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Dr. Norden Extra Box 1 – Arztroman. Patricia VandenbergЧитать онлайн книгу.

Dr. Norden Extra Box 1 – Arztroman - Patricia Vandenberg


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konnte ungestört ihre Geschichte erzählen, und wurde auch von Fee und Daniel nicht unterbrochen.

      »Den Anfang kennen Sie ja«, begann Jessica. »Ich schwebte auf Wolken, fühlte mich als glücklichste Frau der Welt, und das hielt wenigstens ein halbes Jahr an. Dann fuhr Victor zu Filmaufnahmen nach Kanada. Eigentlich war es geplant, daß ich ihn begleiten sollte, aber dann sagte er, daß es dem Regisseur nicht recht sei, weil ich störend wirken würde. Eifersüchteleien sollten vermieden werden. Da wußte ich allerdings noch nicht, daß Victor mal mit Audrey Burnes ein Verhältnis hatte. Ich habe sowieso alles erst nach und nach erfahren. Ich saß also in dem wirklich wunderschönen Haus, in dem ich gern einiges verändert hätte, aber damit hätte ich Victor auf die Palme gebracht. Er hatte seinen eigenen Geschmack, und er entpuppte sich als ausgemachter Macho. An Belehrungen mußte ich schon manches einstecken, aber er wurde wenigstens nicht aggressiv. Gäste hatten wir selten, aber wir wurden häufig eingeladen. Ich mußte mich jedoch überall als Außenseiter fühlen. Vielleicht war ich diesbezüglich auch zu empfindlich. Leslie Howard zum Beispiel versuchte Kontakt zu mir zu bekommen, aber das haben unsere Männer weitgehend unterbunden. Später erfuhr ich auch, warum das so war, denn Victor und Paul Howard waren sich sehr ähnlich und gaben sich auch immer gegenseitig ein Alibi bei ihren Extratouren. Leslie informierte mich eines Tages darüber, aber dann verschwand sie plötzlich, und man sprach davon, daß sie ihren Mann verlassen hätte. Ich war inzwischen schwanger, und Victor war sehr nett zu mir. Ich hatte ihm ja nie etwas nachgetragen. In meinen Augen war er eben ein Star, der seine Launen haben durfte. Laura kam zur Welt, und er zeigte sich gern als glücklicher Vater. Ich wurde mehr und mehr zu einem Schattendasein verbannt. Er hatte dauernd etwas an mir auszusetzen. Ich erholte mich auch lange nicht von der ziemlich schweren Geburt. Heute weiß ich, daß meine seelische Verfassung daran schuld war. Dann gab es auch schon die ersten Differenzen, weil meine Zinsen so unregelmäßig eintrafen. Einige Zertifikate hatte ich ausgezahlt bekommen, und ich hatte bis dato kein Geld von Victor gebraucht. Nun blieb das Geld aus, und Victor teilte mir ein recht spärliches Taschengeld zu. Heute sehe ich alles mit anderen Augen. Geld ist schon lange nicht mehr wichtig für mich, aber ich war es ja nicht gewohnt, etwas zu verdienen. Ich hatte das Kind, aber Victor bestand darauf, eine Kinderschwester ins Haus zu nehmen. Ich will gar nicht abstreiten, daß er Laura liebt, aber ich merkte dann, daß er sie allein als seine Tochter betrachtete. Sie ist ein besonders hübsches Kind.«

      »Kein Wunder bei der Mutter«, warf Fee zur Aufmunterung für Jessica ein.

      »Victor behauptet, daß sie nur ihm ähnlich sähe. Mir gegenüber zeigte er sich von der brutalen Seite. Ich will das nicht im einzelnen schildern, aber es war blankes Entsetzen, als er mich zum ersten Mal schlug, und nur, weil ich ihn gefragt hatte, wo er gewesen sei, als er erst in den Vormittagsstunden heimkam. Es wurde immer schlimmer. Noch wußte ich nichts davon, daß er Ärger mit dem Produzenten hatte und Audrey ihn erpreßte. Er muß ein illegales Geschäft gemacht haben, womit weiß ich nicht, aber ich kann vermuten, daß es sich um Drogen handelt.

      Als ich dann soweit war, ihn zu fragen, ob es nicht besser sei, wenn wir uns scheiden lassen, mißhandelte er mich so, daß ich nicht mehr richtig reden konnte. Er ließ mich in ein Nervensanatorium bringen mit der Behauptung, daß ich mit dem Messer auf ihn losgegangen sei.

      Er wies einen Schnitt am Arm vor, den jemand anderes ihm zugefügt haben mußte oder er selbst. Ich auf keinen Fall, aber mir glaubte niemand. Es war alles so irrsinnig, daß ich dann selbst fast glaubte, nicht mehr bei Verstand zu sein. Ich war verzweifelt, weil ich Laura nicht sehen konnte. Als ich dann endlich wieder frei war und sie sehen konnte, rief sie: ›Tu mir nichts, Mummy, ich habe Angst.‹ Das hat ihr Victor wohl einstudiert. Er hatte die Scheidung eingereicht. Ich erhob keine Einwände, aber ich wollte um das alleinige Sorgerecht für Laura kämpfen. Es erschien mir fast als Wunder, als ihm nur das Besuchsrecht zugesprochen wurde. Laura hatte sich wieder an mich gewöhnt. Ich traf schon Vorkehrungen, nach München zu­rückzukehren. Selbstverständlich wollte ich sie mitnehmen. Das wußte Victor durch eine einstweilige Verfügung zu verhindern. Dann geriet ich zweimal in Lebensgefahr. Einmal zusammen mit Laura, als wir beinahe überfahren wurden, ein zweites Mal allein, als meine Bremsen versagten und ich meinen Wagen gerade noch in ein Gebüsch setzen konnte. Aber mir wurde kein Glauben geschenkt, als ich das als Anschlag bezeichnete. Ich mußte fürchten, daß Victor mich erneut in eine Nervenanstalt bringen lassen wollte. Ich beschloß, heimlich mit Laura zu verschwinden, aber er kam mir zuvor, und er hatte es erreicht, daß ich mich laut Gerichtsbeschluß von ihm und dem Kind fernhalten sollte, da ich angeblich eine akute Gefährdung für Lauras Leben darstellte.

      Da ich nun wußte, daß ich drüben keine Hilfe erwarten durfte, beschloß ich, es von hier aus zu versuchen.«

      Fee und Daniel tauschten einen Blick, der viel ausdrückte, aber vor allem Besorgnis. Jessica registrierte es anscheinend sofort.

      »Meinen Sie, daß ich genug damit zu tun habe, meine Vermögenslage zu klären? Ich habe schon einen Detektiv beauftragt, mir hinreichende Informationen über Kollberg zu beschaffen. Aber um das Geld mache ich mir weniger Sorgen, als um das Leben meines Kindes. Nach allem, was ich Ihnen geschildert habe, mag es rachsüchtig klingen, aber ich glaube, daß Victor paranoid, wenn nicht gar schizophren ist. Auf jeden Fall ist er gewalttätig, und wenn man ihm widerspricht, rastet er aus.«

      »Meinen Sie, daß das Kind ihm widersprechen wird?«

      »Laura könnte sagen, daß sie wieder zu mir will. Sie ist nicht mehr gar so klein, und sie hat schon ein paarmal gemerkt, daß Victor sehr aggressiv wird. Sie ist ein intelligentes Kind und wird ihm zumindest Fragen stellen, wo ich bin. Das wird ihn reizen.«

      »Konnten Sie denn mit gar niemandem sprechen, Jessica?« fragte Fee.

      »Was immer ich auch versuchte, man hielt sich bedeckt. Wahrscheinlich wollte sich keiner in die Nesseln setzen, oder möglicherweise vor Gericht zitiert werden.«

      »Und diese Leslie?«

      »Ich weiß nicht, was aus ihr geworden ist. Sie hat es als Schauspielerin nicht weit gebracht, aber schlecht war sie eigentlich nicht. Ich nehme an, daß ihr Mann sie nicht hochkommen lassen wollte. Es gefällt diesen Männern nicht, eine erfolgreiche Frau neben sich zu haben, die sie vielleicht sogar in den Schatten stellen könnte.«

      »Sie deuteten an, daß Victor mit Kollberg gemeinsame Sache gemacht haben könnte«, warf Daniel ein.

      »Es ist nur eine Vermutung, weil er sich über die ausbleibenden Überweisungen nicht so sehr aufregte, da er sonst doch sehr aufbrausend war. Ich hätte mich früher darum kümmern müssen. Ich war einfach zu gutgläubig.«

      »Haben Sie denn wenigstens noch eine Aufstellung Ihrer Vermögenswerte?« fragte Daniel.

      »Ja, die liegen bei der Bank. Ich hoffe wenigstens, daß Kollberg dort nicht auch abkassiert hat. Auf das Konto wird auch die Miete für mein Elternhaus überwiesen.«

      Fee schenkte ihr noch ein Glas Wein ein. »Trinken wir erst mal auf ein gutes Gelingen und daß Sie Laura bald wiederhaben werden. Wir werden Ihnen helfen, Jessica. Es werden sich schon die richtigen Leute finden lassen. Haben Sie sonst noch Pläne?«

      Feine Röte stieg jetzt in Jessicas Wangen. »Ja, ich habe ein Drehbuch geschrieben für einen Fernsehfilm. Und ich werde mich in der Liga für die Rechte mißhandelter Frauen engagieren. Die meisten verstecken sich ja, schämen sich, wie ich es auch getan habe. Man traut auch vielen Männern nicht zu, daß sie so brutal sind.«

      »Sie sind sehr mutig«, sagte Daniel.

      »Mutig? Ich weiß nicht. Ich habe so viele Demütigungen hingenommen, daß ich mich eine Zeit selbst verachtet habe. Ich muß etwas für mein Selbstwertgefühl tun. Ich muß noch besser kämpfen lernen. Es bringt nichts, wenn ich mich jede Nacht in den Schlaf weine. Übrigens habe ich hier zum ersten Mal wieder richtig geschlafen. Glauben Sie an Träume?«

      »Man kann manchen Träumen schon eine gewisse Bedeutung geben«, sagte Fee.

      »Dann gibt mir mein Traum Hoffnung. Ich träumte nämlich, daß ein Mann mir Laura brachte, ein fremder Mann, aber ich hielt mein Kind in den Armen.«

      Wenn es nicht nur ein Wunschtraum


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