihr die Zeit nicht mehr lang werden, denn Inspektor Brauer rief an und bat sie um ein Gespräch. Er wollte gleich zu ihr ins Hotel kommen. Ihr sollte es recht sein. Leslie würde es nichts ausmachen, wenn es mit dem Frühstück später wurde.

      Inspektor Brauer war sehr höflich und gab sich gar nicht amtlich. Er erzählte ihr von dem Gespräch mit Kollberg, und daß sie aufgrund dessen die Tatsachen den amerikanischen Kollegen mitgeteilt hätten, die Victor Santorro in Haft behalten würden.

      »Sie haben also nichts zu fürchten, wenn Sie jetzt nach Beverly Hills fliegen, um sich an Ort und Stelle zu vergewissern, was mit Ihrer Tochter geschehen ist«, sagte er.

      »Da weiß ich schon mehr als Sie. Laura ist in Sicherheit. Dr. Vreden hat sie gefunden. Ich warte jetzt auf Einzelheiten, da es nur kurz hergefaxt wurde.«

      »Das ist allerdings eine gute Nachricht«, sagte er.

      »Nach Kollbergs Tod kann nun eine Bestandsaufnahme gemacht werden, da sein gesamter Nachlaß auch in die Konkursmasse einbezogen werden kann. Er sagte mir auch, daß er eine hohe Lebensversicherung zu Ihren Gunsten abgeschlossen hat, wohl um sein Gewissen zu beruhigen. Als armer Mann ist er nicht gestorben.«

      »Er konnte nur nicht genug kriegen«, sagte Jessica. »Er hatte bestimmt vor, sich abzusetzen und irgendwo ein gutes Leben zu führen. Haben Sie eine Aufstellung, wer durch ihn geschädigt wurde?«

      »Sie sollten sich darüber keine Gedanken machen, denn Sie sind ganz sicher die am meisten Ge schädigte, auch im moralischen Sinne. Wenn man so etwas seinem Mündel antun kann, muß man schon einen üblen Charakter haben.«

      »Ich will darüber gar nicht mehr nachdenken, sonst müßte ich auch meinem Vater die Schuld geben, daß er ihm so viele Vollmachten gab.«

      Sie wollte nicht, daß die Erinnerung an ihre Eltern getrübt wurde. Sie hatte schon Distanz gewonnen, und die Zukunft sollte ihr wichtiger sein als die Vergangenheit.

      Und endlich, als sie mit Leslie beim Frühstück saß, das sie beide richtig genießen konnten, läutete das Telefon.

      Atemlose Spannung erfüllte Jessica, als das Kinderstimmchen an ihr Ohr tönte:

      »Bist du da, Mummy? Hier ist deine Laura.«

      »Mein Schatz, mein Herzlein«, sagte Jessica bebend, »es ist schön, deine Stimme zu hören. Wir werden bald wieder für immer zusammensein, das verspreche ich dir.«

      »Das hat Julian auch schon gesagt. Er will dich sprechen. Ich rede lieber mit dir, wenn du bei mir bist.«

      »Ich habe dich sehr lieb, Laura, das darfst du nicht vergessen.«

      »Ich habe dich auch sehr lieb und habe immer an dich gedacht. Ich durfte nur nicht mit dir telefonieren.«

      Dann hörte sie Julians tiefe, warme Stimme. »Ich bin froh, daß Laura wohlauf ist. Ich erzähle dir, wo ich sie gefunden habe, wenn du hier bist, Jessica. Du mußt hierher kommen, denn es müssen einige Formalitäten bei dem Vormundschaftsgericht erledigt werden, und es ist auch sonst noch manches zu klären. Jetzt brauchst du ja keine Angst mehr zu haben. Ich habe für morgen schon deinen Flug gebucht.«

      Erst hinterher wurde ihr bewußt, daß er du gesagt hatte und sie war wie betäubt.

      »Jetzt bist du überwältigt«, sagte Leslie lächelnd. »Man sieht es dir an.«

      »Morgen fliege ich zu meinem Kind«, flüsterte Jessica. Und zu Julian, fügte sie in Gedanken hinzu. Ein Leuchten war in ihren Augen, wie schon lange nicht mehr.

      »Und was dann, wirst du dort bleiben?« fragte Leslie.

      »Nein, wir werden hier leben. Ich werde mit Laura erst mal irgendwo in den Bergen ein paar Wochen verbringen, und dann werde ich hier ein Haus suchen.«

      »Schön ist es hier«, stellte Leslie fest.

      »Mir würde es auch gefallen, hier zu leben.«

      »Du wirst uns hoffentlich oft besuchen, aber vielleicht kann dir Julian hier auch eine Rolle besorgen.«

      »Ich glaube nicht, daß ich noch gut Deutsch lernen werde. Für den Hausgebrauch geht es ja, aber für den Beruf werde ich doch lieber bei Englisch bleiben. Und dann, in London gibt es auch einen Mann, mit dem ich mich recht gut verstehe. Er ist ganz anders als Paul. Es sind nicht alle Männer so wie Paul und Victor.«

      »Das weiß ich auch. Es ist nur schwer zu begreifen, wie man so blind sein kann.«

      »Irren ist menschlich, Jessi, vor allem, wenn man jung und unerfahren ist. Erst durch Erfahrung wird man klüger.«

      »Ich frage mich nur, ob ich so oberflächlich war, daß ich gar nicht erst hinter die Kulissen blickte.«

      »Du bist halt an einen geraten, der mit allen Wassern gewaschen war und genau wußte, wie er es anfangen mußte. Es hat ihm gefallen, daß du ihn angehimmelt hast. Als du eigene Ansichten hattest und nicht mehr alles hingenommen hast, zeigte er sein wahres Gesicht. Ich habe doch gehört, wie er sich mit Paul unterhalten hat. Aber lassen wir das vergessen sein. Du bist noch jung genug, um ein neues Leben zu beginnen. Ich wünsche dir von Herzen, daß du glücklich sein kannst in diesem Leben. Du hast es verdient, Jessi.«

      *


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